Im Zentrum der Forschung dieser Ausarbeitung steht die Frage, ob es eine Erwartungslücke bezüglich der gesetzlichen Rente bei der jungen Generation gibt. Konkret soll untersucht werden, ob die Prognosen hinsichtlich der gesetzlichen Rente mit den Erwartungen der Berufseinsteiger übereinstimmen.
Das Ziel der Arbeit ist es, auf Grundlage der Forschungsergebnisse sinnvolle, konkrete Handlungsempfehlungen für die junge Generation sowie für die Politik auszusprechen. Um dies zu erreichen werden anhand von Prognosen und Expertenmeinungen Vorsorgelücken aufgedeckt und mittels einer Onlineumfrage analysiert, wie Berufseinsteiger die Rentenproblematik einschätzen.
Die Handlungsempfehlungen sollen sich speziell nach ihren Ansprüchen richten und ihren individuellen Lebenslagen gerecht werden. Denn die Empfehlungen können nur hilfreich sein, wenn sie auf die junge Generation angepasst werden und berücksichtigen, wie sie denkt und handelt. Die Handlungsempfehlungen sollen dazu beitragen, dem Problem der Altersarmut
entgegenzuwirken, den Lebensstandard der jungen Generation zu sichern und das Rentensystem nachhaltiger zu gestalten.
Außerdem soll der eigene Verantwortungs- und Einflussbereich der Berufseinsteiger aufzeigt werden. Konkret soll gezeigt werden, dass sie dem politischen Geschehen nicht schutzlos ausgeliefert sind, sondern stattdessen selbst Verantwortung übernehmen können, um sich vor den negativen Folgen der aktuellen Rentenproblematik zu schützen.
Zudem soll der Handlungsspielraum der Politik dargestellt werden, der dazu genutzt werden kann, jungen Leute zur PAV zu motivieren und ihnen das Thema Altersvorsorge näher zu bringen. Im Zuge dessen stellt sich die grundlegende Frage, wer die Verantwortung für die zusätzliche Vorsorge trägt. Der Staat bzw. die Politik oder die Individuen selbst? Es ist fraglich, ob es
sinnvoll ist, die alleinige Verantwortung zur PAV den Individuen zu überlassen oder ob es besser wäre, sie mittels staatlicher Maßnahmen in ihrem Sinne zu unterstützen.
Weiter wirft sich die Frage auf, ob es möglich ist, sie zu ihrem Wohl so zu lenken bzw. zu beeinflussen, damit sie privat vorsorgen. Die vorliegende Arbeit ist in erster Linie für Berufseinsteiger sowie die junge Generation interessant und soll mehr Bewusstsein für die Themen Finanzen, Rente und Altersvorsorge schaffen. Junge Menschen sollen nicht nur für das Thema sensibilisiert, sondern auch für die PAV motiviert werden und ihre Notwendigkeit erkennen.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Zielsetzung
1.3 Vorgehen
2 Theoretische Grundlagen
2.1 Stand der Forschung
2.2 Das deutsche Rentensystem
2.2.1 Historische Entwicklung
2.2.2 Das 3-Säulen Modell
2.2.3 Rentenpolitik
2.2.4 Ausblick und Rentenerwartung
2.3 Rentensysteme anderer Länder
2.3.1 Staatlicher Pensionsfonds
2.3.2 Obligatorische Betriebsrente
2.3.3 Erwerbsunabhängige Grundrente
3 Methodisches Vorgehen
3.1 Wahl der Forschungsmethode
3.2 Konzeption der Umfrage
3.3 Auswertung der Umfrage
3.4 Zusammenfassung und Interpretation der Ergebnisse
4 Handlungsempfehlungen
4.1 Private Maßnahmen
4.1.1 Eigenverantwortung
4.1.2 Private Vorsorge
4.1.3 Politisches Engagement
4.2 Politische Maßnahmen
4.2.1 Informationspolitik und Aufklärungsarbeit
4.2.2 Nudging in der betrieblichen Altersvorsorge
4.2.3 Klare Abgrenzung der Rentenkasse
4.2.4 Steuerentlastungen und Anreize für die private Vorsorge
4.2.5 Aufsetzen eines unabhängigen Staatsfonds
5 Fazit
Anhang 1: Fragebogen der Onlineumfrage
Anhang 2: Allgemeine Auswertung der Onlineumfrage
Anhang 3: Geschlechtsspezifische Auswertung der Onlineumfrage
Anhang 4: Bildungsspezifische Auswertung der Onlineumfrage
Literaturverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Verfolgung der aktuellen Debatte zur Rentenpolitik
Abbildung 2: Gefühl zur GRV
Abbildung 3: Eignung der gesetzlichen Rente zur Armutsvermeidung und Lebensstandardsicherung
Abbildung 4: Beschäftigung mit dem Thema Rente
Abbildung 5: Rentenkasse als Durchlaufposten
Abbildung 6: Rentenniveau abschätzen anhand eines Beispiels
Abbildung 7: Gesetzliche Rente von Arbeitnehmern im Niedriglohnsektor
Abbildung 8: Bruttorente des Eckrentners
Abbildung 9: Finanzielle Bildung
Abbildung 10: Sparen für das Alter
Abbildung 11: Sparen für das Alter bildungsspezifisch
Abbildung 12: Sparen und PAV
Abbildung 13: Ausrichtung der Rentenpolitik
Abbildung 14: Entwicklung Renteneintrittsalter
Abbildung 15: Wahrnehmung der eigenen Generation
Abbildung 16: Wahrnehmung der Finanzbildung der eigenen Generation
Abbildung 17: Wahrnehmung der eigenen Generation zur Rentenproblematik
Abbildung 18: Kenntnisse von rentenspezifischen Begrifflichkeiten
Abbildung 19: Befürwortung von Szenario
Abbildung 20: Befürwortung von Szenario
Abbildung 21: Präferenz für eines der Szenarien
Abbildung 22: Möglichkeit zur Befreiung von betrieblichem Altersvorsorgeprogramm
1 Einleitung
„Denn eins ist sicher: die Rente.“1
Mit diesem bis heute unvergessenen und oft zitierten Slogan, welcher im Jahr 1986 im Zuge einer Werbekampagne der CDU bundesweit auf Plakate gedruckt wurde, setzte sich Norbert Blüm, damaliger Bundesminister für Arbeit und Soziales,2 ein Denkmal in der Geschichte der deutschen Bundesrepublik.
Der Saarbrücker Zeitung sagte er 2004 in einem Interview, dass er diesen Satz zwar noch nie bereut habe und die gesetzliche Rente nach wie vor die sicherste Vorsorge für das Alter sei, jedoch im Umlagesystem die Jüngeren mehr zahlen müssen, wenn es aufgrund der Bevölkerungsentwicklung weniger Beitragszahler gibt.3
Während zu Blüms Amtszeiten noch suggeriert wurde, dass das deutsche Rentensystem bestens funktionieren und auch für kommende Generationen Sicherheit bieten würde, ist heute weitläufig bekannt, dass das System aufgrund des demographischen Wandels unter enormem Druck steht und sich mit scheinbar unlösbaren Schwierigkeiten konfrontiert sieht. Die sehr kontroverse Art und Weise wie die Thematik in den Medien diskutiert wird, die regelmäßig neuen Debatten und Reformvorschläge, von denen viele jedoch wieder verworfen werden, zeigen, dass die Problematik nicht ohne Weiteres zu lösen ist.
Zu unterscheiden ist jedoch zwischen der Sicherheit der Rente in Bezug auf ihre Existenz, sowie ihrer Höhe. Während ihre Existenz bisher noch nicht in Frage gestellt wurde, ist es vor allem die Höhe der gesetzlichen Rente, die vielen Menschen Sorgen bereitet.
Vor dem Hintergrund der immer älter werdenden Gesellschaft, der gesunkenen Geburtenraten und der steigenden Lebenserwartung wird deutlich, dass die gesetzliche Rente für die heutigen Berufseinsteiger keineswegs ein sicheres Auskommen im Alter bietet und Blüms Aussage für die junge Generation nicht gilt.
1.1 Problemstellung
Ausgangssituation
Die Bevölkerungsentwicklung ist eine Gefahr für das umlagefinanzierte deutsche Rentensystem, da das Verhältnis von Beitragszahlern und Beitragsbeziehern starken Veränderungen unterworfen ist.
Seit den 90er Jahren stagniert die Bevölkerungszahl bei etwa 81/82 Millionen. Bestimmt wird diese von der Anzahl der Geburten, den Sterbefällen sowie der Wanderungsbilanz. Bevölkerungsberechnungen prognostizieren bis 2060 einen Bevölkerungsrückgang um 8 bis 14 Millionen Menschen. Auch die Altersstruktur der Bevölkerung ist im Wandel. Es gibt immer mehr ältere Menschen und weniger junge. Bis 2060 werden Berechnungen nach 32% der Menschen 65 Jahre und älter sein, während dagegen 16% 20 Jahre oder jünger sein werden. Diese demographischen Veränderungen werden den Arbeitsmarkt maßgeblich beeinflussen. Bis 2030 werden die Babyboomer, die einen wesentlichen Teil der Erwerbstätigen ausmachen, in Rente gehen.4 Während 2018 51,8 Millionen Menschen mit einem Alter von 20 bis 66 Jahren erwerbsfähig waren, werden es 2035 4 bis 6 Millionen weniger sein. Im Jahr 2060 werden nur noch 40 bis 46 Millionen Menschen im erwerbsfähigen Alter sein.5
Das Rentensystem ist jedoch nicht ausgelegt auf solch immense Veränderungen.
Außerdem werden die Rentenbeiträge zunehmend dazu genutzt, um versicherungsfremde Leistungen wie die Witwen- oder Mütterrente zu finanzieren. Dadurch steigen die Steuerzuschüsse der Sozialversicherung, was wiederum nur die steuerzahlenden Arbeitnehmer (AN) belastet.
