Evangelistische Predigt mit Aufruf zu Matthäus 27,45-54


Elaboration, 2016

23 Pages, Grade: 2,0


Excerpt


Inhaltsverzeichnis

1. Vorbemerkungen

2. Text
2.1 Wesentliche Erkenntnisse der Exegese
2.1.1 Skopus
2.2 Elementarisierung
2.3 Lebensthemen innerhalb des Textes

3 Hörermeditation
3.1 Höreranalyse
3.1.1 Situation vor Ort
3.1.2 Entwicklungspsychologische Erkenntnisse
3.2 Verknüpfung der Hörer- und Textmeditation

4 Aufbau und Konzeption
4.1 Thematischer Aufbau der Evangelisation
4.1.1 Erster Abend
4.1.2 Zweiter Abend
4.1.3 Dritter Abend
4.1.4 Vierter Abend
4.2 Setting der Predigt
4.3 Begründung für die Art des Aufrufs

5 Predigt
5.1 Gliederung
5.2 Predigt ausformuliert

6 Bibliografie

7 Anhang
7.1 Zur Exegese
7.1.1 Synoptischer Vergleich
7.1.2 Unmittelbarer Kontext
7.1.3 Buchkontext

1. Vorbemerkungen

Die Seminararbeit wurde im Hinblick auf eine Jugendevangelisationswoche1 von Mittwoch 12.10.2016 bis Samstag 15.10.2016 geschrieben. Teil 2,3 und 5 der Ausarbeitung beziehen sich dabei explizit nur auf eine Abendveranstaltung. Die evangelistische Predigt für die Abendveranstaltung wird unter dem Motto: „Wir machen den Weg frei stehen.“

2. Text

Der zu exegesierende Text befindet sich in Matthäus 27,45-54.

2.1 Wesentliche Erkenntnisse der Exegese

Die sechste Stunde (V.45) ist drei Uhr mittags. Jesus stirbt sehr früh für eine Kreuzigung zu der Zeit als im Tempel das abendliche Opfer gebracht wird.2 Die Parallele zwischen den Lämmern, die als Sündopfer im Tempel dargebracht wurden, und Jesus, der als Lamm Gottes, die Sünde der Welt trägt, sind offensichtlich. Die Finsternis ist nach Keener bei den Propheten Zeichen für das Gericht und böse Zeichen.3 Zweifelsohne heben die physikalischen Zeichen die Schwere des Leidens, den Zorn Gottes und die Bedeutung des Todes Jesu für die Weltgeschichte hervor. France stimmt mit J.P. Meier darüber überein, dass der Tod Jesu der Beginn eines neuen Äons eingeläutet hat, welches die Auferstehung der Toten (angedeutet in V.52) mit sich bringt und welches auch die Heiden in das Erlösungswerk Gottes miteinschließt (V. 54).4 Jesu Schrei in V. 46 ist Ausdruck seines Leidens, in dem die Leser einen Einblick bekommen von dem, welche mentalen und geistlichen Qualen Jesus durchmachen musste. Jesus zitiert Psalm 22,2 auf Hebräisch, einen Klagepsalm, welcher mit dem Triumph des Leidenden endet. Der Sieg über Sünde, Tod und Teufel ist damit hier konnotiert. Nach Strack-Billerbeck verhöhnen die Juden Jesus durch ihre Interpretation des Rufens nach Elia.5 Wahrscheinlich verstanden sie das Hebräische nicht richtig und deuteten Jesu Worte spottend auf den Volksglauben, dass Elia frommen Juden im Sterben helfen würde.6 Jesus ruft nach seinem Vater, der ihn verlassen hat, was sein Vertrauen und die gleichzeitige temporäre Distanz zu ihm ausdrückt, die er in seinem Sterben erleben muss. Freiwillig gibt Jesus seinen Geist in die Hände seines Vaters (vgl. Lk 23,46). Unmittelbar nach seinem Tod reißt der Vorhang im Tempel von oben nach unten (V.51) in zwei Stücke. Aufgrund der theologischen Bedeutung tendieren die Ausleger dazu, dass der innere Vorhang, der als Trennung zwischen dem Heiligtum, wo die Priester ihren Dienst verrichteten und dem Allerheiligsten, wo Gott wohnte (Ex 26,33) gemeint ist.7 Die Bewegung ist von oben nach unten: Gott zerreißt den Vorhang, die Trennung zwischen ihm und den Menschen.8 Durch den Tod Jesu ist der Weg ins Allerheiligste, die Gemeinschaft mit Gott geschaffen (Hebr 6,19f, 9,10ff, 10,19ff.). Nur einmal an Yom Kippur, durfte der Hohepriester sonst ins Allerheiligste hinein (Lev 16,2ff, Hebr 9,3ff). Der Tod Jesus bedeutet die Erledigung der Satzungen äußerer Heiligkeit und Ermöglichung freien Zugangs zum Vater durch den Sühnetod des Sohnes. Der gesamte Zorn Gottes lag auf Jesus und entlädt sich am Kreuz. Durch Jesu Stellvertretung ist nun der Weg zum Vater frei (Joh 3,16ff, Joh 14,6ff, Jes 53,5).9 Jesus ist dadurch die Erfüllung der Prophetie des Gottesknechtes in Jesaja 53. Die Auferstehung der Toten weist darüber hinaus auf die Vorwegnahme der endgültigen Auferstehung der Toten und ihre endzeitliche Erfüllung hin (Jes 26,19, Ez 37,12, Da 12,2).10 11

2.1.1 Skopus

Am Kreuz entlädt sich der Zorn Gottes auf die Menschheit auf die Person Jesu, der durch seinen stellvertretenden Sühnetod den Weg zur ewigen Gemeinschaft mit Gott ebnet.

2.2 Elementarisierung

Der Text ist sehr konzentriert. Daher gibt es viele Elementarisierungsmöglichkeiten. Zum einen geht es um das Leid und Leiden Jesu. Zum anderen behandelt der Text das Alleine Sein, da Jesus von seinem Vater verlassen wird. Als Drittes geht es um den Zorn Gottes, den Jesus erleben muss. Darüber wird die Erfüllung der Prophetie aus dem Alten Testament thematisiert. Die Frage nach dem ewigen Leben bzw. das Leben nach dem Tod wird durch die Auferstehung der Heiligen betrachtet. Die zentralste Bedeutung ist jedoch das Sterben Jesu für die Sünden der Menschheit und die damit verbundene Wiederherstellung der Gottesgemeinschaft. Alle anderen Aspekte ergeben sich aus diesen beiden bzw. sind damit verknüpft. Daher soll in der Predigt auch auf diesen Aspekt eingegangen werden.

