Das "Buch der Natur" von Konrad von Megenberg verkörpert einen wahren Meilenstein in der Geschichte deutscher Naturwissenschaft, da es die erste, auf Deutsch verfasste Naturgeschichte ist. Zwar gibt es anderssprachige und stellenweise sogar antike Vorbilder wie Cantimpré, Aristoteles und sogar Hippokrates, aber trotzdem ist diese erste Form einer deutschen Zusammenstellung der "natürlichen Dinge" einmalig und in ihrem erstaunlichen Umfang geradezu beeindruckend.
Für jede Beobachtung wird dem Leser eine "wissenschaftliche" – mit diesem Wort muss man aus heutiger Sicht vorsichtig umgehen – Erkenntnis geboten, der eine Erklärung folgt, die das jeweilige anatomische Phänomen in einen globalen bzw. kosmischen Kontext setzt und somit eine Parallele eröffnet, die jede Beobachtung des menschlichen Ursprungs schlussendlich auf einen Nenner bringt, der sich auch in der Schöpfung der Welt und des Kosmos wiederfinden lässt.
So ergibt sich das Ziel dieser Arbeit, die Theorien darzulegen, sie mittels Arbeit am Text zu entschlüsseln und eine Aussage darüber treffen zu können, welchen Stellenwert sie für Megenbergs Naturgeschichte einnehmen und inwiefern sie nicht nur als erklärendes Element der Inhalte, sondern auch als tragende Stütze des Faktors der „Authentizität“ fungieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Aufbau des Kosmos – Betrachtung des Sphärenmodells
- Medizin in der Mediävistik - Die Humorallehre
- Basis der Humorallehre - Die vier Elemente im Menschen
- Das Modell der Humorallehre - Die vier Säfte im Menschen
- Konrad von Megenberg – Das „Buch der Natur“
- Das „Buch der Natur“ – Kosmologische Prinzipien und die Anatomie des Menschen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung zweier zentraler Lehren für Konrads von Megenbergs „Buch der Natur“ – das kosmologische und das humoralpathologische Prinzip. Sie analysiert, wie diese Prinzipien Megenbergs Beschreibungen der menschlichen Anatomie und Physiologie beeinflussen und wie sie seine Sicht auf die Naturgeschichte als Ganzes prägen.
- Das „Buch der Natur“ als erstes deutsches Werk der Naturgeschichte
- Die kosmologische Sichtweise der mittelalterlichen Naturwissenschaft
- Die Humorallehre und ihre Bedeutung für die mittelalterliche Medizin
- Die Rolle des „Argumentum a maiore ad minus“ in der mittelalterlichen Beweisführung
- Megenbergs Auffassung des Menschen als Mikrokosmos
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt Konrads von Megenbergs „Buch der Natur“ als ein bedeutendes Werk der deutschen Naturwissenschaft vor und erläutert den Fokus der Arbeit auf die Anatomie des Menschen. Das zweite Kapitel widmet sich dem kosmologischen Prinzip, das Megenbergs Sicht auf die Welt prägt. Es erklärt das Sphärenmodell und die Bedeutung des „Argumentum a maiore ad minus“ für die mittelalterliche Denkweise.
Das dritte Kapitel analysiert die Humorallehre, ein zentrales medizinisches Prinzip im Mittelalter. Es beleuchtet die Rolle der vier Elemente und vier Säfte im menschlichen Körper und untersucht die Auswirkungen dieser Lehre auf die medizinischen Ansätze der Zeit.
Schlüsselwörter
„Buch der Natur“, Konrad von Megenberg, Kosmologie, Sphärenmodell, Humorallehre, vier Elemente, vier Säfte, Mikrokosmos, „Argumentum a maiore ad minus“, deutsche Naturgeschichte, mittelalterliche Medizin
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- Niklas Klinkenberg (Autor), 2018, Zu Konrad von Megenbergs "Buch der Natur", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/535713