Mit den beiden Begriffen „Furchappell“ und „Werbung“ werden in der Themenstellung zwei Bereiche miteinander verbunden, die auf den ersten Blick nicht zueinander zu passen scheinen, assoziiert man mit Werbung in der Regel doch eher positive Motive wie Glück, Liebe oder Freundschaft, denn furchtauslösende Warnungen vor Bedrohungen. Doch der Einsatz von Furchappellen in der Werbung ist wohl kalkuliert: Zunächst möchte man die Aufmerksamkeit des Rezipienten erreichen, anschließend soll der Empfänger motiviert werden, sich vor der beschriebenen Gefahr durch den Kauf der beworbenen Absatzleistung zu schützen. Dieses an sich einfache Kalkül wird allerdings nur dann aufgehen, wenn bestimmte Erkenntnisse aus der Furchappelltheorie berücksichtigt werden. So steigt z. B. die Überzeugungskraft eines Furchtappells nicht automatisch mit zunehmender induzierter Furcht an und die Reaktion des Empfängers wird sich überhaupt nur dann in eine gewünschte Richtung kanalisieren lassen, wenn der Furchtappell mit einer Handlungsempfehlung verbunden ist.
Ziel dieser Arbeit ist es, die Möglichkeiten und die Grenzen aufzuzeigen, die sich beim Einsatz von Furchtappellen in der Werbung ergeben. Dazu werden zunächst in Kapitel 2 für das Verständnis der Materie notwendige Begriffe geklärt bzw. definiert. Kapitel 3 legt mit der Beschreibung der fünf gängigsten Erklärungsmodelle aus der Furchtappellforschung die Basis für die nachfolgenden Abschnitte, wobei am Ende dieser Modellbetrachtungen außerdem deutlich wird, dass es nicht den Wirkungsmechanismus für Furchtappelle gibt, der universell in allen Situationen zugrunde gelegt werden kann. Es sind vielmehr verschiedne Variablen, die die Wirkung von Furchtappellen bestimmen. Welche Möglichkeiten sich hieraus für den Einsatz von Furchtappellen in der Werbung ergeben, zeigt Kapitel 4, wo die Grenzen liegen, ist Gegenstand von Kapitel 5. Im Fazit der Arbeit wird schließlich anhand eines kurzen Praxisbeispiels demonstriert, dass in der Werbung insbesondere die Verwendung von abgeschwächten Furchtappellen sinnvoll ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlegende Begriffsbestimmungen
- Werbung
- Persuasive Kommunikation
- Furcht und Furchtappell
- Modelle zur Erklärung der Wirkung von Furchtappellen
- Modelle der traditionellen Furchtappellforschung
- Triebreduktionsmodell
- Kurvenlineares Modell
- Modell der parallelen Reaktionen
- Sozialkognitive Modelle
- Modell der Schutzmotivation
- Geordnetes Modell der Schutzmotivation
- Modelle aus der Forschung zur Einstellungsänderung
- Zusammenfassung
- Modelle der traditionellen Furchtappellforschung
- Anwendungsmöglichkeiten von Furchtappellen in der Werbung
- Idealtypische Wirkungsweise eines Furchtappells in der Werbebotschaft
- Aufmerksamkeit durch Furchtappelle erreichen
- Einstellungsänderung durch Furchtappelle erzielen
- Relevanz als Voraussetzung für die Einstellungsänderung
- Akzeptanz als Voraussetzung für die Einstellungsänderung
- Akzeptanz durch Furcht
- Akzeptanz durch plausible Handlungsempfehlungen
- Grenzen der Nutzung von Furchtappellen in der Werbung
- Heterogenität und Anonymität der Rezipienten
- Unerwünschte Reaktionen der Rezipienten
- Moralische und gesetzliche Grenzen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Anwendungsmöglichkeiten und Grenzen von Furchtappellen in der Werbung. Ziel ist es, die Wirkungsweise von Furchtappellen zu beleuchten und praktische Anwendungshinweise zu geben, unter Berücksichtigung der ethischen und rechtlichen Aspekte.
- Wirkungsmodelle von Furchtappellen
- Potenziale von Furchtappellen in der Werbegestaltung
- Grenzen und Risiken des Einsatzes von Furchtappellen
- Ethische und rechtliche Rahmenbedingungen
- Optimierung des Einsatzes von Furchtappellen in der Werbung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Verbindung zwischen Furchtappellen und Werbung her. Sie hebt die scheinbare Diskrepanz zwischen positiven Werbebotschaften und furchtauslösenden Warnungen hervor und benennt das Ziel der Arbeit: die Aufdeckung der Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes von Furchtappellen in der Werbung.
Grundlegende Begriffsbestimmungen: Dieses Kapitel liefert grundlegende Definitionen zu den Begriffen „Werbung“, „persuasive Kommunikation“ und „Furcht und Furchtappell“. Es schafft somit die notwendige terminologische Basis für das Verständnis der folgenden Kapitel. Die Definitionen legen den Fokus auf die relevanten Aspekte im Kontext der Arbeit und schaffen Klarheit für die spätere Analyse.