Diese sogenannte Fehlfinanzierung wurde für das Jahr 2016, abhängig von der konkreten Abgrenzung, auf einen Wert zwischen 58,1 und 80,5 Milliarden Euro geschätzt. Eine entsprechend adäquate Finanzierung der versicherungsfremden Leistungen würde es ermöglichen, die Leistungen der Rentenversicherung zu erweitern oder die Beiträge um 4,7 bis 6,7 Beitragspunkte zu senken.6
Die gesetzliche Rente wird zudem in hohem Maße politisch instrumentalisiert und missbraucht, um Wählerstimmen zu gewinnen. Politiker, die finanziell sehr gut abgesichert sind und nicht in die gesetzliche Rentenversicherung (GRV) einzahlen oder von den Auswirkungen betroffen sein werden, treffen wichtige rentenpolitische Entscheidungen.
Da es immer mehr ältere Menschen gibt, werden sie für die Parteien als Zielgruppe immer wichtiger, um bei Wahlen die Mehrheit zu erreichen. Es rentiert sich nicht für Parteien, sich lediglich um die jungen Wähler zu bemühen. Die Rentner sind die größte Wählergruppe. Ihre Stimmen sind entscheidend bei einer Wahl, nicht die der jungen Menschen.7
Dementsprechend werden regelmäßig Vorschläge für Reformen im Sinne der alten Generation vorgelegt.
Problemstellung
Heutige Berufseinsteiger und im weiteren Sinne die junge Generation müssen gesondert untersucht und behandelt werden, wenn es um das Thema der gesetzlichen Rente geht. Während die gesetzliche Rente heute der Mehrzahl der Rentner noch einen sorgenfreien Lebensabend ermöglicht, sind es vor allem die jungen Menschen, die bezüglich ihres Auskommens im Alter vor einer großen Ungewissheit und Herausforderung stehen.
Die gesetzliche Rente der jungen Generation wird deutlich geringer ausfallen, als die der Generationen ihrer Eltern und Großeltern. Demzufolge sind sie auf eine zusätzliche Altersvorsorge, sei es betrieblich oder privat angewiesen. Sie stehen vor der enormen Herausforderung, sich einem Problem widmen müssen, welches erst in Jahrzehnten eintritt. Um ein Dilemma im Alter zu umgehen, sind sie gezwungen bereits heute die Verantwortung zu übernehmen und vorzusorgen. Eine Studie der MetallRente kommt zu dem Ergebnis, dass sie zwar akzeptiert haben, dass sie vorsorgen müssen, die Mehrheit jedoch mit der Thematik überfordert ist. Der Studie zufolge kümmern sich nur wenige um eine individuelle zusätzliche Altersvorsorge und dies meistens zu spät. Gründe hierfür sind eine hohe Komplexität sowie ein unüberschaubares und verwirrendes Angebot an zusätzlichen Vorsorgeprodukten.8 Weiter zeigt die Untersuchung, dass die junge Generation das Gefühl hat, bezüglich Finanzen und Vorsorge zu wenig informiert zu sein und ein entsprechendes Fach in der Schule begrüßen würden. Nur so werden sie der Herausforderung, der sie gestellt sind gerecht werden können.9
Sollte die zusätzliche Vorsorge völlig auf die Individuen delegiert werden, ist es allenfalls nur eine Minderheit, die dieser Aufgabe gewachsen ist.10
Martin Werding, Professor für Sozialpolitik und öffentliche Finanzen in Bochum weist darauf hin, dass die junge Generation nicht nur im Vergleich zu den Alten schlechter gestellt ist, sondern dass die GRV für sie ein Minusgeschäft mit hohen Verlusten ist. Seinen Berechnungen nach, zahlt bspw. ein Kind, dass im Jahr 2000 geboren ist, bei einem durchgehend durchschnittlichen Erwerbsverhalten 77.200€ (Barwert 2010) mehr in die Kasse ein, als es letztendlich zurück bekommen wird.11
Im Vergleich zu anderen OECD-Staaten sind die Staatsausgaben, die in die GRV fließen besonders hoch, während Deutschland gleichzeitig fast das Schlusslicht ist, was die Armutsfestigkeit im Rentenalter betrifft.12 Dies gilt sogar weltweit. Im Vergleich zu anderen Ländern hat Deutschland viele Defizite vorzuweisen und die Liste von verbleibenden Aufgaben in der Reformpolitik ist noch lang.13
Eine zufriedenstellende Lösung für alle Generationen ist allerdings bei weitem noch nicht in Sicht. Während die Riester- und die Rürup-Rente als gescheitert gelten, da sie sich nicht für die große Masse eignen, werden mit Maßnahmen wie der Mütterrente oder der abschlagsfreien Rente ab 63 Wahlgeschenke verteilt, die letztendlich den jungen Menschen zur Last fallen. Das Rentenniveau ist langfristig nicht haltbar aufgrund der demographischen Entwicklung und die geplante „Mindestrente“ der großen Koalition zeigt, dass schon heute untere Einkommen nicht abgesichert sind und es nicht nur die junge Generation ist, für die sich die Rente schwierig gestaltet. Die Frage, ob das Rentenalter auch in Zukunft noch ansteigen wird, wird kritisch diskutiert. Während die Zahlen darauf hinweisen, dass dies unumgänglich ist, sind es vor allem die Politiker, die sich zurückhalten, um keine Wählerstimmen zu verlieren.
Was die Debatte über die Rentenversicherung so sensibel macht, ist zum einen die viel diskutierte Gerechtigkeit zwischen den Generationen und zum anderen die Vermischung mit der sozialen Absicherung, der Grundsicherung.
Die Frage nach der sozialen Gerechtigkeit ist schon seit Jahrzehnten ein viel diskutiertes Thema in der deutschen Gesellschaft. Sehr lange schon leben Gesellschaft und Sozialstaat über ihren Verhältnissen. Dabei stellen die Aufrechterhaltung, sowie die Finanzierung der Sozialversicherungssysteme eine enorme Belastung für die Allgemeinheit dar. Das Kernproblem liegt jedoch in der Tatsache, dass diese Belastung immer mehr jungen Menschen bzw. Folgegenerationen aufgelastet wird, auch wenn es schon Gegenmaßnahmen wie die Rente mit 67 Jahren oder den Nachhaltigkeitsfaktor gegeben hat. Somit muss sich der Sozialstaat um eine gerechte Verteilungen der Lasten zwischen den verschiedenen Generationen kümmern.14
1.2 Zielsetzung
Motivation
Wenn es um das Thema Rente geht, ist oft die Rede von der älteren Generation, die bereits in Rente ist oder kurz vor dem Renteneintritt steht. Insbesondere die sogenannten Babyboomer werden viel diskutiert. Grundsätzlich wurden die Themen Rentenpolitik- und Reformen schon in mehreren Untersuchungen betrachtet. Allerdings waren meistens Personen, die längst in Rente waren oder die kurz vor dem Renteneintritt standen, Gegenstand der Untersuchung. Wie sich Reformen und Veränderungen auf zukünftige Rentenansprüche von heute Beschäftigten auswirken, wurde in der Forschung allerdings stark vernachlässigt.15 Demzufolge ist es vor allem die junge Generation, die nur selten in den Mittelpunkt von Analysen gestellt wird und somit viel Raum für Untersuchungen bietet. Dabei sind es gerade die jungen Erwachsenen, auf die sich die Rentenreform von Anfang dieses Jahrtausends, die der individuellen Eigenvorsorge eine wesentliche Bedeutung zugesprochen hat, voll auswirkt. Denjenigen, die sich nicht frühzeitig um eine Eigenvorsorge kümmern, droht eine empfindliche Rentenlücke im Alter.16
Die Themen Rente und Altersvorsorge sind nicht sehr präsent bei der jungen Generation und die Notwendigkeit sich damit zu beschäftigen scheint vielen noch in weiter Ferne zu liegen. Daher macht es Sinn, speziell diese Altersgruppe in den Mittelpunkt von weiteren Untersuchungen zu stellen. Ziel sollte dabei sein, herauszufinden, welche Hilfestellungen seitens der Politik oder Bildungseinrichtungen sie bei der individuellen Altersvorsorge zur Unterstützung benötigen. Zusätzlich werden die meisten Menschen weder im Laufe der Ausbildung noch im Freundes- oder Verwandtenkreis mit der Thematik Rente konfrontiert. Die hohe Komplexität erschwert es zusätzlich, sich mit der Materie zu befassen. Außerdem betrifft der Sachverhalt nicht nur einen Teil der Gesellschaft, sondern den Großteil. Auch Selbstständige oder Verbeamtete haben oft einst im Angestelltenverhältnis gearbeitet.
Forschungsfragen
Im Zentrum der Forschung dieser Ausarbeitung steht die Frage, ob es eine Erwartungslücke bezüglich der gesetzlichen Rente bei der jungen Generation gibt. Konkret soll untersucht werden, ob die Prognosen hinsichtlich der gesetzlichen Rente mit den Erwartungen der Berufseinsteiger übereinstimmen.
Von der Forschungsfrage lassen sich mehrere Teilfragen ableiten, die die hohe Komplexität der Thematik vereinfachen sollen. Die Fragen lassen sich wie folgt auflisten:
- Ist die Problematik des gesetzlichen Rentensystems der jungen Generation bekannt?
- Wie reagieren sie darauf?
- Gehen sie davon aus, dass zusätzliche Vorsorge notwendig ist oder denken sie, dass kein Grund zur Sorge und Vorsorge besteht?
- Wie steht es um ihre finanzielle Bildung? Haben sie das Wissen und die Kompetenz, sich um eine private Altersvorsorge (PAV) zu kümmern?
- Wie schätzen sie ihre eigene Generation hinsichtlich der Rentenproblematik ein? Mit Hinblick auf die Handlungsempfehlungen, die auf Basis der Umfrageergebnisse ausgesprochen werden, ergeben sich weitere Fragen, die im Folgenden aufgelistet werden.
