Durch die EU Osterweiterung am 24. Mai 2004 um 10 neue Mitgliedstaaten, eröffneten sich Europa, besonders auch Deutschland durch die Nähe zu Mittel- und Osteuropa (MOE), ganz neue wirtschaftliche Perspektiven. Nach einem Jahrzehnt des Transformationsprozesses haben die MOE-Länder eine Industriestruktur erreicht, die zwischen den nördlichen und südlichen EU-15 Mitgliedstaaten einzuordnen ist. Mit dieser Annäherung an die Wirtschaftsstruktur verbessern sich schließlich auch die Bedingungen für Auslandsdirektinvestitionen (ADI). Denn nach ZSCHIEDRICH (2000: 206) belegen internationale Erfahrungen, dass die Mitgliedschaft in Freihandelszonen oder Wirtschaftsgemeinschaften wie der Europäischen Gemeinschaft, den ADI-Fluss vergrößern. Sowohl die Beitrittsländer als auch die Mitgliedstaaten der EU-15 legen große Erwartungen in die zukünftige Entwicklung der Direktinvestitionen. Jedoch ist der Kapitalfluss von vielen Bestimmungsfaktoren abhängig und kann nicht als Allheilmittel in punkto Verbesserung mikro- und makroökonomischer Bedingungen angesehen werden. In wie weit ausländische Direktinvestitionen ein Hoffnungsträger der MOE-Länder sind, soll am Beispiel Tschechiens und Polen aufgezeigt werden. Hierfür wird zuerst eine theoretische Grundlage geschaffen um in den Begriff der Direktinvestitionen einzuführen. Da die Wirkungen der ADI nur in Abhängigkeit von Formen, Typen und Motiven dargestellt werden können, wird anschließend noch auf die verschiedenen Theorien der Direktinvestitionen eingegangen. Darauf folgen die Entwicklung und die Auswirkungen der ADI-Zuströme in Tschechien und Polen. Zuletzt sollen alle diese Faktoren noch an einem Fallbeispiel in Tschechien anschaulich verdeutlicht werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Grundlagen
- 2.1. Begriff der Auslandsdirektinvestitionen
- 2.1.1. Definition
- 2.1.2. Abgrenzung zu Portfolioinvestitionen
- 2.1.3. Arten und Formen der Direktinvestitionen
- 2.1.4. Statistische Erfassung
- 3. Theorien der Direktinvestitionen
- 3.1. Theorie des monopolistischen Vorteils
- 3.2. Produktzyklushypothese nach Vernon
- 3.3. Standorttheorie
- 3.4. Behavioristische Theorie
- 3.5. Internalisierungstheorie
- 3.6. Eklektisches Paradigma
- 3.7. Uppsala - Modell der Internationalisierung
- 3.8. Zusammenfassende Überlegungen zu den Theorien
- 4. Motive für die Auslandsdirektinvestitionen
- 4.1. Beschaffungsorientierte Motive
- 4.2. Absatzorientierte Motive
- 4.3. Umweltorientierte Motive
- 4.4. Strategische Motive
- 4.5. Kostenorientierte / Effizientorientierte Motive
- 5. Einflussfaktoren
- 5.1. Marktgröße
- 5.2. Faktorkosten
- 5.3. Infrastruktur
- 5.4. Entfernung
- 5.5. Risikoeinschätzung
- 5.6. Agglomerationsvorteile
- 5.7. Spezifische Determinanten im Transformationsprozess
- 5.7.1. Markterschließung
- 5.7.2. Privatisierung
- 6. Entwicklung der Auslandsdirektinvestitionen
- 6.1.1. Entwicklung in Polen
- 6.1.1.1. ADI nach Wirtschaftszweigen
- 6.1.1.2. ADI nach Herkunftsländern und Unternehmen
- 6.1.1.3. ADI nach Zielregionen
- 6.1.2. Entwicklung in Tschechien
- 6.1.2.1. ADI nach Wirtschaftszweigen
- 6.1.2.2. ADI nach Herkunftsländern und Unternehmen
- 6.1.2.3. ADI nach Zielregionen
- 7. Auswirkungen der Auslandsdirektinvestitionen auf das Empfängerland
- 8. Fallbeispiel: Regionales Cluster in Brno (Brünn)/Südmähren
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Auslandsdirektinvestitionen in Tschechien und Polen im Kontext der EU-Osterweiterung. Ziel ist es, die Entwicklung und die Auswirkungen von Direktinvestitionen in diesen Ländern zu analysieren und deren Bedeutung für die Wirtschaftsentwicklung zu beleuchten.
- Die Bedeutung von Auslandsdirektinvestitionen für die Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft
- Theorien und Motive für Auslandsdirektinvestitionen
- Einflussfaktoren auf die Attraktivität von Investitionsstandorten
- Entwicklung und Struktur von Auslandsdirektinvestitionen in Tschechien und Polen
- Auswirkungen von Auslandsdirektinvestitionen auf die Empfängerländer
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt den Kontext der EU-Osterweiterung und die Bedeutung von Auslandsdirektinvestitionen für die Entwicklung der osteuropäischen Länder dar.
- Kapitel 2 liefert grundlegende Definitionen und Abgrenzungen zum Begriff der Auslandsdirektinvestitionen.
- Kapitel 3 präsentiert verschiedene Theorien, die den Fluss von Direktinvestitionen erklären, wie die Theorie des monopolistischen Vorteils, die Produktzyklushypothese und die Standorttheorie.
- Kapitel 4 analysiert die Motive für Auslandsdirektinvestitionen, wie Beschaffungs-, Absatz-, Umwelt-, strategische und kostenorientierte Motive.
- Kapitel 5 beschreibt die wichtigsten Einflussfaktoren auf die Attraktivität von Investitionsstandorten, wie Marktgröße, Faktorkosten, Infrastruktur, Entfernung und Risikoeinschätzung.
- Kapitel 6 beleuchtet die Entwicklung der Auslandsdirektinvestitionen in Polen und Tschechien, untergliedert nach Wirtschaftszweigen, Herkunftsländern und Zielregionen.
- Kapitel 7 diskutiert die Auswirkungen von Auslandsdirektinvestitionen auf die Empfängerländer, sowohl positive als auch negative Effekte.
Schlüsselwörter
Auslandsdirektinvestitionen, EU-Osterweiterung, Tschechien, Polen, Wirtschaftstransformation, Standortfaktoren, Investitionsmotive, Wirtschaftsentwicklung, Empfängerland, Fallbeispiel, Regionales Cluster.
- Quote paper
- Felix Bachofer (Author), Marielle Dannenman (Author), 2005, Auslandsdirektinvestitionen in Tschechien und Polen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/53770