Zuerst soll ein kurze Darstellung der Vergewaltigungen der römischen Frauen und insbesondere der Vergewaltigung und dem Freitod der Lucretia in de civitate dei gegeben werden. Im Zuge dessen wird näher darauf eingegangen werden, wie Aurelius Augustinus diesen Vorfall auslegt. In der sich anschließenden Analyse wird untersucht, wie seine Vorgehensweise und teilweise schwer nachvollziehbare Argumentation sowie seine Deutung des Falles der Lucretia erklärt bzw. verstanden werden kann.
Im Herbst 410 eroberten die Westgoten unter der Führung des Feldherren Alarich die Stadt Rom. Alarichs Heer plünderte, folterte, mordete und vergewaltigte Frauen drei Tage lang in der Hauptstadt des römischen Imperiums, bevor es wieder abzog. Seit dem Keltensturm 387 v. Chr. war dies das erste Mal, dass Rom in feindliche Hand fiel. Die römische Bevölkerung wurde durch diesen Einfall der Westgoten und der damit einhergehenden Plünderung Roms in der Grundüberzeugung ihrer Unbesiegbarkeit und dem Glauben an den einen christlichen Gott erschüttert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Darstellung der Vergewaltigungen römischer Jungfrauen und der Lucretia in de civitate dei
- Veranlasst durch die Geschehnisse in Rom im August 410
- Analyse der Argumentation des Aurelius Augustinus
- Klassische römische Geschichtsschreibung
- Wie kann Gott eine solche Tragödie nur zulassen?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Argumentation des Kirchenvaters Aurelius Augustinus von Hippo in seinem Werk "de civitate dei" im Kontext der Plünderung Roms durch die Westgoten im Jahr 410. Der Fokus liegt insbesondere auf Augustinus' Auseinandersetzung mit der Vergewaltigung römischer Frauen und dem Freitod der Lucretia als exemplarischem Fall.
- Augustinus' Deutung der Ereignisse in Rom 410 im Kontext seiner Theologie
- Analyse der Argumentationsstrategien des Kirchenvaters
- Vergleich von Augustinus' Sichtweise mit der klassischen römischen Geschichtsschreibung
- Die Rolle der Tugend und Keuschheit in Augustinus' Moralvorstellung
- Die Frage nach der Rolle Gottes im Angesicht von Leid und Gewalt
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt den historischen Kontext der Plünderung Roms im Jahr 410 dar und führt den Leser in Aurelius Augustinus' Werk "de civitate dei" ein. Sie beleuchtet die Bedeutung des Werkes als zeitgenössische Beschreibung der Ereignisse und als theologische Auseinandersetzung mit den Folgen der Plünderung.
Die Darstellung der Vergewaltigungen römischer Jungfrauen und der Lucretia in de civitate dei
Dieser Abschnitt beleuchtet Augustinus' Beschreibung der Vergewaltigungen, die während der Plünderung Roms stattfanden. Dabei wird insbesondere auf seine Interpretation des Freitodes von Frauen eingegangen, die ihre Jungfräulichkeit Gott geweiht hatten. Anschließend wird Augustinus' Darstellung der Vergewaltigung und des Freitodes der Lucretia analysiert.
Analyse der Argumentation des Aurelius Augustinus
Klassische römische Geschichtsschreibung
Dieser Abschnitt betrachtet die Argumentation des Aurelius Augustinus im Licht der klassischen römischen Geschichtsschreibung. Es wird untersucht, wie Augustinus die "Exempla-Technik" der römischen Historiographie für seine theologischen Aussagen nutzt.
Wie kann Gott eine solche Tragödie nur zulassen?
Dieser Abschnitt beleuchtet Augustinus' theologische Antwort auf die Frage, wie Gott Leid und Gewalt zulassen kann. Es wird untersucht, wie Augustinus die Ereignisse in Rom 410 in seinen Entwurf der Weltgeschichte einordnet.
Schlüsselwörter
Aurelius Augustinus, de civitate dei, Plünderung Roms, Westgoten, Vergewaltigung, Freitod, Lucretia, Tugend, Keuschheit, christliche Moral, heidnische Moral, theologische Argumentation, klassische römische Geschichtsschreibung.
- Quote paper
- Maximilian Posch (Author), 2016, Die Darstellung der Vergewaltigung römischer Jungfrauen und der Lucretia in de civitate dei, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/538090