2.3 Lebensthemen innerhalb des Textes

Lebensthemen sind Verlassenheit (V.45-46), Zorn Gottes (V.45-46), Verspottung und Mobbing (V.47-49), Leid (V.48-50), Tod (V.50), Auferstehung und ewiges Leben (V.52) sowie Wunder (V.51-53).

3 Hörermeditation

3.1 Höreranalyse

3.1.1 Situation vor Ort

Die Besucher von ICH-GLAUB’S werden zum 12 Großteil aus dem EC-Teenkreis vor Ort, den Konfirmanden und den Freunden von Ihnen bestehen. Ihr Altersspektrum reicht ungefähr von zwölf bis siebzehn Jahren, wobei der Großteil vierzehn bis sechzehn Jahre alt ist. Viele der Teens aus dem Teenkreis sind am Ende der Realschulzeit und fragen sich, was sie mit ihrem Leben machen wollen. Dass Jesus den Weg zur Gottesgemeinschaft ermöglicht, was den Teens einen Sinn im Leben geben könnte, der über die Frage nach ihrer beruflichen Zukunft hinausreicht, könnte ein Anknüpfungspunkt sein. Der Teenkreis besteht aus einer recht homogenen Gruppe von ca. fünf Jungs und sechs Mädels. Diese kommen meist aus christlichen Elternhäusern oder sind christlich sozialisiert, da sie schon die Kinderstunde oder Jungschar besucht haben. Von Ihnen kann ein größeres Bibelwissen und Verständnis für biblische Zusammenhänge erwartet werden. Hier wäre die Frage, ob die Teens tatsächlich in ihrem Inneren einen Schritt Richtung Jesus gemacht haben, und, ob die Botschaft des Evangeliums in ihrer neuen Denkweise als junge Erwachsene schon durchgedrungen ist. Anerkennung und Zugehörigkeit zu einer Gruppe sind Themen, die die Teenager in Wolfschlugen sehr beschäftigen. Es scheint eine Art Zweiteilung zu geben. Entweder die Teens sind sehr selbstbewusst, fühlen sich stark und anerkannt, sind in einer Gruppe integriert, die von außen – unter anderen Gleichaltrigen – als identitätsstiftend wahrgenommen wird, oder die Teens sind schüchtern, denken, dass sie nicht viel „auf die Reihe bekommen“ und fühlen sich ausgeschlossen. Diese Teenager werden teilweise auch Opfer von Mobbing in der Schule. Hier könnte ein guter Anknüpfungspunkt für die Sühnethematik liegen. Das Ausschließen von anderen, die Gefühlskälte und Lieblosigkeit anderen gegenüber ist etwas, das jeder Teenager kennt und wahrscheinlich auch erlebt hat.

3.1.2 Entwicklungspsychologische Erkenntnisse

Im Allgemeinen ist die Teenagerzeit von 11 bis 17 Jahren eine Zeit, in welcher viele Umbrüche geschehen. Körperlich verändert sich ein Teenager ebenso wie im Denken, Fühlen und Handeln. Der Übergang von Kindheit zum Erwachsenenalter kann auch problematisch oder verwirrend sein. Oftmals werden Grenzen ausgetestet und überschritten. Es ist davon auszugehen, dass sie sich auch im Blick auf Sexualität und Genussmittel oder Drogen selbst ausprobiert haben.13 Auch hier liegt ein Anknüpfungspunkt für die Sühnethematik. Es muss allerdings darauf geachtet werden, dass bei dieser Thematik die Tee

nager den Prediger nicht als väterlichen Erzieher wahrnehmen und dadurch bei den Zuhörern eine innere Blockade gegenüber dem Evangelium geschieht, die nicht beabsichtigt wurde. Unsicherheit gehört zu einer der prägenden Grundgefühle der Teenager. Ebenso sind Teenager oft voller Energie und schnell begeisterungsfähig, auch geistlich, sollte ihre Lebenswelt tangiert werden.14 Diskussionen und ein Reflexionsvermögen für tiefe Themen ist ab ca. vierzehn Jahren schon vorhanden.15 Aufgrund der allgemeinen Familiensituation in Deutschland von über 50% Scheidungen, dürfte besonders in der Konfirmandengruppe das Thema Trennung, Streit, Lügen und Betrug ein Konfliktthema in ihrem Alltag präsent sein. Daran kann auf einfühlsame Weise angeknüpft werden und die perfekte Gottesgemeinschaft, die Jesus am Kreuz für die Menschheit verlässt, beschrieben und dargestellt werden.

3.2 Verknüpfung der Hörer- und Textmeditation

Für die Predigt ergeben sich aus Exegese, Hörer und Textmeditation verschiedene Anknüpfungspunkte. Die Stoßrichtung der Predigt soll das stellvertretende Sühneopfer Jesu für die Menschheit und die dadurch ermöglichte Gottesbeziehung sein. Beziehungen und die Anerkennung sind ein bestimmende Thema bei den Teenagern. Der Bruch der Beziehung zwischen Jesus und Gott aufgrund der Sünden der Menschheit, soll betont werden.

Dabei sollen Beispiele aus dem Alltag und der Lebenswelt der Teenager in die Predigt miteinfließen. Die persönliche Schuld der Teenager am Tod Jesu soll besonders durch den Ausschluss aus Gruppen, ihrer Gefühlskälte anderen gegenüber und durch ein persönliches Beispiel des Predigers veranschaulicht werden.

Die Grundlage der Predigt und deren Präsentation bildet allerdings weiterhin der Bericht aus Mt 27,45-54, auf welchen immer wieder Bezug genommen werden soll. Dadurch ergeben sich bereits wesentliche Punkte für die Gliederung der Predigt.16

4 Aufbau und Konzeption

4.1 Thematischer Aufbau der Evangelisation

Die ICH-GLAUB’S Jugendevangelisationswoche, in welche die Predigt eingebettet werden soll, besteht aus vier Tagen, mit jeweils einer Predigt. Die Abende lehnen sich thematisch verschiedenen Werbeslogans an, die die Teens aus ihrer Lebenswelt kennen.

