Die regionale Kooperation in Südostasien begann 1967 mit der Gründung der Association of Southeast Asian Nations (ASEAN) durch Indonesien, Malaysia, die Philippinen, Singapore und Thailand. Anfänglich standen hierbei hauptsächlich der Sicherheitsgedanke und nicht die wirtschaftliche Kooperation im Vordergrund. Die geringen Fortschritte im Bereich der regionalen wirtschaftlichen Kooperation lassen sich mit der protektionistischen Einstellung der einzelnen Mitgliedsstaaten, aber auch mit deren starken wirtschaftlichen und politischen Diversität begründen. Dennoch gelang es den ASEAN- Staaten ab Anfang der 1990er Jahre mit der ASEAN Free Trade Area (AFTA) eine funktionierende Freihandelszone und nach der Asienkrise Ende der 1990er eine finanzielle Kooperation mit ihren wichtigsten Wirtschaftspartnern in Ostasien, den sogenannten ASEAN +3 China, Japan und Südkorea, aufzubauen. Die Ursachen für diesen Wandel von protektionistischen Nationalstaaten, die nur symbolisch an regionaler wirtschaftlicher Kooperation Interesse zeigten, zu einer zunehmend enger werdenden Wirtschaftsgemeinschaft sollen in dieser Arbeit mit Hilfe des Globalen-Märkte-Ansatzes von Stefan A. Schirm untersucht werden.
Dazu soll zuerst die zentrale Prämisse des Globale-Märkte-Ansatzes, dass Staaten sich für eine regionale Kooperation entscheiden, da diese eine effizientere Lösung für die Effekte der globalen Märkte darstellt als ein nationaler Alleingang, beschrieben werden. Anschließend soll untersucht werden ob, diese Prämisse auf zwei bedeutende Projekte der wirtschaftlichen regionalen Kooperation innerhalb der ASEAN, die AFTA und die finanzielle Kooperation der ASEAN +3 zutrifft.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der Globale-Märkte-Ansatz
- 2.1 Auswahl der Theorie
- 2.2 Globale Märkte
- 2.3 Prämisse: Regionale Kooperation erscheint nationalen Regierungen als effektive Lösung für die Herausforderungen durch die globalen Märkte
- 2.4 Überprüfende Hypothesen
- 2.4.1 Erste Hypothese: Die Effekte der globalen Märkte auf einzelnen Nationalstaaten
- 2.4.2 Zweite Hypothese: Regionale Kooperation als Antwort der Nationalstaaten auf die Effekte der globalen Märkte
- 2.5 Schwächen des Globale-Märkte-Ansatzes
- 3. Die wirtschaftliche regionale Kooperation innerhalb der ASEAN
- 3.1 Die ASEAN Free Trade Area
- 3.1.1 Herausforderung durch globale Konkurrenz
- 3.1.2 Antwort durch regionale Kooperation
- 3.2 Die Asien Krise
- 3.2.1 Herausforderung durch internationale Finanzmärkte
- 3.2.2 Antwort durch regionale Kooperation
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Ursachen für den Wandel der ASEAN-Staaten von protektionistischen Nationalstaaten hin zu einer enger werdenden Wirtschaftsgemeinschaft. Dabei wird der Globale-Märkte-Ansatz von Stefan A. Schirm angewendet, um zu analysieren, ob regionale Kooperation als effizientere Antwort auf die Herausforderungen globaler Märkte gesehen wird.
- Der Globale-Märkte-Ansatz als theoretisches Fundament
- Die Herausforderungen globaler Märkte für die ASEAN-Staaten
- Die ASEAN Free Trade Area (AFTA) als Beispiel regionaler Kooperation
- Die Asienkrise und die Reaktion der ASEAN durch regionale Kooperation
- Bewertung des Erfolgs der regionalen Kooperation innerhalb der ASEAN
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Anfänge der ASEAN und ihren Fokus auf Sicherheit statt wirtschaftlicher Kooperation. Sie erklärt die anfänglichen Schwierigkeiten bei der wirtschaftlichen Integration aufgrund protektionistischer Einstellungen und wirtschaftlicher/politischer Diversität. Die Arbeit untersucht den Wandel hin zu engerer wirtschaftlicher Zusammenarbeit mit dem Globalen-Märkte-Ansatz, indem sie die Herausforderungen der globalen Märkte und die darauf folgenden Kooperationsbemühungen in der ASEAN analysiert. Der Fokus liegt auf der Untersuchung der AFTA und der ASEAN+3 Kooperation im Kontext des Globalen-Märkte-Ansatzes.
