Die Begegnung mit fremden Sprachen wird aufgrund der europäischen Einigungsprozesse und weltweiten Veränderungen immer selbstverständlicher und notwendiger. Der Fremdsprachenunterricht ist deshalb bereits in der Grundschule Realität. Es kann jedoch nicht Sinn und Zweck sein eine bloße Vorverlegung des bislang in der Sekundarstufe beginnenden Fremdsprachenunterrichts vorzunehmen. Vielmehr gilt es auf der Grundlage allgemeiner grundschuldidaktischer Überzeugungen, den Fremdsprachenunterricht nach denselben Kriterien zu gestalten, wie sie auch für die andere Bereiche der Grundschule gültig sind.
Aufgrund der Tatsache, dass es zu einem schnellen Wandel in vielen Lebensbereichen kommt, wandelt sich auch der Unterricht, da er ständig den neuen Anforderungen angepasst werden muss. Einhergehend mit dieser Veränderung geht die Frage nach der Erfassung und Beurteilung von Leistungen. Die Entwicklung der letzten Jahrzehnte ging hin zu einer Öffnung des Unterrichts und individuellem und schülerzentriertem Lernen. Diese Öffnung bezieht sich sowohl auf die Lerninhalte als auch auf die Methoden. Der Begriff des lebenslangen Lernens verdeutlicht, dass die Schüler auch nach der Schulzeit noch dazu in der Lage sein sollten Wissen aufzunehmen und zu erweitern. Um dies zu gewährleisten, muss die Schule die Lernenden vorbereiten und ihnen Kompetenzen vermitteln, die es ihnen ermöglichen, die benötigten Prozesse in Bewegung zu setzen, sprich selbstständiges und eigenständiges Lernen. Dies bedeutet allerdings, dass sich der Unterrichtsinhalt und –verlauf sowie die Unterrichtsdurchführung besonders an den Interessen, Wünschen und Fähigkeiten der Schüler orientieren müssen.
Das Portfolio und diesem speziellen Fall das Sprachenportfolio ist ein geeignetes Werkzeug, um diese veränderte pädagogische Praxis zu unterstützen. Es soll „Schüler ermutigen, regelmäßig eine auf den aktuellsten Stand gebrachte Aussage über die von ihnen selbst beurteilte Kompetenz in jeder ihrer Sprachen einzufügen.“ (Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen der Sprachen 2001, 31)
Inhaltsverzeichnis
- 0. Einleitung
- 1. Die Entwicklung des frühen Fremdsprachenunterrichts
- 2. Fremdsprachendidaktik in der Grundschule
- 2.1 Theoretische Begründungen des frühen Fremdsprachenunterrichts
- 2.2 Aufgaben und Ziele des frühen Fremdsprachenbeginns
- 2.2.1 Aufbau von Selbstbewusstsein
- 2.2.2 Sprachbewusstheit
- 2.2.3 Kulturelle Bewusstheit und interkulturelle Kompetenz
- 2.3 Stellenwert der vier Sprachfertigkeiten
- 2.3.1 Das Hörverstehen
- 2.3.2 Das Sprechen
- 2.3.3 Das Lesen und Schreiben
- 2.4 Didaktische Prinzipien
- 2.4.1 Ganzheitliches Lernen
- 2.4.2 Spielbetontes Lernen
- 2.4.2.1 Sprache und Bewegung
- 2.4.2.2 Lieder, Reime und Chants
- 2.4.2.3 Geschichten
- 2.4.3 Einsprachigkeit
- 2.4.5 fächerübergreifende Aspekt
- 3. Selbst- und Fremdbeurteilung in der Grundschule
- 3.1 Der Leistungsbegriff im Fremdsprachenunterricht der Grundschule
- 3.2. Neue Lernkultur
- 3.2.1 Selbstständigkeit und Eigenverantwortung
- 3.2.2 Prozessorientierung
- 3.2.3 Lernen in komplexen Situationen
- 3.2.4 Demokratisierung der Lernorganisation
- 3.3 Selbstbeurteilung
- 3.3.1 Kompetenzen der Schüler
- 3.3.2 Die Lehrerrolle und Anforderung an den Grundschulunterricht
- 3.3.3 Kompetenzraster
- 3.3.3 Vorteile der Selbstbeurteilung
- 4. Das Portfolio für den Fremdsprachenunterricht der Grundschule
- 4.1 Entstehung und Geschichte des Portfoliokonzepts
- 4.2 Abgrenzung des Sprachenportfolios zum allgemeinen Portfoio
- 4.2.1 Typen von Portfolios
- 4.2.2 Erstellung eines Portfolios und dessen Inhalte
- 4.2.3 Voraussetzungen für eine erfolgreiche Portfolioarbeit