4.1.1 Erster Abend

Der erste Abend steht unter dem Motto: „Einmal hin, alles drin“. Durch die Aufnahme des Werbeslogans der Supermarktkette Real, ergeben sich viele Konnotationsmöglichkeiten. Im ersten Abend soll es darum gehen, was im Leben Sinn gibt. Das Beispiel eines Einkaufswagens soll auf das Leben der Teens übertragen werden. Die Identifikation über verschiedene Dinge, die in das Leben der Teens auf ihrem Weg zu einer eigenen Persönlichkeit aufgenommen werden, sollen angesprochen werden. Besonders soll auf das Streben nach Genuss und Fun eingegangen werden. Schließlich soll Johannes 10,10 thematisiert werden. Jesus sagt dort über sich selbst: „Ich bin gekommen, damit sie Leben haben und es in Überfluss haben.“ Die Pointe des Abends ist, dass das, was die Gesellschaft anbietet, nicht erfüllt und ein Hunger nach mehr bleibt. Diesen Hunger kann nur Jesus stillen, nur er kann die tiefsten Sehnsüchte erfüllen und wahren Sinn im Leben stiften.

4.1.2 Zweiter Abend

„Nichts ist unmöglich“ lautet das Motto des zweiten Abends. Der Werbeslogan der Automarke Toyota soll als Brücke für das Thema Vergebung dienen. Der Aspekt des Leidens Jesu für unsere Schuld soll mit Lukas 22,39-46 (Jesus in Gethsemane) hervorgehoben werden. Die Stoßrichtung des Abends soll sein, dass Jesus für uns gelitten hat, damit wir nicht leiden müssen und dass er uns dadurch Vergebung zusprechen kann.

4.1.3 Dritter Abend

Der dritte Abend dient als Zuspitzung der zwei vorigen Abende. Das Thema ist „Wir machen den Weg frei“. In Konnotation an die Werbung der Volksbanken- Raiffeisenbanken wird, wie beim zweiten Abend, der Fokus auf das Thema Sühne gelegt werden. Allerdings wird der funktionale Aspekt der Soteriologie, demnach die Wiederherstellung der Gemeinschaft mit Gott, mehr betont werden. Die biblische Grundlage bietet Matthäus 27,45-54. Dabei wird besonders das Zerreißen des Vorhangs im Tempel und dessen Bedeutung für das Leben der Teens betont werden. Die Stoßrichtung des Abends liegt darin, dass Jesus der einzige Weg zu ewiger Gemeinschaft mit Gott dem Vater ist, weil er sein Leben anstelle von unserem gegeben hat.

4.1.4 Vierter Abend

Den Abschluss der Evangelisation bildet der vierte Abend mit dem Thema: „Du bist nicht du, wenn du hungrig bist“. Dieser Werbeslogan des Schokoriegelherstellers Snickers soll als Brücke zum Thema „Hunger im Glauben“ dienen. Dadurch bietet der letzte Abend auch einen Bogen zum ersten Abend an, der den ungestillten „Hunger im Leben“ beleuchtet hatte. Darüber hinaus soll bei diesem Abend der Nachfolge-Aspekt betont werden. Welche Möglichkeiten es für die Teens im Wachstum ihres Glaubens gibt und wie Jesus ihnen darin helfen kann, sollen beleuchtet werden. Dennoch soll auch die evangelistische Fokussierung beibehalten werden. Jesus ist der, der alleine den Hunger stillen kann im Leben. Markus 8,34-38 dient hierbei als biblischer Grundlagentext. Die starken Worte Jesu in Bezug auf Nachfolge sollen während des Abends auch in einem Aufruf zur Nachfolge in der Gruppe mit anderen Christen münden.

4.2 Setting der Predigt

Die Evangelisation wird vom 12.-15. Oktober im Gemeindehaus des ev. Landeskirche Wolfschlugen stattfinden. Es befindet sich in einem Wohngebiet direkt neben einem Kindergarten und der Grundschule. Einige der Teens werden diesen Kindergarten und die Grundschule besucht haben. Es ist daher in besonderer Weise darauf zu achten, dass die Evangelisation nicht zu einer „schulischen“ Veranstaltung wird, mit welcher die Teens oft nichts persönlich anfangen können. Das Gemeindehaus bietet viel Platz und eine recht große Bühne. Das Gebäude ist relativ alt (70er Jahre) und daher wäre es gut, durch Lichttechnik und Dekoration eine Atmosphäre zu schaffen, die einladend ist. Bei den letzten ICH-GLAUB’S Veranstaltungen wurde in Reihen gestuhlt und ein Büchertisch angeboten. Es wäre meiner Meinung nach sinnvoller, ansprechendere Sitzgelegenheiten, wie z.B. Sitzkartons zu verwenden, die in kleineren Gruppen aufgestellt werden. Dies würde der postmodernen, individualistischen Altersgruppe der Teenager mehr entsprechen.

4.3 Begründung für die Art des Aufrufs

An jedem Abend soll eine evangelistische Predigt mit Aufruf und Übergabegebet angeboten werden, da sich bei der Auswertung der ICH-GLAUB’S Evangelisationswochen gezeigt hat, dass Gäste auch häufig nur an einem Abend kamen.17 An den ersten drei Abenden soll es einen Aufruf geben, bei welchem die Teens eingeladen werden, nach vorne an die Bühne zu kommen. Am Anfang der Veranstaltungen bekommen sie einen Pokerchip mit der Aufschrift „All-in“ in die Hand gedrückt. Beim Aufruf haben sie dann die Möglichkeit, den Chip in eine Holzwand mit einem Kreuz zu drücken.18 Danach wird zusammen das ICH- GLAUB’S Überga1begebet gesprochen, welches nach der Veranstaltung auch noch zentral auf einem Podest an der Bühne abgeholt werden kann.19 Der Chip kann, sofern er nicht nach vorne gebracht wurde, mit nach Hause genommen werden. Die Teens sollen dadurch die Möglichkeit haben, sich zu überlegen, ob sie diesen Schritt mit Jesus gehen wollen. Am letzten Abend soll es zusätzlich einen Aufruf zur Nachfolge geben, bei welchem die Teens sich zu den Mitarbeitern vor Ort stellen können, um zu signalisieren, dass sie nun Teil der Gemeinde Gottes sind und auch in der Nachfolge aktiv sein wollen. Der Aufruf nach vorne ist eine bewusste Hürde, die die Teens überwinden müssen, um sich klar für Jesus zu positionieren. Allerdings werden auch noch Gesprächsmöglichkeiten angeboten werden, bei welchen sich gegebenenfalls Unentschlossene oder Zögernde einfinden können.

