In dieser wissenschaftlich-didaktischen Arbeit wird zunächst eine Sachanalyse des Theaterstücks "Terror" von Ferdinand von Schirach erfolgen. Zu Beginn werden der Inhalt des Stückes und die aktuelle Rechtslage in Deutschland wiedergegeben. Daraufhin werden die beiden im Theaterstück dargelegten philosophischen Grundpositionen – Der Kantische Vernunftbegriff in Gestalt der Staatsanwältin und der Utilitarismus in Form des Verteidigers und des Angeklagten – erläutert. Die inhaltlichen und fachlichen Überlegungen münden dann in einer Analyse des didaktischen Potentials. Hierbei wird der Frage nachgegangen, inwieweit sich das im Theaterstück beschriebene Dilemma für die Schulung der Urteilskompetenz der Schüler eignet. Darauf aufbauend wird eine Unterrichtseinheit für die gymnasiale Oberstufe in den Fächern Philosophie und Werte und Normen skizziert.
Darf man also den Tod einiger Menschen in Kauf nehmen, wenn man dadurch den Tod vieler verhindert? Diese Grundsatzfragen sind Gegenstand der sogenannten "Trolley-Probleme", die als Gedankenexperiment ein ethisch-moralisches Dilemma thematisieren, in dem sich eine Person zwischen zwei sich ausschließenden Handlungsweisen entscheiden muss, die beide negative Konsequenzen hervorrufen.
Eines dieser klassischen Dilemmata präsentiert Ferdinand von Schirach in seinem Theaterstück Terror. Das im Stück beschriebene moralische Dilemma eröffnet mit der Frage, ob man Menschenleben gegeneinander abwägen darf, eine grundlegende ethische Diskussion. Durch die ARD-Verfilmung des Theaterstücks wurde das mediale und öffentliche Interesse an dieser Debatte noch einmal gesteigert. In der heutigen globalisierten Welt werden Jugendliche immer wieder vor Dilemmata unterschiedlicher Art und Weise gestellt und müssen diese bewältigen. Infolgedessen spielt die Förderung eines moralischen Urteilvermögens eine große Rolle im Leben der Jugendlichen. Eine gereifte Urteilsfähigkeit ermöglicht es den Schülern, an gesellschaftlichen und politischen Debatten teilzunehmen und eine eigene Meinung zu vertreten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Inhaltliche Überlegungen und Sachanalyse
- Terror - ein inhaltlicher Überblick
- Besonderheiten der ARD-Verfilmung
- Die aktuelle Rechtslage in Deutschland
- Das Luftsicherheitsgesetz von 2005
- Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts
- Die Bedeutung der Menschenwürde
- Unschuld trotz Begehen einer Rechtswidrigkeit
- Kritik am Stück Terror
- Philosophische Positionen im Theaterstück Terror
- Der Utilitarismus nach Jeremy Bentham
- Moralphilosophie nach Immanuel Kant
- Das Gewissen als innerer Gerichtshof
- Der kategorische Imperativ
- Die Selbstzweckformel
- Die Würde des Menschen
- Das didaktische Potential
- Die Urteilsbildung im Unterricht des Faches Philosophie bzw. Werte und Normen
- Die Urteilsbildung in der gymnasialen Oberstufe
- Die Verwendung des Stückes Terror in der Unterrichtseinheit „Grundpositionen ethischen Argumentierens“
- Mögliche Lernziele
- Unterrichtsskizzen
- Einstieg und Problematisierung
- Erarbeitung und Sicherung
- Anwendung
- Distanzierung und Auswertung
- Vertiefung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert das Theaterstück „Terror“ von Ferdinand von Schirach und untersucht dessen didaktisches Potential für den Unterricht im Fach Philosophie oder Werte und Normen. Die Arbeit setzt sich mit dem moralischen Dilemma auseinander, das im Stück dargestellt wird und befasst sich mit den philosophischen Positionen, die im Kontext des Theaterstücks zur Sprache kommen.
- Ethische Dilemmata und die Abwägung von Menschenleben
- Die Anwendung philosophischer Konzepte auf aktuelle Problemstellungen
- Das didaktische Potenzial des Theaterstücks für die Ausbildung moralischer Urteilsfähigkeit
- Die Bedeutung von Philosophie und Werte und Normen im Kontext gesellschaftlicher und politischer Debatten
- Die Rolle des Rechts und der Menschenwürde im Umgang mit moralischen Konflikten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt den Leser in das Thema der Arbeit ein und stellt das „Trolley-Problem“ als Ausgangspunkt für die Analyse des Theaterstücks vor. Das Stück „Terror“ wird im ersten Teil der Arbeit vorgestellt, wobei der Inhalt des Stückes, die Besonderheiten der Verfilmung und die Rechtslage in Deutschland analysiert werden. Der zweite Teil befasst sich mit den philosophischen Positionen, die im Stück dargestellt werden, und analysiert den Utilitarismus und die Kantische Moralphilosophie. Abschließend wird das didaktische Potential des Stückes für den Unterricht beleuchtet und eine Unterrichtsskizze für die gymnasiale Oberstufe entworfen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen ethische Dilemmata, moralisches Urteilsvermögen, „Trolley-Problem“, Theaterstück „Terror“ von Ferdinand von Schirach, Utilitarismus, Kantische Moralphilosophie, Rechtslage in Deutschland, Luftsicherheitsgesetz, Bundesverfassungsgericht, didaktisches Potential, Unterrichtsskizze, Philosophie und Werte und Normen.
- Quote paper
- Nour Al-Asmar (Author), 2017, Das Theaterstück "Terror". Ein Dilemma als Ausgangspunkt einer Entwicklung moralischer Beurteilung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/539271