- 4.2.4 Vorteile der Beurteilung mittels Portfolio
- 4.3 Das Konzept des Fremdsprachenportfolios
- 4.3.1 Allgemeines
- 4.3.2 Bestandteile des ESP
- 4.3.3 Doppelfunktion
- 4.3.4 Zielsetzung beim Einsatz in der Grundschule
- 4.4 Analyse der Portfolio Konzepte der Länder Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen
- 4.4.1 Vorstellung der Konzepte
- 4.4.1.1 Hessen
- 4.4.1.2 Mecklenburg-Vorpommern
- 4.4.1.3 Niedersachsen
- 4.4.2 Analyse der Konzepte
- 4.4.2.1 Hessen
- 4.4.2.2 Mecklenburg-Vorpommern
- 4.4.2.3 Niedersachsen
- 4.4.1 Vorstellung der Konzepte
- 5. Resümee und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit setzt sich zum Ziel, das Konzept des Sprachenportfolios im Fremdsprachenunterricht der Grundschule zu analysieren. Sie beleuchtet die Entwicklung des frühen Fremdsprachenunterrichts, die theoretischen Begründungen und die Aufgaben und Ziele des Fremdsprachenbeginns. Darüber hinaus werden die didaktischen Prinzipien des grundschulgemäßen Fremdsprachenunterrichts im Kontext einer neuen Lernkultur vorgestellt.
- Entwicklung des frühen Fremdsprachenunterrichts
- Theoretische Begründungen des frühen Fremdsprachenunterrichts
- Aufgaben und Ziele des frühen Fremdsprachenbeginns
- Selbst- und Fremdbeurteilung in der Grundschule
- Das Portfolio im Fremdsprachenunterricht der Grundschule
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in die Thematik des frühen Fremdsprachenunterrichts und die Bedeutung von Selbst- und Fremdbeurteilung im Kontext der Grundschule ein. Sie erläutert die Relevanz des Sprachenportfolios als Werkzeug zur Unterstützung einer neuen Lernkultur.
- Kapitel 1 beleuchtet die historische Entwicklung des frühen Fremdsprachenunterrichts und zeigt die Herausforderungen und Chancen, die sich durch den frühen Fremdsprachenbeginn ergeben.
- Kapitel 2 befasst sich mit den theoretischen Begründungen des frühen Fremdsprachenunterrichts. Es werden verschiedene Ansätze vorgestellt, die den frühen Fremdsprachenbeginn rechtfertigen, sowie die Aufgaben und Ziele, die mit dem frühen Fremdsprachenlernen verbunden sind.
- Kapitel 3 widmet sich dem Konzept der Selbst- und Fremdbeurteilung im Kontext des grundschulgemäßen Fremdsprachenunterrichts. Es werden die Vorteile und Herausforderungen der Selbstbeurteilung, die Kompetenzen der Schüler und die Anforderungen an den Grundschulunterricht erläutert.
- Kapitel 4 stellt das Sprachenportfolio als ein geeignetes Werkzeug zur Förderung selbstständigen Lernens im Fremdsprachenunterricht vor. Die Entstehung und Geschichte des Portfoliokonzepts werden erläutert, sowie die verschiedenen Arten von Portfolios und die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Portfolioarbeit.
- Kapitel 5 analysiert verschiedene Portfolio Konzepte der Länder Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen. Die jeweiligen Konzepte werden vorgestellt und miteinander verglichen, um Stärken und Schwächen zu identifizieren.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen des frühen Fremdsprachenunterrichts in der Grundschule, die didaktischen Prinzipien, Selbst- und Fremdbeurteilung, sowie das Konzept des Sprachenportfolios. Zentral sind die Themen Selbstständigkeit, Eigenverantwortung, Kompetenzentwicklung und individuelle Förderung. Das Konzept des Sprachenportfolios wird im Kontext verschiedener Länderkonzepte und seiner Bedeutung für die Förderung sprachlicher Kompetenzen der Schüler betrachtet.
- Arbeit zitieren
- Ute Geller (Autor:in), 2006, Selbst- und Fremdbeurteilung mit dem Portfolio im Fremdsprachenunterricht der Grundschule, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/52437