5 Predigt

5.1 Gliederung

Einleitung

A. Kurze Wiederholung der Punkte aus den vorherigen Predigten
B. Intention und Aufruf am Ende der Predigt darstellen und benennen Dabei kurzes Eingehen auf Poker-Chips
C. Video Volksbanken Raiffeisenbanken Eingehen auf: wir machen den Weg frei als Überleitung zur Predigt

Hauptteil

A. Text vorlesen: Matthäus 27,45-54 Kreuzesgeschehen erklären und veranschaulichen
B. Bibelvers mit dem Zerreißen des Vorhangs im Tempel Erklären, was der Vorhang bedeutet hat: Trennung von Mensch und Gott
C. Sühne und Schuld erklären Auf persönliche Schuld eingehen anhand eines Beispiels aus meinem Leben: „Raj“ und dem Beispiel einer alles filmenden Drohne, die 24-7 die Teens beobachtet
D. Stellvertretung aus Motivation der Liebe heraus Dabei: Rückblick und Verknüpfung mit Sühneopfergedanken und persönlicher Schuld
E. Überleitung zum Aufruf durch persönliches Bekehrungserlebnis

Schluss

A. Zusammenfassung der Predigt in ein paar Sätzen

B. Aufruf nach vorne

- Rückgriff auf die Aussage am Anfang: Lebensübergabe
- Veranschaulichung der Lebensübergabe mit Stuhl
- Einladung nach vorne mit Poker-Chip

C. Gemeinsames Übergabegebet

D. Gesprächsmöglichkeiten benennen

5.2 Predigt ausformuliert

Hallo zusammen. Hammer, dass ihr da seid! Freu mich, euch heute eine Message weiterzugeben. Für alle, die die letzten zwei Tage nicht da waren: Am Mittwoch gings um: „Einmal hin, alles drin“, die Werbung von Real. Da habe ich euch von dem Hunger im Leben erzählt und dass es niemanden gibt, außer Jesus, der diesen Hunger stillen kann. Dann gestern, hat uns Sascha etwas über das Thema: „Nichts ist unmöglich“, ja, die Toyota-Werbung, erzählt. Da ging es darum, dass Jesus für uns gelitten hat, damit wir nicht leiden müssen und damit Vergebung geschehen kann. Bevor ich zu dem komme, was heute ansteht, möchte ich dir schon mal im Vorhinein sagen: Heute werde ich dich noch fragen, wie du persönlich zu Jesus stehst. Und ich werde dich fragen, ob du, wie viele andere vor dir, Jesus vertrauen willst und ihm dein Leben geben möchtest.

Heute ist das Thema: „Wir machen den Weg frei“. Dazu hab ich euch ein kleines Video mitgebracht. [Volksbank Werbung wird abgespielt]

Geiles Video, oder? Da rast der Zug auf die kaputte Brücke zu und im letzten Moment beamen sich leuchtende Schienen her, die den Zug halten. Der Zug stürzt nicht ab, sondern er kann sicher drüber fahren. Und dann: „Wir machen den Weg frei“, Volksbanken-Raiffeisenbanken. Mit ihrer Kohle sagt die Bank, mache sie den Weg frei. In diesem Fall hat wohl die Bank die Schienen kurz hingebeamt, damit der Zug auf die andere Seite fahren kann. Sie hat den Weg auf die andere Seite der Schlucht geebnet.

Ich hab euch ne Geschichte aus der Bibel mitgebracht, in der es auch darum geht, wie ein Weg freigemacht wurde, sodass wir nicht abstürzen und sterben müssen. Die

Situation der Geschichte ist die, dass Jesus von den römischen Soldaten an ein Holzkreuz genagelt worden ist.

Diese Geschichte will ich euch vorlesen. Sie steht übrigens in Matthäus 27,45-54. Hört mal zu, was da steht:

Der Tod Jesu

„Um die Mittagszeit wurde es plötzlich im ganzen Land dunkel - bis drei Uhr.

Gegen drei Uhr rief Jesus mit lauter Stimme: »Eli, Eli, lema sabachtani?«, das bedeutet: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?«

Einige der Vorübergehenden hatten ihn falsch verstanden und dachten, er riefe nach dem Propheten Elia.

Einer lief und tauchte einen Schwamm in sauren Wein und hielt ihn auf einem Stab hoch, damit er trinken konnte.

Aber die anderen sagten: »Lass ihn in Ruhe. Wir wollen sehen, ob Elia kommt und ihn rettet.« Da schrie Jesus noch einmal und starb.

In diesem Augenblick zerriss der Vorhang im Tempel von oben bis unten in zwei Teile.

Die Erde bebte, Felsen zerbarsten, Gräber öffneten sich und die Leiber vieler gottesfürchtiger Männer und Frauen, die schon längst verstorben waren, wurden von den Toten auferweckt. Sie verließen die Gräber, gingen in die heilige Stadt Jerusalem und erschienen dort vielen Menschen.

Den römischen Offizier und die anderen Soldaten, die ihn gekreuzigt hatten, überkam Todesangst bei dem Erdbeben und den anderen Ereignissen. Sie sagten: »Es stimmt, das war wirklich der Sohn Gottes!«͞

Jesus hängt am Kreuz [Bild Jesus am Kreuz auf Powerpoint anzeigen]. Die Römer hatten seine Hände genommen, Nägel durchgehauen, dann seine Beine genommen, Nägel durchgehauen und ihn mit dem Kreuz aufgestellt. Vorher haben sie ihn noch ausgepeitscht mit Lederriemen, die vorne Nägel und Haken hatten, damit man die Haut so richtig aufreißen konnte. Seit sechs Stunden hängt Jesus nun schon am Kreuz und schließlich passiert es. Plötzlich kommen fette, schwarze Gewitterwolken auf. Jesus schreit laut vor Schmerzen, er kann es nicht ertragen. Er schreit seinen Vater im Himmel an: „Warum hast du mich verlassen?“ Die Leute, die zuschauen interessiert das nicht und verspotten ihn. Sie meinen, weil Jesus das Ganze auf Aramäisch sagt, dass er versucht sich Hilfe zu holen bei so einem Propheten, den sie damals kannten: Elia. Sie machen sich über ihn lustig. Wahrscheinlich hat einer noch ein Bild von Jesus gemacht und es per Whatsapp an ihre Kumpels geschickt

#bin gerade bei einer Hinrichtung #Größter Spast überhaupt #Opfer #geh jetzt heim family guy schauen.

