Die Frage, was ein glückliches, gelingendes oder gutes Leben ist, erlebt in der gegenwärtigen philosophischen Diskussion eine erstaunliche Renaissance.
Was Holmer Steinfath an den Anfang seiner Sammlung philosophischer Reexionen stellt, soll auch bei meiner nachfolgenden Seminararbeit im Vordergrund stehen. Antworten auf die Frage, was ein gutes Leben ausmacht, geben - ganz grundsätzlich gesehen - zwei völlig verschiedene philosophische Gruppierungen. Dies sind einerseits jene, die eine subjektivistische Theorie des guten Lebens vertreten und andererseits solche, deren Einstellung als objektivistisch anzusehen ist.
Die Frage, ob ein Leben gut ist oder nicht, lässt sich nach Subjektivisten nur mit Bezug auf nonkognitivistische Eigenschaften klären. Die Antwort der Subjektivisten liegt demnach begründet in subjektiven Empndungen und Wünschen einer einzelnen Person; in dem, was sich das Individuum für sein ganz persönliches Leben wünscht. Vertreter der objektivistischen Theorie des guten Lebens sehen genau an diesem Punkt Probleme und oene Fragen und plädieren hingegen darauf, dass es für das gute Leben von Menschen objektive Kriterien geben muss, die es als solches denieren. Objektivisten sind geprägt von der Vorstellung, dass es sowohl intrinsisch Gutes als auch intrinsisch Schlechtes gibt. Es soll gelten, dass wir etwas (vernünftigerweise) wollen, weil es gut für uns ist, nicht aber, dass etwas gut ist, weil wir es (wie immer aufgeklärt oder unaufgeklärt) wollen.
Beide Positionen weisen jedoch bislang ungeklärte Fragen und Schwierigkeiten auf, so dass eine ganzheitliche Auseinandersetzung mit der Frage, was ein gutes Leben ausmacht, für eine einzelne Ausarbeitung zu umfangreich und Facettenreich wäre. Deshalb möchte ich mich im Folgenden in meiner Arbeit auf eine Vertreterin der objektivistischen Theorie, Susan Wolf, beschränken und ausgehend von ihrer Position, die Frage nach dem Wie eines guten Lebens unter besonderer Berücksichtigung der von ihr genannten lohnenswerten Vorhaben betrachten, Kritikpunkte aufzeigen und zu Letzt meine eigene Meinung zu ihrer Theorie darlegen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ein gutes Leben nach Susan Wolf
- Aktive Beschäftigung als erster Bestandteil eines sinnerfüllten Lebens
- Lohnenswerte Vorhaben als zweiter Bestandteil eines sinnerfüllten Lebens
- Zwei Einwände gegen Wolfs Theorie über das gute Leben
- Es gibt keine lohnenswerten Vorhaben
- Widerlegung der Kritik durch Susan Wolf
- Ansatz von Taylor als Alternative zu Susan Wolfs Theorie
- Widerlegung der Kritik durch Susan Wolf
- Es gibt keine lohnenswerten Vorhaben
- Resümee
- Eigene Stellungnahme
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Seminararbeit setzt sich zum Ziel, Susan Wolfs objektivistische Theorie des guten Lebens zu analysieren. Dabei soll insbesondere die Bedeutung „lohnenswerter Vorhaben“ für ein sinnerfülltes Leben untersucht werden. Die Arbeit beleuchtet auch kritische Einwände gegen Wolfs Theorie und diskutiert alternative Ansätze, um eine umfassende Perspektive auf die Frage nach dem guten Leben zu gewinnen.
- Objektivistische Theorie des guten Lebens
- Sinn und Sinnhaltigkeit
- Aktive Beschäftigung
- Lohnenswerte Vorhaben
- Kritik und alternative Ansätze
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Frage nach dem guten Leben in den Kontext philosophischer Debatten und führt die beiden grundlegenden Positionen – Subjektivismus und Objektivismus – vor. Sie skizziert den Fokus der Arbeit auf Susan Wolfs objektivistische Theorie und erläutert den Ansatz, die Frage nach dem „Wie“ eines guten Lebens unter besonderer Berücksichtigung „lohnenswerter Vorhaben“ zu betrachten.
Ein gutes Leben nach Susan Wolf
Dieses Kapitel beschreibt Susan Wolfs Theorie des guten Lebens. Sie argumentiert, dass ein sinnerfülltes Leben aktive Beschäftigung mit lohnenswerten Vorhaben erfordert. Der Fokus liegt auf den zentralen Begriffen „aktive Beschäftigung“ und „lohnenswerte Vorhaben“ und deren Bedeutung für ein sinnerfülltes Leben.
Aktive Beschäftigung als erster Bestandteil eines sinnerfüllten Lebens
Dieses Kapitel beleuchtet das Konzept der „aktiven Beschäftigung“ als zentralen Bestandteil eines sinnerfüllten Lebens. Susan Wolf definiert „aktive Beschäftigung“ als eine geistige und/oder körperliche Auseinandersetzung mit einer Tätigkeit oder Sache, die von Leidenschaft, Engagement und vielleicht auch Stress oder Anstrengung geprägt ist.
Lohnenswerte Vorhaben als zweiter Bestandteil eines sinnerfüllten Lebens
Dieses Kapitel erörtert den zweiten wichtigen Bestandteil eines sinnerfüllten Lebens: „lohnenswerte Vorhaben“. Susan Wolf argumentiert, dass diese Vorhaben von intrinsischem Wert sind und Menschen die Möglichkeit bieten, sich mit einer Sache zu beschäftigen, die über den eigenen persönlichen Nutzen hinausgeht.
Zwei Einwände gegen Wolfs Theorie über das gute Leben
Dieses Kapitel widmet sich zwei wichtigen Einwänden gegen Wolfs Theorie. Der erste Einwand stellt die Frage, ob es überhaupt „lohnenswerte Vorhaben“ im Sinne Wolfs gibt. Der zweite Einwand diskutiert den Ansatz von Taylor, der eine alternative Theorie des guten Lebens anbietet.
Es gibt keine lohnenswerten Vorhaben
Dieser Abschnitt beleuchtet die Kritik, dass es keine objektiv „lohnenswerten Vorhaben“ gibt. Er stellt jedoch heraus, dass Susan Wolf diese Kritik mit ihrer Argumentation widerlegt.
Ansatz von Taylor als Alternative zu Susan Wolfs Theorie
Dieser Abschnitt präsentiert Taylors Ansatz als eine alternative Theorie des guten Lebens. Er beleuchtet, wie Susan Wolf auch Taylors Kritik an ihrer Theorie widerlegt.
Schlüsselwörter
Schlüsselwörter: Objektivismus, gutes Leben, Sinn, Sinnhaltigkeit, aktive Beschäftigung, lohnenswerte Vorhaben, intrinsischer Wert, Susan Wolf, Kritik, Taylor.
- Citar trabajo
- Anna Freitag (Autor), 2006, Susan Wolf über lohnenswerte Vorhaben, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/52701