Demografischer Wandel. Welche Handlungsoptionen und Maßnahmen können dazu beitragen, dem Prozess entgegenzuwirken?


Research Paper (undergraduate), 2019

15 Pages, Grade: 2,00


Excerpt


Inhaltverzeichnis

1 Einleitung

2 Was ist unter dem demografischen Wandel zu verstehen?
2.1 Ursachen des demografischen Wandels
2.2 Auswirkung des demografischen Wandels
2.3 Sozialpolitische Maßnahmen
2.4 Bezug zur sozialen Arbeit

3 Diskussion

4 Literaturverzeichnis

Zusammenfassung

Diese Arbeit befasst sich mit dem demografischen Wandel unserer Gesellschaft. Im Wesentlichen wird hierbei auf die Ursachen des demografischen Wandels und die Wahrnehmung des Problems in der Gesellschaft eingegangen.

Das Grundproblem ist einfach zu beschreiben:

Wir werden immer älter und es werden immer weniger Kinder geboren, zumindest ist die Geburtenrate niedriger als die Sterberate.

Einfache und eindeutige Lösungen hierzu gibt es nicht. Allerdings hat die Politik mit vielen verschiedenen Ansätzen zur Förderung von Familie und Kind die Bedingungen für Familien deutlich verbessert. Jedoch zeigen Daten des statistischen Bundesamtes, dass all dies nicht ausreicht, die Überalterung der Gesellschaft aufzuhalten.

Probleme, die sich aus dieser Überalterung ergeben, werden exemplarisch dargestellt.

Eine Lösungsansatz des Problems des demographischen Wandels kann im Rahmen dieser Arbeit nicht gegeben werden.

1 Einleitung

„Der demografische Wandel ist Chance und Herausforderung zugleich: Nie zuvor haben Menschen so lange so lange gesund gelebt und nie zuvor wurden in Deutschland so wenige Kinder geboren wie heute. Die Lebenserwartung steigt kontinuierlich, und es gibt immer weniger junge Menschen“ (Die Bundesregierung, 2019), so heißt es auf der Internetseite der Bundesregierung Deutschlands zu dem Thema Demografiestrategie.

Schon Findl, Holzmann und Münz (1987) schrieb in seinem Buch in 1987 über mögliche Zukunftsszenarien und Auswirkungen des demografischen Wandels. Kern des Problems seien die Geburtenrückgänge und höhere Lebenserwartungen der Menschen, was zu einer Veränderung der Altersstruktur führt. Dies habe massive Auswirkungen auf den Sozialstaat und das Sozialversicherungssystem und sei so in Zukunft nicht mehr tragbar (Findl, Holzmann, & Münz, 1987, S. 9).

Die Veränderungen der Bevölkerungszusammensetzung sind in Deutschland schon länger bekannt, jedoch kam das Thema erst anfangs der Zweitausenderjahre an die Öffentlichkeit. Auch die Wissenschaft beschäftigte sich erst seit den Achtzigerjahren mit der Auseinandersetzung von Bevölkerungsfragen und Entwickelung (Kaufmann & Krämer, 2015, S. 11).

Nach aktuellen Zahlen des statischen Bundesamtes stieg die Zahl der Menschen ab 67. Jahren bereits zwischen dem Jahr 1990 und 2018 um 54% von 10,4 Millionen auf 15,9 Millionen. Bis 2039 wird diese Bevölkerungsgruppe um weitere 5 bis 6 Millionen Menschen, also auf 21. Millionen, zunehmen. Ein grundlegendes Problem, welches aufgrund der Veränderung der Altersstruktur entsteht, ist das es begleitend immer mehr pflegebedürftige Menschen gibt. Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit pflegebedürftig zu sein und bewirkt gleichzeitig eine Abnahme der Erwerbsquote (Bundeamt, 2019). Dies hat zufolge, dass immer weniger Beitragszahler immer mehr Rentner unterstützen sollen. Dieses System scheint ist der Zukunft nicht tragbar zu sein und es müssen schnellstmöglich Handlungsoptionen umgesetzt werden, um der jetzigen und zukünftigen Generation Sicherheit zu bieten.

Diese Arbeit befasst sich mit der Problematik des demografischen Wandels und der Frage, welche Handlungsoptionen und Maßnahmen dazu beitragen können, dem entgegenzuwirken. Angeschnitten in dieser Arbeit werden Ursachen und Auswirkungen des demografischen Wandels, aber auch konkrete sozialpolitische Handlungsoptionen. Mittels ausgewählter und auf das Thema angepasster Literatur wurden unterschiedliche Theorien und Lösungsvorschläge herausgearbeitet.

2 Was ist unter dem demografischen Wandel zu verstehen?

Im nächsten soll geklärt werden, welche Aspekte der demografische Wandel umfasst und wie es zu der Feststellung dieser Entwickelung kam. Ebenso wird der aktuelle Forschungsstand dargestellt.

