Fußball. Planung, Durchführung und Auswertung eines Projektes zur Entwicklung sportartspezifischer Fähigkeiten

Vorbereitung für die Abnahme des DFB-Fußball-Abzeichens an Schulen


Epreuve d'examen, 2006

78 Pages, Note: 1,3


Extrait


Inhaltsverzeichnis

Vorüberlegungen

1. Themeneinordnung und sachanalytische Betrachtung
1.1 Sachanalytische Betrachtung mit allgemeinen Arbeitshinweisen
1.1.1 Anliegen des DFB
1.1.2 das DFB – Fußball-Abzeichen
1.1.3 Projektrelevante Techniken & Aspekte zur Trainingsmethodik
1.2 Ableitung von Aufgabenstellungen an ein Schulprojekt

2. Vorüberlegungen für ein Schulprojekt
2.1 Methodische Betrachtung eines Schulprojektes
2.2 Organisatorisch – Didaktische Auseinandersetzung
2.2.1 Bezug zur Jahresplanung der Schule
2.2.2 Bezug zum Stoffverteilungsplan der Lerngruppe
2.2.3 Organisatorisch – Materielle Voraussetzungen
2.3 Situation der Lerngruppe
2.3.1 Technisch – Koordinative Voraussetzungen
2.3.2 Anthropogen – Soziale Voraussetzungen

3. Methodische Entscheidungen zum Gesamtprojekt

4. Darstellung und Reflexion des 1. Projekttages
4.1 Methodische Entscheidungen
4.2 Lehr- und Lernziele
4.3 Verlaufsplanung
4.4 Reflexion

5. Darstellung und Reflexion des 2. Projekttages
5.1 Methodische Entscheidungen
5.2 Lehr- und Lernziele
5.3 Verlaufsplanung
5.4 Reflexion

6. Darstellung und Reflexion des 3. Projekttages
6.1 Methodische Entscheidungen
6.2 Lehr- und Lernziele
6.3 Verlaufsplanung
6.4 Reflexion

7. 4. Projekttag - Abnahme des DFB – Fußballabzeichens
7.1 Vorüberlegungen
7.2 Methodische Entscheidungen
7.3 Verlaufsplanung
7.4 Reflexion

8. Abschließende Betrachtung und Resümee

Literatur- und Quellenverzeichnis

Anhang

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

„Es ist unsere Absicht, die Talentförderung zum bedeutendsten Schwerpunkt unserer Arbeit zu machen. Mit dem Talentförderprogramm setzt der Deutsche Fußball-Bund ein Nachwuchskonzept in einer Dimension um, an die weltweit kein anderer Verband heranreicht.“[1]

(Gerhard Mayer-Vorfelder, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes)

Mit diesen Worten unterstreicht Gerhard Mayer-Vorfelder eindrucksvoll den Stellenwert des Nachwuchsfußballs in der Bundesrepublik Deutschland. Denn ein Land, in dem Fußball Volkssportart Nummer eins ist und auch bleiben soll, ist dem gemäß auch verpflichtet, Maßnahmen zu ergreifen, welche die Qualität des Fußballs innerhalb der deutschen Grenzen, als auch daraus resultierend, die Stellung des deutschen Fußballs auf internationaler Ebene, optimiert.

Der DFB gewährleistet dies durch spezielle Fördermaßnahmen, welche die Fußballbegeisterung der Kinder wecken soll, um diese dann in einem Rahmen zu nutzen, welcher Talente frühzeitig erkennen und vor allem auch fördern lässt.

Durch die Überlegungen auf folgenden Seiten soll unter diesem Hintergrund ein Projekt an einer Regelschule geplant, durchgeführt und reflektiert werden, dass Schülern der Klasse 9 und 10 ermöglichen soll, sich technisch und koordinativ in einem Maße weiterzuentwickeln, dass letztlich das Primärziel, das Erhalten des DFB-Fußball-Abzeichens, für jeden Einzelnen erreicht werden kann. Natürlich geht es in einem Schulprojekt nicht ausschließlich darum, den Anliegen des DFB nachzukommen, und den entsprechenden Teilnehmern die Möglichkeit zu geben, fußballtechnische Leistungen miteinander zu vergleichen. Vielmehr ist hierbei die eigentliche Bedeutung für die Bildungsstätten von maßgeblichem Interesse.