- Was kann der jungen Generation die PAV betreffend geraten werden?
- Welche Maßnahmen kann die Politik ergreifen, um Berufseinsteiger und junge Menschen bezüglich der PAV zu sensibilisieren und zu unterstützen?
- Wie gehen andere Länder mit den Themen demographischer Wandel und Rente um?
Ziele der Arbeit
Das Ziel der Arbeit ist es, auf Grundlage der Forschungsergebnisse sinnvolle, konkrete Handlungsempfehlungen für die junge Generation sowie für die Politik auszusprechen. Um dies zu erreichen werden anhand von Prognosen und Expertenmeinungen Vorsorgelücken aufgedeckt und mittels einer Onlineumfrage analysiert, wie Berufseinsteiger die Rentenproblematik einschätzen.
Die Handlungsempfehlungen sollen sich speziell nach ihren Ansprüchen richten und ihren individuellen Lebenslagen gerecht werden. Denn die Empfehlungen können nur hilfreich sein, wenn sie auf die junge Generation angepasst werden und berücksichtigen, wie sie denkt und handelt. Die Handlungsempfehlungen sollen dazu beitragen, dem Problem der Altersarmut entgegenzuwirken, den Lebensstandard der jungen Generation zu sichern und das Rentensystem nachhaltiger zu gestalten. Außerdem soll der eigene Verantwortungs- und Einflussbereich der Berufseinsteiger aufzeigt werden. Konkret soll gezeigt werden, dass sie dem politischen Geschehen nicht schutzlos ausgeliefert sind, sondern stattdessen selbst Verantwortung übernehmen können, um sich vor den negativen Folgen der aktuellen Rentenproblematik zu schützen. Zudem soll der Handlungsspielraum der Politik dargestellt werden, der dazu genutzt werden kann, jungen Leute zur PAV zu motivieren und ihnen das Thema Altersvorsorge näher zu bringen.
Im Zuge dessen stellt sich die grundlegende Frage, wer die Verantwortung für die zusätzliche Vorsorge trägt. Der Staat bzw. die Politik oder die Individuen selbst? Es ist fraglich, ob es sinnvoll ist, die alleinige Verantwortung zur PAV den Individuen zu überlassen oder ob es besser wäre, sie mittels staatlicher Maßnahmen in ihrem Sinne zu unterstützen. Weiter wirft sich die Frage auf, ob es möglich ist, sie zu ihrem Wohl so zu lenken bzw. zu beeinflussen, damit sie privat vorsorgen.
Die vorliegende Arbeit ist in erster Linie für Berufseinsteiger sowie die junge Generation interessant und soll mehr Bewusstsein für die Themen Finanzen, Rente und Altersvorsorge schaffen. Junge Menschen sollen nicht nur für das Thema sensibilisiert, sondern auch für die PAV motiviert werden und ihre Notwendigkeit erkennen. Zudem sollen die Forschungsergebnisse Erkenntnisse für politische Entscheidungsträger liefern und einen Einblick in das Denken von jungen Menschen gewähren. Auch für die Wissenschaft könnte die Arbeit von Interesse sein. Sie kann als Grundlage für weitere Forschungen verwendet werden und ein Ausgangspunkt für weitere Umfragen mit mehr zielgerichteten Fragen zu einzelnen Themenfeldern sein.
1.3 Vorgehen
Zu Beginn der Ausarbeitung werden die theoretischen Grundlagen dargestellt. Zunächst steht das deutsche Rentensystem im Mittelpunkt der Betrachtung.
Zudem werden im theoretischen Teil der Ausarbeitung Rentensysteme anderer Länder vorgestellt, die für andere Länder Vorbildcharakter haben und für ihre nachhaltige und langfristige Ausrichtung bekannt sind.
Im darauffolgenden Kapitel wird das methodische Vorgehen der Forschung dargestellt. Es wird aufgezeigt, weshalb eine anonyme Befragung der Berufseinsteiger am besten als Forschungsmethode geeignet ist. Die Organisation und Durchführung der Pilotstudie wird kurz veranschaulicht. Den größten Teil des Kapitels machen die Auswertung sowie die Interpretation der Umfrageergebnisse aus. Außerdem erfolgt ein weiteres kurzes Zwischenfazit, in dem Differenzen zwischen den Prognosen der Experten und der Einschätzungen der Studienteilnehmer aufgedeckt werden.
Im letzten Kapitel der Ausarbeitung werden Handlungsempfehlungen für die Berufseinsteiger und die Politik ausgesprochen. Der Handlungsspielraum der jungen Generation für Eigeninitiative soll aufgezeigt werden. Für die Politik werden Maßnahmen vorgeschlagen, die die Berufseinsteiger für die Themen Rente und PAV sensibilisieren sollen und auf eine Veränderung des Rentensystems hinsichtlich Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit abzielen.
Um die Arbeit abzuschließen, erfolgt ein Fazit, in dem die wichtigsten Forschungsergebnisse zusammengefasst und kritisch hinterfragt werden. Zudem wird festgehalten, welche Fragen offen und welche Aspekte in der Arbeit unberücksichtigt geblieben sind und somit neue Forschungsmöglichkeiten bieten.
2 Theoretische Grundlagen
In diesem Kapitel werden die theoretischen Grundlagen für die vorliegende Arbeit gelegt. Zu Beginn wird das deutsche Rentensystem eingehend betrachtet. Es werden die Entstehung und die historische Entwicklung, sowie die drei Säulen der Altersvorsorge erläutert. Im Anschluss daran wird das Thema Rentenpolitik diskutiert. Zum einen wird untersucht, welche Rolle die Rente in der Politik grundsätzlich spielt und zum anderen wird die aktuelle Debatte zur Heilschen Grundrente beleuchtet.
Anschließend folgt ein Ausblick, der untersucht, wie die Zukunft der Rente insbesondere für junge Menschen aussehen könnte, die kurz vor oder am Beginn ihres Berufslebens stehen. Insbesondere soll aufgezeigt werden, welche Erwartungen heutige Berufseinsteiger von der Rente noch haben können. Hierzu werden Expertenmeinungen und Zukunftsprognosen herangezogen sowie der demographische Wandel thematisiert. Der Ausblick beinhaltet zudem ein erstes kurzes Zwischenfazit, in dem erörtert wird, was die dargelegten Informationen für die gesetzliche Rente der heutigen Berufseinsteiger bedeuten. Im Anschluss wird das deutsche Rentensystem auf seine Grenzen überprüft. Dabei werden die Schwachstellen und Grenzen des deutschen Rentensystems aufgezeigt sowie die Auswirkungen, die diese auf die Rente der jungen Generation haben können. Dabei wird anhand der Geschichte sowie der Entwicklung untersucht, welchen Einfluss äußere Umstände, die einem stetigen Wandel unterzogen sind und unvorhergesehene Ereignisse auf die Funktionstüchtigkeit des Systems haben können.
Anschließend werden Rentensysteme anderer Länder beispielhaft beschrieben, um darzustellen, wie diese mit der Herausforderung der demographischen Bevölkerungsentwicklung umgehen und wie sie der drohenden Altersarmut entgegenwirken. Vordergründig werden hierbei die Finanzierung, der Einfluss der Politik sowie die „Wetterfestigkeit“ bzw. Beständigkeit gegenüber äußeren Einflüssen betrachtet.
Das Ziel des Kapitels ist es, eine Basis zu schaffen, anhand derer im letzten Teil der Ausarbeitung Handlungsempfehlungen für Berufseinsteiger und die Politik in Deutschland vorgeschlagen werden können.
2.1 Stand der Forschung
Während sich die meisten Untersuchungen zum Thema Rente und Alterseinkommen mit der älteren Generation beschäftigt haben, wurde die junge Generation stark vernachlässigt. Die Ursache dafür könnte sein, dass sich die Rente von heute jungen Menschen nicht genau berechnen lässt. Aufgrund von regelmäßigen Anpassungen und Veränderungen von Rentensystemen, deren Auswirkungen nicht genau eingeschätzt werden können, ist es schlichtweg unmöglich, zukünftige Altersrenten zuverlässig vorauszuberechnen. Dennoch sind die heutigen Bedingungen die beste Grundlage, an der sich Vorausberechnungen orientieren sollten.17
Eine der bekanntesten deutschen Studien zum Thema junge Menschen und Finanzen ist die bereits erwähnte Jugendstudie „Jugend, Vorsorge, Finanzen“ der MetallRente, die seit 2010 alle 3 Jahre veröffentlicht wird und junge Menschen zwischen 17 und 27 Jahren befragt.18 Die dritte Studie aus dem Jahr 2016 kommt im Ergebnis dazu, dass die junge Generation sehr optimistisch in die eigene Zukunft blickt und mit steigendem Bildungsstand weniger Angst vor Altersarmut hat. Die Niedrigzinsphase führt allerdings, besonders bei Männern, bezüglich der PAV zu Frustration. Gleichzeitig wünschen die jungen Menschen sich mehr Förderung vom Staat. Was das Sparverhalten angeht zeigt sich jedoch, dass sie mehr für den Urlaub als für das Alter sparen. So sind Gründe für das Nicht-Sparen nicht vordergründig, dass es am Geld fehlt, sondern Konsumwünsche. Dennoch gehen nur 8% davon aus, dass die staatliche Rente zum Leben ausreichen wird. Zudem offenbart die Studie, dass sich die junge Generation mehr verständlichere Informationen zum Thema Altersvorsorge wünscht, bevorzugt auch als Schulfach.19
Die Studie aus dem Jahr 2019, die weitere Fragen aufgenommen hat, zeigt dass drei Viertel der Frauen, dagegen aber nur 4 von 10 Männern davon ausgehen, zeitweise in Teilzeit zu arbeiten. Es sparen 48% für das Alter, unter den Vollzeitbeschäftigten sind es die meisten. Die beliebteste Anlageform ist das Sparbuch bzw. Festgeldkonto (61%). 58% von ihnen haben Vertrauen in die GRV, vor allem die, die nicht vorsorgen. 56% sind der Ansicht, dass der Staat für die Altersvorsorge zuständig ist. 58% geben an, sich gut oder sehr gut in finanziellen Themen auszukennen. Speziell mit der Altersvorsorge geben 29% an sich gut oder sehr gut auszukennen.20
Neben der Studie der MetaiiRente gibt es noch kleinere Studien, wie bspw. von der Forsa, die junge Menschen zum Sparverhalten oder zu Kenntnissen von Finanzthemen befragt haben.
