Hitler glaubte, überall »Keime« zu entdecken, die den »Beginn von Wucherungen verursachen«, »an denen unsere Kultur früher oder später zugrunde gehen müsse«.“ Des Weiteren sollte die »kulturelle Mission« des Theaters gefördert und zur »öffentlichen Aufgabe« gemacht werden. Diese sowie weitere Gedanken schrieb der spätere Diktator 1924 auf der Festung Landsberg am Lech nieder und nannte sie den „ersten Band seiner Bekenntnis- und Programmschrift „Mein Kampf“. Die Nationalsozialisten versprachen, die Aufgabe zu lösen, sobald sie die Macht dazu hätten.
Inwieweit diese Aufgabe gelöst und die »Keime« erstickt wurden und vor allem die Frage nach den zu lösenden Aufgaben, soll die vorliegende Arbeit klären und aufzeigen.„Das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda“ , die „Dienststelle Rosenberg“ sowie „Die Reichstheaterkammer“ soll zum Verständnis der ausgeklügelten Taktik der NS - Funktionäre beitragen und aufzeigen unter welchen Bedingungen und anhand welcher Mittel das Theater unterworfen und gefügig gemacht wurde. Wichtig zu bemerken ist hier, dass anhand dieser Arbeit nicht auf alle Kontroll- und Lenkungs- Institutionen- und Organisationen eingegangen werden kann, da dies den Rahmen der Arbeit sprengen würde. Dieser Gliederungspunkt stellt dementsprechend einen kleinen Überblick über vier wichtige Neugründungen dar, wobei hier auch lediglich auf die wichtigsten Daten und Fakten Bezug genommen wird.
Des Weiteren soll die Analyse der nationalsozialistischen Spielplanstruktur klären, inwieweit das Theater zum politischen Werkzeug gemacht und ob es wirklich nur Teil der Propagandamaschinerie oder Kultur an sich war. Auch hier bitte ich zur Kenntnis zu nehmen, dass innerhalb dieser Ausführungen nur die signifikantesten Veränderungen betrachtet werden, da für diesen Abschnitt das Gleiche gilt wie für den vorigen. Der letzte von mir bearbeitete Punkt „Die kulturelle Isolation der Juden“ widmet sich den tragischsten Figuren dieser Epoche. Auch dieser Teil soll beweisen, wie groß der Einfluss der Nazis auf das kulturelle Leben und wie leicht der Ausschluss einer gesamten Bevölkerungsgruppe aus eben diesem kulturellen Leben war.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung.
- Das Deutsche Theater vor 1933
- Die Machtergreifung
- Die Machtergreifung des Theater
- Kontrolle, Steuerung und Organisation des deutschen Theaters
- Spielplanstrukturanalyse
- Die kulturelle Isolation der Juden
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Theater im Dritten Reich und analysiert seine Entwicklung im Kontext von Propaganda, Zensur und Kultur. Ziel ist es, die Veränderungen und Herausforderungen des Theaters unter dem Einfluss des Nationalsozialismus aufzuzeigen und die Frage zu klären, inwieweit das Theater zum politischen Werkzeug der neuen Machthaber wurde.
- Die Situation des deutschen Theaters vor 1933
- Die Machtergreifung Hitlers und ihre Auswirkungen auf das Theater
- Die Kontrolle und Steuerung des Theaters durch das NS-Regime
- Die Rolle des Theaters in der NS-Propaganda und Kulturpolitik
- Die kulturelle Isolation der Juden und ihre Auswirkungen auf das Theater
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik ein und stellt die Relevanz des Theaters als Spiegelbild der gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse dar. Es werden wichtige Denkansätze des späteren Diktators Adolf Hitler zum Theater im Kontext der damaligen gesellschaftlichen Entwicklungen aufgezeigt.
- Das Deutsche Theater vor 1933: Dieser Abschnitt behandelt die Situation des deutschen Theaters in den Jahren vor der Machtergreifung Hitlers. Dabei werden die politischen und finanziellen Herausforderungen des Theaters beleuchtet und die Bedeutung der Gemeinde- und Landeszuschüsse für den Betrieb von Bühnen erläutert.
- Die Machtergreifung: Dieses Kapitel beschreibt die Machtübernahme Hitlers und ihre unmittelbaren Auswirkungen auf die Gesellschaft, ohne dabei detailliert auf die politischen Ereignisse einzugehen. Es wird jedoch angedeutet, dass die Machtergreifung auch das Theater prägte.
- Die Machtergreifung des Theaters: Dieser Abschnitt betrachtet die Veränderungen, die das Theater unter der NS-Herrschaft erfuhr. Es werden die zentralen Kontroll- und Lenkungsapparate des NS-Regimes im Bereich der Kultur, wie das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda, die Dienststelle Rosenberg und die Reichstheaterkammer, vorgestellt und ihre Bedeutung für die Unterwerfung und Steuerung des Theaters beleuchtet.
- Kontrolle, Steuerung und Organisation des deutschen Theaters: Dieses Kapitel erläutert die Strategien und Methoden, die das NS-Regime zur Kontrolle und Steuerung des Theaters einsetzte. Dabei wird auf die Einführung von Richtlinien, die Zensur von Texten und die Kontrolle der Spielpläne eingegangen.
- Spielplanstrukturanalyse: Dieser Abschnitt analysiert die Veränderungen der Spielpläne im deutschen Theater unter dem Einfluss des NS-Regimes. Es wird untersucht, inwieweit das Theater zum politischen Werkzeug der Propaganda wurde und ob es wirklich nur Teil der Propagandamaschinerie oder Kultur an sich war.
- Die kulturelle Isolation der Juden: Dieses Kapitel widmet sich den tragischen Auswirkungen des NS-Regimes auf das jüdische Leben und die kulturelle Identität. Es zeigt auf, wie leicht der Ausschluss einer gesamten Bevölkerungsgruppe aus dem kulturellen Leben möglich war und welche Folgen dies für die Menschen hatte.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Seminararbeit sind: Theater, Nationalsozialismus, Propaganda, Zensur, Kultur, Machtergreifung, Kontrolle, Steuerung, Organisation, Spielplan, Juden, kulturelle Isolation, politische Werkzeug.
- Citation du texte
- Andrea Staub (Auteur), 2006, Das Theater im Dritten Reich. Theater zwischen Propaganda, Zensur und Kultur, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/52981