In dieser Arbeit soll nun das Grundgesetz der reinen praktischen Vernunft als Faktum anhand der Einleitung und der Paragrafen (§§) 1 bis 7 der Kritik der praktischen Vernunft (KpV) erörtert werden. Zur Vereinfachung des Verständnisses sind einige Textstellen aus der Grundlegung zur Metaphysik der Sitten (GMS), die 1785 erschienen ist, zitiert, da Kant in dieser erstmals sämtliche Grundgedanken zum kategorischen Imperativ darlegt. Schritt für Schritt soll hier aufgezeigt werden, warum das Sittengesetz frei macht und abschließend diskutiert werden.
In der Kritik der praktischen Vernunft von 1788 beschreibt Kant das allgemeingültig notwendige Sittengesetz als Faktum, welches zu einer neuen Auffassung einer nicht epistemischen Moralphilosophie führt. Kant unterscheidet hierbei zum einen zwischen einer Welt, die durch die Sinne wahrnehmbar und durch die Erfahrung beweisbar ist. In ihr gelten die Naturgesetze der Wissenschaft und sie wird als theoretisch erkennende Vernunft bezeichnet. Zum anderen gibt es eine "intelligible Welt", die sich nur in Gedanken erschließt, nämlich die praktisch wollende Vernunft. Der Fokus des Werkes liegt auf letzterer. Die praktische Vernunft stellt einen, von allen erkennenden freigesetzten Willen dar. In ihr besteht die Möglichkeit der menschlichen Freiheit durch die Einhaltung von allgemeingültigen Gesetzen. So gilt es zuerst zu klären, ob die praktische Vernunft möglich ist und anschließend Argumente zu finden, nach welchen Gesetzmäßigkeiten diese verlaufen muss.
Inhaltsverzeichnis
- I. Relevanz der menschlichen Vernunft
- 1.1 Einführung
- 1.2 Wille und Vernunft
- 1.1 Begehrungsvermögen
- II. Das Faktum
- 2.1. Die moralische Pflicht
- 2.2. Freiheit durch das Faktum
- III. Diskussion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht das Grundgesetz der reinen praktischen Vernunft in Immanuel Kants „Kritik der praktischen Vernunft“ und analysiert dessen Funktion als „Faktum“. Der Fokus liegt auf der Frage, wie dieses Faktum eine neue Sichtweise auf die Moral und die menschliche Freiheit ermöglicht.
- Die Unterscheidung zwischen theoretischer und praktischer Vernunft
- Das Konzept des Willens und dessen Beziehung zur Vernunft
- Der kategorische Imperativ als Ausdruck der reinen praktischen Vernunft
- Die Rolle des Faktums für die moralische Freiheit
- Die Beweise für die Existenz der praktischen Vernunft
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel I beleuchtet die Relevanz der menschlichen Vernunft im Kontext von Kants Philosophie. Es wird die Unterscheidung zwischen theoretischer und praktischer Vernunft erläutert und die Beziehung zwischen Wille und Vernunft analysiert.
Kapitel II konzentriert sich auf das Faktum der reinen praktischen Vernunft. Hier werden die Konzepte der moralischen Pflicht und der Freiheit durch das Faktum näher betrachtet.
Schlüsselwörter
Reine praktische Vernunft, Faktum, kategorischer Imperativ, Wille, Vernunft, moralische Pflicht, Freiheit, theoretische Vernunft, empirische Vernunft.
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- Nicole Kaczmar (Autor), 2014, Kritik der praktischen Vernunft. Das Grundgesetz der reinen praktischen Vernunft als ein "Faktum", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/539685