2.2 Das deutsche Rentensystem
In folgendem Kapitel wird eine Bestandsaufnahme der GRV vorgenommen. Dabei wird die Historie der gesetzlichen Rente anhand von wesentlichen Ereignissen und Reformen geschildert, die ihre Geschichte und Entwicklung wesentlich beeinflusst haben. Zudem werden die drei Säulen des Rentensystems beschrieben. Darauffolgend wird die Rolle der Rente in der Politik anhand der aktuellen Rentenpolitik sowie in Wahlkämpfen untersucht. Abschließend wird die Frage erörtert, was heutige Berufseinsteiger von der gesetzlichen Rente erwarten können.
Im Vergleich zu anderen Ländern besteht im deutschen Rentensystem kein Anspruch auf eine Mindest- bzw. Sockelleistung oder auf eine Rentenzahlung, die sich nach dem Bedarf richtet:
„Die Vermeidung von Armut im Alter ist kein explizites Ziel der GRV.“21
Das deutsche Rentensystem basiert dagegen vordergründig auf dem Äquivalenzprinzip, je mehr Beiträge eine Person zu Erwerbszeiten einzahlt, desto mehr wird sie letztendlich im Ruhestand ausgezahlt bekommen. Das Ziel der Rentenversicherung war es, eine Grundsicherung zu schaffen, die sich über dem Existenzminimum befindet und somit den Lebensstandard in der Pensionierung zu sichern. Allerdings wurde das Rentenniveau in den letzten Jahren stetig gesenkt und fiel nach dem Jahr 2000 auf einen Wert unter 50% und das Ziel der Lebensstandardsicherung wurde somit aufgegeben.22
Eine größere Summe wird in der Rentenkasse nicht angespart. Daher wird sie auch als Durchlaufposten bezeichnet. Während 1973 noch Rücklagen für fast 10 Monate bestanden, wird die Rente heute sehr kurzfristig finanziert. Die Kasse verfügt lediglich über eine Schwankungsreserve, um Deckungslücken auszugleichen. Im Notfall wird diese auch mit Bundeszuschüssen geschlossen.23
Außerdem unterliegt das deutsche Rentensystem dem sogenannten Generationenvertrag, d.h. die aktiv beschäftigten AN finanzieren den ehemals Erwerbstätigen die Renten. Im Gegenzug erwarten sie, dass die nachkommende Generation wiederum für die Finanzierung ihrer Rente aufkommt. Fakt ist jedoch, dass der Generationenvertrag massiv von der demographischen Bevölkerungsentwicklung abhängig ist. Eine rückläufige Geburtenrate sowie eine ansteigende Lebenserwartung führen demzufolge unweigerlich zu höheren Kosten des deutschen Alterssicherungssystems.24
Die Zukunft der Rentenversicherung ist ungewiss. Seit Jahren beschäftigt die ungeklärte zukünftige Finanzierung der Alterssicherung die Politik. Reagiert wird mit der Kürzung von Leistungen und Ausgaben sowie der Erhöhung der Einnahmen. Während unaufhörlich neue Reformen diskutiert werden, sinkt das Vertrauen der Bevölkerung und es stellt sich die Frage, ob das System in Anbetracht des demographischen Wandels in Zukunft noch finanzierbar ist. Besonders bei der jungen Generation ist die Besorgnis groß, am Ende des Arbeitslebens nur eine geringe Rente zu erhalten aber während des Erwerbslebens hohe Beiträge bezahlen zu müssen.25
Das Stichwort hierbei lautet Generationengerechtigkeit. Es besteht die Sorge, dass das Umlageverfahren die Jüngeren benachteiligt und womöglich der Barwert ihrer Rentenbezüge geringer sein wird als der Barwert ihrer gezahlten Beiträge. Generationen rechnerisch gleichzustellen ist jedoch nie möglich, da jede Generation einmaligen äußeren Bedingungen, wie Krieg oder Arbeitslosigkeit gegenübersteht. Eine Gleichbehandlung wäre nur bei identischen Bedingungen möglich. Die Jüngeren als „Verlierergeneration“ zu bezeichnen ist nicht treffend, da bspw. nicht nur die Beitragssätze steigen, sondern auch die Einkommen.26
2.2.1 Historische Entwicklung
Die deutsche Rentenversicherung geht auf den ehemaligen Reichskanzler Otto von Bismarck zurück, der sie im Jahr 1889 als sogenannte Invaliditäts- und Alterssicherung als Pflichtversicherung einführte. Sie war somit die erste Versicherung weltweit, die Erwerbstätigen bei Invalidität oder im Alter Schutz bieten und sozialen Unruhen entgegenwirken sollte. Versicherungspflichtig waren im Kaiserreich vor allem Angestellte mit einem geringen Einkommen und Arbeiter. Von Beginn an wurden die Beiträge der Versicherungsleistungen jeweils zur Hälfte von den Arbeitgebern (AG) und den Arbeitsnehmern finanziert. Bezuschusst wurde die Rente über Steuern, die vorwiegend von Besitzenden gezahlt wurden, da Arbeiter größtenteils keine Abgaben leisten mussten. Durch diese Umverteilungen der finanziellen Mittel galt die Rentenversicherung als sozial, obwohl die Renten erst ab dem 70. Lebensjahr gezahlt wurde, das der Großteil der Bevölkerung nicht erreichte. Zudem waren die Renten extrem niedrig.27 So betrugen die Altersrenten etwa ein Sechstel des Durchschnittlohns und schafften es kaum die Existenz abzusichern.28
Das ursprüngliche Ziel der Rentenversicherung bestand eindeutig darin, Armut zu vermeiden und einen Teil zum Lebensunterhalt beizutragen. Erst als im Jahr 1957 die dynamische Rente eingeführt wurde, bekam diese die Aufgabe, den vorherigen Lebensstandard im Alter zu sichern.29 Bis zu diesem Zeitpunkt gab es nur selten eine Altersphase, in der nicht gearbeitet wurde. Was heute als selbstverständlich gilt, war vor der Industrialisierung unüblich. Wer von Krankheit oder Altersschwäche betroffen und nicht mehr erwerbsfähig war, wurde für gewöhnlich von Familienangehörigen versorgt und gepflegt, da Dreigenerationenfamilien die Regel waren.30
Das Finanzierungsverfahren der Rente wurde bei der Reform 1957 grundlegend verändert und der Generationenvertrag geschlossen. Das bisher herrschende Kapitaldeckungsverfahren, bei dem die Beitragszahler Kapital angespart hatten wurde ersetzt vom Umlageverfahren, bei dem die Beiträge der Beitragszahler unmittelbar an die aktuelle Rentengeneration ausgezahlt werden.31
Die Umstellung vom Kapitaldeckungsverfahren auf das Umlageverfahren erstreckte sich über den Zeitraum von dem Jahr 1957 bis 1969. Eine wesentliche Neuerung der Reform war, dass die dynamisierten Renten sich fortan automatisch erhöhten, da sie sich konform mit den Bruttolöhnen entwickelten.32
Die Rentenreform im Jahr 1957 führte somit zu einer Entlastung der Familienangehörigen. Grund für den Systemwechsel, waren u.a. die Weltwirtschaftskrise und der Zweite Weltkrieg, da das angesparte Kapital erheblich an Wert verloren hatte und die Rentner so in eine Notsituation gerieten.33
Nach Rita Süssmuth, ehemaliger Bundesministerin für Familie, Jugend und Gesundheit, liegt der Kern der aktuellen Rentenproblematik bei dem Zweigenerationenvertrag, den Konrad Adenauer 1957 geschlossen hatte: „Die Belastung der Kindererziehung blieb weiterhin bei den Eltern, obwohl das so geschaffene System auf Nachwuchs angewiesen war und ist.“34
Heute ist bekannt, dass Konrad Adenauers Argument für den Zweigenerationenvertrag „Kinder kriegen die Leute immer“35 eine Fehleinschätzung war und seine Reform auf einem Irrtum beruht. Anfangs schien Adenauer jedoch ein funktionierendes System geschaffen zu haben, da die damalige Anzahl der Erwerbstätigen deutlich größer war, als die der zu versorgenden älteren Generation. Auf den Babyboom, der in den 1960ern sein Ende fand, folgte eine Zeit der rückläufigen Geburten, die bis heute andauert.36
So war der Jahrgang 1892 der letzte, der sich mit seinen Kindern zahlenmäßig voll ersetzte.37
Eine weitere wichtige Reform der Rente fand im Jahr 1972 statt. Sie war besonders groß und verursachte erhebliche Kosten, da das Rentenniveau erhöht wurde. Außerdem wurde Landwirten, Selbstständigen, Hausfrauen und Studenten die Möglichkeit eröffnet, freiwillig in die Rentenkasse einzuzahlen. Zudem wurde die flexible Altersgrenze eingeführt, was eine abschlagsfreie Rente zum 63. Lebensjahr oder später ermöglichte.38
Erstmals auf die demographischen Gesichtspunkte wurde im Jahr 1992 unter Helmut Kohl reagiert, indem die Renten sich fortan an den Nettolöhnen, statt wie zuvor an den Bruttolöhnen orientierten. Ziel dieser Reform war es, zukünftig einen starken Anstieg der Beiträge zu vermeiden. Trotz dieser Veränderungen wurde die Rente als Lebensstandardsicherung wahrgenommen. Eine weitere Reform im Jahr 1997 berücksichtigte erstmals den demographischen Faktor in der Rentenformel.39
Im Jahr 2001 wurde eine weitere große Reform beschlossen, in der die kapitalgedeckte PAV, bekannt als die sogenannte Riester Rente eingeführt und vom Staat steuerlich gefördert wurde. Damit bekannte der Staat erstmals ein, dass zukünftig die gesetzliche Rente alleine nicht mehr für das Auskommen im Alter reichen wird.40
Als Antwort auf den enormen Rückgang von Geburten und der immer älter werdenden Gesellschaft, wurde 2007 schließlich beschlossen, das Renteneintrittsalter schrittweise auf das 67. Lebensjahr anzuheben.41
Während ursprünglich nur die Beitragszahler Rentensprüche erwerben konnten und im Falle eines Todes weder Witwen noch Waisen Leistungen erhielten,42 wurde das System später um das Auszahlen von versicherungsfremden Leistungen erweitert. So leistet die GRV bspw. auch für Zeiten der Kindererziehung,43 in der jedoch keine Beiträge eingezahlt worden sind.
