Da XML als Format zur Datenrepräsentation und zum Datenaustausch immer größeren Stellenwert gewonnen hat und noch gewinnt, steigt auch die Nachfrage nach Transformations- und Anfragesprachen für XML. Die am weitesten verbreiteten Vertreter sind wohl XPath und XQuery. Bei diesen beiden Sprachen, wie auch bei vielen anderen, handelt es sich um Sprachen, die einen navigationellen Ansatz zur Bearbeitung von XML-Dokumenten bieten. Der Programmierer muss hier auf bekannten Pfaden durch die XML-Struktur wandern. Dies kann durchaus als hinderliche Einschränkung gesehen werden, wenn man nicht angeben möchte wie man zu seinem Wissen kommt, sondern sich vielmehr darauf beschränken möchte wie die Daten spezifiziert sind. Einen anderen Ansatz verfolgen Sascha Berger, Francois Bry, Paula Patranjan und Sebastian Schaffert von der Universität München bei der Entwicklung der Sprache Xcerpt. Sie verwenden ein Konzept bei dem die Dokumente nach Regeln und Mustern bearbeitet werden. Diese Vorgehensweise ist also eher den logischen Programmiersprachen, wie beispielsweise Prolog, zuzuordnen oder mit Datenbankanfragesprachen wie SQL verwandt.
Auf Xcerpt aufbauend wurde XChange entwickelt. XChange soll für die automatische Verbreitung von Updates im Web und zur Kommunikation zwischen Webseiten eingesetzt werden.
Das Ziel dieser Seminararbeit wird es nun sein, den Aufbau von Xcerpt und XChange näher zu beleuchten. Da die beiden Sprachen erst wenige Jahre alt, sehr experimentell und noch nicht weit verbreitet sind, ist auch nur eine beschränke Literatur vorhanden. Im Großen und Ganzen bezieht sich diese Arbeit daher auf Quellen, die auf der Homepage zu Xcerpt (www.xcerpt.org) und sowie des Lehrstuhls „Programmier- und Modellierungssprachen“ des Instituts für Informatik an der Universität München veröffentlicht wurden.
Um in den Beispielen durchgehend einen roten Faden zu verfolgen, beziehen sich alle gezeigten Beispiele auf eine XML-Datei, die sich im Anhang befindet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Xcerpt
- Xcerpt-Konstrukte
- Database Terms
- Query Terms
- Allgemeines
- Descendent
- Variablen
- Construct Terms
- Aufbau eines Xcerpt-Programms
- Rules
- Rule Chaining
- Goals
- Ein- und Ausgabe
- Abschließendes Beispiel
- Xcerpt-Konstrukte
- XChange
- Erfahrungen und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Einführung und Funktionsweise der beiden XML-Verarbeitungssprachen Xcerpt und XChange. Ziel ist es, den Aufbau und die Funktionsweise beider Sprachen zu erläutern, um ein grundlegendes Verständnis für die Anwendungsspezifischen Sprachen im Umfeld von XML zu schaffen.
- Die Funktionsweise von Xcerpt als deklarative Sprache für die Bearbeitung von XML-Dokumenten.
- Die Darstellung von XML-Dokumenten als Terme in Xcerpt.
- Die verschiedenen Konstrukte in Xcerpt, wie Database Terms, Query Terms und Construct Terms.
- Die Anwendung von XChange für die automatische Verbreitung von Updates im Web.
- Die Unterschiede zwischen Xcerpt und anderen XML-Verarbeitungssprachen wie XPath und XQuery.
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den Hintergrund und die Motivation für die Entwicklung der beiden XML-Verarbeitungssprachen Xcerpt und XChange dar. Sie erläutert die Herausforderungen, die sich aus der wachsenden Bedeutung von XML als Datenformat ergeben, und stellt die Vorteile von Xcerpt gegenüber anderen, navigationellen Ansätzen heraus.
- Xcerpt: Dieses Kapitel behandelt die Funktionsweise der Sprache Xcerpt. Es wird die Darstellung von XML-Dokumenten als Terme vorgestellt, die verschiedenen Konstrukte der Sprache erläutert und der Aufbau eines vollständigen Xcerpt-Programms beschrieben.
- XChange: Dieses Kapitel widmet sich der Sprache XChange, welche auf Xcerpt aufbaut und für die automatische Verbreitung von Updates im Web eingesetzt werden soll.
Schlüsselwörter
Xcerpt, XChange, XML-Verarbeitung, deklarative Sprache, XML-Terme, Database Terms, Query Terms, Construct Terms, automatische Update-Verbreitung, Webkommunikation.
- Quote paper
- Andre Altenau (Author), 2005, XCerpt und XChange, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/53734