CDG und DSE - Aufgaben und Zukunftsperspektiven


Hausarbeit, 2001

13 Seiten, Note: 2-


Leseprobe


Inhaltsangabe

1. Einleitung

2.1 Carl-Duisberg-Gesellschaft (CDG)
2.2 Deutsche Stiftung für internationale Entwicklung (DSE)
2.3 Kooperation oder Fusion?
2.4 Flexibilität oder Bürokratie?

3. Fazit

4. Literatur

1. Einleitung:

Gegenstand dieser Arbeit sind zwei Organisationen der staatlichen Entwicklungszusammenarbeit (EZ): Die Carl-Duisberg-Gesellschaft (CDG) und die Deutsche Stiftung für internationale Entwicklung (DSE).

Zunächst sind diese beiden Institutionen vorzustellen. Dabei werden neben einem kurzen historischen Abriß die Aufgaben, das Selbstverständnis sowie Struktur und Finanzierung Beachtung finden.

Nach dieser getrennten Betrachtung wird versucht herauszufinden, inwiefern sich die Aufgabenbereiche dieser beiden Einrichtungen überschneiden. Ein Blick auf die Debatte über diese Frage wird unter dem Aspekt stehen, welche Vor- und Nachteile sich aus einer Fusion der beiden Organisationen ergäben. Dabei wird anhand von im wesentlichen zwei Quellen sowohl auf den Verlauf der Debatte über die Jahrzehnte hinweg als auch auf neue Überlegungen nach der Bundestagswahl 1998 eingegangen werden.

In einem weiteren Schritt geht es um die Frage, wie es um den Einfluß des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) auf die Arbeit der staatlichen Organisationen der EZ bestellt ist. Insbesondere wird betrachtet, ob die institutionelle Nähe dieser Einrichtungen zur staatlichen Verwaltung deren Arbeit verbessert, oder, gerade im Vergleich mit den Nicht-Regierungsorganisationen, zu einem Übergewicht von Bürokratie führt.

Abschließend sollen die Teilergebnisse der verschiedenen Fragestellungen zusammengeführt und ein Fazit gezogen werden.

2.1: Carl-Duisberg-Gesellschaft (CDG)

Die CDG mit Sitz in Köln wird 1949 von Bund, Ländern und der deutschen Wirtschaft als „Internationaler Rat für Jugendaufstieg und –selbsthilfe“ gegründet. Dieser knüpft an die Arbeit des von 1923 bis 1930 bestehenden, vom Industriellen Carl Duisberg gegründeten „Amerika-Werkstudenten-Dienst“ an.[1]

Zunächst liegt der Schwerpunkt der Arbeit auf der Förderung deutscher Nachwuchskräfte durch Ausbildungsprogramme und Arbeitsaufenthalte v.a. im englischsprachigen Ausland. 1954 werden erstmals Praktikanten aus Entwicklungsländern (EL) betreut. Ein Jahr später erfolgt die Umbenennung in Carl-Duisberg-Gesellschaft. Die Berufshilfe für Entwicklungsländer wird zu einem weiteren Schwerpunkt.[2]

Mit ihren Programmen erreicht die CDG ca. 6600 Fach- und Führungskräfte pro Jahr in der BRD und in den betreuten EL (Stand 1994). Dabei steht ihr ein jährlicher Etat von 180 Mio. DM zur Verfügung (Stand 1998). Die Mittel stammen vorwiegend vom BMZ, darüber hinaus finanzieren auch Bundesländer und die EU die Arbeit der CDG.[3]

Unterstützt wird die Arbeit darüber hinaus durch die deutsche Wirtschaft. Im „Carl-Duisberg-Förderkreis“ (CDF) sind 800 Einzelunternehmen und Verbände organisiert.[4]

Die CDG besteht aus der Zentralstelle in Köln, den 16 Landesstellen in den Bundesländern sowie den über 100 Außenstellen und internationalen Kreisen in allen Städten, in denen Stipendiaten zu betreuen sind. Die Zentrale ist für Verwaltung, Betreuung der Landesstellen, sowie die Klärung des Bedarfs an Ausbildungsmaßnahmen in den Partnerländern und die Planung dieser Programme zuständig.[5]

Die Landesstellen betreuen die Arbeit der einzelnen Außenstellen und informieren die anderen Landesstellen sowie die Zentrale über Entwicklungen und Probleme. Die eigentliche Betreuung der Stipendiaten findet in den Außenstellen und somit vor Ort statt.