Grundsätzlich sind mit der gestiegenen Arbeitsmarkabhängigkeit, die eine Folge der Industrialisierung war, und dem Ende alter Familienstrukturen, wie der Dreigenerationenfamilie neue Risiken bei Krankheit oder Arbeitslosigkeit entstanden.44
Da die Basis der GRV, die Annahme, dass die Menschen immer genug Kinder bekommen werden, heute nicht mehr zutrifft, wurde das Ziel der Lebensstandardsicherung aufgegeben.
2.2.2 Das 3-Säulen Modell
Die Altersversorgung in Deutschland basiert auf einem Modell, welches aus drei Säulen besteht. Die erste und auch heute noch stärkste Säule besteht aus gesetzlichen Regelsystemen, die für einen Großteil der Bevölkerung verpflichtend sind. Die zweite Säule ist die betriebliche Altersvorsorge (bAV), zu der auch die Entgeltumwandlung gehört. Die PAV ist die dritte Säule, die vor allem in den letzten Jahren aufgrund der demographischen Entwicklung an Bedeutung gewonnen hat und auch in Zukunft immer wichtiger werden wird. Während die GRV auf dem Umlageverfahren basiert, wird bei der bAV und der PAV ein Kapitalstock aufgebaut.
In diesem Kapitel wird die Entwicklung des 3-Säulen Modells beschrieben, wobei die bAV und die PAV vordergründig behandelt werden, da die GRV bereits im vorherigen Kapitel betrachtet wurde.
Gesetzliche Regelsysteme
Die erste Säule des Modells umfasst die GRV, die Beamtenversorgung sowie diverse Alterssicherungseinrichtungen, die sich an bestimmte Gruppen wie Freiberufler oder Selbstständige richten.45
Betriebliche Vorsorge
Die zweite Säule des Modells lässt sich untergliedern in die bAV für AN, die in der privaten Wirtschaft tätig sind und in die Zusatzversorgung, die sich wiederum an AN und Angestellte richtet, die für den öffentliche Dienst arbeiten.46
Jeder AG steht rein rechtlich gesehen in der Pflicht, seinen Angestellten ein betriebliches Altersvorsorgeprogramm anzubieten. Es steht ihm dabei jedoch frei, ob er sich an den Beiträgen beteiligen möchte oder nicht. Die Beiträge werden i.d.R. direkt vom Bruttolohn abgezogen und in ein entsprechendes Altersvorsorgeprodukt eigezahlt. Die Betriebe übernehmen dabei die Verantwortung für die Auswahl der Anlageform sowie der Vertragspartner und wickeln die Beitragszahlungen ab. Dabei steht es in der Verantwortung der AN, zu prüfen, ob die Produkte ihren Bedürfnissen entsprechen.47
Dagegen existieren in anderen Ländern, wie bspw. in der Schweiz oder in Frankreich verpflichtende Zusatzsysteme, die man als „Zweitsozialversicherungen“ bezeichnen könnte.48
Die bAV deckt in Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern nur einen sehr geringen Teil der Renteneinkünfte von Personen im Ruhestand ab. Diese Tatsache findet ihren Ursprung in der Geschichte des deutschen Sozialstaats. Da die privaten Systeme im Zweiten Weltkrieg in Bedrängnis gerieten, erhöhte die Politik das Leistungsniveau der GRV im Zuge der Reform im Jahr 1957 erheblich. Dies hatte zur Folge, dass eine flächendeckende bAV schlichtweg nicht notwendig war. Viele Nachbarländer hingegen stärkten stattdessen die betriebliche Säule.49
Aufgrund des erheblichen Drucks, der auf dem staatlichen Rentensystem lastet, wurde 2018 das Betriebsrentenstärkungsgesetz verabschiedet. Arbeitgeber sind demnach verpflichtet ihre Mitarbeiter bei der Entgeltumwandlung mit 15% des eingezahlten Betrages, bei Verträgen, die ab2019 abgeschlossen werden, zu unterstützen. Ziel ist es, mehr Arbeitnehmer für die Teilnahme an betrieblichen Altersvorsorgeprogrammen zu motivieren.50
Private Vorsorge
Unter der dritten Säule, der PAV versteht man alles, was zum privaten Vermögensaufbau beiträgt. Dies können bspw. private Rentenversicherungen, Sparbuch, Aktien oder Immobilien sein. Um die private Vermögensbildung zu unterstützen, fördert der Staat bestimmte Produkte wie die Riester- oder die Rürup-Rente. Auch bei der PAV ist es wichtig, sich ausreichend zu informieren und die Produkte vor Abschluss auf ihre Eignung zu prüfen.51 Somit ist es insbesondere die dritte Säule des Modells, die auf eigene Verantwortung hin geschieht und voraussetzt, dass man sich mit der Thematik auseinandersetzt.
Die wohl bekannteste Form der PAV ist die Riester-Rente, die 2001 eingeführt wurde und mitunter stark kritisiert wird. Während die Riester-Rente für gesetzlich versicherte Arbeitnehmer eingeführt wurde, ist die Rürup-Rente das Gegenstück für Selbstständige.
Der Vorteil der Riester-Rente ist, dass sie vom Staat gefördert wird und der Sparer Zulagen erhält. Etwa 16 Millionen Deutsche haben bereits einen Vertrag abgeschlossen. Riester- Verträge gelten als besonders sichere Altersvorsorge, da der Sparer die eingezahlten Beträge in der Auszahlungsphase garantiert erhält. Häufiger Kritikpunkt ist jedoch, dass die Verträge sehr intransparent und komplex gestaltet sind. Zudem wird bemängelt, dass sie sich nur lohnen, wenn man ein sehr hohes Alter erreicht. Die Vererbbarkeit ist sehr eingeschränkt und fUr Personen mit einem sehr geringen Verdienst rentiert sie sich oft nicht, da die Leistungen bei Berufsunfahigkeit sowie mit der gesetzlichen Grundsicherung im Alter verrechnet werden.52
2.2.3 Rentenpolitik
In den Jahren vor der Jahrtausendwende ereignete sich ein großer Umbruch im rentenpolitischen Geschehen. Bis Anfang der 1990er Jahre waren Begriffe wie Lebensstandardsicherung oder Armutsfestigkeit die Schlagworte der deutschen Rentenpolitik und die Rente spielte bei Wahlkämpfen oder parteipolitischen Auseinandersetzungen noch keine wesentliche Rolle. Außerdem schenkte die Finanzindustrie der Thematik nur wenig Aufmerksamkeit.53 Die Rentenkürzungen, die aus den Reformen von 2001 und 2004 resultieren, führten zu einer Teilprivatisierung der Rente, von der insbesondere junge Menschen betroffen sind. Heute sind es vor allem Banken, Versicherungen und Unternehmen, die von diesen Veränderungen Profit erzielen.54
Inzwischen spielt die Rente allerdings eine enorm große Rolle in der Politik und bei Wahlkämpfen.
Ein Drittel aller Wähler ist über 60 Jahre alt. Die Wahlbeteiligung der sogenannten Silver Ager ist mit 80% vergleichsweise hoch. Dies führt dazu, dass Politiker ihre Reformvorschläge und Parteiprogramme vorwiegend auf die ältere Generation ausrichten. Zu nennen seien beispielhaft die Mütterrente II, die Rente mit 63 oder die geplante Grundrente.55
Die gesellschaftliche Macht der älteren Generation zeigt sich auch daran, dass sie die Macht haben Wahlen für sich zu entscheiden und die jungen Menschen somit zu überstimmen.
Die sogenannte „Rentnerdemokratie“, in den Industriestaaten wurde bspw. deutlich bei der Abstimmung zum Brexit und der Präsidentschaftswahl im Jahr 2016. Hätten ausschließlich junge Menschen zwischen 18 und 30 Jahren entschieden, wäre es in beiden Fällen zu einem anderen Ergebnis gekommen. Dennoch kann man die Schuld nicht allein der älteren Generation geben. Die Wahlbeteiligung der jungen Menschen könnte besser ausfallen. Außerdem sollten sie sich aktiver und engagierter in der Politik einbringen.56
Die Frage der langfristigen Finanzierung bleibt in den Rentendebatten oft ungeklärt. Außerdem fehlt es an einem Weitblick, der auch die jungen Menschen in die Überlegungen mit einbindet.
Sollte sich der Staat mit seinen Ausgaben weiterhin vordergründig auf die ältere Generation fokussieren, wird das die junge Generation noch mehr schwächen. Die Lasten, die heute aufgebaut werden, werden in der Zukunft von den Jüngeren bezahlt werden müssen. Die Frage der Gerechtigkeit in der Rentenpolitik im Hinblick auf die Generationen ist augenscheinlich hoch komplex.57
Ein Blick auf die aktuelle Rentenpolitik um Heils Grundrente, zeigt schnell, dass dieser Reformvorschlag in den Medien sehr kontrovers diskutiert wird. Während die einen ihre Umsetzung befürworten, kritisieren andere insbesondere die beiden Punkte Gerechtigkeit und Finanzierung.
