Am 29. April 2004 wurde vom italienischen Senat das neue Mediengesetz verabschiedet, dass der technologischen Entwicklung und den Konvergenzprozess zwischen traditionellem Rundfunk und anderen Bereichen der Telekommunikation, Presse und des Internets Rechnung tragen, und Italien mit modernen Vorschriften ins digitale Zeitalter einführen will. Bei näherer Untersuchung zeigt sich jedoch, dass die „Legge Gasparri“ (benannt nach dem zuständigen Kommunikationsminister Maurizio Gasparri) vielmehr als beispielhaft für die Problematik der Verschränkung von Politik und Medien interpretiert werden kann. Diese Verschränkung erfährt mit dem neuen italienischen Mediengesetz eine in Europa einzigartige Zuspitzung.
Ziel dieser Arbeit ist es, die These der problematischen Verschränkung von Regierungsinteresse und Medienkonzentration durch die „Legge Gasparri“ auszuarbeiten. Als Überblick wird dazu anfangs kurz der gegenwärtige Zustand des italienischen Fernsehmarktes dargestellt. Vor diesem Hintergrund wird die Entwicklung der Medienlandschaft erarbeitet, um den Kontext der Legge Gasparri zu erschließen. Dabei werden im ersten Teil der Arbeit vor allem die beiden Vorgänger des neuen Mediengesetzes erörtert, die „Legge Mammi“ und die „Legge Maccanico“. Diesen Teil abschließend werden die beiden Gesetze in einer ersten Bewertung analysiert.
Der zweite Teil der Arbeit befasst sich eingehend mit den unmittelbaren Kontextbedingungen der Legge Gasparri, mit der inhaltlichen Erläuterung der Gesetzesvorlage und der anschließenden Analyse des dargelegten Maßnahmenkatalogs. Dabei soll das neue Mediengesetz mit der Legge Mammi und der Legge Maccanico in Bezug gesetzt werden. Der Verabschiedungsprozess des Gesetzes wird im letzten Punkt erläutert, da er aufschlussreich die Problematik der Verschränkung von Politik und Medien noch einmal veranschaulicht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Status Quo der italienischen Medienlandschaft
- Entwicklung der italienischen Rundfunkordnung
- La Legge Mammi
- La Legge Maccanico
- Das neue Mediengesetz
- Auslösende Bedingungen
- La Legge Gasparri
- Strukturelle Veränderungen
- Neudifferenzierung des Marktes
- Neue Antikonzentrationsrichtlinien
- Bewertung
- Verabschiedungsprozess der Legge Gasparri
- Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist es, die These der problematischen Verschränkung von Regierungsinteresse und Medienkonzentration durch die „Legge Gasparri“ auszuarbeiten.
- Der gegenwärtige Zustand des italienischen Fernsehmarktes
- Die Entwicklung der Medienlandschaft in Italien
- Die "Legge Gasparri" und ihre Inhalte
- Die Problematik der Verschränkung von Politik und Medien in Italien
- Der Verabschiedungsprozess der "Legge Gasparri"
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die "Legge Gasparri" als ein Beispiel für die problematische Verschränkung von Politik und Medien in Italien dar.
- Status Quo der italienischen Medienlandschaft: Die italienische Medienlandschaft wird vorgestellt, mit Fokus auf die Dominanz von RAI und Mediaset.
- Entwicklung der italienischen Rundfunkordnung: Die Entwicklung der Rundfunkordnung in Italien wird erörtert, mit Fokus auf die Rolle des Verfassungsgerichts und die Entstehung von privaten Sendern.
- Das neue Mediengesetz: Die "Legge Gasparri" wird im Kontext ihrer Entstehung erläutert und ihre Inhalte in Bezug zu den Vorgängergesetzen "Legge Mammi" und "Legge Maccanico" analysiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit dem italienischen Mediensystem, der "Legge Gasparri", Medienkonzentration, Politik und Medien, Rundfunkordnung, Meinungsfreiheit, Verfassungsgericht, RAI, Mediaset, Silvio Berlusconi und dem Verabschiedungsprozess von Gesetzen.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2004, Die Legge Gasparri und die Problematik der Verschränkung von Politik und Medien in Italien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/53929