Unternehmensnachfolge im Elektrohandwerk. Vorgehen und Finanzplanung aus Sicht des Nachfolgers

Projektarbeit im Rahmen der Fortbildung zum „Technischen Betriebswirt (HWK)“


Projektarbeit, 2019

32 Seiten, Note: 3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

A Abkürzungsverzeichnis

B Abbildungsverzeichnis

C TabellenverzeichnisB

1 Einleitung

2 Markt- und Branchenüberblick

3 Primäre Aspekte der Unternehmensnachfolge
3.1 Ausgewählte Rahmenbedingungen zur Betrachtung der primären Aspekte
3.2 Rechtliche Aspekte des Unternehmens und des Betriebsübergangs
3.2.1 Fortbestand der Arbeitsverhältnisse
3.2.2 Besonderheiten einer GmbH bei Betriebsübergang
3.3 Unternehmensbewertung
3.3.1 Arten der Unternehmensbewertung
3.3.2 Exemplarischer Unternehmenswert
3.4 Mögliche Herausforderungen der Nachfolge
3.4.1 Herausforderungen aufgrund von Informationsasymmetrie
3.4.2 Herausforderung aufgrund von Emotionen
3.5 Formen der Nachfolge

4 Die Finanzierung
4.1 Finanzierungsstruktur einer Unternehmensnachfolge
4.2 Finanzplanung

5 Schlussfolgerung

6 Literaturverzeichnis

A Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

B Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Titelbild

Abbildung 3 : Geschäftsklimaindex ZVEH 04/2019

Abbildung 2 ZVEI Zahlen, Daten, Fakten

Abbildung 4 Ergebnis Firmenwert Rechner

Abbildung 5 Netzwerkstruktur der Habotec Intelligente Elektro- und

Gebäudesystemtechnik GmbH

Abbildung 6 Übersicht Förder-Möglichkeiten

C Tabellenverzeichnis

Tabelle 1 Vereinfachte Berechnung Ertragswert

Tabelle 2 Vereinfachte Berechnung Substanzwert

Tabelle 3 Berechnung durchschnittliches Ebit, Quelle eigene Erstellung

Tabelle 4 Share Deal vs. Asset Deal

Tabelle 5 Finanzierungsstruktur Unternehmensnachfolge

1 Einleitung

Einer Umfrage des ZDH zufolge aus dem 1. Quartal 2015 planen 18,2% aller Handwerksbetrieb eine Betriebsübergabe in fünf Jahren1, also bis zum Jahr 2020.

Wenn man dieses Ergebnis auf alle in die Handwerksrolle zum 31.12.2018 eingetragenen Informations- und Elektrohandwerksbetriebe umlegt2, bedeutet dies, dass zum Ende des Jahres 2020 ca. 10938 Betriebsübergaben im Elektrohandwerk Bundesweit erfolgen.

Diese Projektarbeit soll das mögliche Vorgehen, die finanziellen Aspekte und evtl. auftretende Herausforderungen einer Unternehmensnachfolge aufzeigen. Ziel ist es einem potentiellen externen Nachfolger einen breiten Einblick in diesen Prozess zu ermöglichen und Ihm somit eine gewisse Handlungsfähigkeit, Verständnis und Planungsgrundlage zu schaffen.

Abgesehen von wirtschaftlichen Aspekten einer Unternehmensnachfolge im Elektrohandwerk und die Bedeutung für die Volkswirtschaft in Deutschland, ist es wichtig zu verstehen, dass eine Nachfolge auch Verantwortung für Menschen mit sich bringt. Unter anderem für Mitarbeiter, Familien, Kunden und auch Regionen um mal einige zu nennen.

Immerhin sprechen wir hier auf Grundlage der Zahlen im ersten Absatz umgelegt auf die wirtschaftlichen Kennzahlen des ZVEH (Unternehmen, Beschäftigte, Ausbildungsplätze bei allen bevorstehenden Unternehmensnachfolgen. Das bedeutet für den einzelnen Nachfolger eine gewisse Teilverantwortung für im Durchschnitt gerechnet 10 Mitarbeiter und einen Auszubildenden. Ein weiterer Grund, abgesehen von der persönlichen, individuellen Motivation, eine Nachfolge erfolgreich umzusetzen. Hierfür ist eine vernünftige Grundlage und Vorbereitung unerlässlich.

