Ein überaus bedenkliches Problem unserer heutigen, und zukünftigen Generationen ist die ständig wachsende Menge an Abfällen, insbesondere jene, die nicht recycelt werden können. Der zunehmende Konsum, immer strengere Hygienevorschriften und nicht zuletzt die Bequemlichkeit der heutigen Bevölkerung alles separat und handlich zu verpacken, verursacht täglich Unmengen an Plastikmüll. Gerade bei Lebensmitteln nutzen wir praktische Plastiktüten, um unsere Äpfel, Tomaten oder das frische Fleisch nach Hause zu transportieren und entsorgen diese dann direkt im Anschluss. Doch während der Käse oder Salat meist schnell verbraucht wird, halten sich die Plastiktüten aus dem Supermarkt noch für Jahre. Was passiert anschließend mit diesen Einwegverpackungen? Wir schmeißen sie in den Müll, teilweise wird das Plastik recycelt, aber ein Großteil davon landet als riesiger Müllteppich in den Ozeanen. Laut einer Studie der Umweltorganisation WWF sind die zunehmenden Mengen an Plastikabfällen in den Meeren eine große Gefahr für zehntausende Tiere und auch Menschen. Denn Mikropartikel gelangen problemlos in die Körper der Meerestiere und durch deren Verzehr auch in den menschlichen Organismus, was schwerwiegende Krankheiten auslösen kann. Wie also können wir dieser dramatischen Entwicklung entgegenwirken und wie können wir versuchen die Massen an nicht recycelbaren Abfällen zu verringern? Erste Ansätze bieten zum Beispiel Geschäftsmodelle wie Original Unverpackt, ein verpackungsfreier Supermarkt in Berlin Kreuzberg oder die Plastikfreie Zone in München, in denen Lebensmittel ausschließlich in wiederverwendbaren oder sogar ganz ohne Verpackungenverkauftwerden. DochsolcheNischen-Konzeptesindvielmehrein Tropfen auf den heißen Stein, wenn man die Verpackungsberge aus Plastik in konventionellen Supermärkten betrachtet und längst nicht flächendeckend genug, um eine wirkliche Veränderung anzustoßen.
Der Supermarktbetreiber Hieber’s Frische Center aus Süddeutschland versucht dem Wahn der Einzelverpackungen entgegen zu wirken und hat ein Konzept entwickelt, mit dem die üblichen Plastikverpackungen teilweise vermieden werden können.
Inhaltsverzeichnis
- ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
- 1. EINLEITUNG
- 2. GEGENSTAND DER ARBEIT UND THESE
- 2.1 GEGENSTAND DER ARBEIT
- 2.2 PROBLEMBEZOGENE THESE
- 3. BESCHREIBUNG
- 3.1 BEGRIFFSKLÄRUNG
- 3.2 BESCHREIBUNG DES KONZEPTS DER HIEBER'S FRISCHE CENTER
- 4. ETHISCHE ANALYSE
- 4.1 THEORETISCHE GRUNDLAGEN
- 4.2 BEWERTUNG DES KONZEPTS DER HIEBER'S FRISCHE CENTER
- 5. FAZIT
- 5.1 PERSÖNliche EinscHÄTZUNG
- 5.2 WEITERER FORSCHUNGSBEDARF
- LITERATURVERZEICHNIS
- ANHANG
- DOKUMENTATION TELEFONINTERVIEW
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Pilotprojekt "Plastikfreie Supermärkte" am Beispiel der Hieber's Frische Center. Das Ziel ist es, das Konzept des Unternehmens und seine ethische Dimension zu untersuchen. Der Fokus liegt dabei auf der Reduzierung von Plastikverpackungen im Lebensmittelhandel und den damit verbundenen ökologischen und gesellschaftlichen Folgen. Die Arbeit analysiert die Gründe für die Umsetzung des Projekts, die Auswirkungen auf die Kunden und die potentiellen Herausforderungen für eine flächendeckende Anwendung.
- Reduzierung von Plastikmüll im Lebensmittelhandel
- Ethische Aspekte der nachhaltigen Lebensmittelverpackung
- Ökologische Folgen von Plastikmüll
- Potenzielle Herausforderungen und Chancen für die Umsetzung des Konzeptes
- Bewertung des Konzeptes der Hieber's Frische Center anhand der Folgenethik
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung
- Kapitel 2: Gegenstand der Arbeit und These
- Kapitel 3: Beschreibung
- Kapitel 4: Ethische Analyse
Die Einleitung beleuchtet die Problematik des wachsenden Plastikmülls und dessen Auswirkungen auf die Umwelt, insbesondere die Meere. Es werden bereits bestehende Ansätze zur Reduzierung von Verpackungen, wie z.B. verpackungsfreie Supermärkte, vorgestellt und deren Grenzen aufgezeigt. Im Anschluss wird der Fokus auf das Konzept der Hieber's Frische Center gelegt, welches eine alternative Lösung im Bereich der Lebensmittelverpackung darstellt.
Kapitel 2 erläutert den Gegenstand der Arbeit, welcher in der Analyse des Konzeptes der Hieber's Frische Center und dessen möglicher flächendeckenden Anwendung liegt. Die Arbeit fokussiert auf die finanziellen und ethischen Aspekte der Entscheidung für ein solches Konzept. Die Kapitel werden zudem mit einem Telefoninterview mit dem Inhaber der Hieber's Frische Center, Dieter Hieber, angereichert.
Kapitel 3 befasst sich mit der Begriffsklärung relevanter Begriffe, wie z.B. "Nachhaltigkeit" und "Corporate Social Responsibility", und führt anschließend in das Konzept der Hieber's Frische Center ein. Hierbei werden die wichtigsten Aspekte des Konzepts und dessen Besonderheiten im Detail erläutert.
Kapitel 4 analysiert das Konzept der Hieber's Frische Center unter ethischen Gesichtspunkten. Hierfür werden die theoretischen Grundlagen der Folgenethik und der utilitaristische Ansatz nach Bentham und Mill herangezogen. Die Auswirkungen des Konzepts auf die Umwelt, die Gesellschaft und die Wirtschaft werden diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Plastikmüll, nachhaltige Lebensmittelverpackung, Folgenethik, utilitaristischer Ansatz, Corporate Social Responsibility (CSR) und dem Pilotprojekt der Hieber's Frische Center. Im Mittelpunkt stehen die ethischen und ökologischen Aspekte der Reduzierung von Plastikverpackungen im Lebensmittelhandel sowie die Herausforderungen und Chancen für die Umsetzung des Konzeptes in der Praxis.
- Quote paper
- Marco Baumgartner (Author), 2016, Plastikfreie Supermärkte. Ein umweltbewusstes Pilotprojekt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/539681