In ersten Zeilen der vorliegenden Arbeit wird es also zunächst um die Relevanz der Thematik und die Sicherstellung der notwendigen sachanalytischen Betrachtung gehen, woraufhin geklärt werden soll, welche organisatorischen Rahmenbedingungen ein solches Projekt verlangt und wie es in die Jahresplanung einer Regelschule integriert werden kann. Anschließend werden die didaktischen und methodischen Überlegungen aufgezeigt, mit denen versucht wird, die angeführten Ziele zu erreichen, womit schließlich die Planung des Gesamtprojektes gewährleistet sein sollte.

Um den Verlauf der verschiedenen Projekttage im einzelnen darzustellen, werden die methodischen Entscheidungen, die speziellen Lehr- und Lernziele, sowie der geplante Trainingsverlauf eines jeden Tages angeführt. Dabei bleibt eine anschließende Reflexion gleichbedeutend wie die abschließende resümierende Betrachtung des Gesamtprojektes.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Der DFB muss notwendige Konsequenzen ziehen, um einen weiteren Niveauverlust des deutschen Fußballs zu vermeiden. Dies soll vor allem durch eine verstärkte Förderung der Kinder und Jugendlichen in unserem Land realisiert werden. Schließlich kann nur durch eine zielgerichtete und flächendeckende Jugendarbeit in naher Zukunft wieder erfolgreicher Fußball im Seniorenbereich gespielt werden. Der Deutsche Fußballbund setzt darum auf ein Konzept, dass zum einen junge Talente schneller erkennen und fördern lässt, zum anderen aber auch den Spaß am Fußballspielen direkt zu den Kindern trägt, sodass diese die gewonnene Begeisterung daran nie verlieren. Den Fußball näher an die Schulen zu tragen, ist dabei ein wesentlicher Teil des Vorhabens, wobei aus Sicht der Bildungsstätten nicht ausschließlich der DFB daran profitieren dürfte. Deshalb kann es in einem solchen Vorhaben nur darum gehen, auch die Interessen der Schulen zu berücksichtigen.

In diesem Projekt wird es dem entsprechend auch um den Versuch gehen, durch spezielle Übungen und Spielformen eine Weiterentwicklung der sozialen Kompetenz eines jeden Schülers zu erreichen. Die Teilnehmer sollen also auch „...situationsangemessene Formen des Mit- und Gegeneinanders (z.B. Regelabsprachen und deren Einhaltung) akzeptieren und ausüben...“, sowie „...Konfliktsituationen bewältigen, d.h. Aggressionen erfolgreich abbauen und Frustrationstoleranz aufbauen lernen.“[2] Die Schüler sollen also zu mehr Kooperation und Fairness im Umgang miteinander geleitet werden, was sich wie angeführt, als maßgebliches Ziel des Sportunterrichts und damit auch der Schule benennen lässt.

Denn auch im Jugendfußball werden vor allem Erziehungsziele im Sinne des Spiels verfolgt, zu welchen auch „...Selbstständigkeit, Verantwortung, Erlernen von Umgangsformen, Akzeptieren von Entscheidungen, Teamgeist, sich einordnen können, Kritikverständnis...“ und „...Fairness...“[3] gehören. Der Fußball kann also auch einen wesentlichen Beitrag für die Schule leisten, wodurch die Thematik, auch aus Sicht der Bildungsstätten, an Relevanz gewinnt und eine Kooperation für beide Seiten gerechtfertigt erscheint.

Welches Anliegen der DFB nun im einzelnen hat, was das DFB – Fußballabzeichen tatsächlich beinhaltet und welche sportartspezifischen Techniken dabei überprüft werden, findet sich auf nachfolgenden Seiten.