Unter dem Begriff „demografischer Wandel“ versteht man eine Änderung der Bevölkerungsanzahl und Bevölkerungsstruktur. Bei dem besonderen Fokus auf Deutschland sind gegenwärtig vor allem Prozesse der demografischen Alterung und Bevölkerungsrückgang zu verzeichnen. Wenn der Anteil jüngeren Menschen an der Bevölkerung abnimmt spricht man von demografischer Alterung, da gleichzeitig die Zahl älteren Menschen steigt. Aktuelle Schätzungen des statistischen Bundesamtes zeigen einen Anstieg der Bevölkerung im Alter von 60 Jahren und darüber in Deutschland von dem Jahr 2013 bis 2030 von 27. Prozent auf 35. Prozent. Grundlage dafür ist die 12. koordinierte Bevölkerungsvorrausrechnung des statistischen Bundesamtes (Koch-Institut, 2015, S. 435).

Der demografische Wandel wird sich in Zukunft verschiedene Lebensbereiche wie den Arbeitsmarkt, das Bildungs- und Erziehungswesen, die Energie und Wasserversorgung, den Handel und den Gesundheits- und Pflegebereich auswirken. Des weiteren ist festzustellen, dass die Anzahl der neu geborenen Kinder nicht ausreicht, um die Elterngeneration zu ersetzten. Bekannt ist auch, dass mehr Menschen in Deutschland sterben, als neue geboren werden. Die Zuwanderung von Menschen aus dem Ausland ist in den letzten Jahren zurückgegangen und reicht nicht aus, um den Überschuss an Sterbefällen über die Geburten auszugleichen. Seit dem Jahr 2003 ist ein kontinuierlicher Bevölkerungsrückgang zu verzeichnen (Statistische Ämter des Bundes und der Länder , 2011, S. 6).

Bei der Recherche bezüglich des demografischen Wandels stoßt man immer wieder auf ein sehr aussagekräftiges und polarisierendes Balkendiagramm. Es Vergleicht den Altersaufbau der Bevölkerung in dem Jahr 1990 und 2018. Auf der linken Seite ist die Anzahl der männlichen Personen verzeichnet und rechts die der weiblichen. Die Y-Achse zeigt die Altersstufen von 0 bis 100 und die X-Achse die Anzahl der Menschen, die sich in diesem Alter befinden. Es ist deutlich zu erkennen, dass die Anzahl der männlichen und weiblichen Personen in dem Alter ab 50 in dem Jahr 2018 verglichen mit 1990 deutlich zugenommen hat. Auffällig ist auch, dass die Anzahl der 20 bis 40 – jährigen Personen in dem Jahr 1990 deutlich höher war, als 2018. Große Unterschiede bezüglich der männlichen und weiblichen Personen sind nicht zu verzeichnen (Bundeamt, 2019).

Neben der Veränderung des Altersaufbaues ist außerdem die fortgesetzte Zuwanderung zu betrachten. Menschen aus kulturell unterschiedlichen Ländern wandern hinzu und verändert die Zusammensetzung der Bevölkerung nach Herkunft, Präferenzen und Einstellungen. Bei Betrachtung der Geburtenhäufigkeit ist zu sagen, dass es bis zu dem Jahr 1994 ein stetiger Abfall der Entwickelung der Geburtenziffer gab. Ab dem 1994 steigt die Anzahl der Geburtenziffer wieder an (Kaufmann & Krämer, 2015, S. 11).

2.1 Ursachen des demografischen Wandels

Ebenso wichtig, um zu verstehen, wie die Veränderung der Altersstruktur in Deutschland zustande kommt sind Faktoren wie Fertilität, der Anstieg der Lebenserwartung, Mortalität und Migration.

Die Anzahl der neu geborenen Kinder ist eine entscheidende Größte, wenn es um das Thema demografischer Wandel geht. Die Frage, wie viele Kinder geboren werden hängt stark von dem Geburtenverhalten der Frau ab. Entscheidend dafür sind der Zeitpunkt der Geburt im Leben einer Frau, das Verhältnis von Müttern und kinderlosen Frauen desselben Jahrgangs und die Gesamtanzahl der Kinder, die Frauen desselben Jahrgangs im Durschnitt gebären. Interessant ist auch, dass im Jahr 2016 die Mütter der Erstgeborenen im Durschnitt 30 Jahre alt waren. Verglichen zu dem Jahr 1970, wo das durchschnittliche Alter einer Frau mit ihrem ersten Kind bei 24 Jahren lang, ist festzustellen, dass Frauen ihre Kinder heutzutage im späteren Alter bekommen. Also selbst wenn Frauen heute genauso viele Kinder bekämen wie vor 50 Jahre würden aufgrund der verlängerten Generationsspanne weniger Kinder geboren werden.

