Bereits im 19. Jahrhundert vertrat der französische Gesellschaftsanalytiker Alexis de Tocqueville die These, dass soziale Organisationen die Stabilität von Gesellschaften und Demokratien positiv beeinflussen. Am Beispiel des Amerika seiner Zeit belegt er die Wichtigkeit von Partizipation in sozialen Vereinigungen jeder Art, die Traditionen, Gebräuche und zivile Tugenden pflegen und somit einen Beitrag zur Aufrechterhaltung der Gemeinschaft leisten:
„Die Amerikaner jeden Alters, jedes Standes, jeder Geistesrichtung schließen sich fortwährend zusammen. Sie haben nicht nur kaufmännische und gewerbliche Vereine, denen alle angehören, sie haben auch noch unzählige andere Arten: religiöse, sittliche, ernste, oberflächliche, sehr allgemeine und sehr besondere, gewaltige und kleine“ (Tocqueville 1976, S. 595).
Auch im 21. Jahrhundert wird diese Annahme, dass soziale Vereinigungen positive Effekte auf die Performanz von Demokratien haben, noch als gültig betrachtet. Jetzt wird das Sozialkapital auch auf der Mikroebene und seine Einflussnahme auf individuelles Verhalten untersucht.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Theoretische Grundlagen
- 2.1 Sozialkapital
- 2.1.1 Coleman
- 2.1.2 Putnam
- 2.2 Wertorientierungen
- 2.2.1 Kluckhohn
- 2.2.2 Rokeach
- 2.2.3 Inglehart
- 2.2.4 Klages
- 2.2.5 Schwartz
- 2.3 Zusammenfassung
- 2.1 Sozialkapital
- 3 Forschungsstand
- 3.1 Sozialkapital
- 3.1.1 Sozialkapital in Europa
- 3.1.2 Der Einfluss von Sozialkapital auf Verhalten und Einstellungen
- 3.2 Wertorientierungen
- 3.2.1 Wertorientierungen in Europa
- 3.2.2 Der Einfluss von Werten auf Verhalten und Einstellungen
- 3.3 Zusammenfassung
- 3.1 Sozialkapital
- 4 Empirische Analyse
- 4.1 Hypothesen, Datensatz und Datenoperationalisierung
- 4.1.1 Hypothesen
- 4.1.2 Der Datensatz: European Social Survey 2002/2003
- 4.2 Datenoperationalisierung
- 4.2.1 Verhalten und Einstellungen
- 4.2.2 Sozialkapital
- 4.2.3 Werte
- 4.3 Ergebnisse
- 4.3.1 Struktur von Einstellungen und Verhalten
- 4.3.2 Hypothesenprüfung
- 4.3.3 Interpretation
- 4.1 Hypothesen, Datensatz und Datenoperationalisierung
- 5 Resümee und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht den Einfluss von Sozialkapital und Wertorientierungen auf Verhalten und Einstellungen in Europa. Dabei wird der Zusammenhang zwischen sozialem Kapital und Wertorientierungen analysiert, um die Bedeutung beider Konzepte für die Erklärung von unterschiedlichen Verhaltens- und Einstellungsmustern in europäischen Gesellschaften zu beleuchten.
- Die Bedeutung von sozialem Kapital für die Stabilität von Demokratien und die Gestaltung von Verhaltensweisen
- Die Analyse von Wertorientierungen als Einflussfaktor auf die Bildung von sozialem Kapital
- Die Untersuchung der Struktur von Sozialkapital und Wertorientierungen in europäischen Gesellschaften
- Die Analyse der Erklärungskraft von Sozialkapital und Wertorientierungen für verschiedene Verhaltens- und Einstellungsmuster
- Die Identifizierung von Mustern und Unterschieden in der Verteilung von Sozialkapital und Wertorientierungen in europäischen Ländern
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung
Das erste Kapitel führt in das Thema der Arbeit ein und präsentiert die Relevanz von Sozialkapital und Wertorientierungen für die Analyse von Verhalten und Einstellungen in europäischen Gesellschaften. Es stellt die These auf, dass soziale Vereinigungen positive Effekte auf die Performanz von Demokratien haben, und beleuchtet die Bedeutung von Wertorientierungen als Einflussgröße auf das menschliche Verhalten.
- Kapitel 2: Theoretische Grundlagen
In Kapitel 2 werden die theoretischen Ansätze zu Sozialkapital und Wertorientierungen dargestellt. Es werden die zentralen Theorien von Coleman, Putnam, Kluckhohn, Rokeach, Inglehart, Klages und Schwartz vorgestellt und ihre jeweiligen Beiträge zur Erforschung von Sozialkapital und Werten beleuchtet.
- Kapitel 3: Forschungsstand
Kapitel 3 gibt einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand zu Sozialkapital und Wertorientierungen. Es beleuchtet den Einfluss von Sozialkapital und Werten auf Verhalten und Einstellungen in Europa und diskutiert die Erkenntnisse aus empirischen Studien zum Thema.
- Kapitel 4: Empirische Analyse
In Kapitel 4 wird die empirische Analyse der Arbeit vorgestellt. Es werden die Hypothesen der Arbeit, der Datensatz und die Datenoperationalisierung erläutert. Die Ergebnisse der Analyse werden präsentiert und interpretiert, um die Beziehung zwischen Sozialkapital, Wertorientierungen, Verhalten und Einstellungen in europäischen Gesellschaften zu beleuchten.
Schlüsselwörter
Sozialkapital, Wertorientierungen, Verhalten, Einstellungen, Europa, Demokratie, Partizipation, Diskriminierung, Kriminalitätsfurcht, European Social Survey, empirische Analyse.
- Quote paper
- Magistra Artium Melanie Kindermann (Author), 2005, Sozialkapital und Wertorientierungen: Zum Einfluss von Sozialkapital und Werten auf Verhalten und Einstellungen in Europa, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/52383