In dieser Arbeit sollen daher grundlegende Tendenzen verbunden mit gelegentlichen Verweisen auf Abweichungen ein Gesamtbild zur Lage der indischen Frau zeichnen, welches ob der angesprochen Vielschichtigkeit und Komplexität jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben kann, sehr wohl jedoch einen Überblick ermöglichen soll.
Das Geschlechterverhältnis, welches weltweit durchschnittlich etwa bei 1060 Frauen zu 1000 Männern liegt, hat in Indien eine kontinuierliche Verschiebung zu Ungunsten der Frauen erfahren. Die landesweite Geschlechterverteilung von 972 Frauen je 1000 Männer im Jahre 1901 sank somit hundert Jahre später bis auf lediglich 927 Frauen je 1000 Männer. Doch weit über das ersichtliche zahlenmäßige Ungleichgewicht der Geschlechterverteilung und das daraus resultierende Frauendefizit hinaus, geben diese Zahlen Auskunft über eine geringe Wertschätzung der Frau. Eine Solche äußert sich unter anderem in der Praxis des selektiven Abtreibens weiblicher Föten oder in der systematischen Vernachlässigung junger Mädchen in Bezug auf Ernährung und Gesundheitsvorsorge, die nicht selten in einem frühen Tod resultieren.
Wie Indiens ehemalige Premierministerin Indira Ghandi bemerkte, handelte es sich bei Frauen nicht nur um “the biggest oppressed minority in the world”, indische Frauen im Speziellen wären „handicapped from birth“ (FORBES (1996): 233).
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Die rechtliche Stellung indischer Frauen
- Die Rolle der Religion
- Die Induskultur: ein "golden age" der Frauen?
- Der Einfluss des Vedischen Zeitalters
- Kinderehen
- Die Ehe - Mittelpunkt indischen Lebens
- Witwenelend in Indien
- Diskriminierung von Mädchen
- Lösungsansätze zur Besserstellung indischer Frauen
- Fazit
- Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit untersucht die Stellung von Frauen und Mädchen in der indischen Gesellschaft und beleuchtet die historische Entwicklung sowie die gegenwärtigen Herausforderungen. Sie analysiert den Einfluss von Recht, Religion und Tradition auf die Situation der Frauen und thematisiert die Diskriminierung und Gewalt, die sie erfahren. Die Arbeit soll ein umfassendes Bild der vielschichtigen Problematik zeichnen und Lösungsansätze diskutieren.
- Die historische Entwicklung der Stellung der Frau in Indien
- Der Einfluss von Recht und Religion auf die Situation der Frauen
- Die Herausforderungen und Probleme, mit denen Frauen in Indien konfrontiert sind
- Die Rolle von Traditionen und kulturellen Normen
- Mögliche Lösungsansätze zur Verbesserung der Situation von Frauen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einführung erläutert die demographische Entwicklung des Geschlechterverhältnisses in Indien und beleuchtet die weitverbreitete Diskriminierung von Frauen. Die rechtliche Stellung indischer Frauen wird im zweiten Kapitel analysiert, wobei die indische Verfassung und die darin verankerten Gleichstellungsrechte im Fokus stehen. Kapitel drei widmet sich dem Einfluss der Religion auf die Situation der Frauen und beleuchtet die historischen Entwicklungen von der Induskultur bis zum Vedischen Zeitalter.
Schlüsselwörter
Frauenrechte, Geschlechterungleichheit, Indien, Religion, Tradition, Hinduismus, Induskultur, Vedisches Zeitalter, Diskriminierung, Gewalt, Kinderehen, Witwenverbrennung, Recht, Verfassung, soziale Ungleichheit, Lösungsansätze, feministische Perspektiven.
- Citation du texte
- Jana Raue (Auteur), 2010, Die Stellung von Frauen und Mädchen in der indischen Gesellschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/538832