Die vorliegende Bachelorarbeit behandelt das Thema Bullying im Kontext der Volksschulklasse in Österreich unter Berücksichtigung form-, rollen- sowie entwicklungsspezifischer Aspekte. Im Laufe der letzten Jahre nahm die Entstehung von Bullying deutlich zu, was sich besonders in der Volksschule beobachten lässt. Folglich zielt diese Arbeit darauf ab, die Notwendigkeit der Einleitung spezifischer Handlungsmöglichkeiten für das gezielte Vorgehen gegen Bullying aufzuzeigen.
In diesem Sinne werden präventive und intervenierende Maßnahmen vorgestellt, welche Volksschullehrer/innen zwecks der Vorbeugung und Bekämpfung von Bullying innerhalb der Klasse setzen können. Mittels der kritischen Auseinandersetzung mit themenspezifischer Literatur wird gezeigt, dass die Entwicklung sozialer Kompetenzen seitens der Schüler/innen im Mittelpunkt sowohl präventiver als auch intervenierender Maßnahmen steht. Dieser Vorgang wird durch den Einsatz gezielter Programme und gruppenstärkender Unterrichtsmethoden unterstützt. Der Erfolg all dieser angeführten Ansätze ist stark von der Kompetenz der Lehrperson und der Qualität der Lehrer/innen-Schüler/innen-Beziehung abhängig.
Bereits seit einigen Jahren lässt sich beobachten, dass in den Medien vermehrt von Gewalthandlungen berichtet wird, welche von Kindern und Jugendlichen verübt werden. Besonders häufig wird von Amokläufen und diversen Missbrauchsfällen gesprochen; die Bandbreite der tatsächlich stattfindenden gewalttätigen Übergriffe ist jedoch um ein Vielfaches größer. Wie der Vergleich aktueller Berichte aufzeigt, gibt es jedoch einen Faktor, der verschiedenste Arten gewalttätigen Verhaltens miteinander zu vereinen scheint. So wurde festgestellt, dass die Institution Schule besonders häufig zum Schauplatz sowohl verbaler als auch körperlicher Attacken wird.
Die Schule stellt einen zentralen Bereich der kindlichen Erlebniswelt dar und ist von einem hohen Maß an Heterogenität geprägt, infolgedessen ist die Entstehung von Konfliktsituationen unvermeidbar. Eine spezielle Form aggressiven und gewalttätigen Verhaltens ist allerdings besonders häufig im schulischen Umfeld zu beobachten, nämlich Bullying. Eine Untersuchung der OECD aus dem Jahr 2015 brachte zutage, dass rund 21,3 Prozent aller österreichischer Schüler/innen regelmäßig mit physischen und psychischen Attacken im Sinne von Bullying konfrontiert werden, wobei ein großer Anteil dieser Übergriffe bereits in der Volksschule stattfindet.
Inhaltsverzeichnis
- PROBLEMAUFRISS UND ZIELSTELLUNGEN
- DAS PHÄNOMEN BULLYING
- Einleitung
- Begriffsbestimmungen
- Bullying
- Mobbing
- Gewalt
- Aggression
- pädagogische Prävention
- pädagogische Intervention
- Erscheinungsformen
- direkte Bullying-Handlungen
- indirekte oder relationale Bullying-Handlungen
- Exkurs Cyber-Bullying
- weitere Erscheinungsformen von Bullying
- Prävalenzen
- Bullying - Abgrenzung gegen andere Formen des Konflikts
- Auseinandersetzungen auf Augenhöhe
- Tobspiele
- Necken
- Belästigung und Bedrängung
- Zurückweisung
- einzelne Bullying-Handlungen
- Resümee
- Bullying: Entstehung, Beteiligte und Folgen
- Einleitung
- Wie Bullying entsteht
- Risikoerhöhende familiäre Bedingungen
- Risikoerhöhende personale Bedingungen
- Risikoerhöhende schulische Bedingungen
- Rollen innerhalb des Bullying-Prozesses
- Rollenverteilung bei Bullying
- Lehrer/innen als Opfer von Bullying
- Lehrergewalt gegen Schüler/innen
- Folgen von Bullying in der Schulzeit
- Resümee
- PRÄVENTION UND INTERVENTION
- Einleitung
- Grundlagen der Bekämpfung von Bullying in der Volksschulklasse
- Das Olweus-Konzept
- Maßnahmen innerhalb der Klasse
- Maßnahmen auf Schüler/innen-Ebene
- Olweus-Konzept: Evaluierung
- präventive und intervenierende Maßnahmen in der Volksschulklasse
- Präventionsarbeit in der Klasse
- Interventionsarbeit in der Klasse
- Intervention auf der Ebene des Opfers
- Intervention auf der Ebene der Täter/innen
- Resümee
- FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht das Phänomen Bullying im Kontext der Volksschule und analysiert dessen Ursachen, Folgen und mögliche Lösungsansätze. Das Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis für Bullying in der Volksschule zu entwickeln und konkrete präventive sowie intervenierende Maßnahmen aufzuzeigen, die von Volksschullehrer/innen im Klassenraum umgesetzt werden können.
- Definition und Erscheinungsformen von Bullying in der Volksschule
- Ursachen und Risikofaktoren für Bullying
- Rollen innerhalb des Bullying-Prozesses und dessen Folgen
- Präventive und intervenierende Maßnahmen zur Bekämpfung von Bullying in der Volksschule
- Die Bedeutung von sozial-emotionalen Kompetenzen im Umgang mit Bullying
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Definition von Bullying, der Abgrenzung zu anderen Formen des Konflikts sowie der Darstellung von Prävalenzen. Kapitel 2 beleuchtet die Entstehung von Bullying unter Berücksichtigung von familiären, personalen und schulischen Risikofaktoren. Die verschiedenen Rollen innerhalb des Bullying-Prozesses und die Folgen von Bullying in der Schulzeit werden ebenfalls analysiert. In Kapitel 3 werden verschiedene präventive und intervenierende Maßnahmen zur Bekämpfung von Bullying vorgestellt. Es wird auf das Olweus-Konzept eingegangen und der Schwerpunkt auf die Rolle der Lehrperson und die Entwicklung sozialer Kompetenzen bei Schüler/innen gelegt.
Schlüsselwörter
Bullying, Volksschule, Prävention, Intervention, Sozialkompetenz, Olweus-Konzept, Lehrerrolle, Risikofaktoren, Folgen von Bullying, Interventionsstrategien, pädagogische Maßnahmen.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2019, Bullying in der Volksschule. Welche intervenierenden und präventiven Maßnahmen können Volksschullehrer/innen setzen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/535012