Die Kosten werden von Experten deutlich höher eingeschätzt. Während die SPD von etwa 21,5 Milliarden Euro bis Ende des Jahres 2025 ausgeht, geht der Rentenexperte Bernd Raffelhüschen, von einer zusätzlichen Belastung von bis zu 20 Milliarden Euro pro Jahr aus. Auch der Bund der Steuerzahler hält das Budget von Hubertus Heil als zu niedrig angesetzt. Der Bund geht davon aus, dass pro Jahr mehr als 5 Milliarden Euro Steuergelder benötigt werden, um die Grundrente der SPD zu finanzieren. Vorgelegt hat Heil sein Finanzierungskonzept unmittelbar vor den Wahlen zum Europaparlament, um ältere Wähler für sich zu gewinnen.58
Betrachtet man vergangene Reformvorschläge wie bspw. die Zuschussrente von Ursula von der Leyen oder die Solidarrente von Andrea Nahles, wird klar, dass es bereits viele ähnliche Konzeptentwürfe wie die Grundrente gab, die letztendlich jedoch nicht umgesetzt wurden. So wird sich zeigen, ob die viel umstrittene Heilsche Grundrente Einzug erhält.
Um die Rente wieder von der Politik zu trennen und die Unabhängigkeit von der Politik wieder herzustellen, sollten im Idealfall unabhängige Experten anhand von Bevölkerungs- und Erwerbsprognosen rentenpolitische Entscheidungen im Sinne der Nachhaltigkeit und Generationengerechtigkeit treffen.
2.2.4 Ausblick und Rentenerwartung
In diesem Kapitel wird der Frage nachgegangen, ob die Rente bzw. das deutsche Rentensystem noch sicher ist und auch Bestand in der Zukunft haben wird. Um dies zu analysieren wird das Thema der Bevölkerungsentwicklung, der demographische Wandel aufgegriffen und dargelegt, wie sich die Bevölkerung laut Prognosen in den nächsten Jahren voraussichtlich entwickeln wird und welchen Einfluss dies auf das Rentensystem haben wird. Da die Höhe der Rente vordergründig von der Höhe des zuvor erhaltenen Einkommens abhängt, wird anhand von drei Fallbeispielen, die Rente von drei Personen verschiedener Einkommensklassen berechnet. Dies soll demonstrieren, inwieweit die gesetzliche Rente für verschiedene Einkommensklassen das Leben im Alter sichern bzw. den Lebensstandard halten kann. Außerdem werden die Grenzen und die Schwachstellen des deutschen Vorsorgesystems aufgezeigt. Es folgt ein kurzes Zwischenfazit, was sich der Frage widmet, was die aufgezeigten Fakten für die junge Generation bedeuten und in welcher Situation sie sich demzufolge im Rentenalter wiederfinden könnten.
Demographischer Wandel
Die aktuelle Bedeutung der stetig kleiner und älter werdenden Gesellschaft, zeigt sich anhand der rasch angestiegenen Bekanntheit des Begriffs demografischer Wandel in nur sehr kurzer Zeit.
Laut einer Forsa-Umfrage war der Begriff demografischer Wandel im Jahr 2003 lediglich 49% der deutschen Bevölkerung bekannt. Somit hatten knapp mehr als die Hälfte überhaupt noch nichts von dem Begriff gehört.59 Eine Studie aus dem Jahr 2017, die von der Bertelsmann Stiftung in Auftrag gegeben wurde, ergab, dass 75% der Befragten bereits von dem Begriff demographischer Wandel gehört oder gelesen hatten. Unterschiede waren allerdings in Bezug auf die schulische Bildung auszumachen: Während ganze 89% der Personen mit einer höheren Schulbildung bereits von dem Begriff gehört hatten, waren es bei denen mit einfacher Schulbildung nur 62%.60
Dass die Kenntnis des demografischen Wandels und dessen Einfluss auf das Rentensystem jedoch keineswegs neu sind, beweist die Forschungsarbeit von Dr. Heinz Grohmann mit dem Titel „Rentenversicherung und Bevölkerungsprognosen“, die 1980 im Campus Verlag veröffentlicht wurde. Mit seiner Untersuchung kommt er zu dem Ergebnis, dass eine genaue Prognose der zukünftigen Bevölkerungsentwicklung, einschließlich der Erwerbsbevölkerungsentwicklung schlichtweg unmöglich ist und somit die künftigen Geldmittel der Rentenversicherung nicht voraussagbar sind.61 Als Beispiele nennt er die rückläufigen Geburtenraten seit dem Jahr 1964, Veränderungen in der Lebenserwartung, den schwankenden Zustrom ausländischer Arbeitskräfte oder die unstete Erwerbsbereitschaft von verheirateten Frauen.62
Somit ist der demographische Wandel nicht erst in den letzten Jahren von heute auf morgen entstanden oder neu entdeckt worden. Stattdessen deutete er sich über mehrere Jahrzehnte hin an. Allem Anschein nach liegt es in der Natur des Menschen, gefährliche oder bedrohliche Entwicklungen so lange wie möglich zu verdrängen oder zu ignorieren und mit Panik zu reagieren, wenn sie sich in ihrer vollen Wirkung zeigen.63
Entscheidend für die heutige und die zukünftige Situation der Gesamtbevölkerung sind drei wesentliche Trends, die sich seit Jahrzehnten abzeichnen. Erstens sinkt die Anzahl der Kinder, die eine Frau im Durchschnitt auf die Welt bringt stetig. Des Weiteren bekommen immer mehr Frauen gar keine Kinder. Zweitens gibt es viele Zuwanderungen. Drittens verschieben sich die Anteile der verschiedenen Altersgruppen erheblich. Diese Entwicklungen führen dazu, dass die Gesamtbevölkerung schrumpft und die ältere Generation überwiegt. Diese Trends führen zu Schlagzeilen in den Medien, in denen Horrorszenarien, wie drohende Altersarmut oder eine untragbare Belastung der zukünftigen AN beschrieben werden.64
Der Einfluss des demographischen Wandels auf das Rentensystem zeigt sich am besten an dem Verhältnis der Beitragszahler zu den Beziehern einer Altersrente. Dieses Verhältnis ist ein wichtiges Indiz hinsichtlich der finanziellen Tragfähigkeit des umlagebasierten Rentensystems. Schon seit mehreren Jahrzehnten verändert sich dieses stark. Während 1962 noch 6 AN einen Rentner finanziert haben, waren es 1972 noch 4,2 und weitere 10 Jahre später nur noch 3,5. 1992 standen einem Rentner 2,7 AN gegenüber und heute sind es etwa 2 AN, die die Rente eines ehemals Versicherten finanzieren. Dabei ist die Anzahl der beitragszahlenden AN kontinuierlich angestiegen. Die Problematik ergibt sich allerdings daraus, dass die Anzahl der Pensionäre im gleichen Zeitraum noch stärker angestiegen ist. Auch in der Zukunft wird sich das Verhältnis der Beitragszahler zu den Pensionären verringern, insbesondere dann, wenn die geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer ab 2020 in Rente gehen.65
Die Problematik der finanziellen Tragfähigkeit des Umlagesystems wird zudem dadurch verstärkt, dass die Lebenserwartung und damit die Rentenbezugsdauer stetig ansteigen. Während die durchschnittliche Rentenbezugsdauer 1960 noch bei 9,9 Jahren lag,66 stieg sie über die Jahre stetig an und erreichte 2018 einen Wert von 20 Jahren.67 Dabei sind wesentliche Unterschiede bei den Geschlechtern auszumachen. Frauen kommen durchschnittlich auf einen längeren Zeitraum in dem eine Rente bezogen wird. 2017 war ihre durchschnittliche Rentenbezugsdauer fast vier Jahre höher als die der Männer.68
Daher ist davon auszugehen, dass zukünftig die Beiträge zur Rentenversicherung angehoben werden, das Rentenniveau noch weiter sinken wird und das Renteneintrittsalter weiter ansteigen wird. Andernfalls wird das System in der Zukunft unbezahlbar werden.
Das aktuelle Rentenniveau liegt bei etwa 48%. Bis 2025 soll es auf diesem Niveau gehalten werden. Wie stark es danach absinken wird, ist noch nicht abzusehen. Dem Rentenexperte Axel Börsch-Supan nach, müssten die Steuerzuschüsse der Rentenkasse bis 2035 von aktuell 100 Milliarden auf 180 Milliarden Euro angehoben werden, um das aktuelle Rentenniveau zu halten, und bis zum Jahr 2048 erneut auf 225 Milliarden Euro. Die Alternative wären ein starker Anstieg der Beiträge oder die Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 71 Jahre bis 2045.69
Drei Fallbeispiele
Da Rente von der Höhe des Gehalts sowie von der Anzahl der Erwerbsjahre abhängt und es in Deutschland keine Mindest- oder Grundrente gibt, ist es offensichtlich, dass die ausgezahlten Renten in ihrer Höhe stark voneinander abweichen können. Drei Beispiele sollen zeigen, wie unterschiedlich die finanzielle Situation im Rentenalter aussehen kann, welche Renten zu erwarten sind und welche Probleme sich daraus ergeben können.