Jesus erträgt das alles. Am Ende schreit er voller Schmerzen ein letztes Mal auf…und stirbt. Direkt danach habe ich euch einen merkwürdiger Satz vorgelesen. Ich weiß nicht, ob der euch aufgefallen ist:

„In diesem Augenblick zerriss der Vorhang im Tempel von oben bis unten in zwei Teile.“ Ich behaupte, dass das Zerreißen von diesem Vorhang das Wichtigste Ereignis in der Geschichte der Menschheit war und vielleicht auch heute das wichtigste Ereignis in deinem Leben bedeuten kann.

[Bild Tempel auf Powerpoint].

Weil es so wichtig ist, will ich euch heute ein bisschen über eine überdimensionale Gardine erzählen, über den Vorhang im Tempel von Jerusalem.

Dieser Vorhang war knallrot und ungefähr eine Handdicke breit, also so 2 bis 3 cm. Ein ziemlicher Heavy Stoff. Da brauchte es ein paar Arnold Schwarzenegger um ihn hochzuheben. Dieser Vorhang hing im Tempel vor einem Raum, den man das Allerheiligste nannte.

[Veranschaulichung Allerheiligstes durch aufgebauten Vorhang]20

Dieser Vorhang war eine Grenze, so eine Art Mauer, zwischen dem Teil, wo noch Menschen reindurften und dem Teil, wo Gott wohnte. Richtig: Gott hatte damals eine Wohnung, besser ein Zimmer. Dieses Zimmer war im Tempel von Jerusalem und man nannte dieses Zimmer nur: „das Allerheiligste“. Nur einmal im Jahr durfte dort der Hohe Priester, sozusagen der Papst der Juden, für einen kurzen Moment dort hinein, um für all die Schuld der Menschen, wie Lügen, Betrügen, Mord, usw. ein Opfer zu bringen. Dieses Opfer, Blut von einem geschlachteten Lamm, musste gebracht werden, um die angesammelte Schuld auszugleichen. Niemand durfte in dieses Allerheiligste rein, weil Gott so perfekt, so rein, so herrlich war, dass die Menschen sofort gestorben wären. Nur an diesem einen Tag im Jahr, durfte ein Mensch, der Hohepriester, kurz da rein.

Um es nochmal auf den Punkt zu bringen: Der Vorhang symbolisierte die Trennung zwischen Gott und Menschheit. Niemand konnte einfach vor Gott treten. Das ging nicht.

Okay, vielleicht bist du auch kurz davor, per Whatsapp deinen Kollegen zu schreiben: Alter, ich hock gerade bei ICH-GLAUB’S, der redet was von einer überdimensionalen Gardine aus der Antike #langweilig

Das stimmt, ich rede über eine überdimensionale Gardine. Pass auf, jetzt wird’s interessant. Denn dieser Vorhang hat mit deinem Leben zu tun.

Hast du dich gerade gefragt, weshalb die Menschen nicht zu Gott kommen konnten? Ich hab’s bereits erwähnt, wegen all dem Scheiß, den es auf der Welt gibt. Das trennt die Menschen von Gott. So wie Krieg, Mord, Terroranschläge, Scheidungen. Das kann Gott einfach nicht ausstehen. Und weil Gott das nicht ungestraft lassen kann, dürfen die Menschen nicht zu ihm. Nein vielmehr sagt er, dass die Menschen, für das, was sie getan haben, bestraft werden müssen. Gott hasst Ungerechtigkeit, weil er ein gerechter Gott ist.

Auch in deinem Leben, gibt es einen Vorhang zwischen dir und Gott. Es gibt etwas, das dich von ihm trennt. Wahrscheinlich hast du noch nie jemanden umgebracht und denkst vielleicht du bist ein ganz guter Mensch soweit. Du engagierst dich vielleicht sogar im Fußballverein oder in der Schule. Manche von euch mögen sogar in der Kirche aktiv sein. Und es ist ha sowieso so: „andere sind ja viel schlimmer als ich selbst“.

Ich möchte euch eine kleine Geschichte aus meinem Leben erzählen. Als ich siebzehn Jahre alt war, gab es mitten im Unterricht eine Durchsage von der Rektorin. „Bitte alle ehemaligen Schüler der 11grb“, das war meine Klasse, „in den Aufenthaltstraum kommen.“ Alle waren ziemlich aufgeregt, oh man, was ist jetzt schon wieder los? Haben wir einen Bock geschossen? Es ging um unseren ehemaligen Mitschüler Raj. Raj war erst zwei Jahre vorher zu uns in die Klasse gekommen. Seine Familie kam aus Sri Lanka und er hatte die Schule gewechselt, weil er sitzen geblieben war. Irgendwie fand Raj nie so richtig in unsere Klassengemeinschaft rein. Nee, eigentlich war er das Opfer. Er wurde von vielen gemobbt. Wenn es jemanden gab, der es abbekommen hatte, dann war es Raj. Hatte Raj mal nen lustigen Sprachfehler ausgepackt, weil er halt nicht so gut Deutsch konnte, dann wurde drüber gelacht. Kennt ihr solche Leute? Alter, man, ich hab da auch echt gerne mal drüber gelacht und hinten rum mich köstlich amüsiert. Ist ja ϭϮ nichts Schlimmes dabei. Raj hat immer nur gelacht. Ich dachte auch, er steht irgendwie drüber und hat selbst gelacht über die Witze. Leider blieb Raj in der elften Klasse wieder sitzen und musste erneut die Schule wechseln.

An diesem Morgen wurden wir zusammengerufen, weil es eine sehr traurige Nachricht gab. Raj hatte sich vor einen Zug geworfen und war gestorben. Er hatte sich umgebracht. Umgebracht, unter anderem, weil ihn niemand beachtet hat. Weil er niemandem seine Probleme sagen konnte und weil er der Ausgeschlossene war.

Er gehörte einfach nicht dazu. Ich war mit dabei. Ich hatte ihn nicht besucht. Ich hatte mitgelacht bei den Witzen. Und nun war er tot. Es gab nichts, was es hätte wieder gut machen können. Es war geschehen, ich konnte es nicht wieder gut machen.

Das ist eine Sache, die mich trennt von Gott. Das ist mein Vorhang.