Bei einer Unternehmensnachfolge handelt es sich um eine Form der Existenzgründung. Man fängt also von vorne an obwohl man nicht von vorne Anfängt, da das Unternehmen bereits etabliert ist. Für diese Arbeit bedeutet dies, dass wir im zweiten Teil mit einer grundlegenden Betrachtung des Marktes, der Branche und der möglichen Entwicklung beginnen.

Dann ist es wichtig einige primäre Aspekte bei der Nachfolge/Gründung zu betrachten. Dies wird hier praktisch im dritten Teil an einem bewusst ausgewählten Unternehmen aus der Region (Lübeck, Schleswig-Holstein) dargestellt. Damit ist es möglich einen konkreten Bezug zu schaffen um das Verständnis zu fördern und über konkrete Zahlen zu sprechen.

Anschließend werden im vierten Teil verschiedene Varianten der Finanzierung kurz erwähnt und welche Möglichkeiten und Förderungen es diesbezüglich gibt. Um erneut einen besseren Bezug zu schaffen wird hier eine der Varianten genauer betrachtet in Bezug auf das ausgewählte Unternehmen und den hypothetischen Nachfolger in Form einer Finanzierungsstruktur.

2 Markt- und Branchenüberblick

50‘717 Unternehmen.500‘643 Beschäftigte.43250 Auszubildende.61,1 Milliarden Umsatz. Mit diesen Zahlen stellt sich der ZVEH vor, mitnichten eine Marktnische, sondern fester Bestandteil unserer Wirtschaft. Die Branche bzw. die Branchen der Elektrotechnik sind heute vielseitig wie nie. Und diese Entwicklung wird sich höchstwahrscheinlich auch weiter so durchsetzen. In den letzten 10 Jahren wurde diese Branche durch viele Veränderungen technischer und auch wirtschaftlicher Natur umgewälzt. Es entstanden neue Geschäftsfelder und Märkte die allein vom klassischen Elektroinstallateur nicht mehr abgedeckt werden können. Überspitzt gesagt haben sich auch die Herausforderungen geändert. Früher musste der Elektroinstallateur sich überlegen wie er in einem Raum seine zwei Adrige Spannungsversorgung verlegt und eine Lichtschaltung realisiert und dies mittels Hammer, Meißel, Stegleitung, Abzweigdosen, Nägel, Gips und handwerklichem Geschick. Heute ist es Aufgabe des Elektrotechnikers für Energie und Gebäudetechnik, sicherzustellen, dass in einem Raum ausreichend Steckdosen-, Licht- und Datenquelle zur Verfügung stehen. Dass dieser Raum abgesichert ist gegen einen Kurzschluss, Brand, Fehlerstrom und eine Überspannung. Und möglichst sollte in diesem Raum ein ausreichendes WiFi Signal vorherrschen damit er die intelligente Gebäudetechnik, welche er vorher installiert, programmiert und konfiguriert hat, ansprechen und steuern kann. Am besten soll dies auch über große Distanzen mittels VPN geschehen können. Dies alles realisierte er durch den Einsatz von Maschinen, Berechnungen, Normen, Planung, Bedienungsanleiten, Handy, Laptops, und unzähligen Gesprächen mit dem Kunden immer darauf bedacht die Kosten nicht zu sprengen. Anhand dieser plakativen Schilderung merkt man schon wie sehr sich die Branche und der Markt verändert hat.3 4 Es entstanden auch diverse neue Beruf in diesem Bereich. So das der ZVEH folgende Aussage auf seiner Internetseite trifft:

„Das Kompetenzspektrum der E-Handwerke ist breit gefächert, ihr Aufgabengebiet sehr vielfältig. Im Fokus der Arbeit der Fachbetriebe stehen Themen rund um die Energiewende – insbesondere Energiemanagement und Energieeffizienz –, Gebäudeautomation, Elektromobilität, Sicherheit und vieles mehr.“ 5

