Berufliche Weiterbildung - Eine Einführung


Seminararbeit, 2005

17 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Berufliche Weiterbildung – Eine Einführung

1. Einleitung

2. Umfang und Begriff
2.1 Begriffsklärung

3. Organisationsformen der beruflichen Weiterbildung
3.1 Qualifizierungszwecke beruflicher Weiterbildung
3.1.1 Fortbildung
a) Anpassungsfortbildung
b) Aufstiegsfortbildung
3.1.2 Umschulung
3.2 Lernorte der beruflichen Weiterbildung

4. Entwicklung beruflicher Weiterbildung – Vom AFG zum SGB III
4.1 Der präventive Ansatz (1969 – 1975)
4.2 Der kurative Ansatz (1976 – 1989)
4.3 Der sozialintegrative Ansatz (1990 – 1997)
4.4 Der arbeitsmarktpolitische Ansatz (1998 – 2002)
4.5 Der vermittlungsunterstützende Ansatz (seit 2002)

5. Bedeutung beruflicher Weiterbildung

6. Zusammenfassung

7. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Diese Hausarbeit ist Bestandteil des Seminars „Institutionen der Erwachsenenbildung und Weiterbildung“. Gegenstand diese Seminars stellte das Kennen lernen von unterschiedlichen Einrichtungen der Erwachsenbildung und die damit verbundenen Berufsbilder für Pädagogen dar. Auch die berufliche Weiterbildung wurde in diesem Zusammenhang vorgestellt.

Sie repräsentiert dabei einen großen Komplex in der Erwachsenbildung, welcher auf den ersten Blick schwer fass- und beschreibbar ist. Kontinuierliche Wandlungsprozesse in ihrer Struktur, auf dem Arbeitsmarkt, der Wirtschaft und Politik erschweren dies zusätzlich. In dieser Hausarbeit soll daher ein Überblick über wichtige Bereiche der beruflichen Weiterbildung geschaffen werden. Zur Veranschaulichung gehört dazu, die Klärung des Begriffs, die Einordnung in den Kontext der Weiterbildung und die Darstellung der Formen, in denen sich berufliche Weiterbildung organisiert. Zusätzlich soll die Entwicklung als wichtiges arbeitsmarktpolitisches Instrument in den letzen 35 Jahren erörtert werden. Die berufliche Weiterbildung vollzog in diesem Zusammenhang einen Bedeutungswandel, was aus ihrem Förderungsanspruch, der Zielgruppenzusammensetzung und ihrer Funktion, die sie auf ökonomischer als auch auf sozialer Seite erfüllt, ersichtlich ist. Weiterhin soll diese Hausarbeit neben dem Einblick in den Bereich der beruflichen Weiterbildung, die Frage klären, welchen Stellenwert sie in der heutigen Gesellschaft besitzt.

2. Umfang und Begriff

Um den Begriff der beruflichen Weiterbildung zu klären, sind zunächst eine Einordnung im Kontext der Erwachsenenbildung und die Abgrenzung zur allgemeinen Weiterbildung notwendig. Die Weiterbildungslandschaft ist in der Bundesrepublik durch eine Vielfalt geprägt, welche sich in den Trägerstrukturen als auch in der Funktion oder den unterschiedlichen Rechtsformen widerspiegelt. Die Organisation wird deshalb als pluralistisch, in einigen Fällen sogar als unübersichtlich bezeichnet (vgl. Wittpoth 1997, S. 69). Ein Strukturierungsvorschlag, der die „Funktions- und Organisationsformen der Weiterbildung“ analysiert, besteht darin „den Bereich der beruflichen Weiterbildung durch deren Inhalte und Zielorientierungen zu differenzieren“ (Münk 1997, S. 67). Folgendes Schema versucht die bestehenden Weiterbildungsformen der Bundesrepublik Deutschland übersichtlich zu erfassen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Organisationsformen der beruflichen Weiterbildung (vgl. Münk, 1997, S. 68)

Auf der einen Seite steht die Erwachsenenbildung mit den Teilbereichen der allgemeinen und politischen Weiterbildung. Auf der anderen Seite befindet sich die berufliche Weiterbildung, die sich in die Fortbildung, Umschulung und das Lernen am Arbeitsplatz unterteilt. Diese Differenzierung wird im nächsten Kapitel genauer erläutert.

2.1 Begriffsklärung

„Unter Weiterbildung werden in der Bundesrepublik gemeinhin alle Formen der Fortsetzung oder Wiederaufnahme organisierten Lernens nach Abschluß einer unterschiedlich ausgedehnten ersten Bildungsphase und in der Regel nach Aufnahme einer Berufstätigkeit verstanden“ (Bundesminister für Bildung und Wissenschaft 1984, zitiert nach Voigt 1986, S. 12). Unverkennbar ist die Nähe dieser Definition zu der, welche im Strukturplan des Deutschen Bildungsrates von 1970 verfasst wurde. Auch hier steht die „Fortsetzung oder Wiederaufnahme organisierten Lernens“ im Vordergrund (Deutscher Bildungsrat 1970, S. 197).

