Der Übergang zur Elternschaft war in den letzten Jahrzehnten Austragungsort zahlreicher gesellschaftlicher Diskussionen und Transformationen. Die Ungleichheit zwischen Mann und Frau, die Konstitution dieser beiden Geschlechter und sich verändernde Konzepte von Lebensverläufen manifestieren sich hier und sind anhand dieser Phase verhandelbar. Den Eltern, insbesondere den werdenden Müttern, werden enorme Veränderungen ihres Charakters, ihrer Ziele, Interessen und Werte zugewiesen und sie sollen diesen Übergang als die wichtigste Transitionsphase ihres Lebens bezeichnen. Der Übergang von Frau oder Mann zu Mutter oder Vater wird als selbstverständlich angesehen. Die Transformation scheint nach einer Geburt automatisch vollzogen zu sein.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Louis Althussers Ansatz der,Anrufung'
- 3. Angaben zur Methode des Forschungsprojekts
- 3.1 Institutionelle Praxis der Professionalisierung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Rolle von Geburtsvorbereitungskursen im Übergang zur Elternschaft, insbesondere im Hinblick auf die Responsibilisierung von Schwangeren. Sie untersucht, wie die Institution der Geburtsvorbereitungskurse zur Konstruktion von Mütterlichkeit und Väterlichkeit beiträgt.
- Die Konstruktion von Mütterlichkeit und Väterlichkeit in Geburtsvorbereitungskursen
- Die Rolle von Anrufungen im Übergang zur Elternschaft nach Althusser
- Die Professionalisierung von Elternschaft durch Geburtsvorbereitungskurse
- Die Bedeutung von Wissen und Praktiken im Übergang zur Elternschaft
- Die Rolle von Körperlichkeit und Geschlecht in der Geburtsvorbereitung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Das Kapitel stellt den Übergang zur Elternschaft als einen Prozess der gesellschaftlichen Verhandlung von Geschlechterrollen und Lebensentwürfen vor. Es hebt die besondere Rolle der Geburtsvorbereitungskurse in dieser Phase hervor, die Frauen und Männer auf ihre zukünftigen Rollen als Eltern vorbereiten sollen.
2. Louis Althussers Ansatz der,Anrufung'
Dieses Kapitel führt den theoretischen Ansatz der „Anrufung“ von Louis Althusser ein, der die Responsibilisierung von Individuen in gesellschaftlichen Institutionen beschreibt. Die „Anrufung“ vermittelt „soziale Zuschreibungen“, die Individuen zu bestimmten Verhaltensweisen auffordern.
3. Angaben zur Methode des Forschungsprojekts
Das Kapitel beschreibt die Methode der ethnographischen Feldforschung, die im Rahmen des Forschungsprojektes „Ethnographie der Schwangerschaft und Geburt“ durchgeführt wurde. Der Fokus liegt auf der Beobachtung von Geburtsvorbereitungskursen, die als eine Form der Professionalisierung von Elternschaft verstanden werden können.
3.1 Institutionelle Praxis der Professionalisierung
Dieser Abschnitt zeigt die Rolle von Hebammen als Kursleiterinnen in der Professionalisierung von Elternschaft. Es werden konkrete Beispiele für Praktiken in den Geburtsvorbereitungskursen vorgestellt, die zur Konstruktion von Mütterlichkeit und Väterlichkeit beitragen.
Schlüsselwörter
Geburtsvorbereitungskurse, Elternschaft, Responsibilisierung, Anrufung, Professionalisierung, Geschlecht, Körperlichkeit, Wissen, Praktiken, Mütterlichkeit, Väterlichkeit, Hebamme.
- Quote paper
- Rukiye Tekin (Author), 2019, Responsibilisierung und Professionalisierung von Schwangeren. Ethnographischer Einblick in die Praxis der Geburtsvorbereitung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/514850