Ob sich freies, individuelles Schreiben und Rechtschreiblernen tatsächlich miteinander vereinen lässt, soll in der vorliegenden Bachelorarbeit erforscht werden. Zu diesem Zweck werden die Rechtschreibfähigkeiten von Grundschulkindern sowohl beim integrierten, als auch nicht-integrierten Schreiben getestet. Konkret bedeutet dies, dass die Probanden einen freien Test verfassen, ein Diktat schreiben und ein HSP-Testheft ausfüllen und die jeweiligen Ergebnisse miteinander verglichen werden. Dabei soll das übergeordnete Ziel, bestätigen zu können, dass Kinder orthografisch bessere Leistungen erbringen und eine höhere Rechtschreibkompetenz aufweisen, wenn sie dabei ihr eigenes Wortmaterial nutzen dürfen, fokussiert werden. Hierzu sollen auch herkömmliche Bewertungsverfahren, wie sie vor allem bei standardisierten Tests und Diktaten üblich sind, hinterfragt werden, um anschließend mögliche Handlungsempfehlungen für Schulen und Lehrkräfte auszuarbeiten. Die vorliegende Arbeit soll demzufolge einen Beitrag dazu leisten, derzeitige Test- und Analyseverfahren des Deutschunterrichts in der Primarstufe zur Erfassung der Rechtschreibkompetenz im Hinblick auf das Kind selbst und der alltäglichen Anforderung an dieses zu modifizieren, sowie dem Kontext der Rechtschreibkompetenz einen neuen Stellenwert zuzuschreiben.
Bei der Vereinigung von Textkonzeption und ihrer Verschriftlichung handelt es sich um eine äußerst komplexe und anspruchsvolle Tätigkeit, denn damit ein kohärenter Text entsteht, muss ein Schreibplan erstellt, auf Hintergrundwissen zurückgegriffen, Ideen entwickelt und daraufhin, bzw. zeitgleich, adäquat und normgerecht verschriftlicht werden. Aus dieser Modellierung resultiert das Verständnis von Schreiben als ein Prozess, der sich in einzelne Teilprozesse aufgliedern lässt, auf die sich beim integrierten Schreiben konzentriert werden muss.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 2 THEORETISCHE GRUNDLAGE
- 2.1 DEUTSCHUNTERRICHT IM WANDEL
- 2.1.1 Kompetenzen
- 2.1.2 Relevanz der Rechtschreibkompetenz
- 2.2 Dimensionen des Schreibens
- 2.2.1 Schreibprozessmodell
- 2.2.2 Bedeutung der Schreibmotivation
- 2.3 Rechtschreibkompetenz
- 3. TESTVERFAHREN DER INTERVENTIONSSTUDIE
- 3.1 NICHT-INTEGRIERTES SCHREIBEN
- 3.1.1 Die HSP
- 3.1.2 Diktate
- 3.2 Integriertes Schreiben
- 3.2.1 Freies Schreiben
- 4. ANALYSEINSTRUMENTE
- 4.1 AFRA
- 4.2 OLFA
- 4.3 Das Analyseraster Fays
- 5. DAS ANALYSEINSTRUMENT
- 5.1 WAHL DES ANALYSEINSTRUMENTS
- 5.2 Auswahl der Fehlerkategorien
- 6. DIE INTERVENTIONSSTUDIE
- 6.1 RAHMENBEDINGUNGEN UND DURCHFÜHRUNG
- 6.2 Merkmale der Testpersonen
- 7. ANALYSEERGEBNISSE
- 7.1 AUSWERTUNG
- 7.2 Fazit
- 7.3 Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Rechtschreibfähigkeiten von Grundschulkindern im Vergleich zwischen integriertem und nicht-integriertem Schreiben. Das Ziel ist es, zu überprüfen, ob Kinder im freien Schreiben, d.h. beim Verarbeiten eigener Wortmaterialien, bessere orthografische Leistungen erbringen als im Rahmen von standardisierten Tests wie HSP und Diktat. Die Arbeit analysiert verschiedene Analyseinstrumente und diskutiert die Ergebnisse einer Interventionsstudie, um Empfehlungen für schulische Praxis und die Evaluation von Rechtschreibkompetenz zu generieren.
- Die Relevanz der Rechtschreibkompetenz für die Kommunikation
- Die Unterschiede zwischen integriertem und nicht-integriertem Schreiben im Hinblick auf die Förderung der Rechtschreibkompetenz
- Die Analyse von Fehlerkategorien und deren Interpretation
- Die Validität von herkömmlichen Testverfahren zur Erfassung der Rechtschreibkompetenz
- Praktische Handlungsempfehlungen für die Gestaltung von Unterricht und die Evaluation von Rechtschreibkompetenz
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik ein und beleuchtet die Bedeutung der Rechtschreibkompetenz im Kontext aktueller Forschungsbefunde. Kapitel 2 erläutert die theoretischen Grundlagen der Untersuchung, indem es den Deutschunterricht im Wandel, die Dimensionen des Schreibens und die Bedeutung der Rechtschreibkompetenz beleuchtet. Kapitel 3 beschreibt die verschiedenen Testverfahren der Interventionsstudie, wobei sich der Fokus auf das integrierte und nicht-integrierte Schreiben richtet. Kapitel 4 und 5 widmen sich der Analyse von Instrumenten und der Auswahl relevanter Fehlerkategorien. Kapitel 6 gibt einen Einblick in die Rahmenbedingungen und die Durchführung der Interventionsstudie.
Schlüsselwörter
Rechtschreibkompetenz, Integriertes Schreiben, Nicht-integriertes Schreiben, HSP, Diktat, Fehleranalyse, Analyseinstrumente, Interventionsstudie, Grundschule, Deutschunterricht, Bildungsstandards, Kompetenzen, Schreibmotivation, Schreibprozessmodell.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2017, Förderung der Rechtschreibkenntnisse von Grundschülern im Deutschunterricht. Unterschiede bei integriertem und nicht-integriertem Schreiben, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/520411