Adam Olearius, in Aschersleben geborener Gelehrter des 17. Jahrhunderts, ist vor allem bekannt geworden durch seine 1646 erstmals herausgebrachte Beschreibung der Reise einer Schleswig-Holsteinischen Gesandtschaft nach Russland und Persien im Auftrag Herzog Friedrichs III. von Schleswig-Holstein-Gottorf. Der wirtschaftliche Reisezweck scheiterte, die Beschreibung der Reise durch ferne Gegenden jedoch wurde ein Erfolg. Sie gilt als die erste wissenschaftliche Reisebeschreibung in deutscher Sprache. Olearius will nur beschreiben, was er selber gesehen hat oder, wo das nicht möglich war, seine Quellen streng nach wissenschaftlichen Maßstäben prüfen. Neben der Beschreibung der Reise vermisst er auch die Reiseroute und kartografiert diese. Besondere Bedeutung kommt hier der Persienkarte zu. Sie bricht mit der in Europa jahrhundertealten Tradition der Darstellung des Kaspischen Meeres in ptolemäischer Tradition und stellt dessen Form und damit einhergehend die Nordgrenze Persiens annähernd korrekt dar. Olearius nimmt damit das Prinzip der Aufklärung vorweg und erlaubt es sich, ja fordert von sich, selbst zu denken und das Ergebnis dieses Denkens der Tradition entgegenzustellen, wo es von dieser abweicht. Diese Hausarbeit unterzieht die Persienkarte und ihre Elemente nach einer Darstellung des Gesamtzusammenhanges zunächst einer eingehenden Beschreibung, um anschließend auf weitere Fragen im Zusammenhang einzugehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geschichtlicher Hintergrund
- Adam Olearius
- Verlauf und Hintergrund der Reise
- Überblick über die Reisebeschreibung
- Aufteilung
- Karten
- Europäische Rezeption
- Quellenkritik der Persienkarte
- Äußere Beschreibung
- Die Kartuschen
- Die Darstellung des Kaspischen Meeres
- Die Quellen
- Die Rolle des Autors
- Die Druckerei
- Die Lesergeschichte
- Europäische Rezeption
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Rolle von Adam Olearius als Kartograf im 17. Jahrhundert anhand einer Quellenkritik der Persienkarte, die in seiner Reisebeschreibung "Vermehrte Beschreibung der Muscowitischen und Persianischen Reise" enthalten ist.
- Die Bedeutung von Olearius' Reisebeschreibung als erste wissenschaftliche Reisebeschreibung
- Olearius' kritische Arbeitsweise und seine Fähigkeit, das eurozentrische Weltbild mit wissenschaftlichen Methoden zu hinterfragen
- Die Persienkarte als Beispiel für Olearius' wissenschaftliche Herangehensweise und seine innovative Darstellung des Kaspischen Meeres
- Die Quellenkritik als neue Methode in Olearius' Zeit
- Die europäische Rezeption von Olearius' Reisebeschreibung und seiner Persienkarte
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik ein und stellt Adam Olearius als Reisenden, Wissenschaftler und Kartografen vor. Das zweite Kapitel beleuchtet den historischen Hintergrund von Olearius' Reise, indem es die Person Adam Olearius und die politische und kulturelle Situation Persiens im 17. Jahrhundert beschreibt. Das dritte Kapitel gibt einen Überblick über Olearius' Reisebeschreibung, einschließlich ihrer Aufteilung, der enthaltenen Karten und ihrer europäischen Rezeption. Das vierte Kapitel widmet sich der Quellenkritik der Persienkarte, einschließlich der äußeren Beschreibung, der Kartuschen, der Darstellung des Kaspischen Meeres, der verwendeten Quellen, der Rolle des Autors, der Druckerei, der Lesergeschichte und der europäischen Rezeption.
Schlüsselwörter
Adam Olearius, Reisebeschreibung, Persienkarte, Quellenkritik, Kaspisches Meer, europäische Rezeption, wissenschaftliche Arbeitsweise, eurozentrisches Weltbild, Kartographie, 17. Jahrhundert.
- Citation du texte
- Claudia Ostermann (Auteur), 2020, Adam Olearius und seine Rolle als Kartograph im 17. Jahrhundert, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/518381