In dieser Arbeit sollen zuerst, zum Zwecke der Vollständigkeit, in aller Kürze die Gemeinsamkeiten zwischen der praefatio des Höchstpreisedikts und der Bekanntmachung des Fulvius Asticus dargestellt werden, um darauf folgend ausführlich auf die Unterschiede einzugehen. Anschließend werden mögliche Gründe untersucht, die erklären könnten, warum Fulvius Asticus Abweichungen zum ursprünglichen Edikt vornahm.
Die Zeit der diokletianischen Tetrarchie ist durch eine Vielzahl von administrativen, militärischen und wirtschaftlichen Reformen gekennzeichnet. Im Bereich der Verwaltungsreformen zählt vor allem das Höchstpreisedikt (Ende 301 n. Chr.) zu den bedeutendsten Edikten der Spätantike. Nicht selten wird das Höchstpreisedikt als der wichtigste und längste inschriftlich überlieferte Erlass der Spätantike bezeichnet. Es stellte einen, in seiner Art und Gültigkeit vorher nie dagewesenen, staatlichen Eingriff in das antike Wirtschaftssystem dar.
Das Edikt besteht aus einer praefatio, in der die Tetrarchen ihre Absichten und Gründe für den Erlass des Edikts darlegen und einem Verzeichnis, in dem Höchstpreise für Waren und Dienstleistungen des täglichen Lebens verzeichnet sind. Jedoch ist das Edikt nicht vollständig erhalten. Bisher sind 29 lateinische und griechische Fragmente gefunden worden, weshalb, vor allem im Verzeichnis der Waren und Dienstleistungen, einige Kategorien fehlen.
Um dieses Höchstpreisedikt zu verkünden, fügte der römische Statthalter der Provinzen Karien und Phrygien, Fulvius Asticus, am Ende des Edikts eine eigene Inschrift hinzu. Im Wesentlichen gibt diese Inschrift den Inhalt der praefatio in gekürzter Form wieder. Jedoch wird bei näherer Betrachtung deutlich, dass sich diese in einigen Punkten von der praefatio des Edikts unterscheidet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Inschrift des Höchstpreisedikts und die des Fulvius Asticus
- Kontext des Höchstpreisedikts und der Inschrift des Fulvius Asticus
- Vergleich der Inschriften des Höchstpreisedikts und der des Fulvius Asticus
- Beweggründe des Fulvius Asticus zur Verfassung einer zusätzlichen Inschrift und des abweichenden Inhalts
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Inschrift des römischen Statthalters Fulvius Asticus, die er zur Verkündung des Höchstpreisedikts Diokletians im Jahr 301 n. Chr. verfasste. Ziel ist es, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen der Inschrift des Fulvius Asticus und der Praefatio des Edikts zu beleuchten und mögliche Beweggründe für die Abweichungen des Statthalters zu analysieren.
- Der Kontext des Höchstpreisedikts und seine Relevanz in der Spätantike
- Die Inschrift des Fulvius Asticus als eigenständiger Text und ihre Besonderheiten
- Die Analyse der Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den beiden Inschriften
- Mögliche Beweggründe des Fulvius Asticus für die Anpassung des Edikts
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung gibt einen kurzen Überblick über das Höchstpreisedikt und seine Bedeutung in der Spätantike. Es werden die wichtigsten Quellen und Forschungsliteratur zum Thema vorgestellt.
- Die Inschrift des Höchstpreisedikts und die des Fulvius Asticus: Dieses Kapitel untersucht die Inschriften des Edikts und des Fulvius Asticus im Detail. Es werden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den beiden Texten herausgestellt.
- Beweggründe des Fulvius Asticus zur Verfassung einer zusätzlichen Inschrift und des abweichenden Inhalts: Dieses Kapitel widmet sich den möglichen Motiven des Fulvius Asticus, warum er eine eigene Inschrift zur Verkündung des Edikts verfasste und diese in einigen Punkten vom Original abwich.
Schlüsselwörter
Höchstpreisedikt, Diokletian, Fulvius Asticus, Spätantike, Inschrift, Praefatio, Preisregulierung, Wirtschaftspolitik, römische Verwaltung, Vergleichende Textanalyse.
- Arbeit zitieren
- Maximilian Posch (Autor:in), 2017, Das Höchstpreisedikt von 301 n. Chr. und die Auslegung durch Fulvius Asticus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/538084