1.1 Sachanalytische Betrachtung mit allgemeinen Arbeitshinweisen

1.1.1 Anliegen des DFB

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB), als nationaler Fußballverband Deutschlands, wurde am 28.01.1900 in Leipzig gegründet und existiert damit schon über 105 Jahre. Seitdem stieg die Zahl der Mitglieder auf 6.303.082 und die der Vereine auf 25.922. Das Amt des Präsidenten besteht seit 2004 aus einer Doppelspitze zwischen Gerhard Mayer-Vorfelder und dem deutschen Sportfunktionär Dr. Theo Zwanziger. Insgesamt trainieren 2.081.912 Jungen und Mädchen in den eingetragenen Vereinen, wodurch die Rekordzahl des Vorjahres noch einmal um 27.865 übertroffen wurde.[4] Das diese Entwicklung hinsichtlich der jungen Fußballbegeisterten momentan tendenziell positiv verläuft, lässt sich unschwer erkennen, doch durch welche Maßnahmen und Schritte dieser Trend bestimmt ist, soll folgend geklärt werden.

Wie erwähnt, war man nach den erfolglosen Teilnahmen an internationalen Vergleichen zu einem Umdenken, und damit zu einer Weiterentwicklung im Bereich des Kinder- und Jugendfußballs angeregt, da die Zahl der ausländischen Leistungsträger in den Profimannschaften zunehmend höher, und die der jungen deutschen talentierten Fußballer gegenteilig dazu immer geringer wurde. Man war also dazu angehalten, auf die schon bestehenden, nicht ausschließlich fußballspezifischen Schwerpunkte, im Kinder- und Jugendbereich noch weiter einzugehen und damit noch eindringlicher zu realisieren.

Allgemeine Schwerpunkte waren und sind:

„1. Förderung des Jugendfußballs zur Erhaltung und Verbesserung der Gesundheit und körperlichen Leistungsfähigkeit der Jugendlichen.
2. Mitwirkung bei der Erziehung und Bildung der Fußballjugend.
3. Förderung des Fußballnachwuchses durch strukturelle und organisatorische Maßnahmen sowie durch Betreuung und Ausbildung.“[5]

Die Auffrischung dieser Schwerpunkte soll vor allem durch das neue und verbesserte Nachwuchsförderprogramm des DFB, welches sich in vier Bereiche untergliedern lässt, geleistet werden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.1: http://www.dfb.de/

Wie aus der Abbildung erkennbar, ist ein erster Zweig das neue System im Bereich der Juniorennationalteams, bei denen den Nationaltrainern vor noch nicht zu langer Zeit nur sehr wenig gemeinsame Trainingstage zur Verfügung standen. Um effektiver arbeiten zu können wurden nun neuntägige Wintertrainingslager und Juniorenwochen in den Sommerferien angesetzt, bei denen die Talente zum einen die Möglichkeit besitzen mehrmals am Tag zu trainieren und zum anderen auch ihre schulische Ausbildung zu absolvieren, indem sie dort von ausgebildeten Lehrern unterrichtet werden. Weiterhin werden seit 1998 die Spieler der Junioren-Regionalligen regelmäßig beobachtet, um auch spätentwickelte Spieler sichten zu können, die bis dato noch keine Berücksichtung fanden. Die beobachteten Junioren werden schließlich zu einem Kräftemessen mit den Nationalspielern eingeladen , um sich mit ihnen zu messen und sich damit beweisen zu können.

