Der 'Iwein' Hartmanns von Aue beruht auf der französischen Vorlage von Chrétien de Troyes 'Yvain'. Bei seiner Übersetzung bleibt Hartmann sehr nahe am Original von Chrétien. Es sind 17 Fragmente und 15 vollständige Handschriften des 'Iwein' erhalten, von denen zwei noch in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts entstanden sind. Nach Bumke handelt es sich hierbei um die am reichsten überlieferte Dichtung vor dem 'Parzival'. Bereits im 13. Jahrhundert scheint der 'Iwein' einen grossen Einfluss gehabt zu haben: Zu der Zeit sind nämlich zwei umfangreiche Fresken-Zyklen über den 'Iwein' entstanden. Doch die literarische Wirkungsgeschichte des 'Iwein' ist im Einzelnen noch relativ unerforscht. Die vorliegende Arbeit behandelt den Inhalt des 'Iwein'. Das Interesse liegt auf der ersten Aventiure Iweins, der so genannten Brunnenaventiure, in deren Zentrum der Kampf zwischen dem Brunnenhüter Askalon und Iwein steht. Die Aventiure wird bereits in der Vorgeschichte durch Kalogrenant thematisiert und stellt dann den Ausgangspunkt des Weges von Iwein dar. Die Arbeit beginnt mit einer Beschreibung der allgemeinen Konzeption eines Kampfes in der mittelalterlichen Literatur. Wie wird der Kampf definiert? Was für Regeln gelten in einem ritterlichen Kampf und was für Formen des Kampfes kommen im 'Iwein' vor? Kapitel 3 führt dann die Brunnenaventiure ein. Kalogrenant erzählt von seiner missglückten Aventiure. Welche Beweggründe führen nun dazu, dass Iwein zur selben Quelle ausreitet? Wie sieht die Quelle aus und was geschieht, als Iwein diese aufgefunden hat? Der Schwerpunkt dieser Arbeit thematisiert den Kampf zwischen dem Brunnenhüter und Iwein. Die in Kapitel 2 und 3 herausgearbeiteten Antworten sollen nun Aufschluss darüber geben, ob Iwein in diesem Kampf unrecht gehandelt hat und wenn ja, aus welchen Gründen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Kampf
- Der Kampf als Situation
- Die Regeln des Kampfes
- Das Ende eines Kampfes
- Die Formen des Kampfes im 'Iwein'
- Die Vorgeschichte zur Brunnenaventiure
- Kalogrenants Geschichte
- Die Motive Iweins
- Beschreibung der Quelle
- Der Kampf zwischen dem Brunnenhüter und Iwein
- Der Kampf
- Die Tötung des Brunnenhüters
- Handelt Iwein unrecht?
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert den Kampf zwischen dem Brunnenhüter Ascalon und Iwein in Hartmanns von Aues 'Iwein'. Die Analyse konzentriert sich auf die erste Aventiure des Protagonisten und untersucht die Regeln, die den Kampf bestimmen, sowie die Beweggründe und Folgen der Konfrontation.
- Die Rolle des Kampfes in der mittelalterlichen Literatur
- Die Regeln und Formen des Kampfes im 'Iwein'
- Die Vorgeschichte der Brunnenaventiure und die Motive Iweins
- Die Beschreibung der Quelle und die Konfrontation zwischen Iwein und Ascalon
- Die Frage der Rechtmäßigkeit von Iweins Handlungen im Kampf
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Definition des Kampfes in der mittelalterlichen Literatur und betrachtet dessen Regeln und Formen im 'Iwein'. Im zweiten Kapitel wird die Vorgeschichte der Brunnenaventiure beleuchtet, wobei Kalogrenants Geschichte und Iweins Motive für die Reise zur Quelle im Mittelpunkt stehen. Die Beschreibung der Quelle selbst folgt in Kapitel 3, wobei die Konfrontation zwischen dem Brunnenhüter und Iwein im Detail untersucht wird. Das vierte Kapitel befasst sich schließlich mit der Tötung des Brunnenhüters und der Frage, ob Iweins Vorgehen gerechtfertigt war.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Arbeit sind der Kampf in der mittelalterlichen Literatur, die ritterlichen Regeln des Kampfes, die Brunnenaventiure im 'Iwein', die Motivation des Protagonisten Iwein und die ethische Bewertung seiner Handlungen im Kampf gegen den Brunnenhüter Ascalon.
- Citar trabajo
- Petra Biffiger (Autor), 2006, Die Brunnenaventiure im 'Iwein' Hartmanns von Aue - Eine nähere Betrachtung des Kampfes zwischen dem Brunnenhüter Ascalon und Iwein, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/53356