Das Thema dieser Arbeit sind die fünf Vokalstücke aus dem Buch „Capricci a due stromenti cioe tiorba e tiorbino e per sonar solo varie sorti di balli e fantasticarie” von Bellerofonte Castaldi. Ich werde die Stücke als Tänze betrachten und sie untereinander vergleichen. Außerdem habe ich die Lieder in Violin- und Bassschlüssel übertragen. Das Notenmaterial hierzu ist im Anhang dieser Arbeit zu finden. Bellerofonte Castaldi wurde um 1580 in Collegara bei Modena in Norditalien geboren. Seine Familie stammte von einem alten Modeneser Adelsgeschlecht ab, Castaldi war deshalb zeit seines Lebens finanziell unabhängig. Über sein Leben ist nicht viel bekannt. Zu den wichtigsten Quellen seiner Biographie gehören die teilweise autobiographischen Dichtungen. Er war also nicht nur Komponist, sondern auch Poet, Theorbenspieler und Sänger. Seine Wanderjahre führten ihn durch Deutschland und Italien, seit spätestens 1612 hielt er sich jedoch hauptsächlich in Rom, Venedig und seiner Heimatstadt Modena auf. Dort starb er mit ca. 69 Jahren am 27. September 1649. Die „Capricci a due stromenti” schrieb er vor 1622, da er sie in diesem Jahr in seinem Eigenverlag in Modena drucken ließ.4Alle fünf Lieder sind als Tänze gekennzeichnet. Drei der fünf Stücke („Chi vuol provare”, „Ohime che non posso più” und „Al mormorio”) sind mit „Corrente” überschrieben, „Aita aita ben mio” mit „Corrente francese” und „Quella crudel” mit „Branle”.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Gattungen
- Corrente
- Musikalische Charakteristika
- Branle
- Zum Text
- Die Bassstimme
- Die Stücke im Vergleich
- Die drei Correnten
- Die Corrente Francese im Vergleich
- Das Branle
- Zu meiner Übertragung
- Problem und Lösungsversuch
- Literaturverzeichnis
- Anhangsverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den fünf Vokalstücken aus Bellerofonte Castaldis "Capricci a due stromenti". Die Hauptziele sind die Analyse der Stücke als Tänze, ein Vergleich dieser unter einander und eine Übertragung in Violin- und Bassschlüssel.
- Analyse der Vokalstücke als Tänze
- Vergleich der fünf Stücke hinsichtlich ihrer musikalischen Merkmale und ihres Textes
- Übertragung der Stücke in Violin- und Bassschlüssel
- Untersuchung der Gattungen Corrente und Branle im Kontext der Musik des 17. Jahrhunderts
- Die Rolle der Bassstimme und der Theorbentabulatur in der musikalischen Gestaltung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt Bellerofonte Castaldi und sein Werk "Capricci a due stromenti" vor, beleuchtet die Entstehung der Stücke und deren Bedeutung im Kontext der italienischen Musik des 17. Jahrhunderts. Die folgenden Kapitel analysieren die Tanzgattungen Corrente und Branle, wobei die musikalischen Charakteristika der Corrente und die Besonderheiten des Textes im Branle im Fokus stehen.
Der Abschnitt "Die Stücke im Vergleich" vertieft die Analyse der fünf Vokalstücke, wobei die drei Correnten und die Corrente Francese im Vergleich zueinander betrachtet werden. Abschließend wird das Branle gesondert analysiert. Der letzte Teil der Arbeit befasst sich mit der Übertragung der Stücke in Violin- und Bassschlüssel und den dabei auftretenden Schwierigkeiten.
Schlüsselwörter
Bellerofonte Castaldi, Capricci a due stromenti, Vokalstücke, Tanzlieder, Corrente, Courante, Branle, Theorbentabulatur, Bassstimme, Übertragung, Violin- und Bassschlüssel, italienische Musik, 17. Jahrhundert.
- Citar trabajo
- Michaela Lehr (Autor), 2006, Die Vokalstücke in den 'Capricci a due stromenti' von Bellerofonte Castaldi, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/53197