Ein zweiter Schritt besteht in dem neuen Trainer-Service, der ausgehend von einer Optimierung der Trainer an der Basis, also in den Vereinen, eine weltweit einzigartige Betreuung liefert. Dabei werden beispielsweise von Rudi Völler und Michael Skibbe alle zwei Wochen neue Trainingstipps für die Juniorentrainer auf der Internetseite des DFB bereitgestellt. „Alle Trainingspläne werden...“ dabei „...alterspezifisch aufbereitet, sind in punkto Trainingsmethodik auf dem neuesten Stand und direkt in die Praxis des Vereinstrainings umsetzbar.“[6] Weiterhin sollen nachfolgend beschriebene Stützpunkte in naher Zukunft als Informations- und Servicezentren dienen. In ihnen sollen in regelmäßigen Abständen Schulungen, Beratungen und Informationstreffen für die Vereinstrainer in den verschiedenen Regionen angeboten werden, welche „...auf kürzestem Wege die Qualität der Trainingsarbeit an der Vereinsbasis...“[7] verbessern sollen. Weiterhin soll damit aber auch die oftmals ehrenamtliche Trainerarbeit in den vermeidlich kleinen Vereinen honoriert werden.

Der dritte Bereich sind neue Talentzentren, welche sich wiederum in das gerade angesprochene neue Stützpunktsystem zur Sichtung und Förderung der Kinder und Jugendlichen und in die Leistungszentren der Lizenzvereine untergliedern lässt. Im Stützpunktsystem stehen mittlerweile 390 relativ gleichmäßig im gesamten Bundesgebiet verteilte Stützpunkte zur Verfügung, um eine möglichst große Zahl an Talenten in diesen Regionen zu sichten, und darauf aufbauend natürlich auch zu fördern. Je nach Größe des entsprechenden Landesverbandes, werden ein bis zwei Stützpunkttrainer hauptamtlich und insgesamt 880 Trainer auf Honorarbasis beschäftigt, welche mindestens die Trainer–B–Lizenz besitzen sollten. Somit wird ein modernes, nach den neuesten wissenschaftlichen Methoden, erarbeitetes Training ermöglicht.[8]

Wie erwähnt, müssen auch die Bundesligavereine ihre Talentförderung in Zukunft qualitativ und quantitativ verbessern. Deshalb haben sich die Lizenzvereine dazu verpflichtet, Nachwuchstalente in einem Juniorenleistungszentrum mit einem vereinseigenen Internat zu fördern. Seit Juni 2001 wurden diese Zentren bei allen Erst- und Zweitligavereinen eingerichtet, was nicht zuletzt mit dem Ziel, die Kooperation mit den Schulen zu verbessern, durchgeführt wurde. Vorbild dabei sind die Kinder- und Jugendsportschulen der ehemaligen DDR beziehungsweise die heutigen Spezialschulen für Sport in den neuen Bundesländern. Primärziel für die Heranwachsenden ist es dabei eine parallele Optimierung der schulischen als auch sportlichen Leistung zu bewirken.[9]

Der Sport soll also dabei in das Unterrichtsgeschehen integriert werden, wodurch natürlich weitere Trainingsmöglichkeiten an den Vormittagen entstehen. Optimal sind hierfür Schulen, die alle Schulsysteme, d.h. Grund-, Haupt-, Realschule und Gymnasium integrieren. Der DFB orientiert sich dabei in Übereinkunft mit der Kultus- und Sportministerkonferenz an drei Grundsätzen:

„1. Kooperationsmodelle für die Zusammenarbeit von Schulen, Vereinen und Verbänden sind für den Fußball unverzichtbar.
2. In der vorschulischen und schulischen Bildung muss ein angemessenes und vielfältiges Angebot mit ausreichend Bewegungszeit für Kinder und Jugendliche bereitstehen. Ziel muss es sein, die Bewegungszeiten auszubauen. Erst auf dieser Plattform ist eine wirkungsvolle Motivation für ein lebenslanges Sporttreiben zu erzielen. Außerdem müssen alle Talentförderprojekte in Schule, Verband und Verein darauf aufbauen.
3. Im Sportunterricht, dem Kernbereich des Schulsports, gebührt dem Fußball ein angemessener Stellenwert. Wie alle Mannschaftssportarten ist Fußball im besonderen Maße dazu geeignet, positive Charaktereigenschaften wie Fairness, Toleranz, Teamgeist und Leistungsbereitschaft auszubilden. Diese Ziele können aber nur glaubhaft vermittelt werden, wenn sich der Spitzenfußball den jungen Menschen vorbildlich präsentiert.“[10]