Modelle zur Erklärung der Wirkung von Furchtappellen: Dieses Kapitel präsentiert und diskutiert verschiedene Modelle, die die Wirkungsweise von Furchtappellen erklären. Es werden sowohl traditionelle als auch sozialkognitive Modelle beleuchtet, um die Komplexität des Wirkungsmechanismus aufzuzeigen und zu verdeutlichen, dass kein universell gültiges Modell existiert. Die verschiedenen Modelle werden verglichen und ihre jeweiligen Stärken und Schwächen herausgestellt.
Anwendungsmöglichkeiten von Furchtappellen in der Werbung: Dieses Kapitel analysiert die Anwendungsmöglichkeiten von Furchtappellen in der Werbung. Es beleuchtet, wie Furchtappelle die Aufmerksamkeit der Konsumenten erregen und Einstellungsänderungen bewirken können. Dabei werden wichtige Faktoren wie Relevanz und Akzeptanz der Botschaft für den Erfolg eines Furchtappells hervorgehoben. Der Kapitelteil unterstreicht die Bedeutung einer plausiblen Handlungsempfehlung in Verbindung mit dem Furchtappell.
Grenzen der Nutzung von Furchtappellen in der Werbung: Hier werden die Grenzen und Risiken des Einsatzes von Furchtappellen in der Werbung erörtert. Es werden Faktoren wie die Heterogenität und Anonymität der Rezipienten, unerwünschte Reaktionen und moralische sowie gesetzliche Grenzen betrachtet. Das Kapitel verdeutlicht die Notwendigkeit eines verantwortungsvollen und ethisch vertretbaren Umgangs mit Furchtappellen in der Werbung.
Schlüsselwörter
Furchtappell, Werbung, persuasive Kommunikation, Wirkungsmodelle, Einstellungsänderung, Aufmerksamkeit, Relevanz, Akzeptanz, Grenzen, Ethik, Recht.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Anwendungsmöglichkeiten und Grenzen von Furchtappellen in der Werbung
Was ist der Gegenstand der Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die Anwendungsmöglichkeiten und Grenzen von Furchtappellen in der Werbung. Sie beleuchtet die Wirkungsweise von Furchtappellen und gibt praktische Anwendungshinweise, unter Berücksichtigung ethischer und rechtlicher Aspekte.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Wirkungsmodelle von Furchtappellen, Potenziale von Furchtappellen in der Werbegestaltung, Grenzen und Risiken des Einsatzes von Furchtappellen, ethische und rechtliche Rahmenbedingungen sowie die Optimierung des Einsatzes von Furchtappellen in der Werbung.
Welche Modelle zur Erklärung der Wirkung von Furchtappellen werden vorgestellt?
Die Arbeit präsentiert und diskutiert verschiedene Modelle, darunter traditionelle Modelle wie das Triebreduktionsmodell, das kurvenlineare Modell und das Modell der parallelen Reaktionen, sowie sozialkognitive Modelle wie das Modell der Schutzmotivation und das geordnete Modell der Schutzmotivation. Zusätzlich werden Modelle aus der Forschung zur Einstellungsänderung berücksichtigt.
Wie werden Anwendungsmöglichkeiten von Furchtappellen in der Werbung beschrieben?
Die Arbeit analysiert, wie Furchtappelle die Aufmerksamkeit der Konsumenten erregen und Einstellungsänderungen bewirken können. Sie hebt die Bedeutung von Relevanz und Akzeptanz der Botschaft sowie einer plausiblen Handlungsempfehlung hervor.
Welche Grenzen und Risiken beim Einsatz von Furchtappellen werden genannt?
Die Arbeit erörtert die Heterogenität und Anonymität der Rezipienten, unerwünschte Reaktionen auf Furchtappelle sowie moralische und gesetzliche Grenzen. Sie betont die Notwendigkeit eines verantwortungsvollen und ethisch vertretbaren Umgangs mit Furchtappellen.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel mit grundlegenden Begriffsbestimmungen (Werbung, persuasive Kommunikation, Furcht und Furchtappell), ein Kapitel zu Wirkungsmodellen von Furchtappellen, ein Kapitel zu Anwendungsmöglichkeiten in der Werbung, ein Kapitel zu den Grenzen der Nutzung von Furchtappellen und abschließend ein Fazit. Ein Inhaltsverzeichnis und eine Zusammenfassung der Kapitel sind ebenfalls enthalten.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Furchtappell, Werbung, persuasive Kommunikation, Wirkungsmodelle, Einstellungsänderung, Aufmerksamkeit, Relevanz, Akzeptanz, Grenzen, Ethik und Recht.
Wo finde ich die detaillierte Inhaltsangabe?
Die detaillierte Inhaltsangabe, inklusive Kapitelzusammenfassungen, ist im HTML-Dokument enthalten.
Für wen ist diese Arbeit bestimmt?
Diese Arbeit ist für akademische Zwecke bestimmt und richtet sich an Personen, die sich mit den Themen Werbung, persuasive Kommunikation und die Wirkung von Furchtappellen auseinandersetzen möchten.
- Citation du texte
- Florian Riedel (Auteur), 2005, Anwendungsmöglichkeiten und Grenzen der Nutzung von Furchtappellen in der Werbung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/52056