Diese Arbeit setzt sich mit dem Paradox "Armut trotz Rohstoffreichtum", dem sogenannten Ressourcenfluch, auseinander. Ziel ist es, am Beispiel der Freihandelsabkommen EPAs, welche zwischen der EU und den sogenannten AKP-Staaten verhandelt werden, die bestehenden neokolonialen Machtverhältnisse zwischen den westlichen Industrieländern und den rohstoffreichen Staaten Afrikas aufzuzeigen.
Zunächst wird ein grober Überblick über die Inhalte der neokolonialen Theorie verschafft. Im Anschluss daran wird auf den Ressourcenfluch und die herkömmlichen Erklärungsansätze für diesen eingegangen. Darauf aufbauend werden die EPAs als ein neokoloniales Instrument analysiert. Daran anschließend sollen problematische Aspekte der EPAs beleuchtet werden. Hierfür wird zunächst argumentiert, dass die EPAs auf einer längst überholten Wirtschaftsideologie basieren und sich daher durchaus schädlich auf die ökonomische Entwicklung der AKP-Länder auswirken können. Darauffolgend wird die fragwürdige Vorgehensweise der EU in den EPA-Verhandlungen betrachtet. Ein Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der Auseinandersetzung damit, wie EPAs für eine Reproduktion der Rohstoffexportabhängigkeit afrikanischer Staaten sorgen können und welche teils schwerwiegenden Folgen dies für die betroffenen Länder bedeutet.
Aus rein ökonomischer Perspektive betrachtet, stellt Afrika den ärmsten Kontinent der Erde dar. Gleichzeitig verfügt der afrikanische Erdteil über die meisten Rohstoffvorkommen weltweit. In diesem Kontext stellt sich die Frage, wie dieser Widerspruch zustande kommt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Theorie des Neokolonialismus
- Afrikas „Ressourcenfluch“
- Die EPAs als neokoloniales Machtinstrument
- Vorgeschichte der EPAs und aktueller Stand
- Wirtschaftsmodell der EPAs
- Erpresserische Verhandlungsweise der EU
- Reproduktion von Rohstoffexportabhängigkeit durch die EPAs
- Zusammenführung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert das Paradox von Armut trotz Rohstoffreichtum in Afrika, insbesondere im Kontext des „Ressourcenfluchs“. Sie argumentiert, dass neokoloniale Strukturen, die sich im Einfluss der EU auf afrikanische Staaten manifestieren, dieses Paradox erklären. Die Arbeit fokussiert auf die Freihandelsabkommen EPAs und untersucht ihre Auswirkungen auf die Rohstoffexportabhängigkeit afrikanischer Staaten.
- Neokolonialismus als Erklärungsansatz für den „Ressourcenfluch“ Afrikas
- Analyse der EPAs als neokoloniales Machtinstrument
- Beurteilung der Auswirkungen der EPAs auf die Rohstoffexportabhängigkeit afrikanischer Staaten
- Die Rolle der EU in der Gestaltung von Handelsbeziehungen mit afrikanischen Ländern
- Die Bedeutung von Wirtschaftspolitik und Souveränität in der Entwicklung afrikanischer Staaten
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik ein und stellt das Paradox von Armut trotz Rohstoffreichtum in Afrika dar. Es wird die Relevanz der Neokolonialismus-Theorie für die Analyse dieses Phänomens hervorgehoben.
Kapitel Zwei beleuchtet die neokoloniale Theorie und beschreibt die bleibenden Auswirkungen des Kolonialismus auf die Wirtschaft und Politik ehemaliger Kolonien. Hierbei wird der Fokus auf Kwame Nkrumah’s Analyse gelegt und das Konzept der „flag independence“ eingeführt.
Kapitel Drei analysiert die EPAs als neokoloniales Instrument. Die Vorgeschichte und der aktuelle Stand der Verhandlungen zwischen der EU und den AKP-Staaten werden beleuchtet. Es werden auch die problematischen Aspekte der EPAs, wie die fragwürdige Wirtschaftsideologie und die erpresserische Vorgehensweise der EU, untersucht.
Schlüsselwörter
Neokolonialismus, Ressourcenfluch, Afrika, Rohstoffexportabhängigkeit, EPAs, EU, AKP-Staaten, Wirtschaftspolitik, Souveränität, Handelsbeziehungen, Entwicklung.
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2019, Armut trotz Rohstoffreichtum. Der Ressourcenfluch und die Freihandelsabkommen der EU und AKP-Staaten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/536476