Die Kooperation zwischen dem DFB und den Bildungseinrichtungen ist also bereits im Kreise der Leistungszentren der Lizenzvereine thematisiert worden. Der Deutsche Fußball-Bund versucht aber die Schulen nicht ausschließlich in diesem Rahmen in das eigene Konzept zu integrieren, vielmehr ist es ihm wichtig auf verschiedenen Ebenen mit den Bildungsstätten zusammenzuarbeiten. Schulkooperationen bilden also den abschließenden, aber für diese Arbeit bedeutendsten vierten Bereich im neuen Talentförderprogramm.

Im April 2002 wurde in Potsdam beim Kongress `Bündnis für den Fußball – Schule, Verein und Verband´ die Idee geboren, ein Programm ins Leben zu rufen, welches einen Kreativ- und einen Talentwettbewerb für Schulen verbindet. So wurde letztlich durch das FIFA FUßBALLWELTMEISTERSCHAFT ORGANISATIONSKOMITEE DEUTSCHLAND die Kampagnen ´Talente 2006 – Die FIFA WM in der Schule´ und ´Klub 2006 - Die FIFA WM im Verein´ ins Leben gerufen. Der Inhalt in folgenden Zeilen wird sich auf die Struktur der zuerst aufgeführten, für diese Arbeit relevante Kampagne, reduzieren.

Im Kreativwettbewerb haben Schulklassen also die Möglichkeit durch eine kreative Projektarbeit einen positiven Beitrag für die Begegnung verschiedener Kulturen im kommendem Jahr zu leisten. Es soll also dabei das völkerverbindende Element `Fußball´ in den Mittelpunkt gerückt, und den Lehrern entsprechend dem Motto ´Die Welt zu Gast bei Freunden` eine Gelegenheit gegeben werden, konkrete und künstlerisch-kreative Projektarbeiten zu organisieren, um diese letztlich im Internet zu veröffentlichen oder beim Bundesfinale und ´Festival Talente 2006´ am 10. und 11. Mai 2006 auf dem Gelände des Berliner Olympiastadions vorzustellen.

Den zweiten Bereich dieser Kampagne bildet der Talentwettbewerb, welcher als „...Mannschaftsmehrkampf strukturiert und auf fußballspezifische Vielseitigkeit ausgerichtet...“ ist. „Er besteht aus einem „Vier-gegen-Vier“ Turnier und dem DFB-Fußball-Abzeichen.“[11] Dabei können die Schulen auch mehrere Mannschaften melden, welche letztlich das Ziel haben, über eine möglichst hohe Anzahl an Punkten in beiden Bereichen in das Bundesfinale einzuziehen. Beim Spiel ´Vier-gegen-Vier´ soll insbesondere der Teamgeist und andere soziale Verhaltensweisen der Teilnehmer angesprochen und gefördert werden, was zum einen durch die gemeinsame Teamwertung und zum zweiten auch durch den Verzicht eines übergeordneten Schiedsrichters realisiert wird. Die Schüler sind hierbei also zur Selbsttätigkeit und Eigenverantwortung angeregt, wodurch der Wettbewerb aus Blickrichtung der Schulen selbstredend an pädagogischem Wert gewinnt. Den zweiten Bereich bildet dabei das für dieses geplante Schulprojekt maßgeblich relevante DFB-Fußball-Abzeichen, welches an dieser Stelle keinen Platz findet, doch im folgenden Punkt 1.1.2 natürlich ausführlich beschrieben wird.

