Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem johanneischen Hohelied der Liebe in 1 Joh 4,7 – 5,4. In der exegetischen Arbeit wurde der Frage nachgegangen, wie der Apostel Johannes in dieser Perikope die Liebe Gottes charakterisiert hat und in wie weit ein paganer Zeitgenosse der hellenistisch-römischen Antike das Gottesprädikat „Gott ist Liebe“ verstanden hat. Dazu wurde zunächst die Perikope exegetisch betrachtet, das Gottesbild der Antike mit Fokus auf das Verhältnis der Götter zu den Menschen untersucht und in einem dritten Schritt die Teilerkenntnisse der Arbeit miteinander verglichen. Es wurde festgestellt, dass Johannes in fünf Abschnitten das Gebot der gegenseitigen Bruderliebe aus Joh 13,34 in den theologischen Rahmen der vorausgehenden und gnädigen Liebe Gottes zu den Menschen stellt. Darüber hinaus wurde herausgearbeitet, dass Johannes die aktiv praktizierte Geschwisterliebe innerhalb der christlichen Glaubensfamilie als Antwort und Kennzeichen der persönlichen Glaubensbeziehung zu Gott herausstellt. Des Weiteren wurde aufgezeigt, dass dem antiken Hörer die Botschaft aus 1 Joh 4,7-5,4 neu und fremd gewesen sein muss, da die Antike Götterverehrung keinen Gott der Liebe im christlichen Sinne kannte.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Fragestellung und Methodik
- 2. 1. Johannes 4,7-21
- 2.1 Exkurs: Die Liebe JHWHs zu seinem Volk im Alten Testament
- 2.1.1 Pentateuch
- 2.1.2 Psalter
- 2.1.3 Hosea
- 2.1.4 Jesaja
- 2.2 Kontext
- 2.2.1 Unmittelbarer Kontext
- 2.2.2 Buchkontext
- 2.2.3 Gesamtbiblischer Kontext
- 2.3 Exegese in Sinnabschnitten von 1. Joh 4,7-5,4
- 2.3.1 1. Joh 4,7-11
- 2.3.1.1 Exkurs: γινώσκειν
- 2.3.1.2 Exkurs: ἀγάπη
- 2.3.2 1. Joh 4,12-16
- 2.3.2.1 Exkurs: μένω
- 2.3.2.2 Exkurs: κόσμος
- 2.3.3 1. Joh 4,17-18
- 2.3.4 1. Joh 4,19-21
- 2.3.5 1. Joh 5,1-4
- 2.4 1 Joh 4,7-5,4 im Kontext der johanneischen Theologie
- 2.5 Zusammenfassung
- 3. Die Liebe der Götter zu den Menschen in der antiken Welt
- 4. Gegenüberstellung
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht das johanneische Hohelied der Liebe in 1. Johannes 4,7-5,4. Ziel ist es, Johannes' Charakterisierung der Gottesliebe zu analysieren und zu vergleichen, wie ein Zeitgenosse der hellenistisch-römischen Antike dieses Gottesprädikat "Gott ist Liebe" verstanden hätte. Die Arbeit kombiniert exegetische Analyse des Textes mit der Untersuchung des antiken Gottesbildes und vergleicht beide Perspektiven.
- Exegetische Analyse von 1. Johannes 4,7-5,4
- Das Gottesbild der hellenistisch-römischen Antike
- Vergleich der antiken und johanneischen Perspektiven auf Gottesliebe
- Das Gebot der Bruderliebe im Kontext der Gottesliebe
- Die Bedeutung der aktiven Geschwisterliebe im christlichen Glauben
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach der Wahrnehmung der Gottesliebe ("Gott ist Liebe") in der hellenistisch-römischen Antike im Vergleich zu Johannes' Darstellung in 1. Johannes 4,7-5,4. Sie beschreibt die Methodik, die Exegese des biblischen Textes und die Untersuchung der antiken Weltanschauung, um schließlich beide Perspektiven zu vergleichen. Das Ziel ist ein besseres Verständnis der Attraktivität der christlichen Verkündigung im 1. Jahrhundert.
