Diese Arbeit wird sich explizit mit den Begriffen der Sünde und der Buße in der christlichen Religion auseinandersetzen. Die Sünde ist ein rechtlicher Leitfaden, der die gesetzliche Abhängigkeit der Individuen deklariert.
Es lässt sich aufzeigen, dass bestimmte Tatsachen dazu führen, dass gewisse Sünden erstehen. Oftmals wird eine Sünde auch als ein Unheil bezeichnet. "Ein Unheil entsteht, wenn ein „gestörtes Gleichgewicht zwischen den Menschen und der heiligen Macht sowie zwischen den Menschen untereinander vorliegt, oder ein Eindringen des Menschen in eine ihm verwehrte Sakralspähre geschieht." Da Unheil wird oftmals mit natürlichen Katastrophen gleichgesetzt. Diese sollen demonstrieren, dass ein Ungleichgewicht zwischen der weltlichen und göttlichen Ebene besteht.
Eberhard Karls Universität Tübingen Philosophische Fakultät Philosophisches Seminar Geschichte der Weltreligion
Die Sünde und die Buße in der christlichen Religion
Die Sünde
Die folgende Ausarbeitung wird sich explizit mit den Begriffen der Sünde und der Buße in der christlichen Religion auseinandersetzen. Unter dem Begriff der Sünde lässt sich die „Übertretung in Gottes Gesetz manifestieren“ (vgl.S.79)1. Eine weitere wichtige Definition lässt sich in Kapitel drei wiederfinden. Dort steht folgende Aussage über die Sünde: „Jeder der Sünde tut, begeht damit auch Gesetzlosigkeit“ (Johannes, 3,4).
Die Sünde ist somit ein rechtlicher Leitfaden, der die gesetzliche Abhängigkeit der Individuen deklariert. Eine weitere wichtige Aussage lässt sich in Kapitel 17 wiederfinden. Die Sünde wird folgendermaßen definiert: „Jede Ungerechtigkeit ist Sünde“ (Johannes, 17).
Es lässt sich aufzeigen, dass bestimmte Tatsachen dazu führen, dass gewisse Sünden erstehen. Oftmals wird eine Sünde auch als ein Unheil bezeichnet. „Ein Unheil entsteht, wenn ein „gestörtes Gleichgewicht zwischen den Menschen und der heiligen Macht sowie zwischen den Menschen untereinander vorliegt, oder ein Eindringen des Menschen in eine ihm verwehrte Sakralspähre geschieht.“2 Das Unheil wird oftmals mit natürlichen Katastrophen gleichgesetzt. Diese sollen demonstrieren, dass ein Ungleichgewicht zwischen der weltlichen und göttlichen Ebene besteht.
Die Sünde bietet deshalb einen fundamentalen Bestandteil dafür, dass ein Gleichgewicht zwischen der heiligen Macht, den Menschen und den Menschen untereinander gewährleistet wird (vgl.S.614)3. Explizit werden Verhaltensregeln manifestiert, an denen sich die Individuen halten müssen. Diese gewährleisten fundamentale Regelungen, die wichtig für das Verhalten der Menschen untereinander sind. „Diese Techniken stellen das Gleichgewicht wieder her, beseitigen die Befleckungen, restituieren die Sakralsphäre“.4 Diese Techniken sollen das Gleichgewicht zwischen den Menschen und der göttlichen Instanz legitimieren.
Die Sünde setzt voraus, dass jede Ungerechtigkeit einer Sündentat entspricht. In der Religion wird vorausgesetzt, dass durch diese Regulierung ein Gleichgewicht zwischen der Gerechtigkeit und der Ungerechtigkeit entsteht.
Die Menschen sollen sich „(…) vielmehr nach den ethischen Kategorien von Gut und Böse orientieren.“5 Deshalb ist die Sünde dafür verantwortlich, dass das Individuum zwischen dem Gutem und dem Bösem Verhalten abwägen kann und sich dementsprechend seiner Verantwortungen über sein Handeln bewusst wird. Die ethischen Werte dienen als Leitlinien, an denen sich jeder orientieren kann. Die Religion dient hier als ein wichtiges Element, welches sich gegen die bösen Störungen setzt und ist regelrecht dafür da, ein Gleichgewicht herzustellen. Die Menschen sollen deshalb nach einem sittlichen Leben streben und versuchen die Sünde zu übergehen. Dabei dient die bewusste Sittlichkeit als das „höchste Gebot“ und soll stets geachtet werden (vgl.S.615)6.
Ein wichtiger Bestandteil dieser Führung ist, dass die Lebensführung neu aufgefasst und die ständige Selbstreflexion vorausgesetzt wird (vgl.S.615). Der Prozess ist wichtig für die eigenständige Selbstreflexion. Die Sittlichkeit wird somit zum wichtigen Bestandteil der Selbstreflexion. Außerdem sind „(…) das Gute wie das Böse, (…), nur durch Selbstreflexion zu fassen.“7 Die Selbstreflexion modifiziert deshalb einen wichtigen Schritt in der Sündenlehre.
