Augustus ist einer der wenigen Personen, die selbst zwei tausend Jahre nach ihrem Tod noch so im Geschichtsbewusstsein verankert sind, dass sie nach wie vor als Referenzpunkte in gegenwärtiger Politik dienen können. Über den Gründer des Principats, seinen Taten, Bauten und Siegen wurden zahlreiche Werke geschrieben, sogar eine kulturelle Revolution wird ihm zugeschrieben. Der Historiker Uwe Walter fasste diese auf drei Begriffe zusammen: Traditionsbezug, Kanonisierung und Monumentalität. Seiner Meinung nach war der wichtigste Ort in Rom, an dem dies verwirklicht wurde, das Augustusforum.
Bezüglich des Augustusforums ergab sich jedoch erst neulich, 2018, durch den Historiker Nils Steffensen eine Forschungskontroverse bezüglich der Kanonisierung der Statuen im Forum. Die Frage war, inwiefern denn eigentlich von einem harmonischen Bild der römischen Geschichte die Rede sein kann. Da die Kontroverse bisher noch nicht zu einer wissenschaftlichen Diskussion geführt hat, sollte diese Arbeit hiermit einen bescheidenen ersten Schritt darstellen. Ferner wird untersucht, wie das Statuenprogramm des Augustusforums zu deuten ist und die Frage der Kontroverse geklärt, ob die römische Geschichte nun harmonisch dargestellt wurde.
Die Quellenlage bedarf dazu einer genaueren Analyse, weswegen ihr ein eigenes Kapitel gewidmet wird. Eine genauere Analyse des ersten Princeps wird nicht erfolgen, da dies weder im Rahmen dieser Arbeit notwendig ist noch Augustus den Kürzungen wegen gerecht werden könnte. Nachfolgend folgt eine genauere Untersuchung der Kontroverse selbst, mit den jeweiligen Argumenten der Historiker. Danach werden exemplarisch drei Interpretationsweisen des Statuenprogramms des Augustusforum vorgestellt, mithilfe derer entweder die potenzielle Harmonie hinter dem Programm erkennbar gemacht werden kann oder das Fehlen derselben. Abschließend folgt ein Fazit samt Ausblick.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Zur Quellenlage.
- II. 1) Das Augustusforum....
- II. 2) Res Gestae......
- II. 3) Dichter und Schriftsteller....
- III. Die Kontroverse..
- IV. Potenzielle Interpretationsweisen des Forums.......
- IV. 1) Interpretation als exempla........
- IV. 2) Interpretation als familia
- IV. 3) Interpretation als res publica restituta
- V. Fazit und Ausblick....
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Forschungskontroverse bezüglich der Kanonisierung der Statuen im Augustusforum. Das zentrale Anliegen ist es, zu untersuchen, inwiefern das Statuenprogramm des Augustusforums zu deuten ist und die Frage zu klären, ob die römische Geschichte darin harmonisch dargestellt wurde.
- Die Quellenlage des Augustusforums, insbesondere die Res Gestae Divi Augusti und antike Autoren
- Die Kontroverse um die harmonische Darstellung der römischen Geschichte im Statuenprogramm
- Drei Interpretationsweisen des Statuenprogramms: exempla, familia, res publica restituta
- Die Bedeutung des Augustusforums als Ort der Erinnerung und Selbstdarstellung
Zusammenfassung der Kapitel
- I. Einleitung: Die Einleitung stellt die Relevanz von Augustus und dem Augustusforum als Ort der Selbstdarstellung und Erinnerung dar. Sie führt in die Forschungskontroverse um die Interpretation des Statuenprogramms ein.
- II. Zur Quellenlage: Dieses Kapitel analysiert die verfügbaren Quellen, darunter das Augustusforum selbst, die Res Gestae Divi Augusti und antike Autoren, die sich mit Augustus auseinandersetzten.
- II. 1) Das Augustusforum: Dieser Abschnitt beleuchtet die Entstehung und Gestaltung des Augustusforums, die Baugeschichte und die Bedeutung des Forums als zentraler Ort der römischen Politik und Kultur.
- II. 2) Res Gestae: Hier wird die Selbstdarstellung des Augustus in der Res Gestae Divi Augusti betrachtet und deren Rolle für die Interpretation des Statuenprogramms untersucht.
- II. 3) Dichter und Schriftsteller: Dieser Abschnitt analysiert antike Autoren, die über Augustus und seine Zeit schrieben, und ihre Beiträge zur Forschung über das Statuenprogramm.
- III. Die Kontroverse: Dieses Kapitel behandelt die Forschungskontroverse um die Interpretation des Statuenprogramms des Augustusforums, insbesondere die Debatte um die Frage, ob die römische Geschichte darin harmonisch dargestellt wurde.
- IV. Potenzielle Interpretationsweisen des Forums: Dieser Abschnitt stellt exemplarisch drei verschiedene Interpretationsweisen des Statuenprogramms vor: exempla, familia und res publica restituta. Die einzelnen Interpretationen werden auf ihre Stärken und Schwächen hin untersucht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert sich auf die Themen Augustus, Augustusforum, Statuenprogramm, Kanonisierung, römische Geschichte, Forschungskontroverse, Interpretationsweisen, exempla, familia, res publica restituta. Die Analyse befasst sich mit der Quellenlage, der Selbstdarstellung des Augustus und der Debatte um die harmonische Darstellung der römischen Geschichte im Statuenprogramm.
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- Pawel Bornstedt (Autor), 2019, Das Programm der Statuen im Augustusforum, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/538671