Oft wird diese Aufgabe von nur einer Person geleistet.[6]

Das Selbstverständnis der CDG ist, resultierend aus der Entstehungsgeschichte, das ei-

ner privaten Partnerorganisation der deutschen Wirtschaft. Dies gilt auch angesichts der fast ausschließlich staatlichen Finanzierung weiter. Die inhaltliche Kooperation mit der Ausbildung deutscher Nachwuchskräfte im Ausland als Leistung der CDG und der Bereitstellung von Ausbildungsplätzen für CDG-Stipendiaten durch die deutsche Wirtschaft prägt das Selbstbild mehr als die Quelle der finanziellen Ausstattung.[7] Als weiteres Zeichen der Nähe zur deutschen Wirtschaft gilt, daß der Vorsitz der CDG seit 1953 stets von Vorstandsmitgliedern großer Unternehmen wahrgenommen wird.[8]

Ziel ist es ferner, durch Wissenstransfer Impulse für den gesellschaftlichen Fortschritt in den Partnerländern zu liefern. Konkret meint dies die Befähigung der Stipendiaten der EL, neue Trends auf den Gebieten Wirtschaft, Technik und Infrastruktur umzusetzen, dabei Privatinitiativen anzuregen und auf diese Weise zur Armutsbekämpfung und zur Förderung speziell des Handwerks und der Kleinindustrie beizutragen. Die deutsche Wirtschaft soll an den Aufgaben der internationalen Entwicklung beteiligt werden.[9]

Den Aufgabenbereich der Entwicklungsländerprogramme kann man nach den Kriterien „lang- oder kurzfristige Maßnahme“ und „Durchführung im In- oder Ausland“ unterscheiden. Dazu kommen Nachbetreuung und Reintegrationsmaßnahmen für die Rückkehrer von Langzeitaufenthalten in Deutschland.[10]

Die Kurzzeitmaßnahmen sind gegliedert in fachbezogene Kurse, Workshops und Tagungen und dienen vorwiegend dem Erfahrungsaustausch. Langzeitprogramme sind Maßnahmen mit einer Dauer von drei Monaten bis zu zwei Jahren. Im Inland sehen diese die Berufsausbildung von Stipendiaten vor. Auf einen von der CDG durchgeführten Sprachkurs und die betreute Suche nach einem Ausbildungsplatz folgt die Ausbildung in einem Privatbetrieb sowie weitere CDG-Kurse mit Schwerpunkt auf gesellschaftspolitischer und landeskundlicher Ausbildung. Am Schluß steht eine Prüfung, die der Abschlußprüfung eines formalisierten deutschen Ausbildungsgangs gleichwertig ist.[11]

Langfristige Maßnahmen im Partnerland selbst werden durch die CDG entwickelt und betreut, jedoch von einer vor Ort beheimateten Organisation durchgeführt. Diese dienen zum Aufbau oder zur Optimierung eines ganzen Industriezweiges.[12]

[...]


[1] Vgl.: Glagow , Manfred; Hartmann, Roland; Menne, Ulrike; Pollvogt, Renate; Schimank, Uwe: Die Organisation deutscher Entwicklungspolitik – Geschichte, Struktur, Arbeitsweise. Die Carl-Duisberg-Gesellschaft, Bielefeld, 1983, S.3.

[2] Vgl.: Krug, K. (Hrsg.): Deutsche Partner der Entwicklungsländer. Verzeichnis deutscher Institutionen, Baden-Baden, 1967, S.114 f.

[3] Vgl.: Nohlen, Dieter (Hrsg.): Lexikon Dritte Welt. Länder, Organisationen, Theorien, Begriffe, Personen, Reinbek bei Hamburg, 2000, S.138.

[4] Vgl.: www.cdg.de/german/netzwerk.html vom 3.5.2001.

[5] Vgl.: Glagow (u.a.), S.34 ff.

[6] Ebd., S.39.

[7] Ebd., S.8 ff.

[8] Vgl.: Hutter, Dorothee (Red.): Weltweit lernen für die Zukunft, Köln, 2000, S.92.

[9] Vgl.: Arnold, Rolf (Hrsg.): Berufliche Bildung und Entwicklung in den Ländern der Dritten Welt: Bilanz, Probleme und Perspektiven der bundesrepublikanischen Berufsbildungshilfe, Baden-Baden, 1989, S. 46 f.

[10] Ebd., S. 50 f.

[11] Vgl.: Glagow , Manfred (u.a.), S.11 ff.

[12] Vgl.: Arnold, Rolf, S.47 f.

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
CDG und DSE - Aufgaben und Zukunftsperspektiven
Hochschule
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn  (Seminar für politische Wissenschaften)
Veranstaltung
Einführung in die deutsche Entwicklungspolitik
Note
2-
Autor
Jahr
2001
Seiten
13
Katalognummer
V51646
ISBN (eBook)
9783638475587
ISBN (Buch)
9783656783930
Dateigröße
495 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Aufgaben, Zukunftsperspektiven, Einführung, Entwicklungspolitik
Arbeit zitieren
Christian Dickmann (Autor:in), 2001, CDG und DSE - Aufgaben und Zukunftsperspektiven, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/51646

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