Grundsätzlich bringt ein höheres Gehalt oft auch einen höheren Lebensstandard mit sich, wie bspw. häufigere Restaurant- oder Theaterbesuche oder exklusivere Urlaube. Diesen Lebensstil wünschen betroffene Personen i.d.R. auch im Alter fortzuführen und haben somit nicht nur das Ziel ihre Existenz in der Rente zu sichern, sondern auch ihren Lebensstandard beizubehalten. Daher wird deutlich, dass es nicht ausschließlich um die Lebenssicherung im Alter geht, sondern auch darum, sein Leben wie gewohnt fortzusetzen. Daher stellt sich die Frage, ob nur Geringverdiener zusätzlich vorsorgen sollten, oder auch Menschen mit durchschnittlichem und überdurchschnittlichem Einkommen.
Zur Vergleichbarkeit und Vereinfachung, wird unterstellt, dass die drei Personen in den Beispielen 45 Jahre lang, ohne Unterbrechung, Vollzeit 40 Stunden arbeiten und durchweg das gleiche Jahresgehalt erhalten. Dies wird allerdings aufgrund der teilweise langen Ausbildungszeiten oder Erwerbsunterbrechungen wegen Krankheit oder Kindererziehung in den seltensten Fällen der Realität entsprechen. Außerdem steigen die Gehälter im Laufe des Arbeitslebens in vielen Bereichen an. Die Berechnung erfolgt auf Basis aktueller Zahlen und spiegelt somit die aktuelle finanzielle Lage der Rentner wieder.
Für das Beispiel des Niedriglohns wird der Mindestlohn herangezogen, der aktuell bei 9,19€ brutto pro Stunde liegt.70 Daraus ergibt sich ein verstetigtes Bruttojahresgehalt von 19.115,16€.
Für den durchschnittlich Verdienenden wird das vorläufige Durchschnittsentgelt für das Jahr 2019 unterstellt, das im Westen 38.901€ und im Osten 35.887€ beträgt. Das brutto Durchschnittsentgelt aller sozialversicherungspflichtigen AN wird jeder Jahr vom Statistischen Bundesamt festgestellt und wird vor allem für die Anwendung in der Rentenformel zur Berechnung der Altersrente benötigt.71
Im Beispiel des überdurchschnittlich Verdienenden wird pauschal ein Bruttoentgelt von 65.000€ gewählt, welches mit Hochschulabschluss realistisch erzielt werden kann. Es wird außerdem unterstellt, dass die drei Personen in Westdeutschland arbeiten und zum regulären Renteneintrittsalter ohne Ab- oder Zuschläge in Rente gehen.
Die Rentenformel setzt sich wie folgt zusammen:
Monatliche Rentenhöhe = Entgeltpunkte * Zugangsfaktor * Aktueller Rentenwert * Rentenartfaktor Entspricht das Gehalt exakt dem Durchschnittsverdienst aller Versicherten, wird genau ein Entgeltpunkt erzielt.72 Liegt das Gehalt einer Person über dem durchschnittlichen Gehalt, erhält die Person entsprechend mehr Entgeltpunkte. Fällt das Gehalt geringer aus, erhält eine Person weniger als einen Entgeltpunkt. Die Höhe der Entgeltpunkte ist maßgeblich dafür entscheidend, wie hoch die Rente eines Versicherten ausfällt.
Der Zugangsfaktor beträgt genau 1,0, wenn ein Versicherter ohne Abschläge, d.h. nicht vorzeitig oder nach offiziellem Renteneintritt mit Überschreitung der Regelaltersgrenze in Rente geht. Der aktuelle Rentenwert spiegelt die wirtschaftliche Situation wieder und wird regelmäßig angepasst. Er entspricht einem Entgeltpunkt. Für Westdeutschland beträgt er aktuell 33,05€ und für Ostdeutschland 31,89€. Die Höhe des Rentenartfaktors ist abhängig von der Art der Rente. Neben der Altersrente gibt es bspw. die Voll- oder Halbwaisenrente, die Witwenrente oder Erziehungsrenten. Der Wert für die Altersrente beträgt 1,0.73
Beispiel 1: Niedriglohn
Monatliche Rentenhöhe = 0,49* 45 * 1,0 * 33,05€ * 1,0 = 728,75€
Beispiel 2: Durchschnittsgehalt
Monatliche Rentenhöhe = 1 * 45 * 1,0 * 33,05€ * 1,0 = 1.487,25€
Beispiel 3: Überdurchschnittliches Einkommen
Monatliche Rentenhöhe = 1,67 *45 * 1,0 * 33,05€ * 1,0 = 2.483,71€
Das erste Beispiel kommt auf eine monatliche Bruttorente von 728,75€. Der sogenannte Eckrentner, erhält eine Rente in Höhe von 1.487,25€. Das Beispiel des überdurchschnittlichen Gehalts kommt auf ein Rente von 2.483,71€ im Monat. Dies sind jedoch lediglich die Bruttorenten, auf die noch Steuern und Krankenversicherung gezahlt werden müssen und den monatlichen Rentenbetrag erheblich verringern.
Eine große Gefahr bergen Zeiten der Nichterwerbstätigkeit, sei es aufgrund einer Krankheit oder wegen der Kindererziehung, da in diesem Zeitraum nur bedingt Rentenpunkte gesammelt werden.
Die Beispiele zeigen, dass gerade Geringverdiener, von ihrer gesetzlichen Rente alleine nicht leben können und auf zusätzliche Systeme angewiesen sind, aber während des Erwerbslebens oft nicht die finanziellen Mittel haben um ausreichend vorzusorgen. Abhängig von der Wohnlage könnte der Fall auftreten, dass die Rente nicht einmal dafür ausreicht, um die Miete zu bezahlen. Auch die Rente eines durchschnittlich Verdienenden kann nach Abzug von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen überraschend gering ausfallen. Selbst überdurchschnittlich Verdienende sollten während ihres Erwerbslebens auf Konsum verzichten und zusätzlich vorsorgen, wenn sie ihren gewohnten Lebensstandard im Rentenalter nicht aufgeben möchten.
Da nicht bekannt ist, wie sich die Variablen der Rentenformel in der Zukunft entwickeln werden, ist es nicht möglich, die genaue Rente eines jungen Menschen auszurechnen, auch wenn unterstellt wird, dass sein Gehalt bis zum Renteneintritt bekannt ist. Wie die Ausarbeitung bisher jedoch gezeigt hat, wird die gesetzliche Rente erwartungsgemäß in Zukunft geringer ausfallen, was besonders für Menschen mit niedrigen Einkommen katastrophale Folgen haben wird.
Grenzen und Schwachstellen des Rentensystems
Die Grenzen des deutschen Rentensystems lassen sich einteilen in anerkannte Tatsachen wie den demographischen Wandel, die schon jetzt zeigen, dass sie das System an seine Grenzen bringen sowie in potentielle Risiken, die bei ihrem Eintreten zu Schwierigkeiten führen können.
Das deutsche Rentensystem beruht auf dem Irrtum, dass die Leute ihre eigene Generation mit ihren Nachkommen vollständig ersetzen. Das dem nicht so ist, wurde bereits zu Beginn der Arbeit erläutert. Das Rentensystem ist nicht ausgelegt für eine sich schnell verändernde Gesellschaft und hält dem demographischen Wandel nicht stand. Der Zuschuss aus Steuergeldern reicht nicht aus, um das System wieder ins Gleichgewicht zu bringen und fällt vor allem zu Lasten der jungen, erwerbstätigen Generation.
Ein sehr vereinfachtes Zahlenbeispiel soll die Problematik von dem Verhältnis der Dauer der Erwerbstätigkeit und der Rentenbezugszeit veranschaulichen. Konkret soll gezeigt werden, wie das Verhältnis der bezogenen Rente als Summe zu den zuvor eingezahlten Beitragssätzen aussehen kann.
Es wird unterstellt, das eine Person 30 Jahre erwerbstätig war und 20 Jahre die Altersrente bezogen hat. Es wird eine 40- Stunden-Woche und das westdeutsche Durchschnittsgehalt von 38.901,00€ unterstellt und ein regulärer Renteneintritt.
Monatliche Rentenhöhe = 1 * 30 * 1,0 * 33,05€ * 1,0 = 991,50€
Die Person erhält eine monatliche Bruttorente von 991,50€. Demzufolge erhält sie insgesamt eine Summe von 237.960,00€ verteilt über einen Zeitraum von 20 Jahren (Wert 2018). Im Folgenden wird dargestellt, welche Beiträge sie im Laufe des Erwerbslebens eingezahlt hat.
Der Beitragssatz zur gesetzlichen Rentenversicherung liegt aktuell bei 18,6% und wird jeweils zur Hälfte vom AN und vom AG getragen.
Jährlicher Beitragssatz AG/AN = 38.901,00€ * 9,3% = 3.617,79€
Jedes Jahr zahlen AN sowie AG jeweils 3.617,79€ in die Rentenkasse ein, was einen jährlichen Gesamtbetrag von 7.235,58€ ausmacht. Über die 30 Jahre des Erwerbslebens zahlt der AN somit 108.533,70€ in die Rentenkasse ein. Gemeinsam mit dem AG wird insgesamt ein Betrag in Höhe von 217.067,40€ in eingezahlt. Einem eingezahlten Beitrag in Höhe von 217.067,40€ steht eine Auszahlung von insgesamt 237.960,00€ gegenüber. Dieses Beispiel zeigt, dass es nicht unüblich ist, dass eine Person mit durchschnittlicher Rentenbezugsdauer in Summe (heute) mehr ausgezahlt bekommt als sie zuvor in die Rentenkasse eingezahlt hat.
Zu den potentiellen Risiken des Rentensystems zählen äußere Einflüsse, die das System maßgeblich beeinflussen können, die jedoch noch nicht abzusehen sind. Dies könnten bspw. der sich verändernde Arbeitsmarkt sein, sowie die zukünftige Arbeitswelt oder Wirtschaftskrisen. Es ist nicht abzusehen, wie sich die Arbeitswelt aufgrund der Digitalisierung und der Automatisierung verändern wird.