Die Fertilitätsrate in Deutschland hatte 1968 einen historischen Tiefstand von 1,49 erholt sich jedoch in dem 1970 auf knapp 1,6 (Bundeamt, 2019).

Laut der 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung wird es einen kontinuierlichen Anstieg der Lebenserwartungen für neugeborene Jungen auf 81, 0 Jahre geben und Mädchen auf 85,7 Jahre im Jahr 2030 geben (Statistische Ämter des Bundes und der Länder , 2011).

Laut einer Statistik der WKO lang 2017 die Lebenserwartung von Männern bei 78,7 Jahren und bei Frauen bei 83,4 Jahren (WKO, 2019).

Ein Grund dafür, dass die Lebenserwartung in Deutschland kontinuierlich ansteigt und deutlich über den Durchschnittswerten der WHO lag, ist, dass es bei uns eine immer besser werdende medizinische Versorgung gibt, also Krankheiten besser geheilt werden die früher oft zum Tod geführt hätten. Die gesamte Lebensweise der Bevölkerung in vielen Bereichen ist heute eine andere als vor 50. Jahren (Statistische Ämter des Bundes und der Länder , 2011).

Der Rückgang der Sterblichkeit, auch Mortalität genannt, führt dazu, dass die Menschen aufgrund der eben genannten Faktoren immer länger leben und oft erst in einem hohen Alter sterben. Dank moderner Medizin ist eine sinkende Säuglings- und Kindersterblichkeit zu verzeichnen, Krankheiten wie Krebs, Diabetes und Herz-Kreislauf können heute besser behandelt werden (Kühn, 2017).

Als letzter Gesichtspunkt für eine Einflussgröße des demografischen Wandels soll die Migration genannt werden.

In einer eigenen Darstellung der Bertelsmann Stiftung, auf Datengrundlage des Statistischen Bundesamtes von 2017, sind die Wanderungssaldos in Deutschland nach Staatsangehörigkeit der Zuwanderung von 2004 bis 2015 aufgezeichnet. Gab es im Jahre 2008 sogar noch eine Abwanderung von rund 174.000 Menschen, so stieg seit 2009 die Anzahl der Zuwanderungen massiv an und erreichte 2015 eine Zuwanderung in Deutschland von 1,14 Millionen Menschen (Slupina, 2018, S. 25).

Die Migration, also räumliche Bevölkerungsveränderungen durch Zu- oder Abwanderung hat großen Einfluss darauf, ob eine Bevölkerung wächst oder schrumpft, wie alt die Menschen sind und auch in Zukunft werden und wie viele Kinder geboren werden (Kühn, 2017).

2.2 Auswirkung des demografischen Wandels

Wie zuvor angesprochen steigt die Lebenserwartung der Menschen in Deutschland aufgrund besser medizinischer Versorgung und Hygiene an, was zu einer Senkung der Mortalitätsrate führte.

Eine Folge des demografischen Wandels, die nicht abzuwenden ist, ist, dass mit dem Anstieg des Alters das individuelle Krankheitsrisiko insbesondere Altersspezifischer Krankheiten steigt, auch das Risiko für das gleichzeitige Auftreten mehrerer chronischer Krankheiten, auch genannt Multimorbidität. In einer immer älter werden Bevölkerung werden chronische Krankheiten immer öfter auftreten. Eine Konsequenz, die sich aus dieser Veränderung ziehen lässt, ist der Wandel des Krankheitsspektrums. Das hat direkte Auswirkung auf das Gesundheitsversorgungssystem (Robert Koch Institut, 2019).

Interessant bei der Betrachtung der Auswirkungen und Folgen des demografischen Wandels ist auch die Reaktion der Öffentlichkeit. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend veröffentlichte im Januar 2007 die Ergebnisse einer Repräsentativbefragung, bei der 1.000 Personen im Alter von 15 bis 25 Jahren zu ihren Meinungen, Gedanken und Wissensstand bezüglich des Themas „demografischer Wandel“ befragt wurden. Die Umfrage wurde telefonisch erhoben. I Bei der Frage, welches ihrer Meinung nach in Zukunft die größten gesellschaftlichen Probleme sein werden, antworteten die Befragten mit einem eindeutigen Ergebnis.

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Details

Title
Demografischer Wandel. Welche Handlungsoptionen und Maßnahmen können dazu beitragen, dem Prozess entgegenzuwirken?
College
MSB Medical School Berlin - Hochschule für Gesundheit und Medizin
Grade
2,00
Author
Year
2019
Pages
15
Catalog Number
V516625
ISBN (eBook)
9783346109552
ISBN (Book)
9783346109569
Language
German
Keywords
demografischer, wandel, welche, handlungsoptionen, maßnahmen, prozess
Quote paper
Marvin Grote (Author), 2019, Demografischer Wandel. Welche Handlungsoptionen und Maßnahmen können dazu beitragen, dem Prozess entgegenzuwirken?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/516625

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