Diese Hausarbeit behandelt die Erschaffung der Ischa aus dem Schöpfungsbericht der Genesis. Die Geschichte von Adam und Eva ist wahrscheinlich eine der bekanntesten Stellen des Alten Testaments und womöglich eine der wichtigsten, da sie die Frage beantwortet, die die Menschheit seit Anbeginn der Zeit beschäftigt: „Wo kommen wir her?“. Nun geht es in meiner Hausarbeit aber nicht um die Erschaffung des Menschen an sich, sondern speziell um die Erschaffung der Ischa oder heute eher bekannt als Eva. Auch explizit diese Textstelle des Schöpfungsberichtes hat sehr viel Potential für Diskussionen. Nicht selten wurde sie verwendet um die Stellung der Frau gegenüber dem Mann zu schwächen. Der Emanzipation und dem Feminismus zum Trotz wurde auch bis in die jüngere Vergangenheit argumentiert, die Frau sei dem Mann untergeordnet. Begründet wurde dies nicht selten auf die Erschaffung Evas aus der Rippe ihres männlichen Partners Adam. Aber ist es wirklich so einfach? Lässt sich wirklich sagen, die Frau ist dem Mann untergeordnet, weil schon in der Bibel steht, dass der Mann zuerst da war und aus seiner Rippe die Frau geschaffen wurde, um ihm zur Seite zu stehen? Und viel wichtiger: Steht das da wirklich?
Um diese Ergebnisse zu erhalten werde ich die Textstelle zunächst abgrenzen und den Kontext, in dem sie steht, untersuchen. Danach werde ich einen Übersetzungsvergleich durchführen, um mögliche Übersetzungsschwierigkeiten festzustellen und den damit verbundenen Raum für Interpretationen zu finden. Daran schließt eine sprachlich-sachliche Analyse an, in der ich den Text gliedere, sowie wichtige Begrifflichkeiten kläre. Dabei soll sowohl die textliche Einheitlichkeit untersucht, als auch der soziokulturelle Hintergrund aufgeschlüsselt werden. Im nächsten Schritt suche ich nach dem innovativen Potential des Textes, indem ich mich mit den Motiven, Traditionen und Prätexten der Textstelle auseinandersetze. In einem letzten Schritt vor dem Fazit wende ich mich noch der Aussageabsicht des Autors zu. Form, Gattung und Aussagerichtung des Textes, sowie die Erzählstrategie des Autors sollen dabei Aufschluss über die Intention des Autors und dessen Lernziele geben.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- ABGRENZUNG DER PERIKOPE
- ÜBERSETZUNGSVERGLEICH
- Hinweise zum tabellarischen Übersetzungsvergleich
- Auswertung des Übersetzungsvergleichs
- SPRACHLICH-SACHLICHE ANALYSE
- Linguistische Analyse
- Realien
- DAS INNOVATIVE POTENTIAL
- Motiv- und Traditionskritik
- Religionsgeschichtlicher Vergleich
- AUSSAGEABSICHT DES AUTORS
- Form- und Gattungskritik
- Textpragmatische Analyse
- FAZIT
- LITERATURVERZEICHNIS
- ANHANG
- Tabellarischer Übersetzungsvergleich
- Grafik zum Münsteraner Pentateuchmodell
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Erschaffung der Ischa im Schöpfungsbericht der Genesis. Ziel ist es, die Textstelle in Genesis 2,18-25 exegetisch zu untersuchen und die Frage zu beleuchten, ob die Darstellung der Erschaffung der Frau aus Adams Rippe eine Unterordnung der Frau gegenüber dem Mann impliziert. Darüber hinaus werden verschiedene Interpretationsmöglichkeiten und die Relevanz der Textstelle im Kontext der Geschlechterdebatte beleuchtet.
- Die Erschaffung der Ischa (Eva) in Genesis 2,18-25
- Analyse des Textes und seiner sprachlichen Besonderheiten
- Interpretation der Textstelle im Kontext der Geschlechterrollen
- Religionsgeschichtlicher und traditionsgeschichtlicher Hintergrund
- Die Aussageabsicht des Autors und die Intention des Textes
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Forschungsfrage nach der Bedeutung der Erschaffung der Ischa in Genesis 2,18-25 und dem möglichen Rückschluss auf die Stellung der Frau im Verhältnis zum Mann. Der Autor beschreibt seine Motivation, die Textstelle neu zu betrachten und gibt einen Überblick über die methodische Vorgehensweise der Arbeit.
- Abgrenzung der Perikope: Dieses Kapitel beschreibt den Kontext der Textstelle innerhalb des Schöpfungsberichts in Genesis und definiert den genauen Abschnitt, der im weiteren Verlauf der Arbeit untersucht wird. Der Autor erläutert die Bedeutung der Einleitung und des Abschlusses der Perikope und unterstreicht deren inhaltliche Einheit.
- Übersetzungsvergleich: Das Kapitel stellt Unterschiede in verschiedenen Bibelübersetzungen heraus, um mögliche Übersetzungsschwierigkeiten und den damit verbundenen Raum für Interpretationen aufzuzeigen. Der Autor erklärt seine Vorgehensweise beim Vergleich und präsentiert die Ergebnisse in einer tabellarischen Form im Anhang.
- Sprachlich-sachliche Analyse: Dieses Kapitel gliedert den Text und analysiert wichtige Begrifflichkeiten. Dabei werden die textliche Einheitlichkeit und der soziokulturelle Hintergrund untersucht. Der Autor legt den Schwerpunkt auf die sprachliche Analyse des hebräischen Textes und die Interpretation der relevanten Begriffe.
- Das innovative Potential: Das Kapitel beleuchtet die Besonderheiten der Textstelle im Vergleich zu anderen alttestamentlichen Traditionen. Der Autor untersucht die Motive, Traditionen und Prätexte der Textstelle und analysiert deren innovativen Charakter im Kontext der damaligen Zeit.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit konzentriert sich auf die Exegese von Genesis 2,18-25, der Erschaffung der Ischa (Eva) aus Adams Rippe. Die Analyse umfasst sprachliche und textuelle Aspekte, den Vergleich mit anderen alttestamentlichen Traditionen und die Interpretation der Textstelle im Kontext der Geschlechterdebatte. Wichtige Schlüsselbegriffe sind Schöpfungsbericht, Genesis, Ischa, Eva, Adam, Mann, Frau, Unterordnung, Geschlechterrollen, Exegese, Hermeneutik, Traditionskritik, religionsgeschichtlicher Vergleich.
- Citation du texte
- Onno Suntken (Auteur), 2016, Die Erschaffung der Ischa. Eine exegetische Untersuchung von Genesis 2,18-25, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/537113