Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Medium Fernsehen ist keine leichte Angelegenheit. Zu groß ist die Vielfältigkeit der Forschungsdisziplinen und deren Studien, die Medien und insbesondere das Fernsehen begutachten. So beschäftigen sich Publizistik-, Kommunikations-, Medien-, Literatur-, Kulturwissenschaften und ebenso die Psychologie, die Pädagogik und die Soziologie mit dieser Thematik und bringen alljährlich eine Fülle von Literatur zustande, die kaum zu überblicken ist.1 In der Vielfältigkeit dieser wissenschaftlichen Disziplinen ist auch die Kontroverse offensichtlich, mit der dieses Thema diskutiert wird. Daher habe ich mich entschlossen einen kleinen Teil dieser Diskussion aufzugreifen und verschiedene Forschungsansätze aufzuzeigen. Dieser kleine Teil beschreibt die Zuschauer von Fernsehen, die es ermöglichten, dass Fernsehen in seiner sehr kurzen Geschichte, verglichen etwa zu dem Buch, zum Leitmedium geworden ist. Gerade hierbei liegt einer meiner Schwerpunkte, die ich nachfolgend begutachten möchte. Versteckt in dem Grau der Statistik und deren Zahlen sind viele Aspekte der Fernsehnutzung verborgen, deren Aufgreifen und Erklären vielerlei Phänomene erklären wird. Dabei ist von wesentlichem Interesse herauszufinden, inwiefern diese riesige Zuschauergunst aus welchem Grund auf unterschiedliche Sender und Formate verteilt ist und wie sich diese Verteilung in den letzten Jahren veränderte seitdem „Große Brüder“ von „Gute Zeiten – Schlechte Zeiten“ berichten. In diesem Kontext ist es wichtig aufzuzeigen, in welchem Maße sich die Rezeption von Formaten mit unterschiedlichen Zielen, der Information auf der einen Seite, der Unterhaltung auf der anderen, verändert hat und welchen Stellenwert diese Inhalte haben. Ist der im Anzug gekleidete Herr aus der Tagesschau, seriös und beinahe etwas knochig noch „up to date“ oder läuft ihm die aufreizend gekleidete und wenig seriös wirkende Dame in den Endzwanzigern den Rang ab? Diese Frage zu klären wird ebenso zentraler Bestandteil dieser Arbeit sein wie die Ergründung der Ursachen der Fernsehnutzung. Konsumiert der Mensch das allgegenwärtige Fernsehen seiner selbst Willen? Was sind seine Ziele? Was ist seine Intention? Ist Fernsehnutzung überhaupt intentional? Alle diese Fragen möchte ich versuchen in aller Kürze und in dem mir gestatteten Rahmen zu beantworten ohne dabei den Aspekt nur einen groben Überblick schaffen zu können aus den Augen zu verlieren.
Inhaltsverzeichnis
- Fernsehen und Publikum – Einführende Gedanken
- Die Schlüsselvariable Freizeit bei der Begutachtung von Massenkommunikation
- Fernsehnutzung in Zahlen
- Messungsmethoden und Institute
- Begutachtung der Fernsehnutzung von 1986 - 2004
- Marktanteile der Fernsehprogramme in Deutschland
- Programmangebot und Inhalte - Der Dualismus von Information und Unterhaltung
- Die soziale Konstruktion von Information in Unterhaltungssendungen
- Der Uses- & Gratifications- Approach
- Eskapismus
- Zeitvertreib
- Sozialer Vergleich
- Realitätsaufklärung und Authentizität
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Nutzung des Fernsehens als Massenmedium und beleuchtet die Beweggründe, die Menschen dazu veranlassen, Zeit mit dem Fernsehen zu verbringen. Sie analysiert die Entwicklung der Fernsehnutzung, die Einflussfaktoren, die Relevanz von Information und Unterhaltung im Programmangebot sowie die Intentionen, die den Medienkonsum prägen.
- Die Bedeutung von Freizeit in der Medienrezeption
- Die Entwicklung der Fernsehnutzung und die Rolle von Marktanteilen
- Die Beziehung zwischen Information und Unterhaltung in Fernsehprogrammen
- Die Motivationsfaktoren des Fernsehpublikums
- Die Rolle von Einschaltquoten und der Messung des Medienkonsums
Zusammenfassung der Kapitel
- Fernsehen und Publikum- Einführende Gedanken: Diese Einleitung unterstreicht die Vielschichtigkeit des Mediums Fernsehen und stellt die Relevanz des Publikums im Kontext der Medienforschung heraus. Der Autor beleuchtet die Bedeutung der Fernsehnutzung als Phänomen, das erklärt werden muss, um die Entwicklung des Mediums zu verstehen.
- Die Schlüsselvariable Freizeit bei der Begutachtung von Massenkommunikation: Dieses Kapitel betont die Bedeutung der Freizeitforschung im Zusammenhang mit der Medienrezeption. Der Autor erläutert, dass das Fernsehen in der Regel in der Freizeit konsumiert wird und die individuellen Bedürfnisse und Intentionen der Zuschauer von großer Bedeutung sind.
- Fernsehnutzung in Zahlen: Dieses Kapitel widmet sich den quantitativen Aspekten der Fernsehnutzung. Es beleuchtet die Entwicklung verschiedener Messmethoden und Institute, die sich mit der Erforschung des Zuschauerverhaltens beschäftigen. Zudem werden relevante Zahlen und Daten zur Fernsehnutzung in Deutschland vorgestellt.
- Die soziale Konstruktion von Information in Unterhaltungssendungen: Dieses Kapitel analysiert die Rezeption von Unterhaltungssendungen und die Art und Weise, wie Informationen in diesen Formaten vermittelt werden. Der Autor beleuchtet die Rolle von Unterhaltung in der Gesellschaft und deren Einfluss auf die Informationsvermittlung.
- Der Uses- & Gratifications- Approach: Dieses Kapitel stellt das Uses- & Gratifications-Modell vor, das die Motivationen des Publikums bei der Mediennutzung untersucht. Der Autor erläutert verschiedene Bedürfnisse, die durch den Fernsehkonsum befriedigt werden können, wie zum Beispiel Eskapismus, Zeitvertreib, sozialer Vergleich und Realitätsaufklärung.
Schlüsselwörter
Fernsehen, Publikum, Freizeit, Medienforschung, Massenkommunikation, Fernsehnutzung, Einschaltquoten, Unterhaltung, Information, Programmangebot, Uses- & Gratifications-Approach, Rezeption.
- Arbeit zitieren
- Christian Göbel (Autor:in), 2005, Das Fernsehen und sein Publikum, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/53484