Einleitung
In vielen Bereichen des Sports besteht ein großes Interesse an den physiologischen Mechanismen, die eine Optimierung der körperlichen Leistungsfähigkeit bewirken kön-nen. In der Regel wird die Meinung vertreten, dass eine Erhöhung der Körperkerntem-peratur (KKT) auf 38,5°C die motorische Leistung optimiere; das Warming-up gehört daher zum gängigen Repertoire eines Sportlers. In jüngerer Vergangenheit findet eine zunehmend kritische Auseinandersetzung mit dieser Thematik statt. Neuere Untersu-chungen zur Thermoregulation ergeben, dass vor allem Ausdauerleistungen durch ein Absenken der KKT oder der Hauttemperatur begünstigt werden. In der vorliegenden Studie wird daher der Effekt einer Kühlweste im Sinne einer lokalen Kälteanwendung auf die läuferische Ausdauerleistungsfähigkeit untersucht. Dabei wird angenommen, dass sich die physiologischen Parameter - Laktat, Herzfrequenz (HF) und KKT - sowie die erfasste subjektive Befindlichkeit aufgrund der Kälteapplikation signifikant verbes-sern.
Methoden
In jeweils zwei Vergleichsuntersuchungen absolvieren zehn Probanden unter individuell konstanten Bedingungen eine stufenförmige und eine einstündige Ausdauerbelastung auf dem Laufband. Ein Test wurde ohne, der jeweilige Vergleichstest wurde mit einer Kühlweste durchgeführt. Vor der Untersuchung unter Kältebedingungen fand zusätzlich ein 10minütiges Precooling statt. Die Datenerhebung erfasste die HF (kontinuierlich), das Blutlaktat und die KKT. Die Angabe der subjektiven Befindlichkeit erfolgte anhand der Borg-Skala.
Ergebnisse
Beide Tests ergeben, dass eine positive Wirkung der Kälteapplikation nicht durch eine Senkung der KKT (mit p ³ 0,05 nicht signifikant) bewirkt wird, sondern dass bereits die erniedrigte Hauttemperatur leistungsbegünstigende Wirkungen auf Laktat und HF er-zielt. Während sich im Stufentest signifikant erniedrigte Laktat- und HF - Werte (p ≤ 0,05) unter Kältebedingungen zeigen, kann diese Aussage für den 1stündigen Ausdau-ertest mit p ³ 0,05 - in der Annahme einer Leistungsreserve zum Belastungsende - nur tendenziell übernommen werden.
Diskussion
Die Studie belegt eindeutig positive, jedoch zu differenzierende Effekte aufgrund einer Kälteanwendung während einer Ausdauerbelastung. Zu diskutieren wäre diesbezüglich der enge Variationsspielraum zwischen Belastungsintensität und -dauer, andererseits die durchgeführte Methode der andauernden Kühlung während der Belastung.
Literatur
s. Literaturangabe
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen
- Grundlagen der Thermoregulation
- Grundlagen der Ausdauer
- Energiebereitstellung und Energiestoffwechsel
- Laktat
- Herzfrequenz
- Leistungsdiagnostisches Verfahren
- Laufbandergometrie
- Borgskala
- Forschungsstand
- Hypothesen
- Methodik
- Probanden
- Untersuchungsablauf
- Apparaturenbesprechung
- Statistik
- Ergebnisdarstellung
- Körperkerntemperatur
- Laktatwert
- Herzfrequenz
- Befindlichkeit
- Zusammenhangsanalysen (Korrelation nach Pearson)
- Diskussion der Hypothesen und Ergebnisse
- Methodenkritik
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss von Kälteapplikation auf die Ausdauerleistungsfähigkeit von Langstreckenläufern. Ziel ist es, die Auswirkungen von Kälte auf verschiedene physiologische Parameter wie Körperkerntemperatur, Laktatwert und Herzfrequenz zu analysieren und die Hypothese zu überprüfen, ob Kälte die Ausdauerleistung positiv oder negativ beeinflusst.
- Einfluss von Kälte auf die Körperkerntemperatur bei Ausdauerbelastung
- Auswirkungen von Kälte auf den Laktatwert während und nach der Belastung
- Änderungen der Herzfrequenz unter Kälteeinfluss
- Subjektive Belastungsempfindung (Borgskala) unter Kältebedingungen
- Zusammenhänge zwischen den physiologischen Parametern und der Ausdauerleistung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein, beschreibt die Herleitung der Forschungsfrage und benennt die Ziele und die Gliederung der Arbeit. Sie legt die wissenschaftliche Relevanz des Themas dar und skizziert den methodischen Ansatz der Untersuchung.
Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel beleuchtet die theoretischen Grundlagen der Thermoregulation, der Ausdauerleistung, des Energiestoffwechsels, der Laktatbildung, der Herzfrequenzmessung und der Laufbandergometrie. Es liefert einen umfassenden Überblick über den aktuellen Forschungsstand zum Thema Kälte und Sport und dient als Basis für die Interpretation der empirischen Ergebnisse.