Dieses gerade beschriebene Förderprogramm ist dem DFB jährlich etwa zehn Millionen Euro wert und es sind insgesamt etwa 22.000 Jungen und Mädchen, welche momentan davon profitieren. Michael Skibbe, DFB Jugendkoordinator, sagt über die Ziele des Konzeptes folgendes aus: „Mit dem Talentförderprogramm möchte der DFB talentierte Spieler durch ein qualitativ hochwertiges Training sowie fachlich geschulte Trainer frühzeitig sichten und ausbilden. Gerade D-Junioren lernen anspruchsvolle Techniken besonders schnell.“[12] Er unterstreicht hier nochmals die Dringlichkeit, mit der versucht werden soll, die Kinder schon möglichst früh für den Fußball zu begeistern.[13]

1.1.2 das DFB – Fußball-Abzeichen

Wie in den letzten Zeilen also verdeutlicht wurde, liegt es dem DFB sehr nahe, die Aufgabenfelder der Bildungseinrichtungen und denen des Fußballs auf vielen Ebenen zu verzahnen, um letztlich dem Primärziel näher zu kommen, eine Sensibilisierung für die Werte des Fußball, nicht nur für WM 2006, bei Eltern, Schülern und auch Lehrern zu erlangen. Wie angeführt, stellt ein Teil dieser Kooperation die Kampagne ´Talente 2006 – Die WM in der Schule´ dar. Darin integriert, geht es bei der Abnahme des DFB-Fußball-Abzeichens darum, als Mannschaft möglichst viele Punkte zu erreichen, um letztlich den mannschaftlichen Erfolg zu gewährleisten.

Im Rahmen des folgenden Schulprojektes an der Regelschule soll das Absolvieren des DFB-Fußball-Abzeichens aus diesem Programm herausgelöst, und den Schülern damit die Möglichkeit gegeben werden, ihre sportartspezifischen Techniken mit dem Ziel zu vergleichen, dass jeder einzelne eine ausreichend hohe Zahl an Punkten erzielt, um das gewünschte Abzeichen zu erhalten. Der DFB bietet dieses Herauslösen an, da es sich auch als eigenständige Veranstaltung, oder auch für ein Integrieren in andere Meetings[14] sehr gut eignet.

„Das DFB-Fußball-Abzeichen ist für alle Mädchen und Jungen ab zehn Jahren sowie für alle Frauen und Männer gedacht, die gerne Fußball spielen und sich mit Spaß und Freude einem fußballspezifischen Wettbewerb stellen wollen. Die DFB-Trainer haben sich in Zusammenarbeit mit dem DFB-Lehrstab Freizeit- und Breitensport einen Parcours mit sieben Übungen erarbeitet und in der Praxis getestet.“[15] Das Abzeichen ist dabei in fünf Altersgruppen gestaffelt., was sich letztlich natürlich auch in der Punktevergabe wiederspiegelt. An jeder Station sind für jeden Teilnehmer maximal 60 Punkte zu erreichen, was zu der Maximalpunktzahl von 420 führen würde. Um die Motivation und den Anreiz im Verlauf des Wettbewerbs noch zu steigern, können die Teilnehmer das Abzeichen entweder in Gold, Silber oder Bronze machen. Somit ist neben dem Erhalten, oder auch Nichterhalten des Abzeichens eine weitere Leistungskategorisierung und Differenzierung gewährleistet. Folgend nun eine tabellarische Darstellung für die erforderlichen Punktzahlen jeder Altersgruppe:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die maximale Punktzahl beträgt 420 Punkte.

Ziel ist es also an jeder Station, ergo bei jeder geforderten Technik seine Leistungsfähigkeit unter Beweis zu stellen. Bei der Durchführung scheint und ist es nicht ganz einfach alle Stationen übersichtlich auf einem Fußballplatz anzuordnen. Der DFB hat deshalb einen Platzplan, sowie Stationsschilder für alle sieben Stationen im Internet veröffentlicht, um den Verantwortlichen eine Hilfestellung zu leisten. Diese Zusatzmaterialien sollen aber nicht als notwendiges Muss, sondern eher als mögliche Alternative zu den eigenen Ideen gesehen werden.

