Immer mehr Länder prüfen die Einführung einer elektronischen Patientenakte (eEPA). Die Einführung einer eEPA ist jedoch ein komplexes Thema, welches an viele Faktoren, wie etwa technische, rechtliche sowie ethische Rahmenbedingungen geknüpft ist. In welchem Umfang soll der Patient Informationen löschen oder ausschließen können? Ab wann wird das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung eines jeden Bürgers falsch gehandhabt und wer berät die Patienten hierzu? All diese Fragen werden in dieser Arbeit beantwortet.
Um einen praxisnahen Bezug zu erlangen wird im zweiten Teil dieser Arbeit vereinzelt der Vergleich zum Thema Organspende herangezogen, da es sich bei der Gewinnung von Organspendern ebenfalls um ein hochsensibles Thema handelt, für dessen Daten-Freigabe gleichermaßen überzeugende Kommunikationsmaßnahmen getroffen werden müssen. Um das Thema abzuschließen, wird letztlich auf die bereits eingeführte eEPA-Lösung in Österreich eingegangen, bei welcher die Kommunikationsmethoden belegbar erfolgreich umgesetzt wurden.
Die Patientenversorgung heutzutage wird aufgrund der zunehmenden Anzahl chronisch kranker sowie multimorbider Patienten zur Herausforderung für die Gesundheitssysteme der Industrienationen. Speziell bei hochkomplexen Krankheitsbildern sind oftmals mehrere Institutionen in die Behandlung eines Patienten eingebunden, jedoch durch unzureichende Informationen über die Anamnese außer Stande eine optimale Weiterbehandlung zu ermöglichen.
Aufgrund dessen sind einrichtungsübergreifende Elektronische Patientenakten (eEPA) seit 1990 weltweit in der Diskussion als Instrument einer besseren Gesundheitsversorgung. Für das internationale Verständnis werden die eEPA weltweit „electronic health record“ (EHR) genannt. In vielen Ländern wie beispielsweise Estland, als eines der ersten Länder der Welt, Dänemark und Schweden ist die Implementierung eines EHR bereits gelungen. Wiederum andere Länder sind in Begriff eine Infrastruktur für die Einführung aufzubauen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die eEPA - Instrument einer besseren Gesundheitsversorgung
- 2.1 Aktueller Implementierungsstand in Deutschland
- 3. Kommunikative Markteinführung
- 4. Kommunikationspolitik am Beispiel der ELGA GmbH
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der kommunikativen Markteinführung der einrichtungsübergreifenden elektronischen Patientenakte (eEPA) in Deutschland. Die Arbeit analysiert die eEPA als Instrument zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung und beleuchtet die Herausforderungen und Chancen ihrer Einführung. Sie untersucht die Kommunikationspolitik, die für eine erfolgreiche Einführung der eEPA notwendig ist, und stellt am Beispiel der ELGA GmbH ein erfolgreiches Modell vor.
- Die eEPA als Instrument einer besseren Gesundheitsversorgung
- Die Herausforderungen und Chancen der eEPA-Einführung in Deutschland
- Die Notwendigkeit einer umfassenden Kommunikationspolitik für die eEPA
- Beispiele für erfolgreiche Kommunikationsstrategien in Bezug auf die eEPA
- Die eEPA im Vergleich zu anderen digitalen Gesundheitslösungen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema der eEPA ein und beschreibt die Bedeutung dieser Innovation für die Verbesserung der Gesundheitsversorgung im Kontext der steigenden Anzahl chronisch kranker Patienten.
2. Die eEPA - Instrument einer besseren Gesundheitsversorgung
Dieses Kapitel erläutert die Funktionsweise der eEPA und grenzt sie von der institutionellen elektronischen Patientenakte (iEPA) ab. Es wird auf den aktuellen Implementierungsstand in Deutschland eingegangen und die Vorteile der eEPA für die Patientenversorgung beleuchtet.
3. Kommunikative Markteinführung
Das Kapitel beschäftigt sich mit den Herausforderungen und Chancen einer kommunikativen Markteinführung der eEPA. Es untersucht die wichtigsten Elemente einer erfolgreichen Kommunikationsstrategie und beleuchtet die Rolle der Stakeholder.
Schlüsselwörter
Elektronische Patientenakte, Gesundheitsversorgung, Telematikinfrastruktur, Kommunikationspolitik, Patientengeheimnis, Datenfreigabe, Datenschutz, eHealth, digitale Transformation, ELGA GmbH.
- Quote paper
- Jenifer Hoffmann (Author), 2017, Kommunikationsmaßnahmen für die Einführung der elektronischen Patientenakte (eEPA) in Deutschland. Herausforderungen, Methoden und Vergleich mit anderen Ländern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/517348