Methodik: Das Kapitel Methodik beschreibt detailliert das Studiendesign, die Auswahl der Probanden, den Ablauf der Untersuchungen (Stufentest und Ausdauertest mit und ohne Kälteapplikation), die verwendeten Messinstrumente und die statistischen Verfahren zur Auswertung der Daten. Die präzise Beschreibung der Methodik gewährleistet die Reproduzierbarkeit der Studie.
Ergebnisdarstellung: In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der durchgeführten Untersuchungen detailliert dargestellt. Es werden die Veränderungen der Körperkerntemperatur, des Laktatwerts, der Herzfrequenz und der subjektiven Belastungsempfindung (RPE) sowohl im Stufentest als auch im Ausdauertest mit und ohne Kälteapplikation präsentiert und grafisch veranschaulicht. Die Ergebnisse werden systematisch und übersichtlich präsentiert, um einen klaren Vergleich zu ermöglichen.
Diskussion der Hypothesen und Ergebnisse: Dieses Kapitel interpretiert die in der Ergebnisdarstellung präsentierten Daten im Kontext der vorab aufgestellten Hypothesen. Es diskutiert die Übereinstimmung und Abweichung der empirischen Ergebnisse mit den theoretischen Erwartungen und bewertet die Bedeutung der Ergebnisse. Mögliche Limitationen der Studie und deren Einfluss auf die Interpretation der Ergebnisse werden kritisch beleuchtet.
Schlüsselwörter
Kälteapplikation, Ausdauerleistungsfähigkeit, Langstreckenlauf, Thermoregulation, Körperkerntemperatur, Laktat, Herzfrequenz, Borgskala, Laufbandergometrie, Leistungsdiagnostik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Einfluss von Kälteapplikation auf die Ausdauerleistungsfähigkeit von Langstreckenläufern
Was ist das Thema der Arbeit?
Die Arbeit untersucht den Einfluss von Kälteapplikation auf die Ausdauerleistungsfähigkeit von Langstreckenläufern. Sie analysiert die Auswirkungen von Kälte auf verschiedene physiologische Parameter wie Körperkerntemperatur, Laktatwert und Herzfrequenz und überprüft die Hypothese, ob Kälte die Ausdauerleistung positiv oder negativ beeinflusst.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Theoretische Grundlagen, Hypothesen, Methodik, Ergebnisdarstellung, Diskussion der Hypothesen und Ergebnisse, Methodenkritik und Ausblick. Jedes Kapitel behandelt einen spezifischen Aspekt der Forschungsfrage.
Welche theoretischen Grundlagen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Grundlagen der Thermoregulation, Ausdauer, Energiebereitstellung und Energiestoffwechsel, Laktat, Herzfrequenz, leistungsdiagnostische Verfahren (Laufbandergometrie, Borgskala) und den aktuellen Forschungsstand zum Thema Kälte und Sport.
Wie wurde die Studie durchgeführt (Methodik)?
Die Methodik beschreibt detailliert das Studiendesign, die Auswahl der Probanden, den Ablauf der Untersuchungen (Stufentest und Ausdauertest mit und ohne Kälteapplikation), die verwendeten Messinstrumente (z.B. zur Messung der Körperkerntemperatur, des Laktatwerts und der Herzfrequenz) und die statistischen Verfahren zur Datenanalyse.
Welche Ergebnisse wurden erzielt?
Die Ergebnisdarstellung präsentiert detailliert die Veränderungen der Körperkerntemperatur, des Laktatwerts, der Herzfrequenz und der subjektiven Belastungsempfindung (RPE) im Stufentest und Ausdauertest mit und ohne Kälteapplikation. Die Ergebnisse werden grafisch veranschaulicht und ermöglichen einen klaren Vergleich.
Wie werden die Ergebnisse interpretiert und diskutiert?
Das Kapitel "Diskussion der Hypothesen und Ergebnisse" interpretiert die Daten im Kontext der aufgestellten Hypothesen. Es diskutiert Übereinstimmung und Abweichung der empirischen Ergebnisse mit den theoretischen Erwartungen, bewertet die Bedeutung der Ergebnisse und beleuchtet mögliche Limitationen der Studie.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Kälteapplikation, Ausdauerleistungsfähigkeit, Langstreckenlauf, Thermoregulation, Körperkerntemperatur, Laktat, Herzfrequenz, Borgskala, Laufbandergometrie, Leistungsdiagnostik.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, den Einfluss von Kälteapplikation auf die Ausdauerleistungsfähigkeit von Langstreckenläufern zu untersuchen und die Auswirkungen auf physiologische Parameter (Körperkerntemperatur, Laktatwert, Herzfrequenz) zu analysieren.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf den Einfluss von Kälte auf die Körperkerntemperatur bei Ausdauerbelastung, die Auswirkungen auf den Laktatwert, Veränderungen der Herzfrequenz unter Kälteeinfluss, die subjektive Belastungsempfindung (Borgskala) und die Zusammenhänge zwischen den physiologischen Parametern und der Ausdauerleistung.
- Citation du texte
- Anja Bäcker (Auteur), 2005, Kälteapplikation und ihr Einfluss auf die Ausdauer von Langstreckenläufern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/51435