2. Der Globale-Märkte-Ansatz: Dieses Kapitel erläutert die Grundlagen des Globalen-Märkte-Ansatzes von Stefan A. Schirm. Es argumentiert, dass etablierte Integrationstheorien wie der Neofunktionalismus und der Intergouvernementalismus die Bedeutung globaler Märkte und deren Einfluss auf nationale Politik unzureichend berücksichtigen. Der Ansatz erweitert diese Theorien, indem er das globale wirtschaftliche Umfeld als zusätzliche Analyseebene einführt. Der Begriff der „globalen Märkte“ wird definiert als zunehmender Prozess globaler Mobilität und grenzüberschreitender Verflechtung privatwirtschaftlicher Aktivitäten, die über nationale Grenzen hinausgehen und somit einen anderen Handlungsspielraum als nationale Regierungen haben.
3. Die wirtschaftliche regionale Kooperation innerhalb der ASEAN: Dieses Kapitel untersucht die wirtschaftliche regionale Kooperation innerhalb der ASEAN, insbesondere die ASEAN Free Trade Area (AFTA) und die finanzielle Kooperation der ASEAN+3, als Reaktion auf die Herausforderungen globaler Märkte. Es analysiert die konkreten Herausforderungen, wie z.B. globale Konkurrenz und die Asienkrise, und bewertet den Erfolg der regionalen Kooperationsmaßnahmen im Umgang mit diesen Herausforderungen. Die Kapitel analysiert, ob die regionale Kooperation tatsächlich eine effektivere Lösung für die Probleme darstellte, als ein nationaler Alleingang und ob die Prämisse des Globalen-Märkte-Ansatzes in diesem Kontext zutrifft.
Schlüsselwörter
Globale Märkte, regionale Kooperation, ASEAN, AFTA, Asienkrise, ASEAN+3, Stefan A. Schirm, Globaler-Märkte-Ansatz, Neofunktionalismus, Intergouvernementalismus, wirtschaftliche Integration, nationale Politik, protektionistische Politik, marktliberale Politik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Regionale Kooperation in der ASEAN im Kontext des Globalen-Märkte-Ansatzes
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Wandel der ASEAN-Staaten von protektionistischen Nationalstaaten hin zu einer enger werdenden Wirtschaftsgemeinschaft. Sie analysiert, ob regionale Kooperation als effizientere Antwort auf die Herausforderungen globaler Märkte gesehen wird, indem sie den Globalen-Märkte-Ansatz von Stefan A. Schirm anwendet.
Welche theoretische Grundlage wird verwendet?
Die Arbeit basiert auf dem Globalen-Märkte-Ansatz von Stefan A. Schirm. Dieser Ansatz erweitert etablierte Integrationstheorien (Neofunktionalismus und Intergouvernementalismus), indem er die Bedeutung globaler Märkte und deren Einfluss auf nationale Politik stärker berücksichtigt. Globale Märkte werden dabei als zunehmender Prozess globaler Mobilität und grenzüberschreitender Verflechtung privatwirtschaftlicher Aktivitäten definiert, die über nationale Grenzen hinausgehen.
Welche konkreten Herausforderungen globaler Märkte werden betrachtet?
Die Arbeit analysiert die Herausforderungen globaler Märkte für die ASEAN-Staaten, insbesondere die globale Konkurrenz und die Asienkrise. Diese Herausforderungen werden im Kontext der ASEAN Free Trade Area (AFTA) und der ASEAN+3 Kooperation untersucht.
Welche Rolle spielt die regionale Kooperation in der ASEAN?
Die Arbeit untersucht die ASEAN Free Trade Area (AFTA) und die finanzielle Kooperation der ASEAN+3 als Reaktionen auf die Herausforderungen globaler Märkte. Es wird analysiert, ob diese regionalen Kooperationsmaßnahmen eine effektivere Lösung darstellten als nationale Alleingänge und ob die Prämisse des Globalen-Märkte-Ansatzes in diesem Kontext zutrifft.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zum Globalen-Märkte-Ansatz, ein Kapitel zur regionalen Kooperation in der ASEAN (mit Fokus auf AFTA und der Asienkrise) und ein Fazit. Die Einleitung beschreibt die Anfänge der ASEAN und deren anfänglichen Schwierigkeiten bei der wirtschaftlichen Integration.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Globale Märkte, regionale Kooperation, ASEAN, AFTA, Asienkrise, ASEAN+3, Stefan A. Schirm, Globaler-Märkte-Ansatz, Neofunktionalismus, Intergouvernementalismus, wirtschaftliche Integration, nationale Politik, protektionistische Politik, marktliberale Politik.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Ursachen für den Wandel der ASEAN-Staaten von protektionistischen Nationalstaaten hin zu einer enger werdenden Wirtschaftsgemeinschaft und bewertet den Erfolg der regionalen Kooperation innerhalb der ASEAN als Antwort auf die Herausforderungen globaler Märkte.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2017, Die Auswirkungen der globalen Märkte auf die regionale wirtschaftliche Kooperation der ASEAN, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/535610