Außerdem reagiert Deutschland als eine der top Exportnationen sehr sensibel auf Handelsgesetze sowie Zollthemen und so könnten Handelseinschränkungen einen starken Einfluss auf die Arbeitslosenquote bzw. Erwerbsbeteiligung haben. Wenn die Arbeitslosenquote ansteigt, da weniger AN gesucht werden könnte dies enorme Einflüsse auf die Sozialsysteme haben, die heute jedoch noch nicht abzusehen sind.
Zwischenfazit
Die Zeiten, in denen die gesetzliche Rente den Lebensstandard im Alter sichert und junge Menschen sich sorgenlos auf eine finanziell abgesicherte Lebensphase im Alter freuen können, sind endgültig vorbei. Es wird deutlich, dass es für Berufseinsteiger leichtsinnig wäre, sich darauf zu verlassen, dass die Politik dafür sorgen wird, dass die Rente zum Leben im Alter ausreicht. Es ist zu erwarten, dass die junge Generation wesentlich weniger aus der Rentenkasse zurückerhalten wird, als die heutigen Rentner, da das Rentenniveau nicht auf Dauer gehalten werden kann. Außerdem ist es wahrscheinlich, dass die Beiträge zur Rentenversicherung in Zukunft aufgrund des demographischen Wandels, ansteigen werden. Die gesetzliche Rente allein wird nicht ausreichen, um den Lebensstandard zu sichern. Weiter ist damit zu rechnen, dass das Renteneintrittsalter noch weiter ansteigen wird, da die Menschen immer älter werden und die zusätzlichen Lebensjahre nicht ausschließlich auf die Zeit ins Alter verlegt werden können, sondern ein Teil auf das Erwerbsleben fallen wird. Daher sollten sich junge Menschen so früh, wie möglich Gedanken über das Thema Rente und Vorsorge machen. Heutzutage ist es unerlässlich zusätzlich vorzusorgen und somit muss der Konsum im Heute eingeschränkt werden.
Dabei sollte bedacht werden, dass eine ausgewogene Kombination aus umlagefinanzierten und kapitalgedeckten Komponenten das Gesamtsystem stabilisiert, da beide Deckungsverfahren spezifische Chancen und auch Risiken bergen.74
Zuverlässige Prognosen über die zukünftigen Entwicklungen zu stellen, ist aufgrund von unvorhergesehenen Ereignissen jedoch nicht möglich. Demzufolge ist es unrealistisch davon auszugehen, die genaue zukünftige Altersrente von heutigen Berufseinsteigern berechnen zu können. Für Berechnungen können, wie die drei aufgeführten Beispiele zeigen, die heutigen Begebenheiten als Grundlage verwendet werden. Und auch diese führen bereits zu besorgniserregenden Ergebnissen. Da davon auszugehen ist, dass sich die Lage in Zukunft verschlechtern wird, ist den Berufseinsteigern dringend anzuraten, so früh wie möglich mit einer zusätzlichen Altersvorsorge zu beginnen.
Dies stellt diese Generation allerdings vor eine große Herausforderung. Die MetallRente kommt in ihren Jugendstudien wiederholt zu dem Ergebnis, dass jungen Menschen es zwar als notwendig erachten, vorzusorgen und die Verantwortung für die Eigenvorsorge zu übernehmen, sie jedoch mit dem Thema überfordert sind. Tatsächlich reagieren bisher nur wenige auf die erkannte Problematik und nur eine geringe Anzahl sorgt mithilfe einer bAV oder PAV zusätzlich vor.75 Dabei ist es gerade für Berufseinsteiger wichtig, möglichst früh zu beginnen, um vom Zinseszins-Effekt zu profitieren, auch wenn sie nur mit kleinen Beträgen anfangen können. Um sie darauf vorzubereiten, sollte Finanzbildung in der Schule gelehrt werden, um sie über Anlageformen und deren Risiken zu unterrichten.76
2.3 Rentensysteme anderer Länder
Deutschland ist bei Weitem nicht das einzige Land, das mit den Folgen des demografischen Wandels zu kämpfen hat. Nahezu alle Industriestaaten stehen in der Rentenpolitik vor ähnlichen Problemen. Daher lohnt es sich, einen Blick auf die Rentensysteme anderer Länder zu werfen, um herauszufinden, wie diese der sich ändernden Bevölkerungsentwicklung begegnen.
In diesem Kapitel werden drei alternative Rentensysteme dargestellt und anhand von Ländern beispielhaft verdeutlicht, die als positives Vorbild fungieren und Inspiration für das deutsche Rentensystem liefern können. Der Fokus soll hierbei auf der Frage liegen, wie sich die Systeme finanzieren und wie die Gelder angelegt werden. Außerdem soll der Frage nach der Verantwortung nachgegangen werden. Der Einfluss von Politik und Staat auf die Vorsorgesysteme soll geprüft werden. Außerdem sollen die Vor- und Nachteile der Systeme beleuchtet werden, sowie die Zukunftsfestigkeit.
Aufgrund der hohen Komplexität der Alterssicherungssysteme, sowie ihrer einzigartigen Entstehung und Weiterentwicklung ist es jedoch nicht möglich, einzelne Reformen oder Elemente von anderen Ländern exakt zu übernehmen. Demzufolge können sie lediglich Anregungen und Ideen liefern, die helfen können eigene Maßnahmen festzulegen. Länderspezifische Unterschiede der Alterssicherungssysteme lassen sich bspw. im Finanzierungsverfahren, dem Sicherungsniveau oder der institutionellen Ausgestaltung finden.77
[...]
1 Der Tagesspiegel (2014), Web.
2 Vgl. Frankfurter Allgemeine (2019), Web.
3 Vgl. Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (2017), Web.
4 Vgl. Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (2017), Web.
5 Vgl. Statistisches Bundesamt (2019), Web.
6 Vgl. Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (2017), Web.
7 Vgl. Statistisches Bundesamt (2019), Web.
8 Vgl. Statistisches Bundesamt (2019), Web.
9 Vgl. Statistisches Bundesamt (2019), Web.
10 Vgl. Statistisches Bundesamt (2019), Web.
11 Vgl. Statistisches Bundesamt (2019), Web.
12 Vgl. Statistisches Bundesamt (2019), Web.
13 Vgl. Statistisches Bundesamt (2019), Web.
14 Vgl. Statistisches Bundesamt (2019), Web.
15 Vgl. MetallRente (2016), S. 91.
16 Vgl. MetallRente (2016), S. 14.
17 Vgl. MetallRente (2016), S. 91.
18 Vgl. MetallRente (2016), S. 11.
19 Vgl. MetallRente (2016), S. 31ff.
20 Vgl. MetallRente (2019), S. 20ff.
21 Bäcker, G. et al. (2008), S. 405.
22 Vgl. Krapf, M. (2016), S. 58.
23 Vgl. Frankenberger, J. (2016), Web.
24 Vgl. Krapf, M. (2016), S. 57.
25 Vgl. Bäcker, G. et al. (2008), S. 469.
26 Vgl. Bäcker, G. et al. (2008), S. 475f.
27 Vgl. Roloff, J. (2003), S. 73f.
28 Vgl. Krapf, M. (2016), S. 6.
29 Vgl. Bäcker, G. et al. (2008), S. 404.
30 Vgl. Döring, D. (2004), S. 7.
31 Vgl. Döring, D. (2004), S. 7.
32 Vgl. Roloff, J. (2003), S. 76.
33 Vgl. Roloff, J. (2003), S. 74f.
34 Süssmuth, R. (2016), Web.
35 Ebenda.
36 Vgl. ebenda.
37 Vgl. Miegel, M. (2003), Web.
38 Vgl. Krapf, M. (2016), S. 16.
39 Vgl. Krapf, M. (2016), S. 16.
40 Vgl. Roloff, J. (2003), S. 79f.
41 Vgl. Krapf, M. (2016), S. 21.
42 Vgl. Döring, D. (2004), S. 24.
43 Vgl. Marburger, H. (2018), S. 17.
44 Vgl. Marburger, H. (2018), S. 17.
45 Vgl. Bäcker, G. & Kistler, E. (2016), Web.
46 Vgl. ebenda.
47 Vgl. Deutsche Rentenversicherung (2018), Web.
48 Vgl. Deutsche Rentenversicherung (2018), Web.
49 Vgl. Döring, D. (2004), S. 58f.
50 Vgl. Focus (2018), Web.
51 Vgl. Deutsche Rentenversicherung (2018), Web.
52 Vgl. Riester-Rente (2018), Web.
53 Vgl. Eicker-Wolf, K. & Schreiner, P. (2017), S. 70f.
54 Vgl. Wicher, K. (Hrsg.) (2017), S. 66.
55 Vgl. Schwietzer, K. (2019), Web.
56 Vgl. Schroeder, S. (2017), Web.
57 Vgl. Beise, M. (2019), Web.
58 Vgl. Focus (2019), Web.
59 Vgl. Focus (2019), Web.
60 Vgl. Focus (2019), Web.
61 Vgl. Grohmann, H. (1980), S. 216.
62 Vgl. Grohmann, H. (1980), S. 3.
63 Vgl. Pöttering, H.-G. (Hrsg.) (2011), S. 75.
64 Vgl. Pöttering, H.-G. (Hrsg.) (2011), S. 76-79.
65 Vgl. Pöttering, H.-G. (Hrsg.) (2011), S. 76-79.
66 Vgl. Statista (2019), Web.
67 Vgl. Tagesschau (2019), Web.
68 Vgl. Statista (2019), Web.
69 Vgl. Marschall, B. (2018), Web.
70 Vgl. Deutscher Gewerkschaftsbund (2019), Web.
71 Vgl. Banse, S. (2019), Web.
72 Vgl. Banse, S. (2019), Web.
73 Vgl. Döring, D. (2004), S. 84.
74 Vgl. Döring, D. (2004), S. 84.
75 Vgl. MetallRente (2016), S. 17.
76 Vgl. MetallRente (2016), S. 102f.
77 Vgl. Bäcker, G. (2016), Web.
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