In der Arbeit wird die aktuelle Finanzierung der Sparda-Bank Nürnberg und anschließend die Genussscheine im Allgemeinen betrachtet. Hierfür wird geprüft, inwiefern der Einsatz von Genussrechten durch die Bank möglich und sinnvoll ist.
Die durch den Zusammenbruch der Immobilienblase in den USA im Jahr 2008 ausgelöste Finanzkrise brachte das Interbankengeschäft weltweit zu großen Teilen zum Erliegen, da viele Banken mit Wertpapieren, welche die notleidenden Immobilienkredite verbrieften, gehandelt hatten. Da bei zahlreichen Banken Liquiditätsprobleme auftraten, wurden durch den Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht Kriterien erarbeitet, um solche Engpässe in Zukunft zu verhindern. Die Mindestkapitalanforderungen von Basel III, welche ab 2014 schrittweise eingeführt wurden, verlangen eine Unterlegung der risikobehafteten Aktiva mit jährlich steigenden Prozentsätzen an hartem Kernkapital, zusätzlichem Kernkapital und Ergänzungskapital.
Aufgrund der neuen Anforderungen an die Ausstattung mit Eigenmitteln musste auch die Finanzierung der Sparda-Bank Nürnberg eG angepasst werden. Da die Eigenkapitalbeschaffung der Sparda-Bank Nürnberg als Genossenschaft durch die Ausgabe von Geschäftsanteilen durch die Anzahl der Kunden, das in der Satzung festgelegte Geschäftsgebiet und dadurch, dass das Stimmrecht in der Vertreterversammlung nicht nach Anteilen erfolgt, beschränkt ist, könnte die Ausgabe von Genussscheinen eine interessante Ergänzung darstellen. Diese zwischen Eigen- und Fremdkapital angesiedelten Finanzinstrumente können unter bestimmten Voraussetzungen als haftendes Eigenkapital anerkannt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Aufsichtsrechtlich bedingte Finanzierungsanpassungen.
- Finanzierung der Sparda-Bank Nürnberg eG.
- Besonderheiten der Finanzierung als Genossenschaft
- Fremdfinanzierung
- Eigenfinanzierung
- Genussscheine als Finanzierungsinstrument
- Wesen und Ausgestaltungsmöglichkeiten
- Steuerliche Behandlung
- Bilanzierung
- Ausblick auf den Einsatz von Genussscheinen durch die Sparda-Bank Nürnberg eG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Finanzierung der Sparda-Bank Nürnberg eG im Kontext der durch die Finanzkrise 2008 verstärkten aufsichtsrechtlichen Anforderungen an die Eigenkapitalausstattung von Banken. Dabei wird insbesondere die Eignung von Genussscheinen als Finanzierungsinstrument für Genossenschaften analysiert.
- Aufsichtsrechtliche Rahmenbedingungen für die Eigenkapitalausstattung von Banken
- Finanzierungsstrukturen und -besonderheiten von Genossenschaften
- Charakteristika und rechtliche Einordnung von Genussscheinen
- Potenzial und Herausforderungen des Einsatzes von Genussscheinen durch die Sparda-Bank Nürnberg eG
Zusammenfassung der Kapitel
- Aufsichtsrechtlich bedingte Finanzierungsanpassungen: Dieses Kapitel beleuchtet die Auswirkungen der Finanzkrise 2008 auf die Bankenaufsicht und die daraus resultierenden neuen Anforderungen an die Eigenkapitalausstattung von Banken, insbesondere im Kontext von Basel III.
- Finanzierung der Sparda-Bank Nürnberg eG: Dieser Abschnitt analysiert die Finanzierung der Sparda-Bank Nürnberg eG, einer Genossenschaftsbank, unter besonderer Berücksichtigung der spezifischen Herausforderungen und Chancen der Finanzierung von Genossenschaften im Vergleich zu anderen Unternehmensformen.
- Genussscheine als Finanzierungsinstrument: Das Kapitel befasst sich mit den verschiedenen Merkmalen und Ausgestaltungsmöglichkeiten von Genussscheinen, ihrer steuerlichen Behandlung sowie ihrer Bilanzierung.
Schlüsselwörter
Genossenschaft, Finanzierungsstrukturen, Eigenkapital, Fremdkapital, Basel III, Aufsichtsrecht, Genussscheine, Finanzierungsinstrument, Sparda-Bank Nürnberg eG.
- Quote paper
- Adrian Bayer (Author), 2020, Die Ausgabe von Genussscheinen als Finanzierungsinstrument, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/539526