Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit Gellerts Roman „Die schwedische Gräfin von G***“. Gellert wollte mit seinem Werk nicht nur unterhalten, sondern verfolgte auch pädagogische Absichten, die ich mit dieser Hausarbeit herausarbeiten möchte.
Um dies zu gewährleisten ist es unter anderem notwendig, die Begründung formaler Aspekte im Handlungsstrang des Werkes wiederzufinden.
Ich werde darüber hinaus die für Gellert geltenden Ideale anhand seiner moralischen Vorlesungen und Quellen anderer Autoren historisch und kritisch darstellen, um den Roman auf dieser Grundlage zu untersuchen.
Weiterhin möchte ich die Charakteristika der Empfindsamkeit vorstellen, die die Grenze der tradierten Moralnormen im Gegensatz zur anschließenden Strömung des Sturm und Drang noch nicht überschreiten. Im Mittelpunkt soll hierbei die Einheit von Herz und Vernunft und ihre Bewährung stehen. Der Focus wird vorwiegend auf dem ersten Teil des Romans liegen, da die pädagogische Absicht in diesem wesentlich ausgeprägter ist.
Auffallend ist außerdem, dass der Roman über eine Haupt- und zahlreiche Nebenhandlungen verfügt. Ich werde in der vorliegenden Arbeit zum einen untersuchen, was Gellert mit dieser großen Anzahl von handelnden Personen bezwecken wollte und welche Bedeutung den Sterbensszenen zukommt.
Anhand ausgesuchter Episoden möchte ich anschließend die spezielleren Absichten Gellerts darstellen und hierbei auch die Sichtweise eines heutigen Lesers einbeziehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Formale Aspekte und Erzählformen
- Ich-Erzählerin und Ansprache des Lesers
- Die Episodenstruktur des ersten Teils
- Der Einsatz von Briefen im Roman
- Gellert als Pädagoge der Aufklärung
- Gellerts Ideale
- Gellerts Moral- und Tugendideal
- Gellerts Liebes- und Eheideal
- Gellerts Ideal der Einheit von Herz und Vernunft - Affekttransformation
- Ausgewählte Episoden zur exemplarischen Darstellung Gellerts Intention
- Marianenepisode als Antithese zur gelungenen Affekttransformation
- Heirat mit Herrn R***
- Rückkehr des Grafen
- Ehe zu viert als Ausweg
- Die Episode des Prinzen
- Neudefinition der Funktion des Todes
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert Gellerts Roman „Die schwedische Gräfin von G***“ und beleuchtet dessen pädagogische Absichten. Der Fokus liegt auf der Darstellung der formalen Aspekte des Romans, der Analyse von Gellerts Idealen und der Untersuchung der Einheit von Herz und Vernunft im Kontext der Empfindsamkeit.
- Die pädagogische Intention des Romans
- Die formalen Aspekte des Romans und ihre Bedeutung für die Vermittlung von Idealen
- Gellerts Ideale von Moral, Tugend, Liebe und Ehe
- Die Einheit von Herz und Vernunft als zentrales Thema der Empfindsamkeit
- Die Rolle von Episoden und Briefen in der Gestaltung der Handlung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und erläutert die Forschungsfrage und das Vorgehen. Der zweite Teil beschäftigt sich mit formalen Aspekten des Romans, wie der Ich-Erzählerin, der Episodenstruktur und dem Einsatz von Briefen. Dabei wird die Beziehung zwischen Form und Inhalt analysiert.
Der dritte Teil widmet sich Gellerts Rolle als Pädagoge der Aufklärung und stellt seine Ideale von Moral, Tugend, Liebe und Ehe vor. Der vierte Teil untersucht die exemplarische Darstellung von Gellerts Intentionen in ausgewählten Episoden des Romans. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Affekttransformation als zentrales Element des Romans.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Roman „Die schwedische Gräfin von G***“ von Christian Fürchtegott Gellert, der Empfindsamkeit, pädagogischen Absichten, Moral und Tugend, Liebe und Ehe, Einheit von Herz und Vernunft, Affekttransformation, Episodenstruktur und Briefen.
- Quote paper
- Stephanie Meyer (Author), 2006, Liebe im Widerspruch zwischen Gesellschaft und Herz am Beispiel von 'Leben der schwedischen Gräfin von G***' von C. F. Gellert, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/53759