Risikomanagement im Projekt


Travail d'étude, 2004

27 Pages, Note: 1,3


Extrait


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Eingliederung des Risikomanagements im Projektmanagement

3 Begriffsklärung
3.1 Definition: Projekt
3.2 Definition: Risiko und Chance
3.3 Definition: Risikomanagement im Projekt

4 Notwendigkeit des Risikomanagements im Unternehmen

5 Arten von Projektrisiken
5.1 Sachlich-inhaltliches Projektumfeld:
5.2 Soziales Projektumfeld:
5.3 Projektinterne Risiken:

6 Prozess des Risikomanagements
6.1 Risikoidentifikation
6.1.1 Methoden zur Risikoidentifikation
6.2 Risikobewertung und -priorisierung
6.2.1 Qualitative Methoden zur Risikobewertung
6.2.2 Quantitative Methoden zur Risikobewertung
6.3 Risikogestaltung
6.3.1 Risikovermeidung
6.3.2 Risikoverminderung
6.3.3 Risikoüberwälzung
6.3.4 Risiko selbst tragen
6.4 Risikocontrolling

7 Traditionelles Risikomanagement vs. Modernes Risikomanagement

8 Resümee

9 Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Methoden zur Risikoidentifikation

Abbildung 2: Die Risiko-Beurteilungsskala

Abbildung 3: Die Portfolio-Methode

Abbildung 4: Die semiquantitative Bewertung

Abbildung 5: Übersicht zur Einstufung der Schadenshöhe

Abbildung 6: Matrix zur Einstufung und Priorisierung von Risiken

1 Einleitung

Während das Risikomanagement auf Unternehmensebene längst als etablierte Disziplin gilt, gewinnt das Risikomanagement im Projekt erst langsam an Bedeutung und spielt auch in der Fachliteratur eine nur untergeordnete Rolle.

Die vorliegende Arbeit soll die Relevanz des Projekt-Risikomanagements für die erfolgreiche Durchführung von Projekten aufzeigen. Weiterhin werden Möglichkeiten und Maßnahmen aufgezeigt, wie Unwägbarkeiten im Projekt identifiziert, analysiert, bewertet und gestaltet werden können.

2 Eingliederung des Risikomanagements im Projektmanagement

In wirtschaftlich schwierigen Zeiten, geprägt von intensivem Wettbewerb, gewinnt die Projektarbeit zunehmend an Bedeutung. Dynamische Märkte, schnellere Produktlebenszyklen und der Wertewandel in der Gesellschaft fordern Schnelligkeit, Reaktionsvermögen sowie kunden- und qualitätsorientiertes Handeln. Diese Anforderungen können durch effiziente Projektarbeit und ein fähiges Projektmanagement gemeistert werden[1]. Hier gewinnt das Projekt-Risikomanagement, das als integrierte Disziplin des klassischen Projektmanagements angesehen werden kann, zunehmend an Bedeutung. Das Projekt-Risikomanagement fokussiert sich auf die speziell in einem Projekt auftretenden Risiken und versucht durch aktives Handeln den Unsicherheiten im Projekt vorzubeugen und somit zum Erfolg des Projektes beizutragen.

3 Begriffsklärung

Zu Beginn erfolgt eine Erläuterung essentieller Begriffe, welche für das weitere Verständnis der Studienarbeit von Bedeutung sind.

Über Risiken im Allgemeinen gibt es in der heutigen Literatur eine Vielzahl von Definitionen. Daher soll im Folgenden eine begriffliche Basis für das weitere Vorgehen geschaffen werden.

3.1 Definition: Projekt

Bei einem Projekt handelt es sich um eine „zeitlich befristete, relativ innovative und risikobehaftete Aufgabe von erheblicher Komplexität, die aufgrund ihrer Schwierigkeit und Bedeutung meist ein gesondertes Projektmanagement ... erfordert.“[2]

3.2 Definition: Risiko und Chance

Der Begriff Risiko leitet sich vom italienischen Wort „risicare“ ab und bedeutet soviel wie eine Klippe zu umschiffen, etwas wagen[3]. Es wird also keine Wertung hinsichtlich des positiven oder negativen Ausganges eines Risikos getroffen. Gabler Wirtschaftslexikon beschreibt den Begriff „Risiko“ in seiner allgemeinen Definition als „Grad der Wahrscheinlichkeit, dass durch ein bestimmtes Verhalten ein Nachteil eintreten oder ein erwarteter Vorteil ausbleiben kann.“[4] Da dem Begriff Risiko im allgemeinen Sprachgebrauch grundsätzlich eine negative Bedeutung beigemessen wird, soll nachfolgend der Begriff Risiko als ein Ereignis mit negativem Einfluss[5] weitergeführt werden.