Diese unterschiedlichen Themen sind teilweise so speziell in den fachlichen Anforderungen das viele Betriebe dazu übergegangen sind sich auf einzelne Bereiche zu spezialisieren. Seit den letzten 10 Jahren weisen sowohl der ZVEH als auch der ZVEI zumeist steigende Kurven rund um die Themen Umsatz, Wachstum, Geschäftsklima und Aufträgen aus. (siehe folgende Abbildungen 2 und 3.)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3 : Geschäftsklimaindex ZVEH 04/2019

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2 ZVEI Zahlen, Daten, Fakten

Auch Anhand der Zahlen der Beschäftigen und die Anzahl der Auszubildenden in den Letzen 3 Jahren , zeigt ganz klar einen Aufwärtstrend6 bzw. lässt einen Bedarf erkennen. Sowohl bei der Anzahl der Beschäftigten, als auch die der Auszubildenden liegt diese Berufsgruppe ganz klar unter den Top 57. Dies spricht dafür, dass es sich hierbei um eine Branche mit Zukunft handelt. Gerade durch die Vielfältigkeit ergeben sich viele Möglichkeiten sich am Markt zu spezialisieren und positionieren. Allerdings gilt es zu beachten, dass sich diese Branche nicht nur über das Handwerk, sondern auch die Industrie erstreckt. Vor allem in Bezug auf ausgebildete Fachkräfte. Denn im Handwerk ausgebildete Fachkräfte im Bereich der Elektrotechnik sind für andere Wirtschaftssektoren durchaus von Wert und werden dort genauso gesucht wie im Handwerk selbst. Dieses Wissen ist für einen zukünftigen Nachfolger wichtig, da eine Studie des Volkswirtschaftlichen Instituts für Mittelstand und Handwerk an der Universität Göttingen bereits in der Zusammenfassung zeigt:

„Im Ergebnis zeigt sich, dass die Abwanderungsprozesse aus dem Handwerk seit Mitte der 2000er Jahre deutlich an Bedeutung gewonnen haben. Bis zum Ende der 1990er Jahre verblieb etwa die Hälfte der im Handwerk ausgebildeten Fachkräfte im weiteren Erwerbsverlauf im Handwerk. Aktuell ist der Anteil der „handwerkstreuen“ Gesellen und Gesellinnen auf unter 40 % zurückgegangen. Ein Viertel der im Handwerk ausgebildeten Fachkräfte ist im späteren Erwerbsverlauf in Industriebetrieben tätig. Damit bestätigt sich die in der älteren Literatur formulierte Einschätzung nicht, dass das Interesse der Industrie an handwerklich qualifizierten Fachkräften rückläufig sei. Insbesondere Handwerksgesellen und Gesellinnen mit einem Abschluss in Elektro- und Metallberufen finden häufig eine Anstellung in Industriebetrieben verwandter Branchen.“7 8

Dieser kurze Überblick zeigt schon, dass sich dieser Bereich stets in der Entwicklung befindet und Spielräume zur eigenen Entwicklung eines Unternehmens bietet. Somit kann man davon ausgehen, dass eine Nachfolge in diesem Sektor Zukunft hat.

3 Primäre Aspekte der Unternehmensnachfolge

Bei der Betrachtung des Themas der Unternehmensnachfolge in unterschiedlichster Literatur, sei es in Beratungsbroschüren erstellt durch die öffentliche Hand, Artikeln, Webseiten von Beratungsagenturen oder bereits verfassten Arbeiten, stellen sich viele Unterpunkte heraus die behandelt werden. Je nach Herausgeber werden diese Unterpunkte unterschiedlich intensiv behandelt. Es gibt aber einige wenige Punkte die immer wieder Beachtung finden. Dementsprechend müssen diese Punkte einen wesentlichen Anteil an dem Erfolg der Übernahme haben. Diese Punkte werden im Rahmen dieser Arbeit als primäre Aspekte der Unternehmensnachfolge betitelt und behandelt.