Die Begriffsbestimmung der beruflichen Weiterbildung weist ebenso Parallelen zur Definition von Weiterbildung auf, ist aber ungleich schwieriger zu differenzieren. Zum einen werden im Verständnis der Weiterbildung alle Teilbereiche derselben verstanden, also neben der allgemeinen Erwachsenenbildung auch die Fortbildung oder die Umschulung. Nach dieser Auslegung kann aber nahezu jeder Besuch einer Weiterbildungsveranstaltung der beruflichen Qualifizierung dienen. Zum anderen wird in der o.g. Definition der Bereich der betrieblichen Einarbeitung und des Lernen am Arbeitsplatz ausgegrenzt (vgl. Münk 1997, S. 69). Es wird daher in der wissenschaftlichen Diskussion versucht die berufliche Weiterbildung so zu definieren, dass diese in ihrer ganzen Fülle sowohl abstrakt, als auch umfassend erfasst wird. Schmiel (1977) erläutert in diesem Zusammenhang berufliche Weiterbildung wie folgt als:

Lehr- und Lernprozesse…, die das Ziel haben, auf der Grundlage eines erlernten oder ausgeübten Berufes berufsspezifische und berufswichtige Kenntnisse, Fertigkeiten, Einsichten und/oder Verhaltensweisen zu festigen, zu vertiefen oder zu erweitern“ (zit. nach Münk 1997, S. 70).

3. Organisationsformen der beruflichen Weiterbildung

Berufliche Weiterbildung mit seiner arbeitsmarktpolitischen Bedeutung wird in sehr unterschiedlichen Formen durchgeführt. So umfasst sie neben den im Schaubild gezeigten Bereichen der Umschulung, Fortbildung und des Lernen bzw. der Einarbeitung am Arbeitsplatz auch kleinere Felder wie die Rehabilitation zur beruflichen Wiedereingliederung, die Resozialisierung als soziale Eingliederung straffällig gewordener Personen oder das Erneuern bzw. Auffrischen von bereits erworbenen Qualifikationen nach einer längeren Unterbrechung der Berufstätigkeit. Das Nachholen von Bildungsabschlüssen und die horizontale Qualifikationserweiterung, d.h. die Ergänzung des Qualifikationsprofils im selben Tätigkeitsfeld ergänzen diese Vielfalt (vgl. Lipsmeier 1991, S. 44f.). Im folgenden Abschnitt werden die berufliche Umschulung und Fortbildung, welche sich in Aufstiegs- und Anpassungsfortbildung gliedert, systematisiert.

Eine weitere Möglichkeit zur Typologisierung beruflicher Weiterbildung ist die Aufteilung in Lernorte, also in Bereiche, wo berufliche Weiterbildung stattfindet. Dies wird im Unterpunkt 2.2 dargestellt.

3.1 Qualifizierungszwecke beruflicher Weiterbildung

Anhand der genannten Formen beruflicher Weiterbildung nach Lipsmeier richtet sich diese Unterscheidung nach dem Qualifizierungszweck, den die jeweilige Weiterbildung erfüllen soll. Betrachtet man diesen bei der Fortbildung bzw. der Umschulung, so stellt er sich durch den angestrebten beruflichen Aufstieg oder im anderen Fall, der beruflichen Neuorientierung, dar (Münk 1997, S. 70).

3.1.1 Fortbildung

a) Anpassungsfortbildung

Sie hat das „Ziel, veränderte technische, ökonomische und gesellschaftliche Verhältnisse oder veränderte Anforderungen am Arbeitsplatz“ zu bewältigen (Lipsmeier 1991, S. 44). Die Anpassungsfortbildung besitzt somit eine kurative Funktion, wodurch benachteiligte Arbeitnehmer (Arbeitslose, Ältere Arbeitnehmer…) die Chance zum beruflichen Wiedereinstieg ermöglicht wird. Weiterhin wird die präventive Funktion hervorgehoben, die Berufstätige vor einer Arbeitslosigkeit schützen kann (vgl. Münk 1997, S. 71). Im Jahre 2003 beteiligten sich 26% der 19-64Jährigen an einer Maßnahme der beruflichen Weiterbildung. Davon entfielen 10% und damit der größte Anteil auf die Anpassungsfortbildung (vgl. Berichtsystem Weiterbildung 2005, S. 21).

[...]

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Berufliche Weiterbildung - Eine Einführung
Hochschule
Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Veranstaltung
Institutionen der Erwachsenenbildung/Weiterbildung
Note
1,7
Autor
Jahr
2005
Seiten
17
Katalognummer
V52912
ISBN (eBook)
9783638484923
ISBN (Buch)
9783638764797
Dateigröße
457 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Berufliche, Weiterbildung, Eine, Einführung, Institutionen, Erwachsenenbildung/Weiterbildung
Arbeit zitieren
Anne Dahms (Autor:in), 2005, Berufliche Weiterbildung - Eine Einführung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/52912

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