Die Medien sind aus unserem heutigen Alltag nicht mehr wegzudenken. Indem sie die Öffentlichkeit über das politische Geschehen informieren, leisten sie einen wertvollen Beitrag für die Demokratie. So bemerkte Niklas Luhmann, ein berühmter Soziologe des 20. Jahrhunderts: "Was wir über unsere Gesellschaft, ja über die Welt, in der wir leben, wissen, wissen wir durch die Massenmedien." Luhmanns These gibt Anlass, einmal darüber nachzudenken, welche Rolle die Medien für die Politik in unserer Demokratie spielen. Schon seit geraumer Zeit ist die Beziehung zwischen Medien und Politik Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen. Über die Struktur dieses Verhältnisses gibt es differente Ansichten und dementsprechend verschiedene Modelle. Eines davon ist das Mediokratie-Modell: Hier werden die Massenmedien als Vierte Gewalt im politischen Prozess dargestellt. Da die politischen Akteure den zentralen Status der Medien erkennen, richten sie ihre politische Kommunikation an der Logik des Mediensystems aus.
In dieser Arbeit werden Ursachen, Formen und Folgen dieser Ausrichtung näher untersucht. Zunächst werden die Bedeutung der politischen Kommunikation und die Funktionen der Medien in der Demokratie herausgearbeitet. Darauf aufbauend beantwortet diese Arbeit die Frage, welcher Logik die Medien bei der Darstellung und Berichterstattung von Politik folgen und mit welchen Strategien sich die politische Akteure in ihrem Handeln und in ihrer Kommunikation entsprechend des Mediokratie-Modells nach den Regeln und Ansprüchen der Massenmedien richten. Abschließend wird untersucht, welche Folgen diese Adaption für den politischen Prozess nach sich führt und worin Gefahren, aber auch Chancen liegen.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Bedeutung der politischen Kommunikation
- III. Rolle der Massenmedien
- 3.1 Funktionen in der Demokratie
- 3.1.1. Information
- 3.1.2. Mitwirkung an der Meinungsbildung
- 3.1.3. Kontrolle und Kritik
- 3.2 Logik des Mediensystems
- 3.2.1. Selektionslogik
- 3.2.2. Präsentationslogik
- 3.1 Funktionen in der Demokratie
- IV. Ausrichtung der politischen Kommunikation an den Regeln des Mediensystems nach dem Mediokratie-Modell
- 4.1 Definition des Begriffs „Mediokratie“
- 4.2 Inszenierungsstrategien der politischen Akteure
- 4.2.1. Event-Politik
- 4.2.2. Image-Politik
- 4.2.3. Symbolische Scheinpolitik
- 4.2.3.1 Begriffserklärung und Beispiel
- 4.2.3.2 Fernsehen als Leitmedium
- 4.3 Beurteilung der Entwicklung zur Mediokratie
- 4.3.1. Gefahren
- 4.3.2. Chancen
- V. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht, wie politische Kommunikation im Kontext des Mediokratie-Modells an der Logik des Mediensystems ausgerichtet ist. Sie analysiert die Bedeutung der politischen Kommunikation und die Funktionen der Massenmedien in der Demokratie. Dabei werden die Selektions- und Präsentationslogik des Mediensystems sowie die Strategien politischer Akteure zur Inszenierung im medialen Raum beleuchtet.
- Die Bedeutung der politischen Kommunikation in der Demokratie
- Die Funktionen der Massenmedien als Vierte Gewalt im politischen Prozess
- Die Logik des Mediensystems und deren Einfluss auf die politische Kommunikation
- Die Inszenierungsstrategien politischer Akteure im Rahmen des Mediokratie-Modells
- Die Folgen der Ausrichtung der politischen Kommunikation an der Logik des Mediensystems
Zusammenfassung der Kapitel
- I. Einleitung: Die Einleitung führt mit einem aktuellen Beispiel den hohen Stellenwert symbolischen Handelns in der Politik hervor und verdeutlicht die Bedeutung der Massenmedien für die öffentliche Wahrnehmung von Politik.
- II. Bedeutung der politischen Kommunikation: Dieses Kapitel befasst sich mit der zentralen Rolle der politischen Kommunikation im demokratischen System. Die politische Kommunikation dient dem Transfer politischer Ideen und Programme in die Öffentlichkeit und macht sie gleichzeitig der Diskussion und Kontrolle zugänglich.
- III. Rolle der Massenmedien: Dieses Kapitel untersucht die Funktionen der Massenmedien in der Demokratie, insbesondere die Information, die Mitwirkung an der Meinungsbildung sowie die Kontrolle und Kritik. Darüber hinaus werden die Selektions- und Präsentationslogik des Mediensystems erläutert.
- IV. Ausrichtung der politischen Kommunikation an den Regeln des Mediensystems nach dem Mediokratie-Modell: Das Kapitel definiert den Begriff „Mediokratie“ und beleuchtet die Inszenierungsstrategien politischer Akteure, wie Event-Politik, Image-Politik und symbolische Scheinpolitik.
Schlüsselwörter
Politische Kommunikation, Massenmedien, Mediokratie, Demokratie, Selektionslogik, Präsentationslogik, Inszenierungsstrategien, Event-Politik, Image-Politik, symbolische Scheinpolitik, Funktionen der Medien, Legitimation durch Kommunikation.
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- Christian Kreß (Autor), 2005, Die Ausrichtung der politischen Kommunikation an der Logik des Mediensystems nach dem Mediokratie-Modell, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/53856