3.1 Ausgewählte Rahmenbedingungen zur Betrachtung der primären Aspekte

Um einen möglichst konkreten Bezug für die folgenden Aspekte herzustellen werden jetzt einige Rahmenbedingungen festgesetzt die im Falle einer Nachfolge tatsächlich behandelt werden. Einige der Rahmenbedingungen ergeben sich schon bei der Auswahl des Unternehmens. Dies sind unter anderem die Rechtsform, der Unternehmensgegenstand, die Ausstattung und Größe des Unternehmens, das Marktumfeld, Umsatzzahlen und Bilanzen und weitere Faktoren. In diesem Fall wird das Unternehmen Habotec Intelligente Elektro- und Gebäudesystemtechnik GmbH ausgewählt, weil bei der Betrachtung unterschiedlicher Betriebe dieser Betrieb die Möglichkeit eröffnet ausreichend Datenmaterial für den Zweckdieser Projektarbeit zu beschaffen. Habotec wurde im Jahr 1988 gegründet und besteht seitdem im Markt9. Angeboten wird von diesem Unternehmen die professionelle Installation aus den Bereichen: Elektrotechnik, Heizungstechnik, Sicherheitstechnik und Smart Home. Habotec beschäftigt zurzeit ca. 115 Mitarbeiter und ca. 30 Auszubildende und kann eine Bilanzsumme von 1.862.566€ für das Geschäftsjahr 2018 ausweisen10. Anhand dieses Unternehmens kann man Rechtliche Aspekte behandeln, wie die der Haftung und Steuern. Es wird auch die Möglichkeit eröffnet die Unternehmensbewertung zu behandeln. Durch die Rechtsform können auch unterschiedliche Optionen der Übernahme bzw. des Einstieges in die Geschäftsführung beleuchtet werden.

3.2 Rechtliche Aspekte des Unternehmens und des Betriebsübergangs

In diesem Teil werden einige rechtliche Aspekte des Betriebsübergangs und die Besonderheiten einer GmbH für den Nachfolger näher beleuchtet. Es handelt sich hierbei nur um einen kurzen Überblick. Bei einer Betriebsübergabe ist es üblich, dass durch fehlende Rechts Kenntnisse beider Parteien sowohl Berater als auch ein Rechtsbeistand hinzugezogen werden die diese und noch weitere Rechtliche Aspekte behandeln. Steuerliche Aspekte werden in diesem Teil nicht behandelt, da diese je nach Gestaltung der Veräußerung des Betriebes Unterschiedlich sein können und in Abhängigkeiten von den Werten bzw. Zahlen der Bilanz stark schwanken können. Dies wäre für den Rahmen dieser Arbeit zu Umfangreich.

3.2.1 Fortbestand der Arbeitsverhältnisse

Sollte der Nachfolger erstmalig eine Existenzgründung, in diesem Fall die Betriebsübernahme, vollziehen, wird er in diesem Fall auch das erste Mal zum Arbeitgeber. Dies bedeutet für Ihn, dass er sich auch mit arbeitsrechtlichen Aspekten auseinandersetzen muss. Der wichtigste arbeitsrechtliche Aspekt ergibt sich aus dem §613a BGB11. Aus diesem geht hervor, dass sich bei Betriebsübergang die Rechte und Pflichten aus den bestehenden Arbeitsverhältnissen auf den Nachfolger übertragen. Dies verhindert Entlassungswellen beim Eigentümerwechsel und zum anderen vereinfacht es auch gewisserweise die Fortführung der Arbeitsverhältnisse da keine neuen Verträge erstellt, verhandelt und abgeschlossen werden müssen. Das Recht der Kündigung aus üblichen Gründen bleibt jedoch unberührt.

3.2.2 Besonderheiten einer GmbH bei Betriebsübergang

Bei der Übernahme der GmbH gilt es §15 GmbHG zu beachten. Dieser besagt:

„(1) Die Geschäftsanteile sind veräußerlich und vererblich.
(2) Erwirbt ein Gesellschafter zu seinem ursprünglichen Geschäftsanteil weitere Geschäftsanteile, so behalten dieselben ihre Selbständigkeit.
(3) Zur Abtretung von Geschäftsanteilen durch Gesellschafter bedarf es eines in notarieller Form geschlossenen Vertrags.
(4) Der notariellen Form bedarf auch eine Vereinbarung, durch welche die Verpflichtung eines

Gesellschafters zur Abtretung eines Geschäftsanteils begründet wird. Eine ohne diese Form getroffene Vereinbarung wird jedoch durch den nach Maßgabe des vorigen Absatzes geschlossenen Abtretungsvertrag gültig.

