Die heutige Situation im Heilwesen ist gekennzeichnet durch hohe Ansprüche des Patienten. Hierzu zählt an erster Stelle die richtige Diagnose durch den Arzt und die Verschreibung der richtigen Medikamente. Ein vom Gesetzgeber hervorgehobener Kosten-Leistungsdruck, verbunden mit einer erheblichen Verkürzung der Verweildauer, hat zu einem starken Zeitdruck für die Beschäftigten im Gesundheitswesen geführt. Durch den hohen Kostendruck bestehen Bestrebungen, kostengünstiges Personal einzusetzen, welches dann aber meist auch weniger qualifiziert ist. Des Weiteren führt dieser Kostendruck auch zur Reduktion von Personal, längeren Arbeitszeiten, Stress, weniger Zeit für den einzelnen Patienten und letztendlich zur Unzufriedenheit des Personals. Dies führt oft zu Behandlungsfehlern im Gesundheitsbereich, insbesondere im Krankenhaus. Die Folgen sind eine stetig zunehmende Zahl von Zivilprozessen mit steigenden Schadenersatz- und Schmerzensgeldforderungen. Des Weiteren nimmt zwangsläufig die Qualität der Leistungen ab.
Das Robert-Koch-Institut kam in seinem Bericht „Medizinische Behandlungsfehler“ vom Oktober 2003 zu dem Ergebnis, dass in Deutschland von ca. 40.000 Behandlungsfehlervorwürfen pro Jahr auszugehen ist. Davon sind 60% des Versorgungsbereiches der Krankenhäuser betroffen und nur die Fälle, die durch Klageverfahren bekannt geworden sind. Die Dunkelziffer ist weit höher anzusetzen. „Fehlervorwürfe betreffen dabei vornehmlich die operativen Disziplinen und in überdurchschnittlichem Maße Krankenhausärzte.“ Die in Deutschland anerkannten Fälle von Schadensersatz werden jährlich auf 12.000 geschätzt. In diesem Zusammenhang soll zu Beginn der Arbeit eine Abgrenzung des Qualitätsmanagements vom Risikomanagement vorgenommen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Definition von Qualitäts- und Risikomanagement und deren Zusammenhang
- Qualitätsmanagement
- Risikomanagement
- Vorteile des Zusammenführens von Qualitäts- und Risikomanagement
- Vorkommen des Risikomanagements in deutschen Krankenhäusern - Analyse des CKM¹´s zur Integration des Risikomanagements im Krankenhaus -
- Analyse zu Informationen auf den Internetseiten deutscher Krankenhäuser
- Befragung von Krankenhauspersonal
- Rechtliche Aspekte und gesetzliche Grundlagen eines Risikomanagementsystems
- In welchen Schritten könnte im Rahmen des KonTraG im Krankenhaus eine Risikoerfassung am Beispiel der Instrumentensicherheit vorgenommen werden?
- Projektdarstellung
- Risikoerfassung
- Risikobewertung
- Risikobehandlung
- Risikokommunikation
- Risikokontrolle
- Risiko-Nutzen-Überlegung
- Ursachen von Risiken im Krankenhaus
- Vorder- und hintergründige Schäden und Fehler im Krankenhaus
- Vordergründige Schäden und Fehler
- Nebenwirkungen von Medikamenten
- Verabreichung falscher Medikamente
- Hintergründige Schäden und Fehler
- Organisatorische Defizite
- Unzureichende Gerätesicherheit
- Vordergründige Schäden und Fehler
- Vorder- und hintergründige Schäden und Fehler im Krankenhaus
- Strategien und Konzepte in der Ablauforganisation und Risikodokumentation der Krankenhäuser
- Strategien und Konzepte in der Ablauforganisation
- Checklisten im Krankenhaus
- Teamarbeit
- Human Factors
- Strategien und Konzepte in der Risikodokumentation
- Das Qualitätsmanagement-Dokumentationssystem
- Berichtssystem für klinische und pflegerische Zwischenfälle
- Fall Busters-Program
- Mitarbeiterbefragung
- Fehlermeldeformular für Krankenhausmitarbeiter
- Balanced Scorecard
- Strategien und Konzepte in der Ablauforganisation
- Prävention medizinischer Fehler und deren Risikofaktoren
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit zielt darauf ab, den Zusammenhang zwischen Qualitäts- und Risikomanagement im Gesundheitswesen zu verdeutlichen und insbesondere den Bezug zur Patientensicherheit herzustellen.
- Definition und Abgrenzung von Qualitäts- und Risikomanagement
- Vorteile der Integration von Qualitäts- und Risikomanagement im Krankenhaus
- Analyse des Vorkommens von Risikomanagement in deutschen Krankenhäusern
- Rechtliche Aspekte und gesetzliche Grundlagen eines Risikomanagementansatzes
- Ursachen von Risiken im Krankenhaus, insbesondere vorder- und hintergründige Schäden und Fehler
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Risikomanagements im Krankenhaus ein und erläutert die aktuelle Problematik der Behandlungsfehler und deren Folgen. Sie beschreibt den wachsenden Kostendruck und die Konkurrenz im Gesundheitswesen und unterstreicht die Bedeutung einer proaktiven Risikomanagementstrategie.
Kapitel 2 definiert die Begriffe Qualitäts- und Risikomanagement und beschreibt deren Zusammenhang. Die Vorteile der Integration beider Managementansätze werden herausgestellt.
Kapitel 3 analysiert die Verbreitung des Risikomanagements in deutschen Krankenhäusern durch eine Analyse von Internetseiten und eine Befragung von Krankenhauspersonal.
Kapitel 4 beleuchtet die rechtlichen Aspekte und gesetzlichen Grundlagen eines Risikomanagementsystems im Krankenhaus.
Kapitel 5 beschreibt die einzelnen Schritte einer Risikoerfassung am Beispiel der Instrumentensicherheit im Rahmen des KonTraG.
Kapitel 6 analysiert die Ursachen von Risiken im Krankenhaus, wobei vorder- und hintergründige Schäden und Fehler unterschieden werden.
Kapitel 7 stellt verschiedene Strategien und Konzepte in der Ablauforganisation und Risikodokumentation von Krankenhäusern vor.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Qualitätsmanagement, Risikomanagement, Patientensicherheit, Behandlungsfehler, Krankenhaus, rechtliche Aspekte, gesetzliche Grundlagen, Risikoerfassung, Risikobewertung, Risikobehandlung, Risikokommunikation, Risikokontrolle, Risiko-Nutzen-Überlegung, Strategien, Konzepte, Ablauforganisation, Risikodokumentation, Prävention, medizinische Fehler.
- Arbeit zitieren
- Dipl. Soz.verw. (FH) Katrin Heduschka (Autor:in), 2004, Qualitätsmanagement als Instrument des Risikomanagements am Beispiel des Krankenhauses, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/53872