Die Intertextualität stellt eine von vielen Literaturtheorien dar. Sie bezeichnet die Beziehung, welche zwischen Texten entstehen kann. In der Literaturwissenschaft gibt es gängige Theorieansätze: Die poststrukturalistische Intertextualitätstheorie und die strukturalistisch-hermeneutische Intertextualitätstheorie.
Als Begründerin der poststrukturalistischen Theorie gilt Julia Kristeva, die sich auf die Ansätze des russischen Literaturwissenschaftlers Michail Bachtin stützt. Die strukturalistisch-hermeneutische Intertextualitätstheorie sieht Intertextualität als ein Phänomen, welches in unterschiedlichen Formen und Intensitäten auftreten kann und bei der Textinterpretation berücksichtigt werden sollte. Der französische Literaturwissenschaftler Gérard Genette hat dabei verschiedene Formen der Markierungen von Intertextualität niedergeschrieben und diese Theorie stellt den enggefassten Intertextualitätsbegriff dar.
Dies soll nur ein kleiner Einstieg sein, denn in dieser Arbeit geht es vielmehr um allgemeine Formen der Markierung und im Anschluss speziell um intertextuelle Spuren des Werkes ,"Arnold Beer. Das Schicksal eines Juden" von Max Brod in Franz Kafkas "Das Urteil".
Neben der Primärliteratur wird u. a. ein Text von Susanne Schedel verwendet, in welchem sie intertextuelle Bezüge und "Das Urteil" zusammenbringt. Alles in allem soll die Arbeit neben der "Theorie" einen Einblick geben, wie Franz Kafka mit intertextuellen Bezügen in "Das Urteil" umgegangen ist und wie diese vom Leser wahrgenommen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Franz Kafka und die Intertextualität
- Formen der Markierungen von Intertextualität
- Auf den Spuren der intertextuellen Bezüge von Max Brods „Arnold Beer. Das Schicksal eines Juden.“ in Franz Kafkas „Das Urteil“
- Franz Kafka und die versteckten intertextuellen Bezüge
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Intertextualität zwischen Max Brods „Arnold Beer. Das Schicksal eines Juden.“ und Franz Kafkas „Das Urteil“. Sie analysiert die Formen der Markierung von Intertextualität und untersucht, wie Kafka in seinem Werk versteckte intertextuelle Bezüge einsetzt.
- Intertextualität als Literaturtheorie und ihre verschiedenen Ansätze
- Formen der Markierung von Intertextualität im literarischen Werk
- Intertextuelle Bezüge zwischen „Arnold Beer“ und „Das Urteil“
- Die Rolle der versteckten intertextuellen Bezüge in Kafkas Werk
- Rezeption der intertextuellen Bezüge durch den Leser
Zusammenfassung der Kapitel
Franz Kafka und die Intertextualität
Dieses Kapitel stellt den theoretischen Rahmen der Arbeit dar, indem es verschiedene Ansätze der Intertextualitätstheorie, insbesondere die poststrukturalistische und die strukturalistisch-hermeneutische Theorie, vorstellt. Die Bedeutung von Julia Kristevas „weiten“ Intertextualitätsbegriff und Gérard Genettes verschiedenen Formen der Markierung werden erläutert.
Formen der Markierungen von Intertextualität
Dieses Kapitel befasst sich mit verschiedenen Möglichkeiten der Markierung von Intertextualität in einem literarischen Werk. Es untersucht die Markierungen in Nebentexten, wie z. B. Titel, Untertitel, Vorwort, Nachwort und Klappentext. Zudem werden Markierungen im inneren Kommunikationssystem, wie z. B. das Lesen und die Auseinandersetzung mit dem Prätext durch die Figuren, sowie Markierungen im äußeren Kommunikationssystem, wie z. B. die Auswahl der Figurennamen, erläutert.
Schlüsselwörter
Intertextualität, Max Brod, Franz Kafka, „Arnold Beer. Das Schicksal eines Juden.“, „Das Urteil“, Markierungen von Intertextualität, Prätext, Nebentext, inneres Kommunikationssystem, äußeres Kommunikationssystem, Literaturtheorie, poststrukturalistische Theorie, strukturalistisch-hermeneutische Theorie.
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2017, Inwiefern lassen sich intertextuelle Spuren aus Max Brods "Arnold Beer. Das Schicksal eines Juden" in Franz Kafkas "Das Urteil" wiederfinden?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/537395