„Aber mit solch einem Ereignis... da waren wir nicht drauf vorbereitet“ - Notarzt der Loveparade (Spiegel TV Magazin 2011).
Das Zitat spiegelt die Organisation der Loveparade 2010 in Duisburg wider. Die Veranstaltung erlitt gravierende Planabweichungen, sodass das Projekt Loveparade 2010 nicht erfolgreich abgeschlossen werden konnte und Menschen sogar
trotz durchdachter Planung sterben mussten. Die Loveparade ist ein großes elektronisches Festival, welches wohl jede*r Bürger*in kennt. Es steht für Liebe und kann daher als ‚Das Fest der Liebe’ betitelt werden. Eine eigentlich friedlich geplante Veranstaltung wich aufgrund von hohen Besucherzahlen und einem dazu nicht angepassten Konzept so vom Plan ab, dass ein friedliches Fest eher in einer Katastrophe endete.
Da sich Projekterfolge im Allgemeinen in den letzten Jahren von 1994 bis 2012 fast durchgehend steigerten, ist es umso spannender, zu analysieren, warum es bei dem Projekt Loveparade nicht so war. 1994 waren lediglich 16 Prozent aller
Projekte erfolgreich, 53 Prozent wurden mit Abweichungen abgeschlossen und 31 Prozent sind gescheitert. Bis 2012 hat sich die Zahl der Projekterfolge auf 39 Prozent gesteigert, abweichende Projekte und gescheiterte Projekte haben mit jeweils
43 Prozent und 18 Prozent deutlich abgenommen. Die Tatsache, dass die Veranstaltung lediglich nicht nur vom Ablauf her gescheitert ist, sondern in Folge dessen auch Opfer in Form von Toten und Verletzten mit sich brachte, macht die Beobachtung des Projekts ebenfalls interessant, da diesem vor allem in den Medien erhebliche Beobachtung geschenkt wurde.
Um nun zu schauen, wie die vorgefallenen Ereignisse bei der Loveparade 2010 mit dem Projektmanagement und der zugehörigen Planung zusammenhängen, beschäftigt sich diese Arbeit mit der Frage, wie es trotz genauer Planung zu diesem
Unglück kommen konnte, ob das tragische Ende hätte verhindert werden können und wie ein erfolgreicher Ablauf schließlich hätte geschehen können aufbauend auf den Grundlagen des Projektmanagements.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 2. DEFINITIONEN
- 2.1. WAS IST EIN PROJEKT?
- 2.2. WAS IST PROJEKTMANAGEMENT?
- 3. GRUNDLAGEN DES PROJEKTMANAGEMENTS
- 3.1. PROJEKTZIELE
- 3.2. PROJEKTSTRUKTUR
- 3.3. ERFOLGSFAKTOREN
- 3.4. PROJEKTRISIKEN
- 3.5. PROJEKTABSCHLUSS
- 4. DIE DUISBURGER LOVEPARADE 2010
- 4.1. GROBKONZEPT DER VERANSTALTUNG
- 4.2. SICHERHEITSKONZEPT DER VERANSTALTUNG
- 5. DAS SCHEITERN DER LOVEPARADE
- 6. HANDLUNGSEMPFEHLUNG
- 7. FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert das Scheitern der Loveparade 2010 in Duisburg trotz einer vermeintlich durchdachten Planung. Ziel ist es, die Zusammenhänge zwischen Projektmanagement, Planung und dem tragischen Ausgang aufzuzeigen. Es wird untersucht, ob das Unglück vermeidbar war und welche Maßnahmen zu einem erfolgreichen Projektabschluss hätten führen können.
- Definition und Abgrenzung des Begriffs „Projekt“ im Kontext von Projektmanagement
- Grundlagen des Projektmanagements: Ziele, Struktur, Erfolgsfaktoren, Risiken und Abschluss
- Analyse des Grobkonzepts und des Sicherheitskonzepts der Loveparade 2010
- Faktoren, die zum Scheitern der Loveparade 2010 beigetragen haben
- Handlungsempfehlungen zur Verbesserung des Projektmanagements bei Großveranstaltungen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt den Ausgangspunkt der Arbeit dar und beschreibt das tragische Ereignis der Loveparade 2010 in Duisburg. Sie hebt die Diskrepanz zwischen der geplanten und der tatsächlichen Durchführung hervor und benennt die zentrale Forschungsfrage: Wie konnte es trotz scheinbar sorgfältiger Planung zu diesem Unglück kommen? Der Kontext wird durch die Angabe von Erfolgsquoten von Projekten in den Jahren 1994 bis 2012 gesetzt, um die Besonderheit des Falles Loveparade zu unterstreichen. Die Arbeit skizziert den Aufbau der folgenden Kapitel, beginnend mit Definitionen relevanter Begriffe und einer Erläuterung der Grundlagen des Projektmanagements, bevor die Loveparade 2010 selbst analysiert wird.
