Zur vollständigen Darstellung des Managements von Problemkrediten sind Ansätze aus verschiedenen Bereichen der rechtswissenschaftlichen, betriebswirtschaftlichen und im Speziellen der finanzwirtschaftlichen Literatur zu integrieren. Für die Arbeit wurde daher ein
modularer Aufbau gewählt. Nach der Einleitung in Kapitel 1 erfolgt im Kapitel 2 mit der Allgemeinen Darstellung von
Unternehmenskrediten eine Übersicht über den Kreditvergabeprozess und die Instrumente
des Kreditcontrollings vor dem Hintergrund aktueller Vorschriften für das Bankenwesen. Neben den einführenden Begriffsdefinitionen werden Ansätze der allgemeinen
Risikobewertung behandelt.
Da die Insolvenzordnung die rechtlichen Grundlagen für einen Großteil des
Problemkreditmanagements beinhaltet, werden in Kapitel 3 das Insolvenzverfahren und
andere rechtliche Grundlagen näher dargestellt. Darüber hinaus wird sie mit Ergebnissen
statistischer Erhebungen zu Unternehmensinsolvenzen in Deutschland unterlegt.
Nachdem der Vergabeprozess bei Unternehmenskrediten und die rechtlichen Grundlagen
der Insolvenz behandelt worden sind, folgt im Kapitel 4 eine Übersicht über die
praxisrelevanten Handlungsalternativen für das Management von
Problemkreditportfolien. Unterschieden werden hierbei die Handlungsmöglichkeiten der
Bank und deren Auswirkungen bei drohender und bereits eingetretener Insolvenz des
Kreditnehmers.
Kapitel 5 beschäftigt sich mit der Alternative des Verkaufs von notleidenden
Kreditportfolien, den damit einhergehenden Fragestellungen nach den allgemeinen und
rechtlichen Hintergründen sowie den bilanziellen Auswirkungen. Mit der Darstellung des
deutschen Marktes für notleidende Kredite in Kapitel 6 soll der Aktualität und Brisanz des
gesamten Themas Kreditverkauf Rechnung getragen werden. Dabei wird sowohl auf die
Marktteilnehmer und deren Motivation als auch auf einen Vergleich der internationalen
Märkte dieses Segments eingegangen.
Zur Veranschaulichung der im Rahmen dieser Arbeit behandelten Themen wird in Kapitel 7
ein Unternehmenskreditverlauf am praktischen Beispiel der Neutral GmbH dargestellt.
Dabei wird neben dem chronologischen Verlauf der wirtschaftlichen Entwicklung des Schuldnerunternehmens in den letzten Jahren vor der Insolvenzanmeldung besonders auf
die Analyse von Unternehmenskennzahlen, Krisenerkennungsmerkmalen,
Ratingeinstufungen und getroffenen Maßnahmen aus Sicht der kreditgebenden Bank
eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 EINLEITUNG
- 1.1 Motivation
- 1.2 Aufbau der Arbeit
- 2 ALLGEMEINE DARSTELLUNG VON UNTERNEHMENSKREDITEN
- 2.1 Der Kreditvergabeprozess bei Kreditinstituten
- 2.2 Betreuungsstruktur der Banken bei Unternehmenskrediten
- 2.3 Risikobewertung für die Zins- und Preisbildung
- 2.3.1 Unternehmenskennzahlen
- 2.3.2 Externes Rating
- 2.3.3 Bankinternes Rating
- 2.3.4 Risikoberechnung und Preisbildung im Kreditgeschäft
- 2.3.4.1 Berechnung des erwarteten Verlustes
- 2.3.4.2 Berechnung des unerwarteten Verlustes
- 2.4 Regulatorisches Umfeld für das allgemeine Kreditgeschäft
- 2.4.1 Mindestanforderungen an das Kreditgeschäft (MaK)
- 2.4.1.1 Zum Begriff MaK
- 2.4.1.2 Struktureller Aufbau der Mak
- 2.4.1.3 Überwachung und Steuerung des Kreditrisikos in den Mak
- 2.4.1.4 Problemkreditmanagement in den Mak
- 2.4.2 Basel II und die Einflüsse auf die Kreditbewertung
- 2.4.2.1 Zum Begriff Basel II
- 2.4.2.2 Unterlegung von Bankrisiken mit Eigenmitteln
- 2.4.2.3 Bankaufsichtlicher Überprüfungsprozess
- 2.4.2.4 Marktdisziplin und Offenlegung
- 2.4.3 MaK und Basel II im Vergleich
- 2.4.1 Mindestanforderungen an das Kreditgeschäft (MaK)
