Fragestellung
In der deutschen Geschichte hat kaum eine historische Persönlichkeit so viele Kontroversen ausgelöst wie der Urpreuße und Reichsgründer Otto von Bismarck. Einige Historiker sehen in ihm den genialen Staatsmann, der es gekonnt verstanden hat, die Politik, seinen Zielen entsprechend, zu beeinflußen. Es gibt jedoch eine Vielzahl von Kritikern, die den „Eisernen Kanzler“ als reaktionären Manipulator bezeichnen, der durch die von ihm eingeleitete Reichsgründung den Weg für das „Dritte Reich“ Adolf Hitlers ebnete. Doch wer war dieser Mann wirklich, der neben Friedrich dem Großen auch heute noch als Synonym für das preußische Beamtentum und Militärwesen steht?
Die folgende Ausarbeitung beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der Biographie Bismarcks bis zu seinem 33. Lebensjahr. Sie soll einen Blick auf seine Sozialisation in einer traditionell preußischen Umwelt geben, die ihn in seiner Wesensart und seinen Verhaltensweisen entscheidend geprägt hat. Der zweite Teil der Arbeit wird näher auf die Bedeutung der Herkunft Bismarcks in Bezug auf seine zukünftige Politik eingehen. Der letzte Aspekt soll Auskunft darüber geben, ob Bismarck tatsächlich ein deutscher Patriot gewesen ist, für den er sich nach 1866 ausgab. War es innere Überzeugung die ihn antrieb, sich für eine Einigung des deutschen Volkes einzusetzen, oder war der Nationalismus nur ein Instrument für sein preußisches Hegemoniestreben? Zur Person Otto von Bismarcks sind in den letzten Jahrzehnten unzählige Werke erschienen, die sich mit seinem Leben und seiner Politik auseinandergesetzt haben. Diese Ausarbeitung stützt sich auf folgende grundlegende Biographien Bismarcks:
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Fragestellung
- 1.2. Forschungsstand
- 2. Der konservative Urpreuße
- 2.1. Herkunft der Bismarcks
- 2.2. Bismarcks Entwicklung im historischen Umfeld
- 2.3. Selbstfindung auf den pommerschen Gütern und Hinwendung zum Glauben
- 3. Die Bedeutung der Herkunft Bismarcks für die deutsche Politik
- 3.1. Politische Sozialisation
- 3.2. Der deutsche Nationalismus - das Instrument der Reichsgründung
- 4. Schluß
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Biographie Otto von Bismarcks bis zu seinem 33. Lebensjahr. Sie beleuchtet seine Sozialisation in einer traditionell preußischen Umwelt, die ihn in seiner Wesensart und seinen Verhaltensweisen prägte. Der zweite Teil der Arbeit untersucht die Bedeutung der Herkunft Bismarcks in Bezug auf seine zukünftige Politik. Schließlich wird analysiert, ob Bismarck tatsächlich ein deutscher Patriot war und ob sein Nationalismus ein echtes Engagement für die deutsche Einheit oder lediglich ein Instrument für preußische Hegemonieziele war.
- Sozialisation Otto von Bismarcks in einer traditionell preußischen Umwelt
- Bedeutung der Herkunft Bismarcks für seine spätere Politik
- Bismarcks Rolle im Deutschen Nationalismus
- Analyse von Bismarcks Motivation für die deutsche Einheit
- Die Frage nach Bismarcks „echtem“ Patriotismus
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt die Fragestellung und den Forschungsstand dar. Es beleuchtet die kontroversen Interpretationen Bismarcks als Staatsmann und die unterschiedlichen Meinungen über seine Rolle bei der Reichsgründung. Das zweite Kapitel widmet sich der Herkunft und Sozialisation Bismarcks. Es beschreibt seine Familie, seine Kindheit und die prägenden Einflüsse seiner Umwelt auf seine Entwicklung. Das dritte Kapitel untersucht die Bedeutung der Herkunft Bismarcks für seine politische Sozialisation und die Rolle des deutschen Nationalismus bei der Reichsgründung.
Schlüsselwörter
Otto von Bismarck, Urpreuße, Sozialisation, Reichsgründung, Deutscher Nationalismus, Preußen, Hegemonie, Politik, Geschichte, Biographie, Forschungsstand.
- Citation du texte
- Nicole Rösingh (Auteur), 2001, Bismarcks Sozialisation zum Urpreußen und sein politisches Werden im historischen Umfeld, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/51440