Einleitung
Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Phänomen der Zeit in erzählwissenschaftlichem Kontext. Das Phänomen der Zeit ist beiden Medien, Literatur und Film, inhärent. In einem einführenden Teil werde ich allgemeine Betrachtungen zur Zeitproblematik vorstellen. Daran anknüpfend, werde ich in das Genettsche Erzählmodell einführen, das als Meilenstein der Narrativik zu verstehen ist, und dessen Zeitkategorien ich im besonderen auch als relevant für den narrativen Film betrachte. In einem dritten Teil beziehe ich mich vergleichend auf medienspezifische Homologien und Differenzen der distinkten Zeichensysteme Literatur und Film. Der Hauptteil widmet sich der Filmanalyse des Films Memento, und wird diesen nach seinen Zeitparametern untersuchen. Die Analyse erfolgt, den Zeitebenen des Films entsprechend, in drei Schritten, hierbei wird Genettes systematisches Kategorienmodell seine Anwendung finden. In einem Fazit werde ich die Anwendbarkeit von Genettes narratologischem Modell und seine Grenzen zusammenfassend überprüfen. Der Schlußteil ergänzt die behandelte Thematik um den Aspekt der Wechselbeziehungen zwischen Literatur und Film, und umklammert diese Beziehung knapp aus narratologischer, rezeptions- sowie produktionsästhetischer Sicht unter dem Aspekt der Zeit.
Inhaltsverzeichnis
- 2. Einblick
- 2.1. Betrachtungen zur Zeit
- 2.2. Das Genettsche Modell
- 2.3. Homologien und Differenzen von Literatur (Roman) und Film
- 3. Filmanalyse: Memento
- 3.1. Erste Zeitebene - Der Film erzählt rückwärts
- 3.2. Zweite Zeitebene – Der Film erzählt chronologisch
- 3.3. Dritte Zeitebene - Im Modus der Rückblende
- 3.3.1. Erinnerungsbild als Zeitbild
- 3.3.2. Die Sammy Jankis-Geschichte
- 3.4. Fazit
- 4. Ausblick: Interdependenzen von Literatur und Film
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht das Phänomen der Zeit in einem erzählwissenschaftlichen Kontext und analysiert die Anwendung des Genettschen Erzählmodells auf den Film. Sie beleuchtet die Zeitproblematik in Literatur und Film und analysiert die zeitlichen Strukturen des Films Memento anhand von Genettes Kategorien.
- Die Zeit als narratives Prinzip in Literatur und Film.
- Anwendung des Genettschen Erzählmodells auf den Film.
- Analyse der Zeitstrukturen des Films Memento.
- Untersuchung der Homologien und Differenzen zwischen Literatur und Film.
- Die Bedeutung von Zeit für die Rezeption und Produktion von narrativen Medien.
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 behandelt die Zeitproblematik und führt in das Genettsche Erzählmodell ein. Kapitel 2.1 beleuchtet die Zeit als ontologisch unbestimmtes und sinnlich nicht erfahrbares Phänomen. Kapitel 2.2 erklärt Genettes Modell der Erzähltextanalyse und die Kategorien Ordnung, Dauer und Frequenz. Kapitel 2.3 betrachtet die medienspezifischen Homologien und Differenzen zwischen Literatur und Film.
Kapitel 3 analysiert den Film Memento und seine Zeitebenen anhand von Genettes Kategorien. Kapitel 3.1 untersucht die rückwärts erzählte erste Zeitebene. Kapitel 3.2 analysiert die chronologische zweite Zeitebene. Kapitel 3.3 untersucht die dritte Zeitebene, die im Modus der Rückblende erzählt wird, und betrachtet die Funktionen von Erinnerungsbildern und der Sammy Jankis-Geschichte. Kapitel 3.4 fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und überprüft die Anwendbarkeit des Genettschen Modells auf den Film.
Schlüsselwörter
Zeit, Erzählung, Narratologie, Gérard Genette, Filmanalyse, Memento, Christopher Nolan, Homologien, Differenzen, Literatur, Film, Anachronie, Ordnung, Dauer, Frequenz, Erinnerung, Rückblende.
- Arbeit zitieren
- Silke Weber (Autor:in), 2006, Narrative Zeit- Zeit in Literatur und Film Beispielanalyse des Films Memento von Christopher Nolan unter Anwendung der Erzähltheorie Gérard Genettes , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/52044