Im Fokus dieser Arbeit soll der Disput zwischen dem Reformator Martin Luther und Heinrich VIII. stehen. In diesem Rahmen wird auf die Frage eingegangen, wie der englische König versuchte, die Verbreitung der lutherischen Lehre in England zu unterbinden. Zur Beantwortung steht dabei die Quelle Assertio Septem Sacramentorum im Vordergrund. Aufgrund des lateinischen Quellenmaterials wird vorrangig die laut Forschung zugelassene Übersetzung von O’Donovan aus dem Jahr 1908 hinzugezogen, teilweise aber auch die des Fraenkels aus dem Jahr 1992.
Heinrich VIII., König Englands im 16. Jahrhundert, war und ist auch heute noch bekannt für seine zahlreichen Eheschließungen, die neben Annullierungen auch bis zur Hinrichtung der Gemahlin führen konnten. Ebenso wechselhaft wie die Entscheidung für seine Frauen scheint auch das Bild, welches der Monarch hinterlassen hat. Wohl ein ebenfalls einschneidendes Ereignis in der Regierungszeit des Heinrichs VIII. stellt die Auseinandersetzung mit Martin Luther und seiner reformatorischen Bewegung dar. Seine neuen religiösen Ansichten verbreiteten sich sehr zum Missfallen des Königs rasch bis auf die englische Insel. Entgegen lutherischer Bestrebungen und zur Verteidigung der römisch-katholischen Kirche sowie des Papstes Leo X. verfasste er eine Schrift. Eine Schrift gezeichnet von verbaler Fähigkeit und theologischen Verstandes, sodass dieses Werk auch außerhalb Englands reichlich gefeiert wurde: die Assertio Septem Sacramentorum.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Assertio Septem Sacramentorum – eine kritische Quellenbetrachtung
- Historische Einordnung
- Die Verteidigung der römisch-katholischen Kirche
- Das Verbot lutherischer Schriften in England
- Heinrich VIII. antwortet auf Luthers Babylonica
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht den Disput zwischen Heinrich VIII. und Martin Luther, insbesondere Heinrichs VIII. Bemühungen, die Verbreitung lutherischer Lehren in England zu unterbinden. Die Assertio Septem Sacramentorum steht dabei im Mittelpunkt der Analyse. Die Arbeit betrachtet die Schrift kritisch als Quelle und ordnet sie historisch ein.
- Kritische Analyse der Assertio Septem Sacramentorum als Quelle
- Historische Einordnung des Disputs zwischen Luther und Heinrich VIII.
- Heinrichs VIII. Verteidigung der römisch-katholischen Kirche
- Die Rolle des Verbots lutherischer Schriften in England
- Analyse der Argumentations- und Schreibweise in der Assertio
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein, indem sie Heinrich VIII. und seine vielschichtigen historischen Bewertungen beleuchtet und den Fokus auf seinen Konflikt mit Martin Luther und dessen reformatorischer Bewegung richtet. Die Assertio Septem Sacramentorum wird als zentrale Quelle vorgestellt und die Methodik der Arbeit, die sich auf die Übersetzungen von O'Donovan (1908) und Fraenkel (1992) stützt, erläutert. Die Arbeit skizziert den Aufbau und die Ziele der Analyse, wobei die Grenzen aufgrund des begrenzten Umfangs erwähnt werden.
2. Die Assertio Septem Sacramentorum – eine kritische Quellenbetrachtung: Dieses Kapitel analysiert die Assertio Septem Sacramentorum kritisch als Quelle. Es erörtert die umstrittene Autorschaft, die verschiedenen Meinungen dazu (einschließlich Luthers und Erasmus') und die mögliche Motivation Heinrichs VIII. zum Verfassen des Werkes, inklusive seiner Ambitionen bezüglich eines religiösen Titels. Der Einfluss von Luthers „Babylonica“ wird diskutiert, ebenso die Assertios Bedeutung als beabsichtigte historische Quelle.
3. Historische Einordnung: Dieses Kapitel verortet den Disput zwischen Luther und Heinrich VIII. im Kontext der beginnenden Reformation und Konfessionalisierung in Deutschland und beschreibt die Ausbreitung Luthers Ideen in Europa. Es vergleicht die Situation in England, das zu dieser Zeit eine überwiegend katholische Gesellschaft mit mittelalterlichen Traditionen war, und hebt Heinrichs VIII. Ablehnung der lutherischen Bewegung hervor. Der niedrige Alphabetisierungsgrad der englischen Bevölkerung und der Einfluss des Humanismus werden ebenfalls als Kontextfaktoren beleuchtet.