Welchen Inhalt die zu absolvierenden Stationen im einzelnen haben, wird auf folgenden Seiten detailliert dargestellt. Eine Abbildung zu den meisten Stationen findet sich deshalb nach jeder Beschreibung, da die Übungen visualisiert leichter einzusehen sind. Gleiches gilt natürlich auch für die Teilnehmer bei der Durchführung.

Station 1 - Kunstschütze

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Bei dieser Übung besteht die Aufgabe darin, den Ball von einem seitlich versetzten Punkt in ein 16½ m entferntes Großfeldtor zu zirkeln. Der Schuss ist aus drei verschiedenen Positionen möglich. Die Schwierigste liegt dabei direkt auf der Grundlinie, eine weitere befindet sich einen Meter, und die vermeidlich leichteste drei Meter im Feld. Jeder Schütze hat dabei vier Versuche, wobei nur die drei Besten gewertet werden. Jeder Teilnehmer kann dabei die Seite und den Schusswinkel vor jedem Versuch selbst festlegen. Gelingt es dem Teilnehmer den Ball von der Grundlinie ins Tor zu schießen, bekommt er 20 Punkte für diesen Versuch. Gelingt ihm ein Treffer von der Ein-Meter-Markierung erhält er 15 und von der Drei-Meter-Markierung 10 Punkte. Insgesamt sind also, wie bereits angeführt, maximal 60 Punkte zu erreichen. Ob der Ball dabei nun direkt oder nach Bodenkontakt im Tor landet bleibt irrelevant.

Station 2 – Dribbelkünstler

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Wie der Name bereits verrät, sind an dieser Station die Fähigkeiten der Teilnehmer im Bezug zur Ballführung gefordert. Gedribbelt wird hierbei entlang der vier Seiten eines Quadrates von 14m mal 14m Metern, welches mit Stangen und Hütchen aufbereitet wird. Der Teilnehmer startet vier Meter außerhalb des Feldes und durchdribbelt drei Stangen, welche im Abstand von drei Metern angeordnet sind. Darauffolgend spielt er einen temperierten Ball so gegen eine 30 Zentimeter hohe Wand, dass der Ball möglichst um 90 Grad, also direkt wieder in seinen Laufweg abspringt. Auf der zweiten Gerade durchläuft der Teilnehmer zwei Stangen, zwischen denen in diesem Fall zwei Meter Platz ist. Das nächste Hütchen, welches in sechs Meter Entfernung liegt, erfordert die zweite Richtungsänderung nach der sich auf der folgenden Strecke kein Hindernis befindet. Ein weiteres Hütchen hat eine erneute Richtungsänderung zur Folge, sodass der Teilnehmer sich nun auf der Zielgeraden befindet. Auf den letzten 14 Metern sind nochmals zwei Stangen, die sich um einen Meter versetzt im Raum befinden, angeordnet. Der Ball muss so durch die Stangen gespielt werden, dass er sich nach dem Lauf um die Stangen wieder am Fuß befindet und die Ziellinie überquert werden kann. Alle Altersgruppen haben zwei Versuche, von denen der bessere gewertet wird. Falls der Laufweg bei einem Versuch nicht eingehalten, oder die Ziellinie nicht mit dem Ball am Fuß überdribbelt wird, kann der Durchgang nicht gewertet werden.

Die Punktetabelle gliedert sich wie folgt:

- unter 18 Sek. 60 Punkte
- 18 – 20 Sek. 50 Punkte
- 21 – 23 Sek. 40 Punkte
- 24 – 26 Sek. 30 Punkte
- 27 – 30 Sek. 20 Punkte
- über 30 Sek. 0 Punkte

Station 3 – Ballzauberer

Hierbei muss der Ball in einem 10 mal 10 Meter Feld mit dem Kopf, dem Oberschenkel oder dem Fuß hochgehalten, dass heißt jongliert werden, sodass dieser nicht den Boden berührt. Der Teilnehmer beginnt die Übung, indem er den Ball entweder mit der Hand hoch wirft oder mit dem Fuß anlupft. Sobald der Ball den Boden berührt oder sich der Jonglierende außerhalb des Feldes bewegt, ist einer der beiden möglichen Versuche beendet. Auch hier wird wieder der beste Durchgang gewertet. Jeder Kontakt, dass bedeutet jede Berührung des Balles, zählt einen Punkt. Auch diesmal können maximal 60 Punkte erreicht werden. Auf eine Abbildung wird hier verzichtet, da die Übungsdurchführung einfach strukturiert ist und sie bereits ausreichend dargestellt wurde.

