Gegenstand dieser Arbeit ist die Forschungs- und Technologiepolitik (FuT). Diese soll zunächst theoretisch dargestellt werden. Zu klären ist insbesondere, welche Gründe theoretisch und praktisch für und gegen staatliches Einwirken auf die Forschung sprechen. Einerseits gilt in marktwirtschaftlichen Systemen die Prämisse, Güter möglichst durch private Unternehmer produzieren zu lassen. Andererseits weißt Wissen als Gut Besonderheiten auf, die nach gängiger Sicht ein Eingreifen des Staates nötig werden lassen. Es werden hierfür Begriffe wie Staats- und Marktversagen, Kapitalmarktversagen, Patentpolitik und Informations- bzw. Nirwanaproblem dargestellt und kritisch beleuchtet.
Anschließend wird ein Blick auf die bisherige deutsche sowie europäische FuT geworfen. Dabei werden die Schwächen der bisherigen Strategie am Beispiel der Förderung des IT-Sektors beleuchtet und diskutiert, in welche Richtung eine Neukonzeption der Förderpolitik gehen könnte.
In einem weiteren Schritt wird ausgehend vom Konzept der Sozialen Marktwirtschaft überlegt, inwiefern die heutige FuT im Widerspruch zu diesem für die deutsche Gesell-schaft grundlegenden Konzept steht, welche Aufgaben der Staat in einem freien Wirtschaftssystem erfüllen muss und welche er nicht erfüllen darf.
Die Ergebnisse der theoretischen Betrachtung und der Diskussion der politischen Umsetzung werden in einem abschließenden Fazit zusammengeführt. Es wird zu zeigen sein, inwiefern die theoretische Kritik an der Gestaltung von FuT Auswirkungen auf die praktische Gestaltung dieser Politik hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Argumente für staatliche Unterstützung der Forschung
- Nichtrivalität des Konsums und Ausschließbarkeit von Konsumenten
- Externe Effekte und die Differenz zwischen unternehmensintern und gesamtwirtschaftlich optimalem Forschungsniveau
- Vermeidung dauerhafter Innovationsrückstände
- Finanzrestrektionen für kleine und mittelständische Unternehmen
- Risikoscheu der Unternehmer und die besondere finanzielle Risikoübernahme durch den Staat
- Argumente für staatliche Behinderung der Forschung
- Parallelforschung und das gesamtwirtschaftliche Optimum
- Patentrennen und die Höhe der Forschungskosten
- Bisherige FuT in Deutschland und der EU
- Schwächen der bisherigen Strategie am Beispiel der Förderung des IT-Sektors
- Anforderungen an eine zukünftige FuT
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Forschungs- und Technologiepolitik (FuT) und analysiert die theoretischen und praktischen Argumente für und gegen staatliches Einwirken auf die Forschung. Sie untersucht die Rolle des Staates im Spannungsfeld zwischen marktwirtschaftlichen Prinzipien und den Besonderheiten von Wissen als Gut. Die Arbeit beleuchtet zudem die deutsche und europäische FuT-Praxis und diskutiert die Herausforderungen für eine zukunftsorientierte Förderpolitik im Kontext der Sozialen Marktwirtschaft.
- Theoretische Grundlagen der Forschungs- und Technologiepolitik
- Argumente für und gegen staatliche Intervention in der Forschung
- Analyse der bisherigen FuT-Praxis in Deutschland und der EU
- Die Rolle des Staates in der Sozialen Marktwirtschaft im Hinblick auf FuT
- Anforderungen an eine zukunftsorientierte Forschungs- und Technologiepolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik der Forschungs- und Technologiepolitik (FuT) ein und skizziert die grundlegenden Fragestellungen der Arbeit. Sie beleuchtet die Spannungen zwischen marktwirtschaftlichen Prinzipien und der Notwendigkeit staatlicher Intervention in der Forschung.
Argumente für staatliche Unterstützung der Forschung
Dieses Kapitel analysiert die Argumente für staatliches Eingreifen in die Forschung. Es werden die Besonderheiten von Wissen als Gut hervorgehoben, die ein staatliches Eingreifen rechtfertigen können. Hierzu gehören die Nichtrivalität des Konsums, die Ausschließbarkeit von Konsumenten, externe Effekte und Finanzrestrektionen für kleine und mittelständische Unternehmen.
Argumente für staatliche Behinderung der Forschung
Dieses Kapitel behandelt die Gründe für staatliche Regulierung oder Behinderung von Forschung. Es werden die Herausforderungen durch Parallelforschung und Patentrennen diskutiert, die die gesamtwirtschaftlichen Kosten der Forschung erhöhen können.
Bisherige FuT in Deutschland und der EU
Dieses Kapitel beleuchtet die bisherige FuT-Praxis in Deutschland und der EU. Es werden die Schwächen der bisherigen Strategie am Beispiel der Förderung des IT-Sektors analysiert und Anforderungen an eine zukunftsorientierte Förderpolitik diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen der Forschungs- und Technologiepolitik, insbesondere mit den Argumenten für und gegen staatliches Eingreifen in die Forschung. Wichtige Schlüsselbegriffe sind: staatliches Marktversagen, öffentliche Güter, externe Effekte, Patentpolitik, Finanzrestrektionen, Innovationsrückstände, Soziale Marktwirtschaft und die Rolle des Staates in der Wirtschaftspolitik.
- Arbeit zitieren
- Christian Dickmann (Autor:in), 2002, Forschungs- und Technologiepolitik in Theorie und politischer Umsetzung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/51647