Das Sündenverhältnis definiert sich in den verschiedenen Epochen wieder. Eine Wende führte im mittelalterlichen Sündenverhältnis Abaelard ein. Er forderte die Menschen in erster Linie dazu auf, Selbsterkenntnis durchzuführen (vgl.S.615).8 Dabei beruht das Sündenverhältnis auf den moralischen Grundprinzipien der Menschen. Den die Moral und die Gesinnung sind wesentlichen Elemente dafür, dass das sittliche Bewusstsein selbstkritisch hinterfragt wird (vgl.S.615)9.
Nur durch die eigene Selbstreflexion kann die Handlung hinterfragt und neu aufgefasst werden. Die Sünde definiert sich somit als „Gebots- und Verbotskatalog“ (vgl.S. 85)10.
Bestimmte Gesetze, Regeln und Vorschriften sind dafür verantwortlich, dass die Individuen ihre eigene Verantwortung reflektieren können. Die moralischen Normen und Werte bilden dabei das Fundament der Regulierungen.
Ein Bespiel für eine Verhaltensnorm wäre: „Ihr habt gehört, daß gesagt worden ist: Du sollst nicht die Ehe brechen. Ich aber sage euch: Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen“ (Mt 5,27). Diese Auffassung bildet einen Grundbaustein dafür, wie wir unser Verhalten rechtfertigen und wie wir handeln sollen. In erster Linie sollen sich Menschen an diese Regelungen halten und somit keine Taten begehen, die moralisch gesehen nicht akzeptabel sind. Im weiteren Sinne bildet das eigene Bewusstsein eine wichtige These, wie Verhaltensstrukturen gerechtfertigt werden. In der alttestamentlichen Theologie wird bereits anerkannt, dass das „Bewusstsein der allgemeinen Sündhaftigkeit der Menschen (…)“ (vgl.S.137)11 besonders wichtig ist. Wie bereist erwähnt, spielen Gesinnung und Bewusstsein eine wichtige Rolle in unserem Denkvermögen.
Im weitern Verlauf sollen die verschiedenen Kategorien der Sünde aufgelistet und definiert werden. Die Sünde lässt sich nach Arnold Angenendt in zwei Kategorien untergliedern. Zum einen gibt es die Todsünden und zum andern die Hauptsünden. Unter die Todsünden fallen Idolatrie, Todschlag und Unzucht (vgl.S. 616)12.
Zusätzlich werden nach Angenendt die Hauptsünden durch die Acht-Laster-Lehre definiert.
Unter diese Hauptsünden fallen Gefräßigkeit, Unzucht, Geiz, Zorn, Traurigkeit, Verdrossenheit, Angst und Ruhmsucht (vgl.S.616)13. Diese Sünden spezifizieren den Grad der Sünde, welche sich dann im weitern Verfahren auf die Sündenvergebung ausprägen. Zusätzlich ist es bedeutsam, zwischen den ungewollten und den unbewussten Sünden zu klassifizieren. Es spielt eine enorme Rolle, ob jemand eine Handlung bewusst oder unbewusst vollzogen hat. So kann der Sündenfall unterschiedliche Stufungen beim Sündenerlass hervorbringen. Die klare Differenzierung zwischen den bewussten und den unbewussten Handlungen sind dabei sehr signifikant. Einen weiteren bedeutsamen Grundgedanke entwickelte Augustinus, indem er differenzierte, ob die Sündenstrafe im Diesseits oder nach dem Tod, in der Hölle, abzubüßen sei (vgl.S.617)14.
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1 Robert, Koch: Die Sünde im Alten Testament. Peter Lang Verlag. Frankfurt am Main 1992. S. 79- 85.
2 Angenendt, Jürgen: Geschichte der Religiosität im Mittelalter. Wissenschaftliche Buchgesellschaft. Darmstadt 200. S.614.
3 eb. so. S.614.
4 Angenendt, Jürgen: Geschichte der Religiosität im Mittelalter. Wissenschaftliche Buchgesellschaft. Darmstadt 200. S.614.
5 eb.so. S.615
6 eb.so. S.615
7 eb.so. S.615
8 eb.so. S.615
9 eb.so. S.615
10 Robert, Koch: Die Sünde im Alten Testament. Peter Lang Verlag. Frankfurt am Main 1992. S. 79- 85.
11 Robert, Koch: Die Sünde im Alten Testament. Peter Lang Verlag. Frankfurt am Main 1992. S.141.
12 Angenendt, Jürgen: Geschichte der Religiosität im Mittelalter. Wissenschaftliche Buchgesellschaft. Darmstadt 200. S.616.
13 Angenendt, Jürgen: Geschichte der Religiosität im Mittelalter.
14 eb.so. S.616.
- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2017, Die Sünde und die Buße in der christlichen Religion, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/537935
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