2. 1. Johannes 4,7-21: Dieses Kapitel bietet eine detaillierte exegetische Analyse von 1. Johannes 4,7-21, unterteilt in verschiedene Sinnabschnitte. Es werden relevante griechische Wörter (wie γινώσκειν und ἀγάπη) eingehend untersucht und in den Kontext der johanneischen Theologie eingeordnet. Der Abschnitt beleuchtet die Beziehung zwischen Gottes Liebe und der gegenseitigen Bruderliebe, wobei der Fokus auf der aktiven praktizierten Liebe innerhalb der christlichen Gemeinschaft liegt. Der Zusammenhang zu anderen Teilen des Johannesbriefs und des gesamten Neuen Testaments wird ebenfalls erörtert. Der Exkurs in die Liebe Gottes im Alten Testament (Pentateuch, Psalter, Hosea, Jesaja) liefert einen wichtigen historischen und theologischen Hintergrund für das Verständnis der johanneischen Perspektive.
3. Die Liebe der Götter zu den Menschen in der antiken Welt: Dieses Kapitel untersucht das Verständnis von Liebe und dem Verhältnis der Götter zu den Menschen in der hellenistisch-römischen Antike. Es analysiert die antike Götterverehrung und hebt die Unterschiede zu der christlichen Vorstellung von Gott als Liebe hervor, um den Kontrast zum Verständnis Johannes’ aufzuzeigen und den Ansatzpunkt des christlichen Glaubens zu verdeutlichen.
Schlüsselwörter
1. Johannes 4,7-5,4, Gottesliebe, Agape, hellenistisch-römische Antike, Bruderliebe, johanneische Theologie, Exegese, Gott im Alten Testament, christliche Verkündigung, Glaubensbeziehung.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse von 1. Johannes 4,7-5,4 im Kontext der hellenistisch-römischen Antike
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Bachelorarbeit analysiert das johanneische Hohelied der Liebe in 1. Johannes 4,7-5,4. Sie untersucht Johannes' Darstellung der Gottesliebe und vergleicht diese mit dem Verständnis von Gottesliebe in der hellenistisch-römischen Antike.
Welche Methodik wird angewendet?
Die Arbeit kombiniert exegetische Textanalyse von 1. Johannes 4,7-5,4 mit der Untersuchung des antiken Gottesbildes. Beide Perspektiven werden verglichen, um die Attraktivität der christlichen Verkündigung im 1. Jahrhundert zu verstehen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Exegetische Analyse von 1. Johannes 4,7-5,4; Das Gottesbild der hellenistisch-römischen Antike; Vergleich der antiken und johanneischen Perspektiven auf Gottesliebe; Das Gebot der Bruderliebe im Kontext der Gottesliebe; Die Bedeutung der aktiven Geschwisterliebe im christlichen Glauben.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung (Fragestellung und Methodik); Exegetische Analyse von 1. Johannes 4,7-21 (inkl. Exkurse zu wichtigen Begriffen und Kontextualisierung); Die Liebe der Götter zu den Menschen in der antiken Welt; Gegenüberstellung der antiken und johanneischen Perspektiven; Fazit.
Wie wird 1. Johannes 4,7-21 analysiert?
Kapitel 2 bietet eine detaillierte exegetische Analyse von 1. Johannes 4,7-21, gegliedert in Sinnabschnitte. Wichtige griechische Wörter wie γινώσκειν und ἀγάπη werden untersucht. Der Zusammenhang zu anderen Teilen des Johannesbriefs und des Neuen Testaments wird erörtert. Ein Exkurs beleuchtet die Liebe Gottes im Alten Testament (Pentateuch, Psalter, Hosea, Jesaja).
Wie wird die antike Weltanschauung berücksichtigt?
Kapitel 3 untersucht das Verständnis von Liebe und dem Verhältnis der Götter zu den Menschen in der hellenistisch-römischen Antike. Es analysiert die antike Götterverehrung und hebt die Unterschiede zur christlichen Vorstellung von Gott als Liebe hervor.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel ist es, Johannes' Charakterisierung der Gottesliebe zu analysieren und zu verstehen, wie ein Zeitgenosse der hellenistisch-römischen Antike dieses Gottesprädikat "Gott ist Liebe" verstanden hätte. Letztendlich soll ein besseres Verständnis der Attraktivität der christlichen Verkündigung im 1. Jahrhundert erreicht werden.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: 1. Johannes 4,7-5,4, Gottesliebe, Agape, hellenistisch-römische Antike, Bruderliebe, johanneische Theologie, Exegese, Gott im Alten Testament, christliche Verkündigung, Glaubensbeziehung.
- Citation du texte
- Hönes Janik Noah (Auteur), 2017, Die Liebe Gottes zu den Menschen nach 1. Joh 4,7 - 5,4 im Kontext der antiken Welt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/520150