Station 4 – Kurzpass-Ass

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Hierbei besteht die Aufgabe darin, den Ball 30 Sekunden lang mit der Innenseite des Fußes gegen eine Prellwand zu spielen, sodass dieser möglichst genau und temperiert zurück springt. Ob die zurückspringenden Bälle wieder direkt oder mit vorherigem Anstoppen erneut an die Wand gepasst werden, bleibt den Teilnehmern überlassen. Der Absolvent muss sich aber bei jedem Pass hinter einer 5m Linie befinden, sonst wird der Versuch nicht gewertet. Ein Ersatzball befindet sich direkt neben der 5m-Linie und kann benutzt werden, falls ein Ball so weit weg rollt, dass wertvolle Zeit verloren gehen würde, ihn wieder zu holen. Ziel ist es also in 30 Sekunden so oft wie möglich gegen die Wand zu spielen, wobei jeder Prüfling nur einen Versuch hat. Für jeden erfolgreichen Pass – Treffer an die Wand – erhält der Teilnehmende drei Punkte.

[...]


[1] http://dfb.de/dfb-info/juniorecke/talent_neu/right.php <04.10.2005>

[2] THÜHRINGER KULTUSMINSTERIUM (Hrsg.) 1: Thüringer Lehrplan für Sport 1999, 8

[3] BISCHOPS / GERHARDS 1992, 11

[4] vgl. http://www.dfb.de/dfb-info/eigenprofil/index.html <12.10.2005>

[5] ROSSMANN 1987, 117

[6] http://www.dfb.de/dfb-info/juniorecke/index.html <17.10.2005>

[7] http://www.dfb.de/dfb-info/juniorecke/index.html <21.10.2005>

[8] vgl. http://www.dfb.de/dfb-info/juniorecke/index.html <14.10.2005>

[9] vgl. http://www.dfb.de/dfb-info/juniorecke/index.html <14.10.2005>

[10] http://www.dfb.de/dfb-info/juniorecke/index.html <17.10.2005>

[11] DEUTSCHER FUßBALL-BUND, Broschüre Talentwettbewerb 2005, 9

[12] http://www.dfb.de/dfb-info/juniorecke/index.html <27.10.2005>

[13] vgl. http://www.dfb.de/; DEUTSCHER FUßBALL-BUND,

Broschüre Talentwettbewerb 2005, 1-9

[14] z.B. Familiensporttag, Kreisfußballfest oder Sepp-Herberger-Tag

Fin de l'extrait de 78 pages

Résumé des informations

Titre
Fußball. Planung, Durchführung und Auswertung eines Projektes zur Entwicklung sportartspezifischer Fähigkeiten
Sous-titre
Vorbereitung für die Abnahme des DFB-Fußball-Abzeichens an Schulen
Université
Studienseminar Erfurt
Note
1,3
Auteur
Année
2006
Pages
78
N° de catalogue
V53095
ISBN (ebook)
9783638486347
ISBN (Livre)
9783656807834
Taille d'un fichier
856 KB
Langue
allemand
Mots clés
Fußball, Planung, Durchführung, Auswertung, Projektes, Entwicklung, Fähigkeiten, Fertigkeiten, Vorbereitung, Abnahme, DFB-Fußball-Abzeichens, Schulen, Klassenstufe, Regelschule
Citation du texte
Steffen Knäbe (Auteur), 2006, Fußball. Planung, Durchführung und Auswertung eines Projektes zur Entwicklung sportartspezifischer Fähigkeiten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/53095

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