Überlege einmal, irgendjemand würde mit so einer kleinen ferngesteuerten Drohne dein Leben Tag und Nacht filmen. Überall, wo du hinläufst, folgt dir die Drohne und dokumentiert einfach dein Leben. Es filmt, wenn es dir Scheiß egal ist, wie es deinem Bruder, deiner Schwester oder deinem Kumpel geht. Es filmt, wie du andere mobbst und ausschließt. Und es filmt auch, wie in dir ein Zorn hochsteigt und eine Bitterkeit gegenüber anderen. Ein Hass, weil sie dich fertig gemacht haben, der dich selbst fertig macht und bewirkt, dass du dir am Liebsten wünschst, das dieser Person eine Kugel durchs Gehirn gejagt wird; die Gefühlskälte in deinem Leben. Dass du deinen Eltern nicht vergeben kannst, für das, was sie dir angetan haben. All die Dinge, die gute Beziehungen in deinem Leben zerstören, würden von der Drohne gefilmt. Da kommt ein ziemlich langer Film zusammen, der all den Mist in deinem Leben aufzeigt.

Das ist ein Teil deines Vorhangs zwischen dir und Gott. Es gibt keinen Zugang für dich zu ihm. Und mehr noch: Für all das, was du an Scheiß in deinem Leben anhäufst, sagt Gott, muss es eine Strafe geben. Die Strafe ist: Tod. Du musst sterben. Du wirst nach diesem Leben hier auf der Erde für immer getrennt von Gott leben an einem Ort, der voller Leid und Schmerzen ist.

Gott aber, hat kein Bock darauf, dass es dir ewig schlecht geht. Er will nicht, dass du für immer von ihm getrennt bist. Er liebt dich. Er will für dich ein liebender, perfekter himmlischer Vater sein, der dich annimmt wie du bist. Egal, ob du Markenklamotten trägst, das „Chief Chicken McNugget“ in deiner Gang bist oder den keinen so geilen Body wie Barbie hast. Gott will dich, er hat dich gemacht. Er kennt jeden deiner Gedanken, deine Schmerzen, er weiß sogar, wie viele Haare du auf dem Kopf hast. Doch da ist dieser Vorhang. Er trennt dich von ihm.

Doch dann hat Gott seinen Masterplan ausgepackt.

Gott wurde selbst Mensch. Er wird Jesus. Er lebt ein Leben ohne Schuld und stirbt an einem Kreuz.

Als er stirbt, zerreißt dieser Vorhang von oben nach unten. [Vorhang durchreißen + Bild Vorhang ppt]21

Das bedeutet, dass durch den Tod von Jesus, es nun keinen Vorhang mehr gibt. Es bedeutet, dass Gott die Trennung, die zwischen ihm und den Menschen stand, weggenommen hat. Das bedeutet auch, dass ich und du, dass wir zu Gott kommen können. Seit Jesus am Kreuz gestorben ist, ist der Weg zu Gott frei. Warum? Weil Jesus selbst an deiner Stelle gestorben ist.

[Bild Jesus am Kreuz ppt]

Aufgrund all der angehäuften Schuld in unserem Leben, würden ich und du es verdienen an dem Kreuz zu hängen. Ja, du und ich, wir sind die Personen, die dort eigentlich hängen müssten. Jesus nicht; er hat nie etwas falsch gemacht. Aber er geht den Weg ans Kreuz für dich, weil er die Strafe für dein Leben auf sich nehmen wollte. Das alles hat er getan, ohne, dass du etwas dafür getan hast, weil er dich liebt. Unglaublich liebt.

Jetzt ist der Weg frei. Jetzt ist zum ersten Mal in der Weltgeschichte der Weg zu Gott frei. Du fragst dich vielleicht: Warum ist das so Hammer?

Zum einen, damit du nicht sterben musst. Damit du nach deinem Tod nicht an einem Ort voller Qualen leben musst, sondern damit du an einen Ort kommst, der voller ewigem Frieden, ohne Leid, sondern mit Freude und tiefer seelischer Erfüllung kommst, den Himmel.

Aber das, was noch viel wichtiger ist: Damit du zu Gott kommen kannst. Er will für dich ein liebender Vater sein, der dich annimmt, so wie du bist. Der dich nicht ausschließt, sondern immer zu dir steht. Er will dir die starke Schulter sein, an die du dich anlehnen kannst. Er will dir Dinge aufzeigen will, von denen du nichts geahnt hast und eine tiefe Freude schenken, die nicht erklärbar ist.

Warum ist das Zerreißen des Vorhangs im Tempel ein Symbol für den wichtigsten Moment der Weltgeschichte? Weil jetzt die Menschen zu Gott freien Zugang haben. Jesus hat den Weg freigemacht zu Gott!

Als ich 11 Jahre alt war, habe ich das gerafft. Ich habe verstanden in meinem Herzen, dass Jesus für mich am Kreuz gestorben ist, weil ich Mist gebaut habe und Schuld angehäuft habe im Leben und mich das von ihm trennt. Ich habe verstanden, dass es nur diese eine Möglichkeit gibt, zu Gott zu kommen: durch Jesus, weil Jesus gesagt hat, dass er der Weg, die Wahrheit und das Leben ist und niemand zu Gott kommen kann, als nur durch ihn. Als ich diese Liebe verstanden habe, die Gott zu mir hat, weil er an meiner Stelle gestorben ist, habe ich gesagt: „Jesus, ich will auch mit dir leben. Ich gebe dir mein Leben.“

Das war die beste Entscheidung in meinem Leben und ich habe es nie bereut, diesen Schritt zu gehen.

Ganz am Anfang habe ich erwähnt, dass ich dir heute eine Frage stellen werde, wie du zu diesem Jesus stehst und, ob auch du dein Leben diesem Jesus geben möchtest. Vielleicht geht es dir so, dass du gar nicht so genau weißt, was es bedeutet, sein Leben Jesus anzuvertrauen.

Damit du es verstehen kannst, habe ich einen Stuhl mitgebracht. [Holzstuhl nehmen und mit ihm die nächsten Worte veranschaulichen].

Wenn du wissen willst, ob ein Stuhl dich aushält und ob es wirklich stimmt, dass er dich hält, dann wirst du wahrscheinlich erst einmal den Stuhl anschauen: „Ja, er sieht irgendwie stabil aus, feste Streben und massives Holz.“ Aber tatsächlich wissen, ob dieser Stuhl hält, kannst du erst, du dich draufsetzt. [Auf den Stuhl sitzen] Dann merkst du: Der Stuhl hält mich.