4. Die Verteidigung der römisch-katholischen Kirche: Dieses Kapitel beleuchtet zunächst Luthers theologische Entwicklung und sein Leben, um den Kontext für Heinrichs VIII. Reaktion besser zu verstehen. Anschließend beschreibt es, wie Heinrich VIII. die katholische Lehre verteidigte, unter anderem durch das Verbot und die Verbrennung lutherischer Schriften. Das Kapitel analysiert die Argumentationsweise und den sprachlichen Stil der Assertio Septem Sacramentorum, allerdings unter Berücksichtigung des begrenzten Umfangs der Arbeit.
Schlüsselwörter
Heinrich VIII., Martin Luther, Reformation, Assertio Septem Sacramentorum, römisch-katholische Kirche, England, lutherische Schriften, religiöser Konflikt, Quellenkritik, historische Einordnung, Babylonica.
Häufig gestellte Fragen zur Seminararbeit: Heinrich VIII. und die Assertio Septem Sacramentorum
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit analysiert den Disput zwischen Heinrich VIII. von England und Martin Luther, insbesondere Heinrichs VIII. Bemühungen, die Verbreitung lutherischer Lehren in England zu verhindern. Im Mittelpunkt steht die kritische Betrachtung der Assertio Septem Sacramentorum als zentrale Quelle.
Welche Quellen werden in der Arbeit verwendet?
Die Arbeit stützt sich hauptsächlich auf die Assertio Septem Sacramentorum selbst. Für die Analyse werden die Übersetzungen von O'Donovan (1908) und Fraenkel (1992) herangezogen. Weitere Quellen liefern Informationen zum historischen Kontext und zu den Biografien der beteiligten Personen.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Kritische Analyse der Assertio Septem Sacramentorum als Quelle, historische Einordnung des Disputs zwischen Luther und Heinrich VIII., Heinrichs VIII. Verteidigung der römisch-katholischen Kirche, die Rolle des Verbots lutherischer Schriften in England und die Analyse der Argumentations- und Schreibweise in der Assertio.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur kritischen Quellenbetrachtung der Assertio, ein Kapitel zur historischen Einordnung des Disputs, ein Kapitel zur Verteidigung der römisch-katholischen Kirche durch Heinrich VIII. und ein Fazit. Die Einleitung beschreibt die Methodik und die Ziele der Arbeit. Jedes Kapitel fasst seine Ergebnisse zusammen.
Welche Aspekte der Assertio Septem Sacramentorum werden analysiert?
Die Analyse der Assertio umfasst die umstrittene Autorschaft, die verschiedenen Meinungen dazu (einschließlich Luthers und Erasmus'), die mögliche Motivation Heinrichs VIII., den Einfluss von Luthers „Babylonica“ und die Bedeutung der Assertio als beabsichtigte historische Quelle. Auch die Argumentationsweise und der sprachliche Stil werden untersucht.
Welchen historischen Kontext beleuchtet die Arbeit?
Die Arbeit verortet den Disput im Kontext der beginnenden Reformation und Konfessionalisierung in Deutschland und der Ausbreitung lutherischer Ideen in Europa. Sie beschreibt die Situation in England als überwiegend katholische Gesellschaft mit mittelalterlichen Traditionen und hebt Heinrichs VIII. Ablehnung der lutherischen Bewegung hervor. Der niedrige Alphabetisierungsgrad und der Einfluss des Humanismus werden ebenfalls berücksichtigt.
Wie verteidigte Heinrich VIII. die römisch-katholische Kirche?
Heinrich VIII. verteidigte die katholische Lehre unter anderem durch das Verbot und die Verbrennung lutherischer Schriften. Die Arbeit analysiert die Argumentationsweise und den sprachlichen Stil der Assertio in diesem Zusammenhang.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Heinrich VIII., Martin Luther, Reformation, Assertio Septem Sacramentorum, römisch-katholische Kirche, England, lutherische Schriften, religiöser Konflikt, Quellenkritik, historische Einordnung, Babylonica.
- Citation du texte
- Anna Winkler (Auteur), 2018, Heinrich VIII. und die römisch-katholische Kirche. Wie versuchte Heinrich VIII. die Verbreitung der lutherischen Lehre in England zu unterbinden?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/535885