2. Definitionen: Dieses Kapitel befasst sich mit der Definition der Begriffe „Projekt“ und „Projektmanagement“. Es wird auf die Schwierigkeit hingewiesen, den Begriff „Projekt“ präzise abzugrenzen, und es werden verschiedene Definitionen aus der Literatur vorgestellt, inklusive der DIN 69901. Die Kapitel analysieren die wesentlichen Charakteristika von Projekten, wie Einmaligkeit, definierte Ziele, zeitliche und finanzielle Begrenzungen, sowie die Komplexität der Aufgaben und die Beteiligung verschiedener Fachkräfte. Es wird zudem die Bedeutung einer gründlichen Planung und die Verwendung von Planungsinstrumenten hervorgehoben, um den Projekterfolg zu gewährleisten. Die verschiedenen Rollen der Beteiligten (Auftraggeber, Lenkungsteam, Projektleiter) werden ebenfalls erläutert.
3. Grundlagen des Projektmanagements: Dieses Kapitel beschreibt die grundlegenden Prinzipien des Projektmanagements. Es werden die zentralen Elemente des Projektmanagements beleuchtet, die für die Analyse des Loveparade-Desasters relevant sind. Die Kapitel erörtern Projektziele, Projektstruktur, Erfolgsfaktoren, Projektrisiken und den Projektabschluss. Der deskriptive Aufbau dieses Kapitels dient dazu, die Grundlagen des Projektmanagements unabhängig vom konkreten Fall der Loveparade darzustellen, bevor die Analyse des konkreten Ereignisses erfolgt.
4. Die Duisburger Loveparade 2010: Dieses Kapitel beschreibt das Grobkonzept und das Sicherheitskonzept der Loveparade 2010 in Duisburg. Es liefert detaillierte Informationen über die Planung und Organisation der Veranstaltung, die im Nachhinein im Internet veröffentlicht wurden. Die Beschreibung der Planung bildet die Grundlage für die spätere Analyse des Scheiterns der Veranstaltung.
5. Das Scheitern der Loveparade: Dieser Abschnitt analysiert die Ursachen für das Scheitern der Loveparade 2010. Er stützt sich auf die im vorherigen Kapitel dargestellten Planungsdokumente und die im Zuge des Unglücks gewonnenen Erkenntnisse. Die Analyse wird sich auf die Faktoren konzentrieren, die zu den erheblichen Planabweichungen und dem letztendlich tragischen Ausgang geführt haben.
Schlüsselwörter
Loveparade, Duisburg, Projektmanagement, Projektplanung, Risikomanagement, Sicherheitskonzept, Großveranstaltungen, Katastrophenmanagement, Planabweichungen, Projekterfolg, Veranstaltungsmanagement.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Analyse des Scheiterns der Loveparade 2010
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert das Scheitern der Loveparade 2010 in Duisburg, trotz vermeintlich sorgfältiger Planung. Sie untersucht die Zusammenhänge zwischen Projektmanagement, Planung und dem tragischen Ausgang und fragt, ob das Unglück vermeidbar war und welche Maßnahmen zu einem erfolgreichen Projektabschluss hätten führen können.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit umfasst Definitionen von „Projekt“ und „Projektmanagement“, Grundlagen des Projektmanagements (Ziele, Struktur, Erfolgsfaktoren, Risiken, Abschluss), eine Analyse des Grobkonzepts und Sicherheitskonzepts der Loveparade 2010, die Ursachen des Scheiterns der Loveparade und Handlungsempfehlungen zur Verbesserung des Projektmanagements bei Großveranstaltungen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die das Ereignis einführt und die Forschungsfrage formuliert. Es folgen Kapitel zu Definitionen, Grundlagen des Projektmanagements, der Beschreibung der Loveparade 2010, der Analyse ihres Scheiterns und schließlich Handlungsempfehlungen und ein Fazit.
Welche Definitionen werden verwendet?
Die Arbeit definiert präzise die Begriffe „Projekt“ und „Projektmanagement“, unter Berücksichtigung verschiedener Definitionen aus der Literatur, inklusive der DIN 69901. Sie beleuchtet die Charakteristika von Projekten wie Einmaligkeit, definierte Ziele, zeitliche und finanzielle Begrenzungen sowie Komplexität und die Beteiligung verschiedener Fachkräfte.
Welche Grundlagen des Projektmanagements werden erläutert?
Die Arbeit beschreibt zentrale Elemente des Projektmanagements wie Projektziele, Projektstruktur, Erfolgsfaktoren, Projektrisiken und den Projektabschluss. Dies dient als Grundlage für die spätere Analyse des Loveparade-Desasters.
Wie wird die Loveparade 2010 analysiert?
Die Analyse der Loveparade 2010 basiert auf dem Grobkonzept und dem Sicherheitskonzept der Veranstaltung, sowie auf den Erkenntnissen aus dem Unglück. Die Arbeit konzentriert sich auf Faktoren, die zu erheblichen Planabweichungen und dem tragischen Ausgang führten.
Welche Handlungsempfehlungen werden gegeben?
Die Arbeit gibt Handlungsempfehlungen zur Verbesserung des Projektmanagements bei Großveranstaltungen, um zukünftige Katastrophen zu vermeiden. Diese basieren auf den gewonnenen Erkenntnissen aus der Analyse des Loveparade-Unglücks.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Schlüsselwörter sind: Loveparade, Duisburg, Projektmanagement, Projektplanung, Risikomanagement, Sicherheitskonzept, Großveranstaltungen, Katastrophenmanagement, Planabweichungen, Projekterfolg, Veranstaltungsmanagement.
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- K. S. (Author), 2018, Loveparade 2010. Der Weg ins Chaos, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/519983