Mit dem Begriff Risiko geht ebenso der Begriff Chance einher. Risiken können in sich auch Chancen bergen. Der Ausfall eines Mitarbeiters in der Softwareentwicklung kann z.B. durch die Einbeziehung eines neuen Mitarbeiters neue Ideen, Methoden und Vorgehensweisen in das Projekt einbringen und somit zur effizienteren und schnelleren Durchführung des Projekts beitragen[6]. Demnach wird der Begriff Chance im Folgenden als Ereignis mit positivem Einfluss[7] weitergeführt.

3.3 Definition: Risikomanagement im Projekt

Jedes komplexe Projekt bringt gezwungenermaßen Risiken mit sich. Nach Madauss beinhaltet demnach das Risikomanagement „alle erforderlichen Aufgaben und Maßnahmen zur Risikobekämpfung“.

Risikomanagement ist ein kontinuierlicher, systematischer Prozess[8], der bereits in der Phase der Projektplanung einsetzt und das Projekt während der gesamten Projektdauer begleitet[9]. Agieren statt reagieren ist die wichtigste Regel im Risikomanagement. Wer vorrauschauend handelt, kann Risiken vorbeugend begegnen. Bei bereits eingetretenen Risiken, die somit zum Problem werden, kann aber nur noch durch Problemlösung reagiert werden. Die Problemlösung kann unter Umständen deutlich teurer als vorausschauendes Risikomanagement sein[10].

Hauptziele im Risikomanagement sind die Identifizierung, Analyse und Bewertung aller für das Projekt relevanten Risiken, deren Eindämmung und Beseitigung sowie regelmäßiges Reporting an das Management[11].

4 Notwendigkeit des Risikomanagements im Unternehmen

Risikomanagement im Unternehmen ist zu einer Notwendigkeit geworden, die längst nicht mehr nur dem Selbstzweck dient, die Risiken anspruchsvoller und komplexer Projekte erfolgreich zu meistern. Seit 1998 wird die Forderung nach einem Risikomanagement auch gesetzlich durch das „Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KontTraG)“[12] fundamentiert. Nach § 91 Abs. 2 AktG hat „Der Vorstand ... geeignete Maßnahmen zu treffen, insbesondere ein Überwachungssystem einzurichten, damit den Fortbestand der Gesellschaft gefährdende Entwicklungen früh erkannt werden.“ Der Vorstand einer Aktiengesellschaft wird somit zur Einführung eines Risikomanagements verpflichtet. Weiterhin sind die verschärften Anforderungen der Basel-II-Anforderungen zu beachten, die speziell für Kreditinstitute die Einführung von Risikosteuerungsmaßnahmen auf Unternehmensebene fordert.[13]

5 Arten von Projektrisiken

Um die potenziellen Risiken eines Projektes möglichst vollständig zu ermitteln, ist die Einteilung der Risiken in Risikokategorien von großer Bedeutung. Anhand dieser Kategorien kann ein Risikokatalog sowie eine Checkliste zur Risikobewertung entwickelt werden.

In der allgemeinen Fachliteratur existieren unterschiedlichste Kategorisierungen hinsichtlich von Projektrisiken. Patzak/Rattay nehmen eine Kategorisierung nach dem sachlich-inhaltlichen und sozialen Projektumfeld sowie den projektinternen Risiken vor. Demnach lassen sich die Risiken wie folgt gruppieren:

5.1 Sachlich-inhaltliches Projektumfeld:

Naturrisiken: Klimafaktoren, Sturm, Flut, Überschwemmungen, Erdbeben...

Technische Risiken: Technologiesprünge, gefährliche Technologie...

Wirtschaftsrisiken: Streik, Inflation, Konjunktur, Konkurrenzverhalten...

Soziokulturelle Risiken/Infrastruktur: Diebstahl, Betrug, Aufruhr...

Rechtliche/politische Risiken: Enteignung, Verstaatlichung...

5.2 Soziales Projektumfeld:

Kunde: Bonität, Leistungssicherheit, Zusammenarbeit...

Partner: Zusammenarbeit, Weitergabe von Technologie,...

Subkontraktor: Zusammenarbeit, Schäden an Sachen/Personen...

Eigenes Projektteam: technische Planung, Kapazitätsplanung, Terminplanung...

5.3 Projektinterne Risiken:

Technisch bedingte Risiken: unklare Leistungsbeschreibung, neues Produkt...

Vertragsbedingte Risiken: Zulieferverträge, Produkthaftpflicht, Folgeschäden...

Finanzbedingte Risiken: Auftragswert, Kalkulationsfehler, Gewährleistung...

Personalbedingte Risiken: Personalmangel, Qualifikation, Ausbildung, Konflikte...

Organisationsbedingte Risiken: Kompetenzverteilung, Kooperationspartner...