So ähnlich ist es bei deiner Entscheidung für Jesus. Du hast jetzt gehört, wie Gott ist, ein liebender Vater, und was Jesus für dich getan hat: er ist für dich gestorben. Vielleicht hast du schon öfters auch über Gott im Allgemeinen Dinge gehört. Aber du hast noch nie Jesus gesagt, dass du mit ihm leben willst und dass du ihm dein Leben anvertrauen willst.

Wenn du heute angesprochen wurdest und du spürst, dass es dran ist, dich Jesus anzuvertrauen, dann möchte ich dich einladen, diesen Schritt heute zu gehen. Du hast am Anfang oder, wenn du die Tage zuvor schon da warst, einen Poker-Chip mit der Aufschrift „all in“ bekommen. Beim Poker bedeutet „all in“, das man alles, was man hat auf den Tisch legt. Genauso möchte ich dich heute einladen, all in für Jesus zu gehen. Ich möchte dich einladen, dein ganzes Leben, Jesus anzuvertrauen. Wenn du diesen Schritt mit Jesus gehen möchtest, dann möchte ich dich einladen, hier nach vorne zu kommen und diesen Chip in die Wand zu drücken als Symbol dafür, dass du „all in“ für Jesus gehst.

Wir werden dann zusammen ein Gebet sprechen, um Jesus mit Worten auszudrücken, dass wir mit ihm leben wollen. Dafür möchte ich euch jetzt alle bitten, schon einmal aufzustehen.

[Kurze Pause]

Willst du heute dein Leben Jesus geben? Dann komme nach vorne und drücke den Chip in die Wand mit dem Kreuz, als Symbol, dass du es wirklich Ernst meinst. Gehe „all in“ für Jesus.

Dafür hast du jetzt die Gelegenheit. Du darfst jetzt nach vorne kommen und den Chip in die Wand drücken.

[Abwarten, was passiert]

Ich freue mich sehr über eure Entscheidung, mit Jesus leben zu wollen. Wir werden jetzt ein Gebet sprechen, um das auszudrücken, was in eurem Inneren passiert ist. Wenn auch du dein Leben Jesus geben möchtest, dann lade ich dich ein, mit mir diese Verse laut zu sprechen.22

[Gebet an die Leinwand werfen]

Lasst uns gemeinsam dieses Gebet sprechen.

„Jesus, ich komme jetzt zu dir.

Danke, dass du dein Leben für mich gegeben hast.

Jetzt möchte ich dir mein Leben geben.

Du gibst meinem Leben einen Sinn.

Du verbindest mich mit Gott.

Du schenkst mir ewiges Leben.

Du zeigst mir, wer ich bin.

Heile meine Verletzungen.

Vergib mir meine Schuld.

Ich möchte neu beginnen.

Mir dir möchte ich meine Zukunft gestalten.

Ich möchte dich besser kennenlernen.

Jesus, ich lade dich in mein Leben ein.

Amen.“

Wenn du dieses Gebet von Herzen gesprochen hast, dann gehörst du jetzt zu Jesus und Gott ist dein liebender Vater geworden. Er hat dich in seine himmlische Familie adoptiert und du bist sein geliebter Sohn, seine geliebte Tochter.

Ihr, die ihr hier vorne steht, wir würden sehr gerne mit euch nachher noch drüber reden, darüber, dass ihr ein Leben mit Jesus gestartet habt. Wir würden gerne für euch beten und euch Gutes zusprechen. Dafür stehen die Mitarbeiter mit den roten ICH-GLAUB’S T-Shirts zur Verfügung. Geht einfach nach dem Programm auf sie zu. Sie werden sich hier aufhalten [zu dem Nachsprechtreff hinzeigen]. Jetzt dürft ihr euch gerne wieder hinsetzen.

[Band kommt auf die Bühne]

Die Entscheidung für Jesus ist die allerbeste, die du in deinem Leben machen kannst. Vielleicht hast du dich heute noch nicht getraut oder es war dir einfach nicht danach. Dann möchte ich dich ermutigen, den Poker Chip mit nach Hause zu nehmen. Am besten, du steckst ihn in deinen Geldbeutel. Immer, wenn du diesen Chip siehst, kannst du darüber nachdenken, wie du zu Jesus stehst und ob du nicht auch ihm dein Leben anvertrauen willst. Vorne werde ich auch noch kleine Hefte mit dem Gebet, das wir gesprochen haben, auslegen. Gerne kannst du eines für dich mit nach Hause nehmen. Du kannst es durchlesen, über das Gebet nachdenken und was es mit dir persönlich zu tun hat. Morgen ist hier Abschlussveranstaltung, und eine neue letzte Chance, nach vorne zu kommen und „all in“ für Jesus zu gehen. Komm vorbei, lade deine Freunde ein #wird supergeil!

Bevor die Band mit uns ein Lied spielt und Stefan noch ein paar Infos weitergibt, mochte ich noch mit Gott reden. Dafur durft ihr geme sitzen bleiben.

[Freies Dankgebet, danach auf den Platz gehen]

6 Bibliografie

Aland,Barbara u.a. (Hg.): Novum Testamentum Graece28, Stuttgart 2001.

Carson, Donald A. u. a.: Einleitung in das Neue Testament, Grand Rapids, Michigan 2005.

Eisinger, Thomas;Kolewe, Ute: So geht’s. Das ABC der Kinder- und Jugendarbeit, Wuppertal 2002.

France,R.T.: The Gospel of MATTHEW, Grand Rapids 2007.

Francis/Brifger: Wie Kinder glauben. Entwicklungsstufen und Glaubensschritte zum Wachstum ohne Manipulation, Winterthur 1990.

Keener,Craig S.: 27,45-54 Der Tod des Königs, in: Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments, Bd.1 (1998), 122.

Maier, Gerhard: Bibel-Kommentar Edition C, Matthäus-Evangelium 2. Teil, Bd.2, Neuhausen/Stuttgart 1980.

Mauerhofer, Erich: Einleitung in die Schriften des Neuen Testaments Bd.1, Neuhausen/Stuttgart 21997.

Strack, Hermann L. u.a.: Das Evangelium nach Matthäus. Erläutert aus Talmud und Midrasch, München 81982.