(5) Durch den Gesellschaftsvertrag kann die Abtretung der Geschäftsanteile an weitere Voraussetzungen geknüpft, insbesondere von der Genehmigung der Gesellschaft abhängig gemacht werden.“12

Somit wird also ein Kauf- und Abtretungsvertrag geschlossen. Da dieses Unternehmen bereits existiert muss nur die Organisation und der Gesellschaftsvertrag abgeändert werden, da ein neuer Inhaber und unter Umständen neue Gesellschafter/Geschäftsführer eingesetzt werden.

Da es sich um eine GmbH handelt muss der Nachfolger folgende Pflichten der GmbH beachten: Buchführungspflicht nach §238 HGB. Da es sich bei der GmbH nach dem § 13 Absatz 3 GmbHG um eine Handelsgesellschaft nach dem HGB handelt, ist die GmbH ein Ist Kaufmann nach dem HGB und somit Buchführungspflichtig. Das besagt, dass die GmbH nach den Grundsätzen der der ordnungsgemäßen Buchhaltung seine Geschäftsfälle und Vermögen ersichtlich machen.13

3.3 Unternehmensbewertung

Die Unternehmensbewertung ist ein zentraler Baustein der Nachfolge, denn durch die Bewertung kommt man zum Preis. Der Preis ist ein wichtiger Faktor bei der Nachfolge, unbeachtet der evtl. vorherrschenden Sympathie. Eine Unternehmensbewertung kann man Anhand wissenschaftlicher und finanzieller Methoden durchführen, allerdings gibt es nun mal auch das subjektive Wertempfinden welches schnell zu einer Über- bzw. Unterbewertung führt.14 Die Imitative nexxt des BMWi beschreibt diese Differenz ziemlich treffend in Ihrer Broschüre: Unternehmensnachfolge: Die optimale Planung. Darin Heißt es:

„In der Höhe des Kaufpreises liegt häufig ein Grund für Differenzen zwischen dem Altinhaber und dem Unternehmensnachfolger: Der Nachfolger möchte natürlich einen möglichst geringen Kaufpreis zahlen. Der Unternehmer dagegen überschätzt häufig den Wert seines Unternehmens. Das ist nachvollziehbar und verständlich, da er in das Unternehmen viele Jahre der Mühe und Arbeit eingebracht hat.“15

3.3.1 Arten der Unternehmensbewertung

Es gibt nicht die Richtige Methode um ein Unternehmen zu bewerten. Jede Methode setzt unterschiedliche Schwerpunkte und dadurch entstehen unterschiedliche Bewertungen die ihre Rechtfertigung aus der jeweiligen Perspektive beziehen. In einschlägigen Ratgebern der Existenzgründung und Unternehmensnachfolge werden im Kern drei Methoden genannt die üblicherweise z.B. im Handwerk angewandt werden und die dazugehörige Perspektive erläutert. Dies sind im Folgenden die Ertragswertmethode, die Substanzwertmethode und die Ertragswertmethode nach AWH Standard16, welche für handwerkliche Betriebe am ehesten zu empfehlen ist. An dieser Stelle sei darauf verwiesen, dass es Sinnvoll sein kann verschiedene Methoden Anzuwenden und diese zu kombinieren und vereinfacht gesagt z.B. mit dem Nutzwertverfahren durch hinzuziehen weicher Faktoren wie den Ruf des Unternehmens und die Qualifikation des Personals zu gewichten um eine möglichst Ganzheitliche Unternehmensbewertung zu generieren.

Die Ertragswertmethode, welche von der Rechtsprechung anerkannt ist und auf dem IDW Standard beruht, wird häufig genutzt um die Festsetzung des Kaufpreises und dessen Finanzierung so zu gestalten, dass die Kapitaldienstfähigkeit des Unternehmens dazu in der Lage ist die Finanzierung inkl. Aller laufenden Kosten und möglicherweise notwendigen Investitionen des Unternehmens zu tragen. Damit wird unter anderem auch verhindert das sich der Nachfolger übernimmt und im schlimmsten Fall Insolvent geht. Hierzu werden die letzten drei Jahren des Unternehmens betrachtet und auf die zukünftigen fünf Jahre hoch gerechnet unter Verwendung eines Kapitaldienstfußzinssatz und eines dazugehörigen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 1 Vereinfachte Berechnung Ertragswert

[...]


