„Wenn Karthago jemals seine alte Größe zurückerlangen [...] wollte, dann blieb zur Eroberung Iberiens keine Alternative.“ . Diese These von Nigel Bagnall bezieht sich auf die Zeit nach dem ersten punischen Krieg.
Karthago war in der Seeschlacht bei den Ägatischen Inseln im Jahr 241 vor Christus von Rom besiegt worden und hatte nun die Lasten der Friedensbedingungen zu tragen. Die Flotte und das Söldnerheer waren größtenteils vernichtet, Karthago musste hohe Reparationen an Rom zahlen. Die Schmach über den Frieden mit Rom saß tief bei den karthagischen Bürgern. Karthago war militärisch, finanziell und ideologisch angeschlagen. Die Bürger wollten jedoch „lieber sterben [...] als eine solche Schande hin[zu]nehmen“. Das veranlasste den punischen Feldherrn Hamilkar Barkas, „sich anderswo nach Expansionsmöglichkeiten umzuschauen“ und eine Basis zu finden, von der aus der Wiederaufbau des punischen Staates koordiniert werden konnte: Iberien.
Diese Passage verdeutlicht den Anlass,aus dem Hamilkar sein Land verließ, um ein anderes zu erobern. Doch was waren dieMotive,die hinter dem Iberien - Feldzug des Heerführers steckten? Warum wählte er gerade Iberien im „fernen Westen“ aus? Diese Frage möchte ich in den folgenden Ausführungen behandeln und beantworten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Friedensvertrag von 241 v. Chr.
- Der punische Feldherr Hamilkar Barkas
- Karthagisch – hispanische Beziehungen vor den Barkiden
- Hamilkar in Iberien
- Iberien als militärische Basis
- Iberien als finanzielle Basis
- Iberien als ideologische Basis
- Abschlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Motiven Hamilkars Barkas, nach dem ersten punischen Krieg nach Iberien zu expandieren. Sie analysiert die Hintergründe seiner Entscheidung und untersucht, warum er gerade Iberien als neue Basis für den Wiederaufbau des punischen Staates wählte.
- Der Friedensvertrag von 241 v. Chr. und seine Folgen für Karthago
- Die Persönlichkeit und militärische Karriere von Hamilkar Barkas
- Die karthagisch-hispanischen Beziehungen vor den Barkiden
- Die Rolle Iberiens als militärische, finanzielle und ideologische Basis für Karthago
- Die strategischen Erwägungen, die Hamilkar zu seinem Iberienfeldzug führten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die These von Nigel Bagnall vor, wonach die Eroberung Iberiens für Karthago nach dem ersten punischen Krieg unerlässlich war. Sie erläutert die schwierige Lage Karthagos nach der Niederlage gegen Rom und die Motivation Hamilkars, ein neues Machtzentrum zu schaffen.
Kapitel 1 analysiert den Friedensvertrag von 241 v. Chr. zwischen Rom und Karthago, der die Punier zur Zahlung hoher Reparationen und zur Aufgabe Siziliens sowie sämtlicher umliegender Inseln zwang. Der Vertrag unterstreicht die militärische und politische Überlegenheit Roms und die prekären Bedingungen für Karthago.
Kapitel 2 widmet sich der Person Hamilkar Barkas, dem führenden Feldherrn Karthagos im ersten punischen Krieg. Er analysiert seine militärische Karriere und seine Rolle bei der Aushandlung des Friedensvertrages. Darüber hinaus wird seine Ernennung zum Strategen für Libyen und seine anschließende Überfahrt nach Spanien behandelt.
Kapitel 3 beleuchtet die karthagisch-hispanischen Beziehungen vor den Barkiden und zeigt die lange Tradition des Handels zwischen beiden Regionen auf. Iberien diente Karthago als Rohstofflieferant und Absatzmarkt. Die Kapitel beleuchtet auch die frühen karthagischen Präsenzen auf der Iberischen Halbinsel.
Kapitel 4 analysiert die Gründe für Hamilkars Entscheidung, Iberien als neue karthagische Basis zu wählen. Es werden die militärischen, finanziellen und ideologischen Vorteile Iberiens für Karthago untersucht. Die Kapitel behandelt Themen wie den Zugang zu Ressourcen, die Gewinnung neuer Verbündeter und die Schaffung eines neuen Machtzentrums.
Schlüsselwörter
Der erste punische Krieg, Karthago, Rom, Hamilkar Barkas, Iberien, Friedensvertrag, Söldnerheer, Reparationen, Expansion, Rohstofflieferant, Absatzmarkt, militärische Basis, finanzielle Basis, ideologische Basis, strategische Erwägungen, karthagisch-hispanische Beziehungen.
- Citar trabajo
- Julia Sommerhäuser (Autor), 2001, Warum expandiert Hamilkar nach dem ersten Punischen Krieg nach Iberien?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/51963