Link zu Video:

Volksbank Raiffeisen Banken Werbung 1993: https://www.youtube.com/watch?v=bQl_WpuPhfo, (18.07.2016)

7 Anhang

7.1 Zur Exegese

7.1.1 Synoptischer Vergleich

Der Grundtext in Mt 27,45-54 ist im Vergleich 23 zu den Synoptikern der detaillierteste und ausführlichste. Der Evangelist Lukas betont allerdings in Lk 23,47-48 das Gottesbekenntnis des Centurion zu Jesus. Im Gegensatz zu den Synoptikern fokussiert der Evangelist Johannes in Joh 19,28-30 die Erfüllung der alttestamentlichen Schriften und führt das Dürsten Jesu nach Flüssigkeit und sein Trinken von Essig aus. Ein großer Schwerpunkt sind bei Matthäus die Erscheinungen um das Sterben Jesu am Kreuz. In der Exegese soll besonders auf die soteriologischen Deutungen der Verse 51 bis 53 eingegangen werden, da sie bei der evangelistischen Verkündigung hervorgehoben werden sollen.

7.1.2 Unmittelbarer Kontext

Der Text ist eingebettet in die Passion Jesu Christi, die sich von Kapitel 26,1 bis 27,66 erstreckt. Unmittelbar vor der Perikope in 27,45-54 wird die Anklage vor Pilatus, die Freilassung des Barrabas, die Verurteilung von Jesus, die Verspottung Jesu durch die römischen Soldaten, der Weg zum Kreuz und die Kreuzigung Jesu selbst berichtet. Nach dem Predigttext folgt der Bericht der Grablegung sowie der Befehl der Bewachung des Grabes, bevor in Kapitel 28 die Auferstehung beschrieben wird.

7.1.3 Buchkontext

Die Passion und Auferstehung ist zugleich der letzte Teil als auch Höhepunkt des Matthäusevangeliums. Mauerhofer präsentiert die Passion, Auferstehung und den Auftrag des Messias als Ende der geografisch geordneten Gliederung von Matthäus, nach der Wirksamkeit Jesu in Galiläa und benachbarten Gebieten (4,12-18,35) sowie des Wirkens des Messias in Judäa (19,1-25,4).24 Nach Carson ist der intendierte Zweck des Matthäus unter anderem die Herausstellung, dass Jesus Gottes Sohn sowie der versprochene Messias ist.25 Zudem stimmen Carson und Mauerhofer darüber überein, dass Matthäus darauf abzielte, Jesus als den Retter der Juden und der ganzen Welt darzustellen. 26 27 Diese Aspekte kommen in der zu exegesierenden Perikope vor. Jesus durchbricht durch seinen Tod die Trennung zum Allerheiligsten und schafft einen Weg zu Gott (27,51). Des Weiteren erkennt sogar der heidnisch- römische Hauptmann aufgrund der Zeichen, die geschehen, dass Jesus der Sohn Gottes war (27,54).

[...]


1 Die Jugendevangelisation ist innerhalb des christlichen Jugendverbandes SWD-EC (ICH- GLAUB’S) im schwäbischen Dort Wolfschlugen in Kooperation mit der dortigen EC-Jugendarbeit unter dem Dach der ev. Landeskirche Wolfschlugen geplant.

2 Vgl. Keener, Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments, 198ff.

3 Vgl. ebd.

4 Vgl. France, NICNT, 1076ff.

5 Vgl. Strack-Billerbeck, Das Evangelium nach Matthäus, 1041ff.

6 Vgl. Keener, Zum Umfeld des Neuen Testaments, 199ff.

7 Vgl. Keener, Zum Umfeld des Neuen Testaments, 199ff.

8 Vgl. Strack-Billerbeck, Das Evangelium nach Matthäus, 1041ff.

9 Vgl. Maier, Matthäusevangelium, 459.

10 Vgl. Keener, Zum Umfeld des Neuen Testaments, 199ff.

11 Vgl. Maier, Matthäusevangelium, 459ff.

12 Durch die Teenkreismitarbeiterin Sarah Schäfer aus Wolfschlugen, die auch bei ICH-GLAUB’S mithilft, hat der Verfasser diese Informationen erhalten.

13 Vgl. Eisinger, So geht’s, 40ff.

14 Vgl. ebd.

15 Vgl. Francis, Wie Kinder glauben, 74ff.

16 Die Gliederung ist bei Punkt 5.1 Gliederung zu finden.

17 Hierbei verweise ich auf die ICH-GLAUB’S-Studie von Andreas Jägers, welcher bei einer Evangelistenschulung des SWD-EC Verbandes vom 09.06.2016 die vorläufigen Ergebnisse seiner Studie im Rahmen seiner Masterarbeit vorgestellt hat.

18 Auf der Holzwand ist ein weiches Material aufgetragen worden, das es ermöglicht, den Chip wie in Knete zu drücken.

19 In einem kleinen Heft des SWD-EC ist das ICH-GLAUB’S Gebet abgedruckt, welches dann den Teens angeboten werden kann.

20 An einer einfachen Holzkonstruktion hängt ein dicker roter Vorhang. Dieser steht quer zum Publikum. Durch das Hin- und Herlaufen auf die linke Seite des Vorhangs und die rechte Seite des Vorhangs, kann der Prediger, die Trennung, die der Vorhang zum Allerheiligsten bildete, gut darstellen.

21 Der Vorhang ist in der Mitte durchgeschnitten und mit einem Klebeband fixiert. Es kann leicht abgetrennt werden.

22 Das folgende Gebet ist das offizielle ICH GLAUB’s Übergabegebet und ist auf kleinen Heftchen abgedruckt.

23 Als Grundlage für den synoptischen Vergleich diente die Evangeliensynopse von Kurt Aland.

24 Vgl. Mauerhofer, Einleitung in die Schriften des Neuen Testaments, 45ff.

25 Vgl. Carson, An Introduction to the New Testament, 80ff.

26 Vgl. ebd.

27 Vgl. Mauerhofer, Einleitung in die Schriften des Neuen Testaments, 77.

Excerpt out of 23 pages

Details

Title
Evangelistische Predigt mit Aufruf zu Matthäus 27,45-54
College
University of Applied Sciences Liebenzell
Grade
2,0
Author
Year
2016
Pages
23
Catalog Number
V520155
ISBN (eBook)
9783346113740
ISBN (Book)
9783346113757
Language
German
Keywords
Evangelisation, Jugendevangelisation, Evangelisation bei Teens, ICH GLAUB'S SWD-EC
Quote paper
Janik Noah Hönes (Author), 2016, Evangelistische Predigt mit Aufruf zu Matthäus 27,45-54, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/520155

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Title: Evangelistische Predigt mit Aufruf zu Matthäus 27,45-54



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