Informationsbedingte Risiken: Datenverluste, Berichtswesen, Verzögerungen...[14]

Die oben genannte Risikokategorisierung ist als Grundgerüst zu verstehen und kann beliebig erweitert und individuell auf die Art des Projektes sowie auf die Branche des Unternehmens angepasst werden.

6 Prozess des Risikomanagements

Der Prozess des Risikomanagements besteht aus folgenden grundlegenden Schritten, auf die im Weiteren noch näher eingegangen wird:

1. Risikoidentifikation
2. Risikobewertung und -priorisierung[15]
3. Risikogestaltung
4. Risikocontrolling[16]

6.1 Risikoidentifikation

Die Risikoidentifikation gehört zur schwierigsten Phase im Risikomanagement und nimmt gleichzeitig eine Schlüsselfunktion ein. Hier werden wichtige Informationen beschafft, welche die Grundlage für die nachfolgenden Prozessschritte liefert.[17] „Nur die Risiken, die ich kenne, kann ich steuern.“[18] Aus dieser Erkenntnis heraus entsteht der Anspruch auf die vollständige Erfassung aller Risiken. In der Phase der Risikoidentifikation werden sämtliche projektrelevante Risiken ermittelt und in Form eines Risikokataloges dokumentiert. Folgende Mitarbeiter sollten daher bei der Risikoidentifizierung beteiligt sein: Projektleiter, Projekt(kern)team, Mitarbeiter der Qualitätssicherung sowie zeitweise auch Fachexperten, Mitarbeiter der Rechtsabteilung und Auftraggeber bzw. Nutzer[19].

[...]


[1] Vgl. Patzak, Gerold und Günter Rattay: Projektmanagement: Leitfaden zum Management von Projekten, Projektportfolios und projektorientierten Unternehmen. 4., wesentl. überarb. u. erg. Aufl. Wien 2004, S. 5

[2] Gabler Wirtschaftslexikon: Stichwort: Projekt. 15. Aufl. Wiesbaden 2000, S. 2521.

[3] Vgl. Brockhaus: Die Enzyklopädie. 20. Aufl. Leipzig, Mannheim 1998, S. 417.

[4] Gabler Wirtschaftslexikon: Stichwort: Risiko, S. 2654.

[5] Vgl. Harrant, Horst und Angela Hemmrich: Risikomanagement in Projekten. München, Wien 2004, S. 9.

[6] Vgl. Harrant, Horst und Angela Hemmrich: Risikomanagement in Projekten, S. 20.

[7] Vgl. ebenda, S. 9.

[8] Vgl. Harrant, Horst und Angela Hemmrich: a.a.O., S.5.

[9] Vgl. Patzak, Gerold und Günter Rattay: Projektmanagement, S. 42.

[10] Vgl. Versteegen, Gerhard (Hrsg): Risikomanagement in IT-Projekten: Gefahren rechtzeitig erkennen und meistern. Heidelberg, New York, Hongkong, London, Mailand, Paris, Tokio 2003, S. 1.

[11] Vgl. Madauss, Bernd J.: Handbuch Projektmanagement, S. 492.

[12] Gabler Wirtschaftslexikon: Stichwort: Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich. 15. Aufl. Wiesbaden 2000, S. 1285.

[13] McKinsey&Company: Intelligentes Risikomanagement: Das Unvorhersehbare meistern.Frankfurt/ Wien 2004, S. 291.

[14] Vgl. Patzak, Gerold und Günter Rattay: Projektmanagement, S. 48-50.

[15] Vgl. Madauss, Bernd J.: Handbuch Projektmanagement, S. 492.

[16] Vgl. Patzak, Gerold und Günter Rattay: a.a.O., S. 45.

[17] Vgl. Romeike, Frank (Hrsg.): Modernes Risikomanagement: Die Markt-, Kredit-, und operationellen Risiken zukunftsorientiert steuern. 1. Aufl. Weinheim 2005, S. 26.

[18] Vgl. Romeike, Frank (Hrsg.): Modernes Risikomanagement, S. 25.

[19] Vgl. Harrant, Horst und Angela Hemmrich: Risikomanagement in Projekten, S. 21.

Fin de l'extrait de 27 pages

Résumé des informations

Titre
Risikomanagement im Projekt
Université
University of Applied Sciences Nuremberg  (Fachbereich Betriebswirtschaft )
Cours
Organisationsmanagement
Note
1,3
Auteur
Année
2004
Pages
27
N° de catalogue
V52644
ISBN (ebook)
9783638483025
ISBN (Livre)
9783656785606
Taille d'un fichier
902 KB
Langue
allemand
Annotations
Mots clés
Risikomanagement, Projekt, Organisationsmanagement
Citation du texte
Uwe Baumgart (Auteur), 2004, Risikomanagement im Projekt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/52644

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