1 Vgl.: Umfrage Betriebsnachfolge im Handwerk, Quelle: www.zdh-statistik.de

2 Vgl.: Anzahl der elektro- und informationstechnischen Handwerksbetriebe in Deutschland von 2015 bis 2018, Quelle: www.zdh-statistik.de

3 Christian Ernst und Kornelia Kis (2003) Aspekte der Unternehmensnachfolge in mittelständischen Familienunternehmen, Kassel, Grin Verlag Auszubildende) 4 über ca. 107192 betroffene Arbeitsplätze und 9297

4 Wirtschaftlichen Kennzahlen des ZVEH, Quelle: https://www.zveh.de/wir-ueber-uns/die-e- handwerke/wirtschaftliche-kennzahlen.html

5 ZVEH (2019), Märkte und Themen Quelle: https://www.zveh.de/maerkte-themen.html

6 Vgl.: Lehrlingsbestand nach Ausbildungsberufen - Bundesgebiet Quelle: https://www.zdh- statistik.de/application/index.php?mID=3&cID=773

7 Vgl.: Grafik: Beschäftigte in Handwerksunternehmen der Anlage A - Gewerke/Gewerbezweige 2016 Quelle: https://www.zdh-statistik.de/application/index.php?mID=3&cID=767

8 Katarzyna Haverkamp, Anja Gelzer (2016) Göttinger Beiträge zur Handwerksforschung Nr. 10, Verbleib und Abwanderung aus dem Handwerk: Die Arbeitsmarktmobilität von handwerklichen

9 Vgl.: www.Habotec.de(2019) Über uns, Quelle: https://www.habotec.de/index.php/ueber-uns.html

10 www.northdata.de (2019) Quelle: https://www.northdata.de/Habotec+Intelligente+Elektro +und+Gebäudesystemtechnik+GmbH

11 Christian Ernst und Kornelia Kis (2003), Aspekte der Unternehmensnachfolge in mittelständischen Familienunternehmen, Kassel,Grin Verlag, S.23 ff

12 www.gesetze-im-internet.de/gmbhg(2019) Quelle: http://www.gesetze-im- internet.de/gmbhg/__15.html

13 Vgl.: www.gesetze-im-internet.de/gmbhg(2019) Quelle: http://www.gesetze-im- internet.de/gmbhg/__13.html

14 BMWi, Initiative nexxt. Broschüre: Unternehmensnachfolge: Die optimale Planung (2019), S.70 Quelle: https://www.existenzgruender.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren- Flyer/Unternehmensnachfolge-optimale-Planung.pdf?__blob=publicationFile

15 Vgl.: BMWi, Initiative nexxt. Broschüre: Unternehmensnachfolge: Die optimale Planung (2019), S.72-73

16 Vgl.: BMWi, Initiative nexxt. Broschüre: Unternehmensnachfolge: Die optimale Planung (2019), S.72-73

Ende der Leseprobe aus 32 Seiten

Details

Titel
Unternehmensnachfolge im Elektrohandwerk. Vorgehen und Finanzplanung aus Sicht des Nachfolgers
Untertitel
Projektarbeit im Rahmen der Fortbildung zum „Technischen Betriebswirt (HWK)“
Note
3
Autor
Jahr
2019
Seiten
32
Katalognummer
V535663
ISBN (eBook)
9783346184825
Sprache
Deutsch
Schlagworte
betriebswirt, unternehmensnachfolge, technischen, sicht, rahmen, projektarbeit, nachfolgers, fortbildung, finanzplanung, elektrohandwerk, vorgehen
Arbeit zitieren
Patrick Schumacher (Autor:in), 2019, Unternehmensnachfolge im Elektrohandwerk. Vorgehen und Finanzplanung aus Sicht des Nachfolgers, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/535663

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