- 2.5 Kreditüberwachung und Eingriffssignale während der Laufzeit
- 2.5.1 Frühwarnsysteme
- 2.5.2 Überwachung § 18 KWG
- 2.5.3 Weitere Überwachungsmechanismen
- 2.6 Die Unternehmenskrise als Vorstufe zum notleidenden Kredit
- 2.6.1 Zum Begriff notleidender Kredit
- 2.6.2 Ursachen und Phasen einer Unternehmenskrise
- 2.6.3 Betreuungsübergang zum Problemkreditmanagement
- 3 DAS INSOLVENZVERFAHREN UND RECHTSGRUNDLAGEN
- 3.1 Zum Begriff Insolvenz
- 3.2 Statistische Erhebungen zu Unternehmensinsolvenzen in Deutschland
- 3.3 Zielsetzung und Vergleich zur alten Konkurs- und Vergleichsordnung
- 3.3.1 Verfahrensablauf nach Insolvenzordnung und allgemeine Vorteile
- 3.3.2 Nachteile für Banken als Gläubiger
- 3.3.3 Vergleich mit dem amerikanischen Konkursrecht
- 3.4 Unternehmensinsolvenzen und beteiligte Personenkreise
- 3.4.1 Grundgedanken zum Agency-Ansatz in der Betriebswirtschaftslehre
- 3.4.1.1 Der Insolvenzverwalter als Agent
- 3.4.1.2 Die Gläubiger als Prinzipale
- 3.4.2 Gläubiger und Poolbildung
- 3.4.3 Unternehmensmanagement
- 3.4.1 Grundgedanken zum Agency-Ansatz in der Betriebswirtschaftslehre
- 3.5 Das Insolvenzverfahren
- 3.5.1 Insolvenzeröffnungsverfahren
- 3.5.2 Eröffnetes Insolvenzverfahren
- 3.5.2.1 Regelverfahren und Liquidation
- 3.5.2.2 Planverfahren
- 4 MANAGEMENT VON PROBLEMKREDITPORTFOLIEN
- 4.1 Handlungsalternativen bei drohender Insolvenz des Schuldners
- 4.1.1 Stillhalten
- 4.1.2 Risikominimierung und Stundung
- 4.1.3 Unterstützung von Sanierungsmaßnahmen
- 4.1.3.1 Zum Begriff Sanierung
- 4.1.3.2 Abgrenzung von Sanierungsfähigkeit und Sanierungswürdigkeit
- 4.1.3.3 Sanierungsphasen
- 4.1.3.4 Sanierungsmaßnahmen mit Auswirkungen auf die Passivseite der Bilanz
- 4.1.3.4.1 Eigenkapitalerhöhungen durch Gesellschafter
- 4.1.3.4.2 Rangrücktritt
- 4.1.3.4.3 Forderungsverzicht
- 4.1.3.4.4 Überbrückungskredite und Sanierungskredite
- 4.1.3.4.5 Weitere Maßnahmen
- 4.1.3.5 Sanierungsmaßnahmen mit Auswirkungen auf die Vermögensbilanz
- 4.1.3.5.1 Joint Venture und übertragene Sanierungen
- 4.1.3.5.2 Unternehmensveräußerung
- 4.1.4 Fälligstellen
- 4.2 Handlungsalternativen bei eingetretener Insolvenz des Schuldners
- 4.2.1 Regelverfahren und Liquidation
- 4.2.2 Unterstützung eines Insolvenzplanes
- 4.1 Handlungsalternativen bei drohender Insolvenz des Schuldners
- 5 VERKAUF VON NOTLEIDENDEN KREDITPORTFOLIEN
- 5.1 Wirtschaftliche Aspekte von Problemkreditverkäufen
- 5.1.1 Hintergrund, Ziele und Vorteile eines Kreditverkaufs
- 5.1.2 Nachteile der Ausgliederung des Workout Managements
- 5.2 Phasen des Kreditportfolioverkaufs
- 5.2.1 Vorbereitung
- 5.2.2 Marktsondierung
- 5.2.3 Due Diligence
- 5.2.4 Bietverfahren
- 5.2.5 Vertragsverhandlungen
- 5.2.6 Vertragsdurchführung
- 5.3 Rechtliche Grundlagen zum Kredit- und Forderungsverkauf
- 5.3.1 Erlaubnispflicht und Banklizenz
- 5.3.2 Strukturelle Gestaltung des Kreditportfolioverkaufs
- 5.3.2.1 Risikounterbeteiligung
- 5.3.2.2 Risikoübergang durch Verkauf
- 5.3.2.3 Abspaltung über neue Gesellschaft
- 5.3.2.4 Outsourcing des Bereichs Problemkreditmanagement
- 5.3.3 Bankgeheimnis und Datenschutz
- 5.3.3.1 Das Bankgeheimnis beim Verkauf von Problemkrediten
- 5.3.3.2 Das Bankgeheimnis beim Outsourcing von Problemkrediten
- 5.3.3.3 Datenschutz
- 5.3.3.4 Zusammenfassung der rechtlichen Rahmenbedingungen und Ergebnis
- 5.1 Wirtschaftliche Aspekte von Problemkreditverkäufen
- Arbeit zitieren
- Dipl. Wi.-Ing. Frank Wirtky (Autor:in), 2005, Management und Handel von notleidenden Unternehmenskrediten in Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/53076